-
Sandstrahleinrichtung
-
Die Erfindung betrifft eine Sandstrahleinrichtung mit einer Strahlkabine
und einem Strahlgerät, dessen Strahlmaterialbehälter mit aus der Strahlkabine ablaufendem
Strahlmaterial beaufschlagbar ist und dessen Arbeitsleitung in die Strahlkabine
eingeführt ist.
-
Es sind Anordnungen dieser Art bekannt geworden, bei denen das Strahlgerät
praktisch in die Strahlkabine integriert ist, d.h. bei denen der Strahimaterialbehälter
fest mit der Strahlkabine verbunden ist. Anordnungen dieser Art haben sich an sich
bewährt. Da die Größe der Strahlkabine jedoch beschränkt ist, kommt es, wie die
Erfahrung gezeigt hat, nicht selten vor, daß die zu
bearbeitenden
Teile in der Kabine keinen Platz mehr finden.
-
Derart sperrige Teile müssen daher bisher außerhalb der Kabine bearbeitet
werden. Infolge der bei der bekannten An ordnung vorgesehenen festen Verbindung
von Strahlkabine und Strahl gerät ist man daher hier darauf angewiesen, diese Teile
neben der Kabine, d.h. in Reichweite der an den kabinenfesten Strahlmaterialbehälter
angeschlossenen Arbeitsleitung, deren Reichweite normalerweise nur wenige Meter
beträgt, zu bearbeiten. Da Anordnungen hier vorliegender Art in der Regel in geschlossenen
Werkstätten aufgestellt sind, kann sich dies infolge der nicht vermeidbaren Schmutzentwicklung
sowie infolge des unkontrollierten Zurückprallens von Strahlmaterialteilchen als
höchst nachteilig erweisen.
-
Man könnte sich zwar damit behelfen, die Arbeitsleitung derart zu
verlängern, daß die Strahlarbeiten im Freien durchgeführt werden können. Hierbei
ist jedoch zu bedenken, daß bei normalem Kabinenbetrieb lediglich ein relativ kurzes
Leitungsstück benötigt wird, so daß entweder zu befürchten ist, daß das bei normalem
Kabinenbetrieb nicht benötigte und daher störende Leitungsstdck beschädigt wird,
oder entsprechende AufnahmevorriChtungen für das bei Kabinenbetrieb nicht benötigte
Leitungsstiick erforderlich sind, was einen nicht unbeträchtlichen Aufwand verursacht.
Diese Nachteile dürften auch der Grund dafür sein, warum sich die Praxis bisher
einfach mit einem zweiten Gerät behilft. Dies ist jedoch aufwendig und unwirtschaftlich,
da bei zwei Geräten die Auslastung abnimmt.
-
Dieser Nachteil wurde jedoch bisher einfach in Kauf genommen.
-
Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
unter Vermeidung der Nachteile der bekannten Anordnungen eine Sandstrahleinrichtung
eingangs erwahnter Art so zu verbessern, daß das Strahlgerät alt und ohne Strahlkabine
verwendbar ist und dennoch mit einer begrenzten
ArDeitsleitungslänge
auskommt.
-
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt gemäß der Erfindung in überraschend
einfacher Weise dadurch, daß der Strahlmaterialbehälter und die Strahlkabine jeweils
eigene, voneinander unabhängige Stützgestelle aufweisen und daß die Strahlkabine
mit einem Ablaufstutzen versehen ist, der einen ins Freie mündenden Endquerschnitt
aufweist und zumindest eine der Höhe des oberen Behälterrands entsprechende Bodenfreiheit
besitzt.
-
Diese Maßnahmen gewährleisten in vorteilhafter Weise volle Mobilität
und damit eine hbchst variable Verwendbarkeit des Strahlgeräts, das hier bei Kabinenbetrieb
einfach unterhalb des Auslaufstutzens aufgestellt ist, gleichzeitig aber auch ohne
weiteres hiervon entfernt und an jedem anderen beliebigen Ort einsetzbar ist. Die
hiermit erzielbaren Vorteile hinsichtlich Maschinenauslastung und Wirtschaftlichkeit
liegen auf der Hand. Ein weiterer, durch die Mobilität des Strahlgeräts erreichter
Vorteil ist in der einfachen Wartungsmöglichkeit sowie der einfachen Austauschmöglichkeit
bei einem Defekt des Geräts zu sehen.
-
Außerdem kommen die erfindungsgemäßen Maßnahmen auch dem vielfachen
Wunsch nach einem möglichen Ausbau einer Sandstrahleinrichtung Zug um Zug in besonderer
Weise entgegen.
-
Es ist nämlich hierbei ohne weiteres möglich, ein bereits vorhandenes
Strahlgerät später durch Hinzufügen der Strahlkabine zu komplettieren. Die erfindungsgemäßen
Maßnahmen erweisen sich demnach auch höchst investitionsfreundlich.
-
In zweckmäßiger Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen kann das
Stützgestell der Strahlkabine zumindest im Bereich einer Seite offen ausgebildet
sein. Diese einfache Maßnahme gewährleistet ausreichende Zugänglichkeit und damit
einen
leichten Zugriff zu dem zweckmäßigerweise unterhalb der Strahlkabine
aufgestellten Strahigerät, was ersichtlich auch bei platzsparender Aufstellung des
Strahlgeräts unterhalb der Strahlkabine eine einfache Bedienbarkeit sicherstelltq
Eine weitere zweckmäßige Fortbildung kann darin bestehen, daß der Ablaufstutzen
der Strahlkabine an einen Sammeltrichter angesetzt ist, der durch ein unterhalb
eines Rostes angeordnetes Schmutzsieb abgedeckt ist. Hierdurch ist sichergestellt,
daß Verunreinigungen weitestgehend von einer Rückkehr in den Arbeitskreislauf ferngehalten
werden.
-
Zur Beseitigung von staubförmigen Schmutzteilchen kann die Strahlkabine
zweckmäßig mit einem Absauggebläse verbunden sein.
-
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann darin bestehen, daß der
Strahlmaterialbehälter mit einem weiteren Schmutzsieb versehen ist. Hierdurch läßt
sich einbesonders hoher Reinigungsgrad erreichen. Gleichzeitig läßt sich dieses
Schmutz sieb des Strahlmaterialbehälters leicht und einfach entleeren.
-
Zur Gewährleistung einer möglichst hohen Variabilität kann es zweckmäßig
sein, wenn der Strahlmaterialbehälter am zugeordneten Stützgestell höhenverstellbar
aufgenommen ist.
-
In weiterer Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen kann auf den
Ablaufstutzen der Strahlkabine eine Manschette aufsteckbar sein, die einen nach
unten sich erweiternden, den oberen Rand des Strahlmaterialbehälters übergreifenden
Trichter aufweist. Diese Maßnahmen gewährleisten vollen Staubschutz der Umgebung
und verhindern gleichzeitig, daß Verunreinigungen von außen in den Arbeitskreislauf
eindringen
können. Zweckmäßigerweise besteht die genannte Manschette zumindest im Bereich des
den oberen Rand des Strahlmaterialbehälters übergreifenden Trichters aus elastischem
Material. Dies gewährleistet nicht nur eine hohe Anpassungsfähigkeit sondern steht
der Mobilität des Strahl geräts auch nicht im Wege.
-
Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus der nachstehenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung
in Verbindung mit den Ansprüchen.
-
In der Zeichnung ist eine Frontansicht einer erfindungsgemäßen -Sandstrahleinrichtung
schematisch dargestellt.
-
Die in der Zeichnung dargestellte Sandstrahleinrichtung besteht aus
einer als Ganzes mit 1 bezeichneten Kabine, die zweckmäßig in Arbeitshöhe auf einem
zugeordneten Stützgestell 2 abgesetzt ist, und aus einem Strahlgerät, dessen Strahlmaterialbehälter
3 unterhalb der Strahlkabine 1 aufgestellt ist. Der Strahlmaterialbehälter 3 ist
mit einem eigenen, vom Stützgestell 2 der Strahlkabine 1 sowie von der Strahlkabine
1 selbst unabhängigen Stützgestell 4 versehen. Vom Strahlmaterialbehälter 3 führt
eine Arbeitsleitung 5, an deren vorderem Ende beispielsweise eine mit einer Strahldüse
versehene Pistole etc.
-
vorgesehen sein kann, in die Strahlkabine 1. Die Seitenwand der Strahlkabine
1 ist hierzu mit einer entsprechenden Durchstecköffnung versehen. Bei normalem Strahlbetrieb
gibt ein Fenster 6 im Bereich der Frontseite der Strahlkabine 1 den Blick von außen
zu den in der Strahlkabine 1 abgelegten Werkstücken frei. Seitlich neben dem Fenster
6 sind Durchgrifföffnungen 7 vorgesehen, die es der Bedienungsperson ermöglichen,
die am Ende der Arbeitsleitung 5 angebrachte Strahlpistole etc. von außen zu bedienen.
Die
Durchgrifföffnungen 7 sowie die von der Arbeitsleitung 5 durchsetzte
Durchstecköffnung können zweckmäßig durch hier nicht näher dargestellte Gummilaschen
weitestgehend abgedichtet werden. Zur Verbesserung der Sichtverhältnisse kann in
der Kabine 1 eine hier nicht näher dargestellte Lichtquelle vorgesehen sein, die
beispielsweise durch das bei 8 angedeutete Kabel mit Strom versorgt wird. Zum Absaugen
von Staub kann das Innere der Strahlkabine 1 an eine bei 9 angedeutete Gebläseleitung
angeschlossen sein.
-
Zum Einlegen der zu bearbeitenden bzw. zum Herausnehmen der bearbeiteten
Werkstücke ist eine Wand der Strahlkabine 1 ab- bzw. hochschwenkbar. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel soll die das Fenster 6 aufweisende vordere Wand der Strahlkabine
1 hochklappbar sein, wie durch die Scharniere 10 angedeutet ist. Der Boden der Strahlkabine
1 wird durch einen Rost 11 gebildet, unterhalb dessen ein beispielsweise durch ein
Lochblech etc. gebildetes Schmutzsieb 12 angeordnet ist. Das Schmutz sieb 12 deckt
dabei zweckmäßig einen nach unten sich verjüngenden Sammeltrichter 13 ab, an den
ein Auslaßstutzen 14 angesetzt ist, der einen frei endenden Endquerschnitt aufweist.
ttber den Auslaßstutzen 14 fällt das durch den Rost 11 und das Schmutzsieb 12 hindurch
in den Sammeltrichter 13 gelangende Strahlmaterial in den unterhalb des Auslaßstutzens
14 aufgestellten Strahlmaterialbehälter 3. Der obere Auffangbereich des Strahlmaterialbehälters
3 ist zweckmäßig mit einem weiteren Schmutz sieb versehen, wie bei 15 angedeutet
ist0 Die Bodenfreiheit des Auslaßstutzens 14 entspricht dabei zumindest dem Bodenabstand
des oberen Rands des Strahlmaterialbehälters 3. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist demgegenüber leichtes Übermaß vorgesehen. Hierdurch ist gewährleistet, daß der
unterhalb des Auslaßstutzens 14 aufzustellende Strahlmaterialbehälter 3 einfach
und leicht weggenommen bzwo in diese Stellung gebracht
werden
kann. Im dargestellten Ausführungsbeispiel geschieht dies einfach durch Verrutschen
des Stützgestells 4. Es wäre aber auch ohne weiteres denkbar, das Stützgestell 4
mit einem Fahrgestell zu versehen, was eine besonders leichte Bewegbarkeit erwarten
läßt.
-
Im dargestellten Ausführungsbeispiel soll der Auslaßstutzen 14 bezüglich
der Grundfläche der Strahlkabine 1 etwa zentral angeordnet sein, was eine platzsparende
Unterbringung des Strahlmaterialbehälters 3 direkt unterhalb der Strahlkabine 1
ermöglicht. Der vom Stützgestell 2 der Strahlkabine 1 umschlossene Raum ist daher
zweckmäßig zumindest von einer Seite her zugänglich. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
wird das Stützgestell 2 einfach durch eine Rahmenkonstruktion gebildet, deren Füße
lediglich seitlich durch Streben 16 miteinander verbunden sind, so daß von der Frontseite
sowie von der Rückseite her ein ausgezeichneter Zugriff zum Strahlmaterialbehälter
3 vorhanden ist. Zur Vermeidung eines zu großen Abschnitts des Endquerschnitts des
Auslaßstutzens 14 und des oberen Rands des Strahlmaterialbehälters 3 ist dieser
zweckmäßig höhenverstellbar im zugeordneten Stützgestell 4 gehalten. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel ist hierzu einfach eine den Strahlmaterialbehälter 3 umfassende
Schelle 17 vorgesehen, die durch Klemmschrauben etc. betätigbar ist.
-
Zur Gewährleistung eines sauberen Abschlusses des Zwischenraums zwischen
dem Auslaßstutzen 14 und dem oberen Rand des Strahlmaterialbehälters 3 ist eine
auf den Stutzen 14 aufgesteckte Manschette 18 vorgesehen, die einen nach unten sich
erweiternden Trichter 19 aufweist, welcher den oberen Rand des Strahlmaterialbehälters
3 übergreift. Die Manschette 18 kann vorteilhaft als einteiliger Kunststoff-Formling
ausgebildet sein, was im Bereich des Trichters 19 ausreichende Elastizität ergibt,
um den Strahlmaterialbehälter
3 einfach außer Eingriff bringen
zu können.
-
Der Strahlmaterialbehälter 3 kann mit einem an eine Druckluftquelle
angeschlossenen Druckraum versehen sein, von dem aus eine ebenfalls an die Druckluftquelle
angeschlossene Arbeitsleitung mit Strahlmaterial beaufschlagt wird.
-
Im dargestellten Ausführungsbeispiel soll am Ende der Arbeitsleitung
5 einfach eine Injektionsdüse vorgesehen sein, die mit einem bei 20 angedeuteten
Druckluftanschluß versehen ist und das Strahlmaterial über die Arbeitsleitung 5
ansaugt, was infolge der hier vorhandenen geringen Länge der Arbeitsleitung 5 ohne
weiteres zu bewerkstelligen ist.
-
Als zweckmäßig kann es sich dabei erweisen, im Bereich des Anschlußstutzens
des Strahlmaterialbehälters 3 eine oder mehrere kleine Bohrungen vorzusehen, wie
bei 21 angedeutet ist. Hierdurch wird Klumpenbildung im Bereich der Arbeitsleitung
5 weitgehend unterbunden.
-
Leerseite