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Beschreibung
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zu der Patentanmeldung Regelvorrichtung für die Zufuhr von Schüttgütern'
insbesondere landwirtschaftlichen Schüttgütern (Zusatz zu P 27 42 960.3) Es ist
bekannt, die Regulierung des Zulaufs von körnigen Gütern bei elektrisch angetriebenen
Schrotmühlen durch Handregulierung vorzunehmen, insbesondere durch Verstellung eines
Schiebers, der die Zutrittsöffnung des Mahlgutes zur Mahlkammer verändert. Eine
derartige Handregulierung ergibt ungleichen Zulauf bei verunreinigtem Getreide und
dadurch ungleiche Belastung und die Gefahr der Uberbelastung des Mühlenmotors. Bei
underschiedlichen Mahlgütern sind unterschiedliche Einstellung des Schiebers erforderlich.
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Diese bekannte Schieberhandregulierung weist ferner den Nachteil auf,
daß eine ständige Beobachtung erforderlich ist.
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Es sind auch Klappenregulierungen bekannt; diese weisen jedoch die
gleichen Nachteile auf, wie die Schieberregulierungen.
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Ferner sind Regulierungen mittels elektrischer Stellmotoren bekannt.
Diese erfordern eine aufwendige Konstruktion und weisen im allgemeinen den Nachteil
auf, daß die Regulierung des Zulaufs nur mit großer zeitlicher Verzögerung erfolgt.
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Ferner sind Regulierungen der Zulaufmenge durch im Mahlraum angeordnete
Schwenkklappen bekannt, die durch den Mahlgutstrom verstellt werden. Diese bekannten
Zulaufregelungen haben den Nachteil, daß sie bei verschiedenen Mahlgütern jeweils
durch Verstellen von Gewichten einjustiert werden müssen, um die höchstmögliche
Mahl leistung zu erreichen. Wird eine derartige Einjustierung nicht vorgenommen,
so ist der Mühlenmotor entweder nicht ausgelastet, oder aber überlastet.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer Zulaufregulierung,
die einfach und billig im Aufbau und in der Handhabung ist und die vorgenannten
Nachteile der bekannten Zulaufregulierungen vermeidet. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß als Stellmotor ein Stillstandsmotor verwendet wird.
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Die erfindungsgemäße Verwendung eines Stillstandsmotors als Stellmotor
für das Stellorgan einer Zulaufregulierung weist den Vorteil auf, daß die Drehbewegung
nicht über ein Gestänge oder andere Zwischenglieder übertragen werden muß. Ferner
bringt eine dreiphasige Ausführung des Stillstandsmotors mehr Kraft als z.B. ein
einphasiger Hubmagnet. Der Stillstandsmotor reagiert ohne Verzögerung auf Belastung
und Entlastung des Hauptmotors, da er der Wicklung des Hauptmotors vorgeschaltet
ist.
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Der Stillstandsmotor ist in drei Phasen dem Hauptmotor, z.B. Mühlenmotor
vorgeschaltet und seine Wicklung sind denen des Hauptmotors angepaßt. Der Stillstandsmotor
reagiert daher auf den Motorstrom des Hauptmotors, wobei auf die Antriebswelle des
Stillstandsmotors ein Regelorgan, z.B. eine Einlaufregelklappe direkt aufgesetzt
werden kann.
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Mittels Federkraft und/ oder Gewichten wird das Regelorgan vorzugsweise
in derjenigen Stellung vorgespannt in der es den Zulauf maximal freigibt. Bei Leerlaufstrom
des Hauptmotors wird das so vorgespannte Regelorgan daher die vorgenannte Stellung
einnehmen, in der es den Zulauf maximal freigibt, sodaß z.B. dann, wenn es sich
bei dem Hauptmotor um einen Mühlenmotor handelt, das Mahlgut im wesentlichen ungehindert
durch den Zulaufkanal ins Mühle gehäuse gelangen kann.
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Handelt es sich bei dem Hauptmotor um einen Mühlenmotor, so erhöht
sich durch den Mahlvorgang der Motorstrom im Hauptmotor und dadurch erhöht sich
das Drehmoment des Stillstandsmotors. Ubersteigt das Drehmoment des Stillstandsmotors
die Kraft, die das Regelorgan in der geöffneten Stellung hält, so schließt dieses
die Oeffnung des Zulaufkanals sukzessive ab. Durch diese Wirkungsweise hält der
Stillstandsmotor das Regelorgan, z.B. die Einlaufregelklappe gerade soweit geöffnet,
daß der Mühlenmotor konstant auf seinem Nennstrom gehalten wird. Eine Nachjustierung
auf unterschiedliche Mahlgüter entfällt völlig, Uberlastung des Mühlenmotors ist
ausgeschlossen.
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Eine nachteilige Auswirkung durch höhere Belastung einer Phase wie
beim Hubmagnet entfällt.
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Erfindungsgemäß wird der Stellmotor mit einer Rückstelleinrichtung,
vorzugsweise in Form eines Gewichtes, versehen, die die Welle des Stellmotors in
eine Ausgangsstellung zurückdreht, in der das Regelorgan in seiner Nullstellung
steht.
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Erfindungsgemäß ist es vorteilhaft, wenn das Regelorgan bei abgeschaltetem
Antriebsmotor mittels einer Arretiervorrichtung in einer Stellung arretierbar ist,
in der es den Zulauf so regelt, daß der Antriebsmotor nicht belastet wird, wenn
er wieder eingeschaltet wird.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand schematischer Zeichnungen
an Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 ein Schaltschema des erfindungsgemäßen Stellmotors;
Fig. 2 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäß ausgebildeten Zulaufregelvorrichtung
mit einem Stellmotor teilweise im Schnitt; Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie
III - III-der Fig. 2.
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Fig. 4 eine Seitenansicht ähnlich Fig. 2 einer abgewandelten Ausführungsform;
Fig. 5 eine Draufsicht eines Details der Fig. 4 in vergrößertem Maßstab; Fig. 6
einen Schnitt längs der Linie VI - VI der Fig. 5; und Fig. 7 eine Draufsicht eines
weiteren Details der Fig. 4 in vergrößertem Maßstab.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist der Stellmotor 10 als Dreiphasenmotor
ausgebildet und mit allen drei Phasen in Serie mit den Phasen des Hauptmotors 11
geschaltet. Uber einen Stern-Dreieckschalter 12, einen Schütz 14 und Sicherungen
15 sind die Motoren 10, 11 mit dem Netz 16 verbunden. Die Schaltung ist so getroffen,
daß die Wicklungen des.Stillstandsmotors 10, sowohl bei Dreieck- wie bei Sternschaltung
in Reihe mit den entsprechenden Wicklungen des Hauptmotors liegen, so daß das Drehmoment
des Stillstandsmotors 10 proportional
dem Motor strom und damit
der Motorleistung des Hauptmotors 11 ist. Die Schaltung hat den Vorteil, daß der
Stillstandsmotor 10 nicht an Spannung liegt, wenn der Hauptmotor 11 mittels des
Sterndreieckschalters 12 oder des Schalters 14 abgeschaltet wird.
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Wie aus Fig. 2 und 3 ersichtlich, ist der Stillstandsmotor 10 mittels
seines Flansches 18 unmittelbar an den Zulaufkanal 20 zum Mühlengehäuse 22 befestigt,
wobei sich die Welle 24 des Stillstandsmotors 10 durch die Wandung des Zulaufkanals
20 hindurch erstreckt. Auf der Welle 24 ist ein allgemein mit 26 bezeichnetes Regelorgan
drehfest angeordnet, das eine Oeffnung 28 aufweist und spiegelsymmetrisch ausgebildet
ist, mit zwei zu beiden Seiten der Uffnung 28 angeordneten Verschlußorganen 30 und
32. Durch diese Ausbildung des Regelorgans 26 als spiegelsymmetrische Einlaufregelklappe
kann der Mühlenmotor mit verschiedenen Drehrichtungen betrieben werden, ohne daß
eine Anderung in der Schaltung des Stillstandsmotors gemäß Fig. 1 oder eine Anderung
an dem Regelorgan 26 vorgenommen werden muß.
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Im unteren Bereich des Regelorgans 26 ist ein eine Rückstellkraft
ausübendes Gewicht 34 auf einer Schalbenschwanzführung 36 in Richtung des Doppelpfeiles
38 verschiebbar angeordnet. Die Stellung des Gewichtes 34 ist mittels einer Schraube
40 fixierbar. Durch Verändern des Gewichtes bzw. Austausch des Gewichtes 34 kann
die gleiche Type eines Stillstandsmotors 10
für Hauptmotoren unterschiedlicher
Leistung verwendet werden.
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Dabei ist natürlich darauf zu achten, daß die Wicklungen des Stillstandsmotors
mindestens den gleichen Querschnitt aufweisen, wie die Wicklungen des stärksten
Hauptmotors.
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Vorzugsweise wird der Stillstandsmotor mehrpolig vorteilhafterweise
achtpolig oder mit noch höherer Polzahl ausgebildet, um dem Stillstandsmotor bei
geringem Spannungsabfall an seinen Wicklungen ein großes Drehmoment zu geben. Erfindungsgemäß
genügt es, wenn an den Wicklungen des Stillstandsmotors wenige Volt, vorteilhafterweise
weniger als zehn Volt, insbesondere etwa vier bis acht Volt der Netzspannung abfallen,
so daß im wesentlichen keine Beeinträchtigung der Leistung des Hauptmotors durch
den Stillstands motor eintritt.
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Bei der abgewandelten Ausführungsform gemäß Fig. 4 bis 7 ist ein Stillstandsmotor
110 mit einer durchgehenden Welle 124 vorgesehen, auf deren einem Wellenstummel
ein Regelorgan 126 drehfest befestigt ist und auf deren anderem Wellenstummel ein
eine Rückstellkraft ausübendes Gewicht 134 ebenfalls drehfest gelagert ist. Die
Ausführungsform gemäß Fig. 4 bis 7 bietet den Vorteil, daß das Gewicht 134 nicht
im Zulaufkanal 20 der Mühle angeordnet ist, sondern frei zugänglich an der freien
Stirnseite des Rückstellmotors 110. Wie am besten aus Fig. 5 und 6 ersichtlich,
ist das Gewicht 134 als Scheibe ausgebildet, die an ihrem unteren Ende mit einer
nasenförmigen Verdickung 135 versehen ist und die zwei schlitzförmige Ausnehmungen
136 und 136' aufweist. Wenn die Gewichtsscheibe 134 um 900 nach rechts
oder
links verdreht wird, kann in eine der Ausnehmungen 136 bzw. 136' ein an einem schwenkbaren
Hebel 138 befestigter Arretierbolzen 140 einrasten, um die Gewichtsscheibe 134 und
damit den Stellmotor 110 in einer Stellung zu arretieren, in der das Regelorgan
126 den Zulaufkanal 20 zum Mühlengehäuse 22 verschließt. In dieser Arretierstellung
ist das Regelorgan 126 ebenfalls um 900 gegenüber der in Fig. 4 gezeigten Stellung
gedreht, so daß die Oeffnung 128 nicht mehr im Bereich der Auslaßöffnung des Trichters
5 liegt. Wird nun bevor die Mühle in Gang gesetzt wird, Getreide dem Trichter 5
zugeführt, so kann dieses nicht in den Zulaufkanal 20 zum Mühlengehäuse 22 gelangen
und es wird auf diese Weise verhindert, daß der Mühlenmotor beim Anlaufen überlastet
wird. Die richtige Bedienung erfolgt daher in der Weise, daß zunächst der Mühlenmotor
eingeschaltet wird und daß dann erst der Arretierbolzen 140 durch Zurückschwenken
des um die Achse 142 schwenkbaren Hebels 138 aus den Ausnehmungen 136 bzw. 136'
der Gewichtsscheibe 134 genommen wird, damit diese in ihre in Fig. 4 gezeigte Stellung
zurückschwenken kann und dabei das Regelorgan 126 in seine Nullstellung zurückdreht,
in der die Offnung 128 mittig unter der Auslaßöffnung des Trichters 5 liegt und
der Zulauf zur Mühle maximal ist.
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Wie am besten aus Fig. 7 ersichtlich, ist die Offnung 128 mit spitz
zulaufenden Abschnitten 129 und 129' versehen, wodurch die Feinfühligkeit der Regelung
in dem Bereich, in dem das Regelorgan 126 nur einen geringen Zulauf freigibt,
wesentlich
erhöht wird.
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Die erfindungsgemäße Zulaufregelung eignet sich nicht nur für Getreidemühlen,
bei denen das Regelorgan unmittelbar in dem Zulaufkanal zur Mühle angeordnet ist,
sondern auch für Mühlen, insbesondere Hammermühlen, bei denen das Mahlgut durch
einen Luftstrom in die Mühle eingetragen wird, dessen Stärke von einer schwenkbaren
Klappe gesteuert wird, die eine ins Freie führende Offnung mehr oder weniger öffnet
bzw. schließt. Durch das Offenen der Klappe wird hierbei die Menge des in die Mühle
durch den Luftstrom eingetragenen Mahlgutes verringert, so daß die ins Freie führende
Uffnung bei stärkerer Belastung des Mühlenmotors geöffnet werden muß.
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Bei einer derartigen Zuführung des Mahlgutes mittels Luftstrom, kann
erfindungsgemäß ein Regelorgan verwendet werden, bei dem die in Fig. 2 und 3 dargestellte
Oeffnung 28 durch ein Verschlußorgan ersetzt ist und die Verschlußorgane 30 und
32 durch Oeffnungen ersetzt sind. Ein in gleicher Weise ausgebildetes Regelorgan
läßt sich auch zur Regelung von Körnergebläsen und anderen zum Fördern von landwirtschaftlichem
Gut dienenden Gebläsen verwenden, um den Zulauf bzw. die Fördergeschwindigkeit in
Abhängigkeit von der Belastung des Gebläsemotors zu regeln, wobei der Gebläsemotor
in der gleichen Weise wie der Hauptmotor 20 in Fig. 1 mit dem Stillstandsmotor geschaltet
werden kann.
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Alle in den Unterlagen offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere
die räumliche Ausgestaltung werden, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind, als erfindungswesentlich beansprucht.
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- Ansprüche -
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