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Lineal mit mehreren Skalen
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Die Erfindung besteht in einer auf einem Lineal betätigbaren Wechselmechanik,
mit der mehrere verschiedene Skalen, die Jeweils einzeln auf je einer Lamelle aufgetragen
sind, wahlweise über die Normal skala des Lineals geschoben werden können.
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Die Erfindung betrifft ein Lineal mit mehreren Skalen, die einzeln
in Arbeitsstellung versetzbar ausgebildet sind.
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Aus der DE-OS 19 17 768 ist ein Lineal dieser Art bekannt, bei dem
ein Papierstreifen oder ein Streifen aus gleichwertigem Material mit verschiedenen
Skalen bedruckt und über drehbare Walzen in die einzelnen Stellungen bezüglich der
Ziehkante verschiebbar ist. Bei diesem Lineal mit Einstellmöglichkeit verschiedener
Maßstäbe bestehen mehrere Nachteile. Beispielsweise ist die Lebensdauer und die
Beanspruchbarkeit des Streifenmaterials gering, insbesondere wenn es sich dabei
um Papier handelt. Uberdies ist bei diesem bekannten Gerät die mit sehr geringen
Abstand zur Ziehkante notwendige Positionierung der Skalen nicht möglich, da für
das nahe Heranführen der jeweiligen Skala an die Ziehkante eine scharfe Keilitste
erforderlich wäre, welche wiederum ein sehr baldiges Durchscheuern des Streifenmaterials
zur Folge hätte. Dagegen würde eine runde Kante, über die der Streifen schonender
vor- und zurückgezogen werden könnte, bedeuten, daß die Jeweils benötigte Skala
lediglich in erheblichem Abstand zur abzumessenden Strecke auf der Zeichnung zu
liegen käme, wodurch sich zwangsläufig große Parallaxenfehler ergeben müssten.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Naßstablineal für Zeichenarbeiten
mit der Möglichkeit der Einstellung verschiedener Skalen zu schaffen, mit dem bei
Jeder der einstellbaren Skalen ein exaktes Ablesen bzw. Ubertragen von Strecken
und jede der mit einem Lineal ausführbaren Zeichenarbeiten ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruches
1 festgelegten Merkmale gelöst. Weitere Ausführungsformen der Erfindung stand durch
die in den Unteransprüc n genannten Merkmale gekennzeichnet.
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Durch die Erfindung ist es in vorteilhafter Weise möglich, ein Zeichenlineal
zu schaffen, das ohne weiteres beispielsweise zehn verschiedene Skalen aufnehmen
kann und dessen Bauhöhe und Gewicht dennoch nict wesentlich gröinjer inc als bei
einem herkömmlichen Zeichenlineal, wobei ?de in Arbeitsstellung geschobene Skala
in gleich geeigneter Weise benutzt werden kann wie die an der Ziehkante eingeprägte
Skala. Das erfindungsgemäße Lineal eignet sich besonders für die Verwendung an Zeichenmaschinen,
wobei insbesondere das nachteilige Miswechseln der Maßstabschenkel durch Abnehmen
der einen Schenkel und Aufstecken und Neueinwinkeln derjenigen mit dem anderen Maßstab
entfallt. Für den Maßstabwechsel genügt bei dem erfindungsgPrn?IFen Lineal ein kurzer
Schub mit dem Finger.
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Die Erfindung wird im folgenden unter Hinweis auf die Figuren in der
Zeichnung naher erläutert. Es zeigen: Figur 1a und Ib eine schematische Darstellung
eines erfindungsgemäßen Lineals in Draufsicht und im seitlichen Schnitt, Figur 2a
bis 2d eine vereinfachte Darstellung des Aufbaues und der Funktion einer erfindungsgemäßen
Ausführungsform eines Lineals, mit zwei verschiedenen Skalen, Figur 3 zeigt den
Querschnitt einer mit einer Ziehkante versehenen Lamelle.
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Das Lineal weist einen Linealkörper 1 auf, dessen auf der Zeichenunterlage
aufliegende Unterfläche glatt ausgebildet und an einem Längsrand al eine normale
Ziehkante 2 ausgeformt ist. Die gegenüberliegende Längsseite des Lineals trägt eine
mit geringem
Abstand über der Zeichenunterlage liegende Tuschziehkante
3, die aus durchsichtigen Material bestehen kann. Auf derZiehkante 2 ist ein in
Originalteilang, beispielsweise in Zentimetern und Millimetern ausgeführter Grundmaßstab
40 eingeprägt.
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Farallel zum Grundmaßstab 40 liegen in größerem Abstand in zurUckgezogener
Ruhestellung mehrere dänne Lamellen 51, 52, 53,. in stufnweiser Anordnung übereinander,
auf denen jeweils eine der Skalen 41, 42, 43,.. in den verschledenen @aßstäben zum
Grundmaßstab 40 aufgetragen ist, etwa die Skala 41 im Verhältais 1:2, Skala 42 im
Verhältnis 1:5 usw. . Die Skalen können vorteilhafterweise verschiedene Farben tragen.
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Im folgenden w;r unter Hinweis auf die Figuren 2a bis 2 d eine Ausführungsfo.-m
und die Funktion zur erfindungsgemäßen, für die Positionierung der Lamellen 51,
52,.. in der Arbeitsstellung und deren Zurückziehen in die Ruhestellung geeigneten
mechanischen Einrich@ung erläutert. Die Darstellung in der Zeichnung ist schematisch
vereinfacht und auf lediglich wei Lamellen beschränkt. Die Betätigung der Einrichtung
erfolgt durch Fingerdruck auf die Schubhebel 61 und 62.., die Jeweils den Lamellen
51 und 52 zugeordnet sind.
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Die Lamellen 51 und 52 bestehen aus dunnen Federstahlblech, etwa nach
Art von Rasierklingen, und sind leicht zylindrisch gekrümmt, wie aus Figur 1 b erkennbar
ist. Die Lamellen können auch aus Kunststoffmaterial gefertigt sein. Beide, bis
auf eine später erläuterte Ausnahme, deckunsgleich ausgebildeten Lamellen 51 und
52 können in beispielsweise mit halben rechten Winkel schräg zu ihren Langsseiten
verlaufenden Führungsschlitzen 81 und P2 seitlich gleiten. Durch die Führungsschlitze
81 und 82 greifen je ein Fübrungsstift 83 und 84 hindurch, die ihrerseits fest auf
dem Linealkörper 1 verankert sind.
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Beide Lamellen werden durch; je eine eigene Zugfederkraft (schematisch
durch die Pfeile 71 und 72 dargestellt) in der zurückgezogenen Ruhelage gehalten.
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Etwa in der Mitte zwischen beiden Fdhrungsschlitzen 81 und 82 befindet
sich in beiden Lamellen 51 und 52 ein Kontrenschlitz 85, dessen Form z.B. aus der
Zeichnung der Figur 2 a erkennbar ist. Das-Wesentliche der Kontur dieses Konturenschlitzes
ist die zwischen den Punkten A und B über C nach D verlaufende Kurve; die entsprechende
Funktion wird später erläutert. Durch den Konturenschlitz 85 greift eine zwischen
der stark und der gestrichelt gezeichneten Stellung bewegbare Sperrolle 86 hindurch,
die durch
eine Federkraft (symbolisiert durch den Pfeil 73) in der
stark gezeichneten Stellung gehalten wird.
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Auf der Lamelle 51, die auf der dem Betrachter zugewandten Seite der
Einrichtung liegen soll, ist der Schubhebel 61 angebracht; durch einen Schlitz 87
in der Lamelle 51 greift der Schubhebel 62, der an der Lamelle 52 befestigt ist.
Hierin unterscheiden sich, wie erwthnt, die Formen der sonst deckungsg]eichen Lamellen
51 und 52.
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Wird beispielsweise der Schubhebel 62, gemaß Figur 2b nach links oben
verschoben, so bewegt sic-. die Lamelle 52 parallel zu sich und schräg seitli@ nacn
links cben, wobei die Flanke A bis B des Konturenschlitzes s:5 dieser Laelle 52
die Sperrolle 86 nach schräg links unten drückt. Die Sperrolle 86 wird so lange
zum Ausweichen gegen die Federkraft 73 gezwungen, bis die Lamelle 52 zum Endanschlag
vorgeschoben ist. In dieser Stellung, der Arbeitsstellung der Lamelle 52 kann die
Sperrolle 86 in die zwischen den Stellen B, C und D des Kont@renschlitzes 85 befindliche
Ausnehmung zurückgleiten, wodurch sie dann die Lamelle 52 festhält.
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Wird jetzt die Lamelle 51 am Schubhebel 61 in Richtung schräg links
1 @ch oben verschoben, so entriegelt wiederum die Flanke A bis B ihres Konturenschlitzes
85 die Lamelle 52, so daß diese durch die Federkraft 72 in ihre Kuhestellung zurückgleitet.
Die Lamelle 51 kann ebenfalls aus aieser zunächst nur etwas vorgeschobenen Lage
heraus in die Ruhestellung zurückgezogen werden, (Figur 2b), wodurch der GrundmalAstab
wieder frei sichtbar wird, oder die Lamelle 51 wird ebenfalls in ihre Arbeitstellung
gerückt (Figur 2c) und von der Sperrolle 86 festgehalten (Figur 2d). Diese Einrichtung
läßt sich ohne Scharierigkeiten für eine große Anzahl von Lamellen aufbauen. Es
können auch mehr als zwei Führungsschlitze und mehr als ein Konturenschlitz vorgesehen
werden. Ebenso können die Schlitze mit anderer, aufeinander abgestimmter Neigung
und Form verlaufend ausgebildet sein.
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Um das einwandfreie Anliegen der Skalen 41, 42, 43, der Lamellen 51,
2, 53,.... an der Ziehkante 2 zu gewährleisten, kann gemäß einer besonderen Ausfünrungsform
jede einzelne -Lamelle in Querschnittsrichtung gesehen eine leichte Krümmung aufweisen
und derart verschiebbar ausgebildet sein, daß sich in der Arbeitsstellung eine leicht
elastische Spannung ergibt, die den Skalenrand
mit geringer Kraft
auf die Ziehkante 2 drückt. Es kann jedoch erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß
die Lamellen 51, 52, 53,... an ihren Skalenrandern 21, 22, 23,.... magnetisierbar
ausgestaltet und an der Ziehkante 2 Reihen von kleien Dauermagneten 18 oder Dauernmagnetleisten
19 eingelassen sind, so daß die Lamellen in der Arbeitsstellun ebenfalls dicht auf
die Ziehkate gezogen werden. Ferner ist es erfindung sgemäß vorteilhaft, wenn eine
Schutzleiste 20 über den geschichtet liegenden Lamellen 51, 52, 53,.... angebracht
ist, die mit leichtem, federnden Druck auf die jeweils in Arbeitsstellung geschobene
Lamelle drückt, so daß diese mit dem Skalenrand auf der Ziehkante 2 genügend fest
aufliegt und ausschließlich mit der Skala unter der Schutzleiste 20 herausragt.
Außer dem Effekt des Andrückens des Skalenrandes an die Ziehkante 2 ergibt sich
eine Schutzwirkung gegen das Eindringen von Frem@körpern in den Bereich der Lamellen
51, 52, 53,... . Fiir den Schut':. vor Fremdkörpereindringen kann auch eine mit
Samt .dgl. umgebene Schutzleiste vorgesehen sein.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist
eine Lamelle 59 eine besondere Ziehkante 17 auf und ist vorzugsweise als oben auf
den anderen Lamellen 51, 52, 53,...
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liegende Lamelle vorgesehen. In Arbeitsstellung ragt diese Lamelle
59, im Gegensatz zu den die Skalen 41, 42, 43,...tragenden Lamellen 51, 52, 53 ,
um einen kleinen Abstand über die Ziehkante 2 hinaus und liegt außerdem frei über
der Zeichenunterlage.
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Sämtliche Lamellen 51, 52,..., 59, die Schutzleiste 20 und alle sonstigen
Teile der Mechanik sind vorteilhafterweise von einer in den Figuren nicht dargestellten
Deckplatte überdeckt, durch die die Schubhebel 61, 62,... hindurchragen. An einem
Ende oder an beiden Enden ist der Linealkörper 1 so ausgestaltet, daß er in einfacher
Weise an der Mechanik einer Zeichenmaschine lösbar befestigt werden kann.
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L e e r s e i t e