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Vorrichtung zum Umfüllen von Flüssigkeiten
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Umfüllen von Flüssigkeiten
aus einem gegebene.lfalls keinen Abfluß, sondern nur einen Einlaß aufweisenden,
insbesondere schlecht zugänglichen Behälter wie z B. aus einem Tank od. dgl0 eines
Kraftfahrzeuges, wobei die Umfüllvorrichtung einen Saugschlauch aufweist, Es ist
bereits bekannt, beispielsweise zum Abfüllen oder Umfüllen von Treibstoff aus einem
Kraftfahrzeugtank einen Schlauch in die Einfüllöffnung dieses Tankes einzuführen
und mit dem Mund am freien Ende anzusaugen, bis Treibstoff durch den Schlauch über
dessen höchste Stelle bis unter den Flüssigkeitsspiegel des Tankes gesaugt ist,
wonach dann der Treibstoff bis zum Abklemmen oder Anheben des Schlauches über den
Flüssigkeitsspiegel weiterläuft. Auf diese Weise läßt sich auch aus einem relativ
schwer zu gänglichen Behältnis eine Flüssigkeit ab- oder umfüllen Nachteilig ist
dabei, daß man in der Regel den Flüssigkeitsspiegel nicht sieht, so daß oft so lange
angesaugt wird, bis die umzufüllende Flüssigkeit in den Mund des Benutzers eintritt.
Darüber hinaus ist die Auslaßöffnung des Schlauches häufig nicht so sauber, daß
man sie gerne in den Mund nimmt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung der eingangs erwähnten Art zu
schaffen, bei welcher
das umständliche und unappetitliche Ansaugen mit dem Mund vermieden und dennoch
aus einem schwer zugänglichen Behälter Flüssigkeit auf einfache Weiseabgefüllt werden
kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine eingangs erwähnte Vorrichtung dadurch
gekennzeichnet, daß an dem freien Ende des Schlauches eine Saugpumpe od. dgl. angeordnet
ist, deren beweglicher Pumpenkörper od. dgl. nach einem vorbestimmten Pumpweg oder
einer vorbestimmten Pumpzeit eine Auslaßöffnung freigibt, wobei das Pumpenvolumen
zur Freigabe der Auslaßöffnung zumindest dem Teil-Rauminhalt des Schlauch es entspricht,
der von dem Flüssigkeitsspiegel des Entnahniebehälters bis zu einem zum Auslaßende
gerichteten Teil des Schlauches unterhalb des Flüssigkeitsspie gels reicht. Auf
diese Weise wird das lästige und unerwünscht Ansaugen mit dem Mund vermieden und
dennoch kann auf einfache Weise mit einer sehr einfach ausgebildeten Vorrichtung
in der üblichen Weise auch aus einem schwer zugänglichen Flüssigkeitstank Flüssigkeit
um- oder abgefüllt werden.
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Zweckmäßigerweise entspricht dabei das Saugvolumen der Pumpvorrichtung
dem Rauminhalt des gesamten Schlauches.
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Selbst bei unterschiedlichen Flüssigkeitsspiegeln oder unterschiedlicher
Anordnung des freien Endes des Schlaurohes wird dann mit Sicherheit ein Abfließen
der umzufUI-lenden Flüssigkeiten erreicht, sofern das Schlauchende unterhalb des
Flüssigkeitsspiegels des Tankes liegt.
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Eine zweckmäßige und besonders vorteilhafte, weil einfache Ausführungsform
der Erfindung kann darin bestehen, daß als Saugpumpe eine Kolbenpumpe vorgesehen
ist, bei welcher der Einlaß in den Zylinder mit dem Saugschlauch verbunden ist und
der Kolben in seiner oberen Lage eine Auslaßöffnung dieses Zylinders freigibt. Der
Benutzer
braucht dann lediglich den Kolben aus seiner eingeschobenen
in die ausgezogene Lage zu verschieben, wodurch bei richtiger Schlauchhaltung der
Umfüllvorgang in Gang gesetzt wird.
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Zweckmäßigerweise kann die Befestigung des Zylinders an dem Schlauch
lösbar sein, beispielsweise durch eine Schraubverbindung mit einem ein Außengewinde
aufweisenden Einlaßstutzen. Bei BeschädigXngen des Schlauches kann dann dieser auf
einfache Weise ausgewechselt werden. Dabei kann der Einlaß an der Stirnseite des
Saugzylinders angeordnet sein, so daß er und auch das Zylinder innere die unmittelbare
Fortsetzung des Abfüllsohlauches bilden. Die Abdichtung des Kolbens gegenüber dem
Zylinder kann mittels eines einfachen 0-Ringes od. dglo Dichtring erfolgen. Der
Kolben kann einen Handgriff aufweisen, an welchem er relativ zu dem Zylinder zumindest
bis über den Auslaß hinaus herausziehbar ist. Dabei kann der Kolben auf die gesamte
Zylinderlänge einen etwa gleichbleibenden Querschnitt, vorzugsweise Hohlquerschnitt
aufweisen und der Handgriff kann insbesondere als ein gegenüber dem Kolbenkörper
vorspringender Bund, Zylinderabschnitt ode dgl. ausgebildet sein. Bei eingeschabenem
Kolben kann sich dieser Handgriff dann auf die freie Stirnseite des Zylinders auflegen.
Dabei ist es zweckmäßig, wenn der Handgriff an seiner Außenfläche aufgerauht ist.
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Eine erheblich vereinfachte, in der Handhabung dann dennoch auch etwas
weniger komfortable Ausführungsform der Erfindung kann darin bestehen, daß der Kolben
zum völligen Herausziehen aus dem Zylinder vorgesehen ist und die dann freigegebene
Zylinderöffnung selbst den Auslaß bildet. Es kann also auf eine eigene Auslaßöffnung
an dem Zylinder verzichtet werden. Dabei ist auch das Ingangsetzen des Umfüllens
einfach, da es genügt, mit der einen Hand den Zylinder zu erfassen und mit der anderen
Hand bei richtiger
Lage des Zylinders unterhalb des Flüssigkeitsspiegels
des Entnahmebehältnisses den Kolben aus dem Zylinder herauszuziehen. Die dabei auftretende
Saugwirkung setzt dann den Umfüllvorgang in Gang. Lediglich nach der Benutzung muß
dann der Kolben wieder in den Zylinder eingeführt werden und die Vorrichtung ist
zweiteilig. Gegebenenfalls könnte jedoch der Kolben insbesondere bei diesem Ausftuirungsbei
spiel mit dem Zylinder über ein Zugelement od. dgl., zo 13.
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eine Kette, beweglich verbunden seine Zu der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gehört auch eine etwa an die Außenkontur der Saugvorrichtung angepaßte, vorzugsweise
längliche Verpackung aus flüssigkeitsdichtem Werkstoff vorzugsweise mit einer relativ
schmalen Öffnung.
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Diese Verpackung kann dann gegebenenfalls beim Umfüllen als Zwischenbehälter
benutzt werden. Dabei kann der Rauminhalt dieser Verpackung einem Bruchteil oder
dem Mehrfachen eines Liters entsprechen. Bevorzugt ist im Hinblick auf die Größe
der Vorrichtung ein Behälter mit Ein-Liter-Rauminhalt. Der Benutzer kann dann leicht
kontrollieren, wieviel Treibstoff od. dgl0 umgefüllt wurde Die erfindungsgemäße
Vorrichtung ist nicht nur vorteilhaft, wenn beispielsweise einem wegen Treibstoffmangels
liegengebliebenen Kraftfahrer geholfen werden soll, wenn kein gefüllter Reservekanister
scorhanden ist. Vielmehr ist diese Vorrichtung auch besonders vorteilhaft für Motorsportler
und insbesondere Benutzer von motorengetriebenen Booten.
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Gerade im Bereich von Bootsanlegestellen sind häufig keine Tankstellen.
Es ist dann vorteilhaft, wenn mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus dem
Tank eines Eraftfahrzeuges Treibstoff in den Tank eines Bootsmotors umgefüllt werden
kann.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer Ansprüche.
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Nachstehend ist die Erfindung mit ihren ihr als wesentlich zugehörenden
Einzelheiten anhand der Zeichnung noch näher beschrieben. Es zeigt in zum Teil schematisierter
Darstellung und in unterschiedlichen Maßstäben: Fig. 1 einen Umfüllvorgang mit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 2 ein Verpackungsbehältnis mit der darin untergebrachten
Saugvorrichtung, Fig. 3 eine Seitenansicht der Saugpumpe mit eingeschobenem Kolben
und Fig. 4 einen Teillängsschnitt insbesondere durch die Stirnseite und den Dichtungsring
des Kolbens der Saugvorrichtung Eine im ganzen mit 1 bezeichnete Vorrichtung zum
Umfüllen einer Flüssigkeit 2 aus einem gegebenenfalls keinen Abfluß, sondern nur
einen Einlaß aufweisenden, häufig schlecht zugänglichen Behälter 3, z. Bo aus einem
Tank eines Kraftfahrzeuges, weist einen Saugschlauch 4 und erfindungsgemäß an dessen
freiem Ende 4 a eine im ganzen mit 5 bezeichnete Saugpumpe auf. Im Ausführungsbeispiel
ist dabei als Saugpumpe 5 eine Kolbenpumpe vorgesehen, bei welcher der Einlaß 6
in den Zylinder 7 mit dem Saugschlauch 4 verbunden ist und der Kolben 8 in seiner
oberen, d. h. gegenüber dem Zylinder 7 herausgezogenen Lage eine Auslaßöffnung 9
dieses Zylinders 7 freigibt. Das Saugvolumen der Pumpe 5 entspricht dabei etwa dem
Rauminhalt des Schlauches 4, so daß bei dieser in Fig. 1 gestrichelt dargestellten
Stellung Flüssigkeit 2 aus dem Tank oder Entnahmebehältnis 3 herausgesaugt ist und
nun von selbst durch den Auslaß 9 weiterlaufen kann.
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Die Befestigung des Zylinders 7 an dem Schlauch 4 ist im
Ausfülirungsbeispiel
lösbar und kann durch einfaches Aufstecken auf den Einlaßstutzen 6 erfolgen, wobei
dieser Einlaßstutzen 6 jedoch auch ein Außengewinde zur Herstellung einer dichteren
und festeren Schraubverbindung haben kann.
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Man erkennt daß der Einlaß 6 an der Stirnseite des Saugzylinders 7
angeordnet isto Die Abdichtung des Kolbens 8 gegenüber der Zylinderinnenwand kann
mittels eines einfachen O-Ringes oder auch eines Dichtringes 10 mit einem umlaufenden
Vorsprung 11 erfolgen.
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Die Anforderungen an die Dichtigkeit sind dabei aufgrund der relativ
geringen Drücke nicht allzu groß. Der Dichtring 10 ist im Ausführungsbeispiel dabei
mittels einer Haltescheibe 12 und. einer darin versenkten Schraube 13 an der Stirnseite
des Kolbens 8 befestigt und eingeklemmt.
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Der Kolben 8 weist einen Handgriff 14 auf, an welchem er relativ zu
dem Zylinder 7 zumindest bis über den Auslaß 9 hinaus herausziehbar ist. Im Ausführungsbeispiel
ist vorgesehen, daß der Kolben 8 auf die gesamte Zylinderlänge einen etwa gleichbleibenden
Hohlquerschnitt aufweist und der Handgriff 14 als ein gegenüber dem Kolbenkörper
vorspringender Zylinderabschnitt ausgebildet ist. Dabei ist der Handgriff 14 gemäß
Fig. 3 an seiner Außenfläche aufgerauht, so daß er gut auch mit wenigen Fingern
erfaßt werden kann und eine nicht allzu große Breite haben muß.
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Der Zylinder 7 hat hingegen aufgrund des erforderlichen Innenvolumens
eine ausreichende Länge, um mit der gesamten Hand erfaßt werden zu können. Er könnte
auch eine Au rauhung oder eine Griffausbildung haben, was jedoch aufgrund der großen
Greiffläche nicht unbedingt nötig ist.
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In Fig. 2 ist noch angedeutet, daß auch an der Auslaßöffnung
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ein Anschlußstutzen 15 od. dgl0 insbesondere zum Anschließen eines weiteren Schlauches
ods dglo Leitung vorgesehen sein kann. Auch ermöglicht ein solcher Stutzen 15 ein
gezielteres Umfüllen beispielsweise in eine relativ enge Öffnung eines zweiten Behälters
16. Es sei erwähnt, daß die in Fig. 1 dargestellten Behälter 3 und 16 nur schematisiert
angedeutet sind, während in der Praxis beispielsweise der Entnahmebehälter 3 häufig
nur eine enge Einfüllöffnung, nämlich den Tankeinfüllstutzen aufweist.
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An der dem Einlaß 6 abgewandten Stirnseite des Zylinders 7 ist im
Ausführungsbeispiel ein insbesondere aus Kunststoff bestehender Anschlagring 17
vorgesehen, welcher in enger Passung auf den Kolben 8 paßt, so daß der Kolbendichtring
10 und insbesondere dessen Dichtvorsprung 11 beim Herausziehen des Kolbens 8 von
innen her gegen diesen Ring 17 anschlägt. Dadurch kann ein völliges Herausziehen
des Kolbens 8 aus dem Zylinder 7 verhindert werden.
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Eine vereinfachte Ausführungsform kann jedoch auch darin bestehen,
daß der Kolben 8 zum völligen Herausziehen aus dem Zylinder vorgesehen ist. Dann
könnte gegebenenfalls sogar auf die Auslaßöffnung 9 verzichtet werden und die nach
dem Herausziehen des Kolbens freigegebene Zylinderöffnung den Auslaß bilden. In
diesem Falle könnte der Kolben z. BT über eine Schnur oder eine Kette od. dgl.
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Zugelement mit dem Zylinder beweglich und unverlierbar verbunden sein.
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In Fig. 2 erkennt man eine etwa an die Außenkontur der Saugvorrichtung
angepaßte, der gesamten UmfUllvorrichtung 1 zugehörige Verpackung 18 aus flüssigkeitsdichtem
Werkstoff. Diese Verpackung kann beim Umfüllen in vorteilhafter Weise als Zwischenbehälter
16 benutzt werden.
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Dabei hat diese Verpackung zweckmäßigerweise einen definierten
Rauminhalt,
beispielsweise einen Bruchteil oder ein Mehrfaches von einem Liter od. dglo Raummaß.
Bevorzugt ist im Hinblick auf die Größe der Vorrichtung ein Behälter mit Ein-Liter-Rauminhalt.
Dann nimmt die gesamte Vorrichtung 1 relativ wenig Platz weg und dennoch kann der
Benutzer gut kontrollieren, wieviel Flüssigkeit um gefüllt wurde.
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Alle in der Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten
Merkmale und Konstruktionsdetails können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
miteinander wesentliche Bedeutung haben.
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L e e r s e i t e