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Die
Erfindung betrifft eine Anreißvorrichtung gemäß Gattungsbegriff
des Anspruchs 1.
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Eine
derartige Anreißvorrichtung ist bekannt aus der
FR 2871082 . Die dort beschriebene
Anreißvorrichtung besitzt eine Tragschiene, an deren Ende ein
Abtastglied angeordnet ist. Mit diesem Abtastglied kann die Wand,
bis zu der ein Parkettfußboden verlegt werden soll, abgetastet
werden. Auf der Tragschiene sitzt ein Führungsglied mit
einer Führungsflanke. Die Führungsflanke gleitet
an der Randkante der vorletzten Bodenplatte des Fertigparkettfußbodens
entlang. Auf dieser vorletzten Bodenplatte wird mittels eines an
einem Anreißmittelträger angeordneten Stiftes
eine Schnittlinie gezeichnet. Der Anreißmittelträger
ist dort mit einem Fesselungsmittel in einem variablen Abstand zur
Abtastflanke an der Tragschiene befestigt. Das Führungsglied
stützt sich mit einem Federelement an dem Anreißmittelträger
ab.
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Sobald
die Schnittlinie auf der vorletzten Bodenplatte durch Entlangschieben
der Anreißvorrichtung an der Randkante der vorletzten Bodenplatte angerissen
ist, wird die vorletzte Bodenplatte wieder herausgenommen und entsprechend
der Kontur der Schnittlinie gekürzt. Sie wird dann als
letzte Bodenplatte verwendet, nachdem an Stelle der zuvorigen wieder
herausgenommenen vorletzten Bodenplatte eine andere Bodenplatte
eingesetzt worden ist.
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Aus
der
NL 1019002 ist eine ähnliche
Vorrichtung bekannt. Auch hier ist ein Anreißmittelträger in
einem variablen Abstand zu einer Abtastflanke an einer Tragschiene
befestigbar.
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Aus
der
CH 243867 A ist
ein Streichmaß bekannt. Das dort beschriebene Streichmaß besitzt
einen Anreißmittelträger in Form eines Federgliedes, mit dem
eine Reißnadel an einer Tragschiene befestigt ist. Auf
der Tragschiene sitzt ein Schieber, der eine Abtastflanke in Form
eines Stiftes ausbildet. Der Schieber kann in verschiedenen Abstandslagen
zur Reißnadel an der Tragschiene festgelegt werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße
Anreißvorrichtung gebrauchsvorteilhaft zu verbessern.
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Gelöst
wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene
Erfindung.
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Zunächst
und im Wesentlichen ist vorgesehen, dass der Abtastflanke eine erste
Anlageflanke benachbart ist und eine zweite Anlageflanke vom Anreißmittelträger
gebildet wird. Zwischen die beiden aufeinander zuweisenden Anlageflanken
kann eine Bodenplatte gelegt werden, um den Abstand zwischen Abtastflanke
und Führungsflanke festzulegen. Des weiteren ist vorgesehen,
dass das Führungsglied gegen die Rückstellkraft
eines Federelementes am Tragkörper verschieblich gelagert
ist. Das Führungsglied bildet bevorzugt eine rechtwinklig
zur Erstreckung des von einer Tragschiene gebildeten Tragkörpers
aus. Diese Führungsflanke kann an der Frontkante der vorletzten
Bodenplatte entlang geschoben werden. Mit der Abtastflanke, die
bevorzugt von der Stirnfläche des Tragkörpers
ausgebildet ist, kann die in der Regel mit einem variierenden Abstand zur
Randkante der vorletzten Bodenplatte des bereits teilverlegten Fußbodens
verlaufende Wand abgetastet werden. Das Anreißmittel wird
vorzugsweise von einer Bleistiftspitze ausgebildet, die auf der
Oberfläche der an der Position der vorletzten Bodenplatte liegenden
Fußbodenplatte eine Schnittlinie anzeichnet, deren Verlauf
dem Verlauf der Wand entspricht. Der Anreißmittelträger
wird von einem Schieber ausgebildet. Der Schieber besitzt einen
Haltekörper mit einer Durchtrittsöffnung für
die Tragschiene. Es ist eine Klemmschraube vorgesehen, um den den
Anreißmittelträger bildenden Schieber auf der
Tragschiene zu befestigen. Der das Anreißmittel bildende Bleistift steckt
in einer Hülse und durchragt einen Längsschlitz
der Tragschiene. Auch das Führungsglied ist als Schieber
ausgebildet, wobei das Federelement bevorzugt von einer Zugfeder
bzw. einem Gummiband ausgebildet ist. Das Gummiband ist um ein erstes
Federwiderlager gelegt, welches dem Ende der Tragschiene zugeordnet
ist, welches der Abtastflanke gegenüberliegt. Das Führungsglied
bildet einen Haltekörper aus, der einerseits das Gegenfederwiderlager
ausbildet, um welches das Gummiband gelegt ist und welcher andererseits
eine Durchtrittsöffnung ausbildet, durch die die Tragschiene
hindurchgesteckt ist. Die sich im Wesentlichen quer zur Erstreckungsrichtung
der Tragschiene erstreckende Führungsflanke, die in Anlage
zur Randkante an einer Bodenplatte angebracht werden kann, wird
bevorzugt von zwei jeweils seitlich abragenden Flügeln ausgebildet.
Im Bereich des Längsschlitzes bilden die Flügel
eine Ausbuchtung aus, in die das Anreißmittel eintreten
kann. Im Bereich der Abtastflanke ragt von der Tragschiene ein Anschlagsteg
ab, der eine Anlageflanke ausbildet. Gegenüberliegend zu dieser
Anlageflanke befindet sich eine weitere Anlageflanke, die von einem
dem Anreißmittelträger zugeordneten Anlagesteg
ausgebildet wird. Die beiden Anlagestege überragen das
Führungsglied, welches sich zwischen Abtastflanke und Anreißmittelträger befindet.
Zwischen die beiden Anlageflanken kann eine Bodenplatte gesetzt
werden, damit der Anreißmittelträger gegenüber
der Abtastflanke positioniert werden kann. Die Positionierung erfolgt
derart, dass der Abstand der beiden Anlageflanken der Breite der zu
verlegenden Bodenplatte entspricht. Wird in dieser Stellung mit
der Abtastflanke die Wand abgetastet, während die Führungsflanke
des Führungsgliedes an der Randkante der an der Stelle
der vorletzten Bodenplatte liegenden Bodenplatte entlang geführt wird,
reißt das Anreißmittel, insbesondere die Spitze eines
Bleistiftes eine Schnittlinie auf der Oberfläche der Bodenplatte
an. Wird diese Platte aus dem bereits verlegten Plattenverbund wieder
entfernt und wird die vorletzte Bodenplatte eingelegt, so kann, nachdem
ein Schnitt entlang der Schnittlinie erfolgt ist, diese Platte in
den Spaltzwischenraum zwischen vorletzter Platte und Wand eingesetzt
werden. Der Abstand zwischen Abtast flanke und Anreißmittel
ist dabei so gewählt, dass die zugeschnittene Bodenplatte
einen geringfügigen, einer Zugabe entsprechenden Abstand
zur Wand besitzt, welcher etwa 12 mm beträgt.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
beigefügter Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1 in
perspektivischer Darstellung eine Anreißvorrichtung;
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2 die
Draufsicht auf die Anreißvorrichtung mit vom Anreißmittelträger
entferntem Führungsglied;
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3 eine
Rückansicht der Anreißvorrichtung mit am Anreißmittelträger
anliegendem Führungsglied;
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4 eine
Darstellung gemäß 3, jedoch mit
vom Anreißmittelträger gegen die Rückstellkraft eines
Federelementes entferntem Führungsglied;
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5 eine
Seitenansicht der Anreißvorrichtung mit zwischen einem
Anschlagsteg der Tragschiene und einem Anschlagsteg des Anreißmittelträgers
gelegter Bodenplatte zwecks Positionierung des Anreißmittelträgers
auf der Tragschiene;
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6 eine
Seitenansicht der Anreißvorrichtung in einer Betriebsstellung
und
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7 die
Draufsicht auf die Anreißvorrichtung in der Betriebsstellung.
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Die
in den Zeichnungen dargestellte Anreißvorrichtung besteht
aus einer langgestreckten, aus Kunststoff gefertigten Tragschiene 1,
die im Wesentlichen ein U-Profil ausbildet. Der in der Betriebsstellung
nach oben weisende U-Schenkel besitzt einen Längsschlitz 11.
Eine Stirnseite der Tragschiene 1 ist gerundet und bildet
eine Abtastflanke 4 aus. Dort erstreckt sich vom U-Steg
nach oben abragend ein Anlagesteg 16, dessen von der Abtastflanke 4 weg
weisende Anlageflanke 16' einen Abstand zum Scheitel der
Abtastflanke 4 besitzt.
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Innerhalb
des U-Zwischenraumes befindet sich am anderen Ende der Tragschiene 1 ein
Federwiderlager 7, um welches ein Gummiband 6 gelegt ist,
welches sich parallel zum Längsschlitz 11 erstreckt,
jedoch nach oben hin von der Schlitzwandung abgedeckt ist.
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Auf
der Tragschiene 1 sitzen zwei Schieber. Ein erster Schieber
bildet ein Führungsglied 5 aus, welches mit einem
Haltekörper 10 an der Tragschiene 1 verschieblich
befestigt ist. Hierzu bildet der Haltekörper 10 eine
Durchtrittsöffnung für die Tragschiene 1 aus.
Das Gummiband ist um einen Widerlagerabschnitt des Haltekörpers 10 gelegt,
so dass das Führungsglied 5 in Richtung weg von
der Abtastflanke 4 federkraftbeaufschlagt ist.
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Zwischen
dem Führungsglied 5 und dem Federwiderlager 7 befindet
sich ein den zweiten Schieber ausbildender Anreißmittelträger 2.
Der Anreißmittelträger 2 besitzt ebenfalls
einen Haltekörper 18, der eine Durchtrittsöffnung
für die Tragschiene 1 ausbildet. Der Anreißmittelträger 2 kann
entlang der Tragschiene 1 verschoben werden und in seinen
verschiedenen Positionen festgeklemmt werden. Hierzu dient eine
Klemmschraube 14, die von einem Handgriff 13 gedreht
werden kann. Innerhalb der U-Öffnung der Tragschiene 1 lagert
im Bereich des Haltekörpers 18 eine Vierkantmutter 15,
in die die Fesselungsschraube 14 eingedreht ist.
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Der
Anreißmittelträger 2 bildet eine Aufnahmehülse 12 aus,
in die ein Bleistift 3 eingesteckt und dort klemmend gehalten
werden kann. Die Bleistiftspitze des Bleistifts 3 durchragt
dabei den Längsschlitz 11 und tritt auf der Unterseite
aus der Tragschiene 1 heraus, so dass mit der Bleistiftspitze
des Bleistifts 3 eine Linie auf eine Bodenplatte 21 gezeichnet
werden kann.
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Im
Bereich der Aufnahmehülse 12 bildet der Anreißmittelträger 2 einen
Anlagesteg 17 aus, der eine parallel zur Anlageflanke 16' verlaufende
Anlageflanke 17' ausbildet.
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Vom
Haltekörper 10 des Führungsgliedes 5 ragen
beidseitig zwei Flügel 9 ab. Zwecks verbesserter
Führung tragen die beiden Flügel 9 Führungsstifte 20,
die an der Außenwandung der beiden U-Schenkel der Tragschiene 1 entlang
gleiten. Zwischen den beiden Führungsstiften 20 bildet
das Führungsglied 5 eine Ausbuchtung 19 aus,
in die die Bleistiftspitze eintreten kann, wenn das Führungsglied 5 nahe
dem Anreißmittelträger 2 angeordnet ist.
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Die
Flügel 9 bilden darüber hinaus mit einer Abwinklung
eine Führungsflanke 8 aus. Diese Führungsflanke 8 erstreckt
sich im Wesentlichen in einem rechten Winkel zur Erstreckungsrichtung
der Tragschiene 1.
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Die
Funktionsweise der Vorrichtung ist die folgende:
Erläutert
wird die Funktionsweise am Beispiel des Verlegens von Laminatfußbodenplatten.
Zunächst werden die Fußbodenplatten soweit verlegt,
bis eine vorletzte Platte zwischen dem bereits verlegten Fußboden
und der Wand eingesetzt werden muss. Anstelle der endgültigen
vorletzten Platte wird eine Bodenplatte 21 parallel zur
vorvorletzten Platte 21' vorläufig in den Plattenverbund
eingesetzt. Diese bildet später die letzte Platte. Zuvor
wurde gemäß Darstellung in 5 der Anreißmittelträger 2 in
eine Position zur Tragschiene 1 bzw. zur Abtastflanke 4 gebracht, in
der der Abstand zwischen den Flanken 16' und 17' der
Breite B der zuletzt zu verlegenden Bodenplatte 21 entspricht.
Dies erfolgt in einfacher Weise dadurch, dass die Bodenplatte 21 zwischen
die beiden Anlagestege 16, 17 gebracht wird. Die
Anlagestege 16, 17 überragen hierzu das
Führungsglied 5, welches sich zwischen Abtastflanke 4 und
Anreißmittelträger 2 befindet.
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Mit
dieser Einstellung des Anreißmittelträgers 2 auf
der Tragschiene 1 wird dann auf der anstelle der vorletzten
Bodenplatte liegenden letzten Bodenplatte 21 eine Schnittlinie
aufgezeichnet, wie es die 6 und 7 zeigen.
Dabei liegt die Führungsflanke 8 des Führungsgliedes 5 in
Anlage an der zur Wand 22 weisenden Randkante der Bodenplatte 21.
Zufolge des gespannten Federelementes 6 wird die Abtastflanke 4 gegen
die Wand 22 beaufschlagt. Wird jetzt – wie in
der 7 dargestellt – die Anreißvorrichtung
entlang der Randkante 21' der Bodenplatte 21 geschoben,
so zeichnet die Bleistiftspitze 3 auf der Oberseite der
Bodenplatte 21 eine Linie, die der Kontur der Wand 22 folgt.
Die Führungsflanke 8 stellt sicher, dass die Tragschiene 1 während
des Anreißens eine rechtwinklige Position zur Erstreckung
der Randkante 21' behält.
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Das
Maß C entspricht dem Abschnitt der Bodenplatte 21,
welcher durch einen Schnitt entlang der aufgezeichneten Schnittlinie 23 von
der letzten Bodenplatte abgeschnitten wird. Der Abstand A entspricht
dem Abstand dieser Randkante 21' von der Wand. Die um das
Maß C verminderte Breite B der Bodenplatte 21 ist
um die Zugabe Z, die beispielsweise 12 bis 15 mm betragen kann,
geringer als das Abstandsmaß A. Dies hat zur Folge, dass
die auf Kontur geschnittene letzte Bodenplatte 21 derart
zwischen vorletzter Bodenplatte und Wand 22 gelegt werden kann,
dass zwischen letzter Platte 21 und Wand 22 ein
Spalt Z verbleibt.
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Alle
offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich.
In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt
der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollin haltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender
Anmeldung mit aufzunehmen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - FR 2871082 [0002]
- - NL 1019002 [0004]
- - CH 243867 A [0005]