DE2844528C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Führung eines sich in Längsrichtung bewegenden Bandes nach dem Oberbe­ griff des Anspruches 1.

Eine derartige Vorrichtung zur Führung eines sich in Längs­ richtung bewegenden Bandes ist aus der US-PS 30 96 919 be­ kannt. Bei dieser bekannten Vorrichtung gelangt ein Walzen­ paar zur Anwendung, welches um eine zur Bandebene im we­ sentlichen senkrechte Achse schwenkbar ist. Die beiden Wal­ zen des Walzenpaares rollen auf je einer Seite des Bandes ab. Die bekannte Vorrichtung umfaßt ferner zwei Abtastele­ mente, die je an einer seitlichen Kante des Bandes vorgese­ hen sind, um eine seitliche Lageverschiebung der Seitenkan­ te des Bandes zu erfassen. Es sind ferner Mittel zur Verstel­ lung der Drehlage der Walzen abhängig von der ermittelten Lageveränderung der seitlichen Kanten des Bandes vorgesehen. Die Abtaster bestehen bei dieser bekannten Vorrichtung aus photoelektrischen Abtastelementen, die in der üblichen Wei­ se eine Lichtquelle zum Aussenden eines Lichtstrahls und ein photoempfindliches Element aufweisen, welches so ange­ ordnet ist, daß das Licht von der Lichtquelle zum photo­ empfindlichen Element gelangen kann und dabei je nach Lage der seitlichen Kante des betreffenden Bandes das Licht mehr oder weniger abgedunkelt wird. Die photoelektrischen Elemen­ te liefern somit ein elektrisches Signal, welches die seit­ liche Auslenkung des Bandes bzw. seitliche Verschiebung der seitlichen Kante des Bandes wiedergibt.

Aus der DD-PS 47 845 ist eine selbsttätige Steuervorrich­ tung für umlaufende Bänder, insbesondere für Förderbänder bekannt. Bei dieser bekannten Steuervorrichtung gelangt le­ diglich eine einzige Walze zur Anwendung, die auf der unte­ ren Seite eines umlaufenden Bandes angeordnet ist. Die ein­ zige Walze kann an einem schwenkbar gelagerten Rahmen dreh­ bar gehaltert sein, wobei die Schwenkachse des Rahmens senk­ recht zur Bandebene verläuft. Die Abtaster bestehen hier aus mechanischen Abtastern in Form von Rollen, die an die seitli­ chen Kanten des Bandes angreifen. Eine seitliche Auslenkbe­ wegung der Abtastelemente wird dabei aber lediglich über den starren Rahmen geleitet, um eine der seitlichen Ablenkung entsprechende Schwenkbewegung des Rahmens durchzuführen.

Aus der US-PS 36 64 561 ist eine Vorrichtung zur Führung eines sich in Längsrichtung bewegenden Bandes bekannt, bei der ebenfalls ein Walzenpaar zur Anwendung gelangt, dessen beide Walzen auf je einer Seite des zu korrigierenden Ban­ des abrollen. Diese bekannte Anordnung enthält jedoch nur ein einziges Abtastelement, welches wiederum nach dem Prin­ zip eines photoelektrischen Abtastelements arbeitet und so­ mit ein elektrisches Ausgangssignal erzeugt, welches das Ausmaß einer seitlichen Ablenkung des Bandes wiedergibt. Dieses elektrische Signal muß elektrisch ausgewertet und in eine geeignete elektrische Steuergröße umgewandelt wer­ den. Bei dieser bekannten Einrichtung ist daher auch ein elektrisch/mechanischer Umwandler erforderlich, um das elektrische Signal in eine mechanische Bewegung umzusetzen.

Bei der Herstellung von photographischen Kopien mit Rand kommt es sehr darauf an, daß der durch die Belichtungs­ station laufende lichtempfindliche Papierstreifen sehr exakt geführt wird, da bereits geringste Unsymmetrien des Bildrands als störend empfunden werden. Das Problem der exakten Papierführung wird insofern erschwert, als das photographische Papier in der Praxis Breitenschwankungen bis zu 1 mm aufweisen kann, so daß eine einfache Führung mittels fixer seitlicher Anschläge außer Betracht fällt. Symmetrisch bewegliche Anschlagschienen hingegen wären aufwendig und würden auf das Papier einen Zwang ausüben, welcher die Kanten beschädigen könnte.

Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, eine Vorrichtung zur Führung eines sich in Längsrichtung bewegenden Bandes der angegebenen Gattung zu schaffen, die bei einfachem Aufbau auch bei Brei­ tenänderungen des Bandes das Band beschädigungsfrei zu füh­ ren vermag.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeich­ nungsteil des Anspruches 1 aufgeführten Merkmale gelöst.

Erfindungsgemäß ist wenigstens eine der Walzen des Walzen­ paares angetrieben oder gebremst, wodurch das Ansprechver­ halten eines Regelvorgangs gegenüber den bekannten Konstruk­ tionen wesentlich verbessert wird, insbesondere dann, wenn das Band mit einer relativ geringen Geschwindigkeit in Längs­ richtung bewegt wird.

Darüber hinaus werden erfindungsgemäß zwei Abtastelemente aus mechanischen, an der seitlichen Kante des Bandes anlie­ genden Abtaster verwendet, so daß die bei den bekannten photoelektrischen Abtastern auftretenden Nachteile, wie beispielsweise Verschmutzung der Lichtquelle usw., vollkom­ men ausgeschaltet werden.

Da schließlich die Mittel zur Verstellung der Drehlage der Walzen aus einem Differentialgetriebe bestehen, wird eine vom Bandantrieb unabhängige Energiequelle nicht mehr benö­ tigt. Die Bewegung des Differentialgetriebes wird aus­ schließlich von der Bewegung des Bandes abgeleitet bzw. von der Auslenkbewegung der Abtaster auf das Differentialgetrie­ be übertragen.

Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 und 3.

Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei­ spiels unter Hinweis auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Prinzipskizze eines Ausführungsbeispiels der Vorrichtung mit Merkmalen nach der Erfindung und

Fig. 2 und 3 je eine schematische Skizze zur Funktions­ erläuterung der Vorrichtung nach Fig. 1.

Von einer Vorratsrolle 1 läuft ein zu führendes Band 2, beispielsweise Fotopapier, in Richtung des Pfeils P über Walzen 3 und 4 zu einer mittels eines Motors 5 angetriebenen Aufwickelrolle 6 und wird dort aufgewickelt. Die Walze 4 ist auf einem mittels einer Feder 7 be­ lasteten Schwenkhebel 8 drehbar gelagert und verleiht dadurch dem Band 2 eine Spannung in Längsrichtung.

Zwischen der Walze 4 und den Walzen 3 ist das Band 2 in zwei seitlichen Anschlägen 9 und mittels der als Ganzes mit 100 bezeichneten Führungsvorrichtung geführt.

Die letztere umfaßt einen um eine vertikale Schwenkachse 101 schwenkbaren Rahmen 102, zwei im Rahmen gelagerte Walzen 103 und 104, einen am Rahmen 102 befestigten und mit diesem mitverschwenkbaren Schrittmotor 105 zum schritt­ weisen Freigeben der Walze 103, zwei an den seitlichen Kanten des Bandes 2 anliegende bzw. ablaufende Abtaster in Form von Ab­ tastrollen 106 und 107 und ein diese Abtastrollen mit dem Rahmen 102 kinematisch verbindendes Differentialge­ triebe.

Das Differentialgetriebe besteht aus zwei Winkel­ hebeln 108 und 109, zwei Verbindungsgliedern 110 und 111, einem Gleiter 112 und einer mit dem Rahmen 102 verbundenen Gleiterführung 113 in Form einer Stange, auf welcher der Gleiter entgegen der Kraft einer Feder 114 verschiebbar ist.

Die Winkelhebel 108 und 109 bestehen je aus zwei durch eine Stange 115 bzw. 116 fest miteinander verbundenen Hebelarmen 117 und 118 bzw. 119 und 120. Die Abtast­ rollen 106 und 107 sind an den Enden der oberen Hebelarme 117 bzw. 119 drehbar angeordnet, während die unteren Hebelarme 118 bzw. 120 und damit die gesamten Winkelhebel um vertikale ortsfeste Achsen 121 bzw. 122 schwenkbar gelagert sind. Die Verbindungsglieder 110 und 111 sind an den Enden der unteren Hebelarme 118 bzw. 120 und am Gleiter 112 schwenkbar angelenkt.

Die Funktionsweise der Vorrichtung ist aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich. Das über die Aufwickelwalze 6 angetriebene Band 2 läuft durch den von den beiden Walzen 103 und 104 gebildeten Spalt und wird von diesen Walzen gebremst bzw. schritt­ weise freigegeben. In Ruhestellung, daß heißt, wenn die Mittellinie 123 des Bandes 2 genau durch die Schwenkachse 101 des Rahmens 102 verläuft, ist der Rahmen 102 so ausgerichtet, daß die Achsen der Walzen 103 und 104 senkrecht zur Längsrichtung des Bandes 2 verlaufen (Fig. 2).

Bei einer Auswanderung des Bandes quer zur Längs­ richtung bezüglich der Schwenkachse 101 bzw., was auf dasselbe hinausläuft, bei einer unsymmetrischen Breitenänderung des Bandes 2, wird der Rahmen 102 mit den Walzen 103 und 104 um seine Schwenkachse 101 derart verschwenkt, daß die sich drehenden Walzen 103 und 104 dem Band eine der Auslenkung entgegen­ wirkende Bewegungskomponente aufzwingen (Fig. 3).

Bei einer symmetrischen Breitenänderung des Bandes 2 wandern die beiden Abtastrollen 106 und 107 symmetrisch aus, was lediglich eine Verschiebung des Gleiters 112 auf seiner Führung 113, aber keine Verschwenkung der Walzen 103 und 104 um die Schwenkachse 101 zur Folge hat.

Die Feder 114 bestimmt die Kraft, mit welcher die Abtastrollen an den seitlichen Kanten des Bandes 2 anliegen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat sich im praktischen Versuch bestens bewährt. Es konnten Abweichungen des Bandes von der Sollage von weniger als 0,2- 0,1 mm erreicht werden. Selbst in der Praxis kaum vorkommende extreme seitliche Auswanderungen des Bandes von etwa 10 cm wurden mühelos in kürzester Zeit (etwa 70 cm Streifenvorschub) und ohne Schwing­ neigung ausgeregelt.

Beim vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel erfolgt der Antrieb des Bandes 2 über die Auf­ wickelwalze 6 und die beiden Walzen 103 und 104 bremsen das Band. Selbstverständlich wäre aber auch eine umgekehrte Anordnung möglich, bei welcher das Band durch eine der Walzen 103 und 104 an­ getrieben wird und eine allenfalls nötige Bremsung (z. B. zur Erzielung einer Spannung) mit anderen Mitteln erfolgt.

Claims (3)

1. Vorrichtung zur Führung eines sich in Längsrichtung bewegenden Bandes, mit einem um eine zur Bandebene im we­ sentlichen senkrechte Achse schwenkbaren Walzenpaar, des­ sen beide Walzen auf je einer Seite des Bandes abrollen, mit zwei an je einer seitlichen Kante des Bandes vorgese­ henen Abtastelementen zur Erfassung einer Lageverschie­ bung der seitlichen Kanten des Bandes, und mit Mitteln zur Verstellung der Drehlage der Walzen abhängig von der er­ mittelten Lageveränderung der seitlichen Kanten des Ban­ des, dadurch gekennzeichnet, daß

• a) wenigstens eine (103) der Walzen des Walzenpaares (103, 104) angetrieben ist oder gebremst ist,
• b) die zwei Abtastelemente (106, 107) aus mechanischen, an der seitlichen Kante des Bandes (2) anliegenden Abta­ stern bestehen, und
• c) die Mittel zur Verstellung der Drehlage der Walzen (103, 104) aus einem von den Abtastern (106, 107) betä­ tigbaren Differentialgetriebe (108, 109, 110, 111, 112, 113) bestehen, welches bei einem seitlichen Auswandern des Bandes (2) quer zur Längsrichtung das Walzenpaar (103, 104) um deren Schwenkachse (101) so verschwenkt, daß dem Band (2) über die Walzen (103, 104) eine der Auswanderungsrichtung entgegengerichtete rückstellende Bewegungskomponente aufgezwungen wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Differentialgetriebe zwei Win­ kelhebel (108, 109), zwei Verbindungsglieder (110, 111), einen Gleiter (112) und eine Gleiterführung (113) umfaßt, wobei die Winkelhebel (108, 109) um zur Bandebene senk­ rechte ortsfeste Achsen (121, 122) schwenkbar sind und an ihrem einen Ende je einen der Abtaster (106, 107) tragen, die Verbindungsglieder (110, 111) je am anderen Ende der Winkelhebel (108, 109) und am Gleiter (112) schwenkbar an­ gelenkt sind, der Gleiter (112) längs der Gleiterführung (113) entgegen der Kraft einer Feder (114) verstellbar an­ geordnet ist und die Gleiterführung (113) mit dem Walzen­ paar (103, 104) verbunden und mit diesem um die Schwenk­ achse (101) des Walzenpaares (103, 104) schwenkbar ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß ein Antriebs- oder Bremsmo­ tor (105) für wenigstens eine (103) der Walzen (103, 104) vorgesehen und mit dem Walzenpaar zusammen um die Schwenk­ achse (101) des Walzenpaares (103, 104) schwenkbar ange­ ordnet ist.