DE2839502A1 - Verfahren zur gewinnung von anthocyanen aus makromolekularen naturstoffen - Google Patents
Verfahren zur gewinnung von anthocyanen aus makromolekularen naturstoffenInfo
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Description
WELCH FOODS INC., A COOPERATIVE 11. September 1978
Westfield, New York 14787 „ 1ORt- _, „
V.St.A. H 1255 D/ Kr
Verfahren zur Gewinnung von Anthocyanen aus makromolekularen
Naturstoffen
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung gereinigter
Anthocyanfarbstoffe aus Pflanzen, insbesondere roten
Trauben, unter Einbeziehung bekannter Stufen zur Gewährleistung des Vorliegens diskreter monomerer Anthocyanmoleküle, z.B. der
Behandlung mit Schwefeldioxid zur Entfärbung und Ionisierung der Anthocyanmoleküle.
Bei den Anthocyanen handelt es sich um die wichtigste und weitverbreitetste
Gruppe von Pflanzenfarbstoffen. Diese intensiv gefärbten,
im allgemeinen wasserlöslichen Pigmente sind verantwortlich für nahezu sämtliche rosa, scharlachrote, rote, bläulichviolette, violette und blaue Farben in den Blütenblättern , Blättern
und Früchten der höheren Pflanzen. Die Anthocyane existieren in den Blütenblättern von Blumen, den Blättern zahlreicher Pflanzen
und in den Früchten von gefärbten Früchten und Gemüsen. Hierbei können die Anthocyane von Früchten entweder nur in der Schale
(wie bei Eierfrüchten und Äpfeln), im gesamten Fruchtkörper (wie
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bei Kirschen oder Brombeeren), oder in unterschiedlichen Mengen in der Schale und im Fleisch (wie bei Trauben und Pflaumen) vorliegen.
Ein Großteil der Farbe bei Weintrauben verbleibt z.B. in der Schale oder anderen Festbestandteilen, wenn die Trauben einer
Kaltpressung zur Entfernung der Flüssigkeit für die Verwendung als Saft oder zur Weinherstellung unterworfen werden. Tatsächlich wird
der überwiegende Teil dieser gefärbten Feststoffe als Abfall verworfen.
Die Verwendung von Lebensmittelfarbstoffen unterliegt weltweit
einer zunehmenden gesetzlichen Beschränkung, insbesondere bezüglich der Verwendung von Azofarbstoffen und anderen synthetischen
Farbstoffen. Hier und im folgenden wird der Begriff "Farbstoffe" in üblicher Weise zur Bezeichnung sowohl der echten
Farbstoffe als auch der Pigmente verwendet. Der Umfang der den Lebensmittelherstellern zur Verfügung stehenden Farbstoffe ist
deshalb heute bereits stark eingeschränkt und wird in Zukunft weiteren Einschränkungen unterliegen. Hiervon ist kein Spektralbereich
ausgenommen geblieben, jedoch haben die Rotfarbstoffe die größten Beeinträchtigungen erfahren. Das kürzliche Verbot von
Rot Nr. 2 (Amaranth) durch FDA und von Orange RN in England, sowie die in der EWG gegenüber Ponceau 4R, Grün S und anderen Farbstoffen
geäußerten Androhungen haben die den Lebensmittelherstellern zugängliche Farbstoffpalette erheblich eingeschränkt. Die
Vorstellung, daß zahlreiche Lebensmittel in Zukunft mit weit weniger ansprechendem Aussehen vermarktet werden müssen, hat eine intensive
Suche nach natürlichen Farbstoffen ausgelöst, die aus verschiedenen Pflanzen gewonnen werden und zur Synthese anderer Farbstoffe
herangezogen werden können. Hier sind in erster Linie die Anthocyane zu nennen. Der größte Teil der Anthocyane, die als natürliche
Lebensmittelfarbstoffe Verwendung finden, wird gegenwärtig aus wenigen, bestimmten dunkeischaligen Traubensorten gewonnen.
Tatsächlich sind jedoch Hunderte von Farbstoffquellen bekannt, wovon zahlreiche in Harborne, "Comparative Biochemistry of the
Flavonoids", 1967 (Academic Press) genannt sind. Bei der Isolierung flüssiger Lösungen der Anthocyane aus diesen festen Quellen kommt es
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nahezu zwangsläufig gleichzeitig zur Entfernung makromolekularer Bestandteile von Proteinen, Pektinen, Tanninen und Komplexen hiervon,
wobei bisher kein technisch durchführbares Verfahren zur vollständigen Trennung dieser Bestandteile von den Anthocyanen bekannt
ist.
Es ist bekannt, Traubenmaischen oder -safte mit kleinen Mengen
Schwefeldioxid zu behandeln, um das Wachstum wilder Hefen zu unterbinden, die natürlicherweise in diesen Früchen enthalten sind.
Größere Mengen unterdrücken die Gärung, wie von Bioletti und Cruess 1912 (Bulletin Nr. 230, University of California Publication,
"Enological Investigations") und in der US-PS 3 484 254 gezeigt werden konnte, wobei in der zuletzt genannten Patentschrift die
Extraktion von Färb- und Aromastoffen aus Weintrauben und Beeren
beschrieben ist.
Enocianina (oder Enos) werden·in der Praxis im allgemeinen durch
gründliches Einweichen von Traubenfeststoffen in einer Schwefeldioxidlösung, gefolgt von Dekantieren, Filtration, gegebenenfalls
unter Verwendung von Filtrierhilfsmitteln, und Einengung der überstehenden Flüssigkeit gewonnen. Diese Handelsprodukte sind außerordentlich
unterschiedlich in der Farbintensität, enthalten relativ große Mengen an Schwefeldioxid, Schwermetallen, verschiedenen
makromolekularen Stoffen, wie Proteine, Tannine, Pektine und Komplexe hiervon, und an Acylanthocyanen, die bei längerer Lagerung
und längerem Gebrauch instabil sind. Darüber hinaus reagieren diese Enos nicht auf pH-Wert-Veränderungen (was für Anthocyanpigmente
charakteristisch ist); sie sind nicht stabil und beeinträchtigen die Haltbarkeit von Produkten, denen sie zugesetzt
werden, wobei sie das Auftreten von Trübungen in Flüssigprodukten hervorrufen.
Bei der Verarbeitung von Trauben fallen unterschiedliche Maischesubstrate
oder Feststoffe an, die unter verschiedenen Bezeichnungen bekannt sind. Unterwirft man die Trauben dem normalen Abpreßvorgang
(Kelterung),so werden die nach dem Abpressen des
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Saftes verbleibenden Rückstände als Preßkuchen bezeichnet. Manchmal
werden die Trauben vor der Kelterung in Abbeermaschinen vorbehandelt, wobei ein bestimmter Prozentsatz der Beerenhülsen durch
Schüttelsiebe entfernt wird. Nach der Kelterung, insbesondere bei der Heißkelterung von Concordtrauben, wird der Saft normalerweise
auf -1°C abgekühlt, um überschüssiges Kaiiumhydrogentartrat auszufällen. Hierbei erfolgt gleichzeitig eine Ausfällung von überschüssigen
Pigmenten und suspendierten unlöslichen Faserstoffen und Kolloiden, einschließlich Tannine, Pektine und Proteinbruchstücke.
Nach mehrwöchiger Lagerung wird der klare überstehende Most abgezogen. Die zurückbleibenden Feststoffe werden als Trubstoffe
bzw. Schleimstoffe (grape lees) bezeichnet. Diese Trubstoffe können dann mit Hilfe eines Filtrierhilfsmittels auf einem
Vakuumtrommelfilter filtriert werden, wobei am Schaber die Abnahme
von Feststoffen mit relativ hohen Pigmentkonzentrationen erfolgt, die als Filterkuchen (filter trim) bezeichnet werden.
Beliebige oder sämtliche dieser und anderer verschiedener Feststoffe
werden der Farbstoffextraktion unterworfen. Die Feststoffe können große Anteile der Farbstoffe der ursprünglichen Trauben, nachdem
der Saft durch Kelterung entfernt worden ist, enthalten.
Hierbei spielt der Zeitfaktor eine wichtige Rolle. Der Saft, der von den Feststoffen rasch abgetrennt worden ist, ist zu dieser
Zeit sedimentfrei. Während der Lagerung, insbesondere bei kühleren
Temperaturen, tritt jedoch Sedimentbildung auf (z.B. Trub- bzw. Schleimstoffe). Wenn man genügend lange wartet (eventuell
einige Monate),kommt es zum Absitzen des größten Teils der unerwünschten
Stoffe, wobei ein reineres Anthocyanmaterial in dem Saft (oder Wein) zurückbleibt. Auch hier gilt jedoch der Grundsatz,
daß Zeit Kosten verursacht.
Die Chemie der vorgenannten Stoffe beruht auf dem 2-Phenylbenzopyrylium-Gerüst
(Flavylium-Gerüst) der Formel
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Wenn in dieser grundlegenden Formel eine Substitution mit Hydroxyl-
oder Methoxygruppen in den 2-, 3-, 4-, 5-, 7-, 3'~ oder 5'-Stellungen
erfolgt, erhält man Verbindungen, die als Anthocyanidine bekannt sind (diese stellen die Aglucone der entsprechenden Anthocyane
dar). Diese Anthocyanidine sind wasserunlöslich, instabil gegenüber Licht und werden durch Basen rasch zerstört, so daß sie
in Pflanzen nicht allzu häufig anzutreffen sind. Die Glycoside der Anthocyanidine, nämlich die Anthocyane, sind stabiler und finden
sich als natürliche Stoffe in den Blättern, Blüten und Früchten von Pflanzen.
Das üblichere Substitutionsschema der Anthocyanidine ist in der nachfolgenden Tabelle angegeben.
Anthocyanidm | Pg | Stellung | 51 |
Cy | 3' | H | |
Pelargonidin | Dp | H | H |
Cyanidin | Pt | OH | OH |
Delphinidin | Pn | OH | OH |
Petunidin | Mv | OCH3 | H |
Päonidin | OCH3 | OCH-, | |
Malvidin | OCH-, | ||
Die Methylierung der 3'-Stellung erfolgt im allgemeinen vor der
5'-Stellung. Bei der Bildung der Glycoside erfolgt zunächst die
Substitution in 3-Stellung, dann in 3,5-Stellung und kaum in
3,5,7-Stellung bei einem Trisaccharid.
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Die Gesamtzahl der natürlich vorkommenden Anthocyane ist außerordentlich
groß, da zahlreiche Mono-, Di- und Trisaccharide in
der 3-, 5- oder 7-Steilung glycosiliert werden können und weiterhin,
weil der Zucker in 3-Steilung acyliert sein kann (oftmals mit p-Cumarsäure). So enthalten z.B. Concorde-Trauben, ein Vitis
labrusca-Hybrid aus den östlichen Vereinigten Staaten, etwa identifizierte Anthocyane, nämlich die 3,5-Diglucoside, die 3-Monoglucoside,
die 3-(6-0-p-Cumaryl-glucosid)-5-glucoside und das 3-(6-0-p-Cumaryl-glucosid) von Cy, Dp, Pt, Pn und Mv. Die Farbe
der Anthocyane wird durch ihre Molekularstruktur und die physikochemische Natur des Mediums bestimmt, in dem sie vorliegen.
Mit zunehmender Anzahl der Hydroxygruppen verändert sich die Farbe
von Rosa nach Blau. Durch Methoxygruppen wird dieser Trend umgekehrt. Methoxygruppen bewirken auch eine Stabilisierung des Moleküls,
ebenso wie ein zunehmender Glycosilierungsgrad, während Acylierung das Anthocyan instabiler macht. So handelt es sich z.B.
bei dem Malvidin~3,5-diglucosid um eines der stabilsten Anthocyane.
Diese Pigmente zeigen eine typische rote Farbe in wässrig sauren Lösungen mit einem Absorptionsmaximum im Bereich von 520nm. Die
Absorption im sichtbaren Bereich kann auf eineTT^Elektronendis-
2
persion durch sp -Orbitale der Kohlenstoffatome 2,3 und 4 und das Oxoniumion zurückgeführt werden. Das Resonanz-Allylsystem zwischen den Kohlenstoffatomen 2,3 und 4 kann eine Bildung der Carboniumstrukturen (C2~und C4-Carboniumion) hervorrufen. Die Carboniumformen können mit verschiedenen Nucleophilen reagieren, was zu einer Unterbrechung der ^/^-Konjugation und dem Verlust der 520nm-Absorption führt. Ein höchst bemerkenswertes Beispiel ist die Reaktion zwischen dem C4-Carboniumion und Wasser; es gibt eine ähnliche Reaktion zwischen dem C2-Carboniumion unter Bildung der entsprechenden Base.
persion durch sp -Orbitale der Kohlenstoffatome 2,3 und 4 und das Oxoniumion zurückgeführt werden. Das Resonanz-Allylsystem zwischen den Kohlenstoffatomen 2,3 und 4 kann eine Bildung der Carboniumstrukturen (C2~und C4-Carboniumion) hervorrufen. Die Carboniumformen können mit verschiedenen Nucleophilen reagieren, was zu einer Unterbrechung der ^/^-Konjugation und dem Verlust der 520nm-Absorption führt. Ein höchst bemerkenswertes Beispiel ist die Reaktion zwischen dem C4-Carboniumion und Wasser; es gibt eine ähnliche Reaktion zwischen dem C2-Carboniumion unter Bildung der entsprechenden Base.
die pH-Abhängigkeit bei Anthocyanen, die einen pK -Wert im Bereich
Die Freisetzung eines Protons bei der Reaktion mit Wasser erklärt die pH-Abhängigkeit bei
von 2,5 bis 3,0 zeigen.
von 2,5 bis 3,0 zeigen.
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-AA-
-sr- ■
'OH (Carbinolform)
pK
+ H
υ
^ : 1-0"
^ : 1-0"
+2Ii
pK
a ν,
0-S = O
Il
0 Chromen-4-sulfonat
Die weitere Chemie der Anthocyane und ihre Verbreitung in Trauben ist in dem bereits eingangs zitierten Buch von Harborne und in
Hrazdina und Franzese "Phytochemistry", (1974) Bd. 13, S. 225-229
(Pergamon Press) sowie P. Markakis "CRC Critical Reviews in
Food Technology" (1974) Bd. 4, S. 437 - 456 beschrieben.
Eine Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, ein Verfahren zur Abtrennung von Anthocyanen aus Stoffen mit größerer Molekülgröße
zur Verfügung zu stellen, wobei weitere Aufgaben darin bestehen, ein relativ gereinigtes Anthocyanpigment aus frischem Rohmaterial
herzustellen; ein flüssiges oder pulverförmiges Material zur Verfügung zu stellen, das bei 00C mindestens ein Jahr stabil ist;
ein Material zur Verfügung zu stellen, das. über die Lagerfähigkeit
des Produkts, dem es zugesetzt werden soll, hinaus farbstabil ist; einen Farbstoffextrakt herzustellen, der über die Lagerzeit flüssiger
Produkte hinaus klar bleibt, ohne das Auftreten von Trübungen oder Sedimenten; beständige natürliche Farbkonzentrate zur Ver-
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fügung zu stellen, deren Farbton von Erdbeerrot bis Traubenpurpurrot
reicht; und gegebenenfalls Anthocyan-Schwefeldioxidlösungen für die Ultrafiltration zum Herausfiltern kolloidaler Verunreinigungen
zu verwenden.
Weitere Aufgaben der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, der Zeichnung, den Beispielen und den Ansprüchen.
Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß eine Lösung, die sowohl diskrete
monomere Anthocyanmoleküle als auch lösliche Makromoleküle, wie Proteine, Pektine, Tannine, Komplexe hiervon, usw. enthält,
einer selektiven Filtration durch Ultrafiltration mit einer geeigneten Membran unterworfen werden kann, wobei die Anthocyane die
Membran passieren und die größeren Moleküle zurückgehalten werden. Eine Methode, die Anthocyane in monomerer Form zu halten, die für
die Ultrafiltration geeignet ist, besteht in ihrer Extraktion aus der Quelle mittels Schwefeldioxidlösungen. Der Extrakt wird von den
Feststoffen durch herkömmliche Filtration abgetrennt. Nach der Ultrafiltration wird das SO„ aus dem Abstrom abgestreift unter Bildung
der ursprünglichen Anthocyane. Auf diese Weise erhält man einen Extrakt (als Flüssigkeit oder Pulver) von durchwegs hoher Farbintensität,
der bei 00C für mindestens ein Jahr stabil ist, und der
beim Zusatz zu Endprodukten, die Drinks, Puddings, gefrorene Nachspeisen, über die Lagerzeit der Produkte hinaus farbstabil bleibt
und seine Klarheit für diesen Zeitraum behält, ohne daß es zu Trübungen oder Sedimentbildungen in Flüssigkeiten kommt. Wegen
der beständigen Farbintensität des Konzentrats oder Pulvers können Endprodukte, wie alkoholfreie Getränke und Gelatine-Nachspeisen,
in jedem Farbton von Erdbeerrot bis Traubenpurpurrot hergestellt werden. Es stehen verschiedene Auswahlstufen zur Verfügung, sowohl
vor als auch nach der Ultrafiltration, um verschiedene Verunreinigungen
zu entfernen, und insbesondere nach der Ultrafiltration die eventuell anwesenden, instabileren Acylanthocyane zu entfernen.
Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Extraktion von gereinigten
pflanzlichen Anthocyanfarbstoffen, insbesondere aus
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dunklen Trauben, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man durch Behandeln
des unreinen Materials gewährleistet, daß diskrete monomere Anthocyanmoleküle in Lösung vorliegen, und dann die Lösung
einer Membran-Ultrafiltration unterwirft, um lösliche und/oder trübe makromolekulare, z.B. kolloidale Verunreinigungen im Aufstrom
zu halten, die beim Altern Trübungen und Sedimente bilden, und um die monomeren Anthocyane im Abstrom zu erhalten zur weiteren
Konzentration zu einer Flüssigkeit oder einem Pulver, so daß man ein stabiles Farbkonzentrat erhält, das als Farbzusatz bzw. Farbstoff verwendet werden kann.
Man kann z.B. Fruchtfeststoffe mit JSchwefeldioxidlösungen behandeln,
um eine Ionisierung und Entfärbung und den monomeren Zustand der Pigmentmoleküle (Umwandlung von den Anthocyanen zu
den Chromen-2-und-4-sulfonaten) zu gewährleisten. Die Lösung wird dann einer Ultrafiltration unterworfen, um die Anthocyane
im Abstrom zu erhalten, während die makromolekularen Komponenten, wie Pektine, Tannine, Proteine, Komplexe hiervon, usw. im Aufstrom
erhalten werden. Nachdem man gegebenenfalls das Schwefeldioxid aus der ultrafiltrierten Lösung abgestreift hat, um die ursprünglichen
Anthocyane aus den Chromensulfonaten zurückzubilden, werden
die Anthocyane durch Eindampfen zu einer hochkonzentrierten Flüssigkeit eingeengt, aus der instabile Pigmente mit Acylgruppen
im Molekül gegebenenfalls durch kontrollierte Ausfällung bei herabgesetzten
Temperaturen entfernt werden können.
Alternativ hierzu kann man die Flüssigkeit, mit oder ohne die kontrollierte Ausfällung, auch einer weiteren Einengung zu einem
Pulver unterwerfen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung erläutert.
Die einzige Figur zeigt ein Fließdiagramm des Verfahrens der Erfindung
mit verschiedenen fakultativen Stufen zur Herstellung eines flüssigen oder pulverförmigen Anthocyanextrakts.
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Das Fließdiagramm der Figur zeigt die Extraktion von Traubenfarbstoff.
Weitere Extraktionsquellen wurden bereits genannt, und das Verfahren ist offensichtlich auf alle Anthocyane anwendbar, die in
Pflanzen vorkommen. Es muß stets eine Grobtrennung von festem Pflanzenmaterial und eine nachfolgende Abtrennung von makromolekularen
Stoffen, wie Proteine, Tannine, Pektine, Komplexe hiervon und dergleichen, stattfinden.
In einem Ansatzkessel 3 werden etwa 9463 Liter kaltes Wasser vorgelegt.
Während man in Abständen einen Rührer 4 betätigt, werden 18,1kg SOp-Gas über einen Ventilhahn in den Kessel eingespeist. Nachdem
man 2268kg Filterkuchen (filter trim) zugesetzt hat, füllt man mit kaltem Wasser auf 11355 Liter auf. Hierauf versetzt man das
Gemisch mit 1,36kg Scott Labs cold-mix Sparkolloid (der aktive Bestandteil ist Agar agar), rührt 10 Minuten und läßt dann 16 bis
20 Stunden absitzen. Vor dem Absitzen sollte der SO2~Gehalt der
Aufschlämmung zwischen 1000 und 2000ppm liegen. Nach dem Absitzen des festen Materials werden die oberen 75 Prozent oder 8516 Liter
über ein Standrohr oder durch Syphonieren in einen Vorratsbehälter 6 dekantiert.
3785 Liter der dekantierten Flüssigkeit werden dann in einem Erhitzer
7 auf eine Temperatur von 49 bis 600C gebracht und hierauf
in einen Kessel 8 eingespeist. Zu diesem Zeitpunkt wird der SO2~
Gehalt analysiert. Gegebenenfalls erfolgt hierauf die Zugabe von SO2, um den Gehalt auf einen Wert von 1000 bis 1500ppm zu bringen
(für einen Anstieg von lOOppm ist die Zugabe von 0,454kg Gas erforderlich)
. Nachdem man etwa 227kg eines Filtrierhilfsmittels (z.B. J.M.503) zugesetzt hat, wird die erhaltene Aufschlämmung
durch ein Shriver-Filter 11 passiert, das mit etwa 757 Liter Wasser und 2,04kg Diamtomeenerde (Celluflo-0; auch bei J.M. 503 handelt
es sich um Diatomeenerde) vorbeschichtet ist. Das Gemisch wird im Kreislauf geschickt bis das Filtrat klar ist, worauf Abpumpen
in einen Vorratsbehälter 12 erfolgt.
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Anstelle des Absitzens und Dekantierens kann man die Aufschlämmung
kontinuierlich mischen und in den Erhitzer 7 einpumpen. Die warme Aufschlämmung wird dann mittels eines Vakuumtrommelfilters 5 filtriert,
der mit einem Filtrierhilfsmittel (J.M. 503) vorbeschichtet
ist und schließlich in den Vorratsbehälter 12 eingespeist.
Das Filtrat aus dem Shriver-Filter 11 oder dem Vakuumtrommelfilter
5 wird in einen Ultrafilter-Reservebehälter 13 eingepumpt^ passiert
dann einen Sicherheitsfilter 15 und tritt in einen Erhitzer 14 ein,
wo es auf eine Temperatur von 38 -30C gebracht wird. Es wird dann
zu einer Ultrafiltrationseinheit 16 transportiert (Romicon,Modell
HG 20S), die mit einer"Vielzahl Filterkerzen 17 (Typ XM50) ausgerüstet
und für einen Einlaßdruck von 1,75kg/cm2 und einen Auslaßdruck
von 0,7kg/cm2 ausgelegfTsl
Die Ultrafiltration erfolgt z.B. bei etwa 38°C; die j
jedoch allgemein im Bereich von 7 bis 43°C möglich. Unterhalb von 350C ist die Filtriergeschwindigkeit erheblich herabgesetzt, und
oberhalb von etwa 400C ist die Lebensdauer der Kerzenfiltermembran
erheblich herabgesetzt.
Wenn der Filterdurchgang auf 15 Liter/min abgefallen ist, wird die
Filtration zunächst durch Sperren der Zufuhr zum Speisebehälter 13
unterbrochen. Man wartet dann, bis der Behälterinhalt auf etwa 189 bis 303 Liter abgenommen hat und schaltet dann die Pumpe ab. Hierauf
wird das Material im Speisebehälter 13 ausgetragen, die Membrankerzen
werden durch übliche Reinigung regeneriert, und dann wird der Betrieb erneut aufgenommen. Während des Betriebs wird die Produktkonzentration
des eintretenden und austretenden Materials festgehalten.
Das bei der Ultrafiltration erhaltene Filtrat wird in einen Vorratsbehälter
18 oder direkt in einen Dampfstripper 19 eingespeist,
um das SO2 abzustreifen. In dem Dampfstripper 19 strömt der Dampf
durch Kolonnen nach oben dem absteigenden Filtrat entgegen, wodurch das SO2 aus der Lösung ausgetrieben wird. Die Entfernung des S0„
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erfolgt in erster Linie um dessen korrodierenden Einfluß in nachfolgenden Stufen zu vermeiden. Selbst wenn jedoch das SOy
in den einzelnen flüssigen oder pulverförmigen Endprodukten verbliebe, könnte man das Endprodukt als herkömmlichen Farbzusatz
verwenden, da bei der Anwendung des Farbzusatzes eine Verdünnung auf Konzentrationen erfolgt, in denen das SO2 keine
Probleme darstellt.
Nachdem man das Filtrat in einem APV-Wärmeaustauscher auf
60 + 50C abgekühlt hat, wird es in einen Konzentrator 22 eingespeist,
wo eine Aufkonzentrierung auf die 5-bis 10-fache Konzentration
im Vakuum bei 60 bis 660C erfolgt. Das warme Konzentrat
wird mit Maltodextrinen oder einem anderen geeigneten Träger versetzt, um ein Verhältnis von Fruchtfeststoffen zu Trägerfeststoffen
von 0,66 : 1 oder weniger zu erreichen. Das exakte Verhältnis von Fruchtfeststoffen zu Trägerfeststoffen wird so eingestellt,
daß eine gleichmäßige Farbdichte der Endprodukte gewährleistet ist. Der Träger ist deshalb erwünscht, da andernfalls das
Produkt hygroskopische Eigenschaften aufweist. Das warme Gemisch
wird in einen Sprühtrockner 23 mit einer Einlaßtemperatur von 199 bis 2320C eingespeist; die Auslaßtemperatur beträgt 1040C.
Danach wird das Material abgepackt oder in Drums zur Verschickung an die Lebensmittelhersteller abgefüllt.
Wenn man ein flüssiges Produkt wünscht, wird dem abgestreiften Filtrat aus dem Wärmeaustauscher 21 Citronensäure in 10-facher
Menge, bezogen auf den Gewichtsgehalt des Anthocyans der Lösung zugesetzt. Somit würden dann 45,4kg abgestreiftes Filtrat, die
0,1 Prozent Anthocyanpigment enthalten, mit 4,54kg Citronensäure versetzt, die im Behälter 24 mittels eines Rührers 26
gründlich eingemischt wird. Das Material wird dann dem Konzentrator 22 zugeführt, wo eine Aufkonzentrierung bei 60 bis 66°C im
Vakuum erfolgt, bis eine ausreichende Wassermenge abgezogen ist, um eine Endkonzentration von 1,0 Gewichtsprozent Anthocyanpigment
zu erreichen.
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Die dunkel gefärbten Trauben, wie Concorde-Trauben,können ein
Gemisch aus 20 einzelnen Anthocyanpigmenten enthalten, von denen
einige Acylgruppen enthalten, die in der 3-Glucosidstellung des
Moleküls verestert sind. Diese Pigmente sind etwas instabiler als diejenigen ohne Acylgruppen und können bei Verwendung in Getränken
als Endprodukte gelegentlich zu einer Sedimentbildung führen.
Es wurde gefunden, daß bei einer Lagerung des flüssigen Konzentrats
bei -2,2 bis+3,3°C für eine Dauer von mindestens 2 Tagen bei einem
pH-Wert von 2,2 + 0,2 sich etwa 5 Prozent des Gesamtpigments ausscheiden,
wobei es sich offenbar um die weniger stabilen Acylanthocyane handelt. Die größte Abscheidung erfolgt im allgemeinen
bei 5 bis 7 Tagen, jedoch kann die Lagerung mehrere Wochen dauern. Wenn der pH-Wert zu niedrig ist, scheiden sich diese weniger
löslichen Pigmente nicht ab, und wenn der pH-Wert zu hoch ist, kommt es in gewissem Umfang auch zur Ausfällung von löslicheren
Pigmenten, was zu einem Farbverlust des Endprodukts führt. Diese gesteuerte Pigmentausscheidung bei der Herstellung von flüssigen
Konzentraten stellt somit eine fakultative Stufe des Verfahrens der Erfindung dar. Der Niederschlag wird durch übliche Methoden, wie
Dekantieren, Syphonieren oder Filtrieren, abgetrennt. Bei der Herstellung trockener Pulver wurde gefunden, daß die eventuelle Anwesenheit
von instabilen Pigmenten beim Zusatz zu Lebensmitteln keinerlei Schwierigkeiten verursacht.
Von den Schüttelsieben abgenommene Traubenhülsen werden abgepreßt,
um überschüssigen, freilaufenden Saft zu entfernen. Die Hülsen
werden dann 2 bis 6 Stunden mit der 2-bis 5-fachen Volummenge SO--Lösung
(1000 bis 1200ppm) unter langsamem Vermischen extrahiert. Hierauf läßt man die Hülsen absitzen und dekantiert den Extrakt.
Die Hülsen werden abgepreßt, und der hierbei erhaltene zusätzliche Extrakt wird zum Dekantierten hinzugegeben. Die Gesamtmenge
an Dekantiertem wird dann gemäß Beispiel 1, beginnend im Erhitzer 7, aufgearbeitet.
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Trauben-Preßkuchen wird nach der normalen Kelterung mit der 3- bis
6-fachen Volummenge SO~-Lösung (1000 bis 1200ppm) extrahiert. Die
weitere Aufarbeitung erfolgt wie in Beispiel 2 für Hülsen beschrieben.
Traubentrubstoffe bzw. -schleim (grape lees) (nach mehrwöchiger
Lagerung und Abziehen des überstehenden Saftes) werden mit der 2- bis 4-fachen Volummenge SO2-Lösung (1000 bis 1200ppm) extrahiert.
Die Aufarbeitung erfolgt wie in Beispiel 2 für Hülsen beschrieben.
4,54kg ganze Preiselbeeren werden in Wasser zerquetscht. Hierauf
wird die Maische mit Wasser bis auf ein Gesamtgewicht von 27,2kg aufgefüllt. Danach erfolgt Zugabe von SO2 in einer Konzentration
von 1200ppm und von Sparkolloid in einer Konzentration von lOOppm.
Die Maische wird dann 6 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen, worauf die Feststoffe auf einem Schüttelsieb abgetrennt werden.
Hierauf erfolgt Filtration mittels einer Büchnernutsche unter Verwendung von Filtrierhilfsmittel (J.M. 503) . Das Filtrat wird dann
durch ein Ultrafilter mit 35Ä mittlerem Porendurchmesser passiert. Bei einer Wellenlänge von 520nm zeigt das zurückgehaltene Material
bei einem pH-Wert von 1,5 eine Farbzahl von 6,0 und das Permeat eine Farbzahl von 5,7 bei 95-prozentiger Farbausbeute. Das Permeat
wird dann auf einer Wall-Einheit im Verhältnis 5 : 1 aufkonzentriert, wobei man ein Konzentrat mit einer Farbzahl von 28,5
erhält. Dieses Konzentrat wird dann bei verschiedenen Proben auf Farbzahlen von 3 und 10 verdünnt, die bei Kühlung und Lagerung
keine Kühlungstrübung zeigen.
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5,7kg Brombeeren werden in Wasser zu insgesamt 18,2kg Püree
zerquetscht. Nach Zugabe von 1200ppm SO2 und lOOppm Sparkolloid
läßt man 6 Stunden bei Raumtemperatur einweichen. Die Maische wird dann zur Entfernung von Feststoffen zentrifugiert, worauf der Überstand
durch eine Büchnernutsehe mit Filtrierhilfsmittel (J.M. 503)
filtriert wird. Das Filtrat wird der Ultrafiltration unter Verwendung
einer Membran mit 35Ä mittlerem Porendurchmesser unterworfen. Das zurückgehaltene Material zeigt eine Farbzahl von 35,5,
wovon 34,5 in dem Permeat (97 Prozent Ausbeute) wiedergefunden werden. Hierauf versetzt man das Permeat mit Citronensäure im
Gewichtsverhältnis von Säure zu Anthocyan von 10:1 und führt
dann eine Aufkonzentrierung auf eine Farbzahl von 238 durch. Verdünnungen
dieses Konzentrats auf Farbzahlen von 3 und 10 zeigen,
daß bei Kühlung und Lagerung keine Kühlungstrübung auftritt.
Die folgenden Ausführungen beziehen sich nicht nur auf die Beispiele,
sondern auf die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens allgemein.
Es können auch andere Methoden der Pigmentextraktion angewendet werden, z.B. mit Wasser allein, mit organischen Lösungsmitteln,
wie Äthanol, in Anwesenheit oder Abwesenheit von Säuren, oder mit anderen Säuren als SO,,, wie Phosphorsäure, Chlorwasserstoffsäure,
Citronensäure, Schwefelsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, usw. Die Anthocyane neigen jedoch zur Sandwich-Bildung oder zur reversiblen
Polymerisation, wenn die Konzentration in gewöhnlichem Wasser etwa 0,02 Prozent übersteigt. Organische Lösungsmittel
führen im allgemeinen zu einer Auflösung oder Schädigung der Kunststoff-Ultrafiltrationmembranen, wobei zu berücksichtigen ist,
daß deren Ersatz sehr kostspielig ist. Bei ausreichend niedrigen Werten bezüglich pH-Wert und Konzentration, z.B. bei 0,05 bis
0,1 Prozent Anthocyankonzentration und einem pH-Wert von 1,5 bis 2,5, liegen die Pigmente als diskrete Moleküle vor, bilden jedoch
gleichwohl nicht das löslichere Chromen-Sulfonat, das durch Ionisation stets in diskreter Molekülgestalt vorliegt und ohne Schwierig-
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835502
keiten die entsprechende Membrangröße zu passieren vermag. Deshalb
stellt die SCU-Lösung das Lösungsmittel der Wahl für die Ultrafiltration
dar, obwohl auch andere Lösungsmittel, wenngleich mit niedrigerem Wirkungsgrad,verwendet werden können.
Wenn die Extraktion des Pigments mit anderen wässrigen Lösungen als SO- erfolgt, wird es im allgemeinen bevorzugt, SO- vor der
Ultrafiltrationsstufe zuzusetzen. Wenn die Extraktion des
Pigments mit organischen Lösungsmitteln erfolgt, wird es im allgemeinen bevorzugt, das Lösungsmittel zu entfernen und eine
entsprechende Menge SO^-Lösung zuzusetzen. Es ist auch möglich,
von herkömmlichen flüssigen Lösungen der Anthocyane als Quelle auszugehen, z.B. Säften, Weinen, Likören, usw., sofern sie ein
Gemisch aus Anthocyanen und makromolekularen Stoffen enthalten.
Die Verfahrensweise unter Anwendung von Filtrierhilfsmitteln, Flockungsmitteln und der Gelfiltration macht die Ultrafiltration
wesentlich wirksamer, indem die Geschwindigkeit, mit der die Extrakte das Ultrafiltrationssystem zu passieren vermögen, erheblich
vergrößert wird. Hierzu sind verschiedene Stoffe geeignet, z.B. Gelatine mit 200 bis 750ppm anstelle von Agar agar. Die
Hauptwirkung der Ultrafiltration besteht in der Entfernung derjenigen
Bestandteile, die verantwortlich sind für die Kühlungstrübung/
und schweren Sedimente, die gegenwärtig im Extrakt gefunden werden, der nicht der erfindungsgemäßen Behandlung unterworfen worden
ist. Substanzen von ausreichend kleiner Gestalt, wie diskrete Anthocyane, Chromen-Sulfonate, Schwefeldioxid, Glucose, Fructose,
Tartrate, K , Fe und Cu können die Membranen leicht passieren und erscheinen im Permeat mit Konzentrationen, die mit dem Ausgangsprozeßstrom
übereinstimmen. Somit entfernt die Ultrafiltration des Extrakts den letzten Teil derjenigen kolloidalen
Komponenten, die im allgemeinen Kühlungstrübungen und schwere Sedimente hervorrufen, wenn das Farbkonzentrat als Färbemittel
für klare Produkte verwendet wird. Dieser Effekt wird ohne Opferung an Pigmentausbeute erreicht.
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Erfindungsgemäß ist als Porengröße der Membran der Ultrafiltrationsbereich
von 10 bis 50Ä geeignet. Es wurde gefunden, daß große Porendurchmesser, z.B. oberhalb von 50Ä, unwirksam sind
und keine nennenswerte Beseitigung der Trübung in Endprodukten mit Farbzusatz bewirken. Wenn der Porendurchmesser zu klein ist,
d.h. unter 10 oder unter 15Ä liegt, sinkt die Filtrationsgeschwindigkeit
erheblich, ohne daß gleichzeitig eine Verbesserung der Farbqualität zu beobachten-wäre. Bevorzugt ist ein Bereich
von 30 bis 40Ä oder etwa 35Ä.
Während der Ultrafiltration muß der Schwefeldioxidgehalt im FiI-trat
sorgfältig kontrolliert und zwischen 500 und 2000ppm gehalten werden, um eine quantitative Überführung des Farbpigments
durch die Ultrafiltermembran zu erreichen. Die Ultrafiltration bei SCU-Konzentrationen zwischen 500 und 750ppm kann infolge der
Löslichkeitseigenschaften der freien Anthocyanpigmente im Vergleich zu den Chromensulfonaten zu vermindertem Farbtransport führen.
Die herabgesetzte Löslichkeit ersterer führt zu einer Co-Pigmentierung und/oder -Adsorption an Makromolekülen, die in der Prozeßflüssigkeit
anwesend sind. Hierbei bezeichnet der Ausdruck "Co-Pigmentierung" eine nicht-kovalente Polymerisation der Anthocyane
untereinander. Diese Erscheinung führt zu erheblich vergrößerten Pigmentkörpern, die deshalb die Ultrafiltrationsmembran
nicht zu passieren vermögen. Im Endeffekt bedeutet dies
einen Nettoverlust an Farbausbeute im Endprodukt, während gleichzeitig
im Abfall eine erhöhte Farbkonzentration auftritt. Bei Konzentrationen oberhalb von 2000ppm kann das Pigment zerstört
werden. Bessere Ergebniss.e erhält man bei Konzentrationen von 750 bis 1800ppm, vorzugsweise 1000 bis 1200ppm.
Die Wirksamkeit der erfindungsgemäß durchgeführten Ultrafiltration
läßt sich in einfacher Weise durch Turbiditätsmessungen von Lösungen
zeigen, die die Farbzusätze in Mengen enthalten, bei denen das typische Aussehen von rot bis purpur gefärbten Früchteerzeugnissen
auftritt.
6»
Die isolierten Pigmente können als übliche Farbzusätze in Flüssigkeiten,
wie Säfte, Weine, Liköre, Softdrinks, usw., Gelatinespeisen, gefrorenen Nahrungsmitteln, Yoghurt, Fondants, Früchte-
und Obstspeisen, Bäckereiwaren, Süßwaren, Pharmaceutica, Kosmetika und sonstigen Waren im Mengen von 0,05 bis 4 Prozent, oder in
anderen Mengen zur Erzielung der gewünschten Färbung, verwendet werden.
anderen Mengen zur Erzielung der gewünschten Färbung, verwendet werden.
Die Endprodukte von Beispiel 1 weisen im allgemeinen weniger als 200 und 500ppm SO_ im flüssigen bzw. pulverförmigen Konzentrat
auf, das selbstverständlich bei seiner Verwendung eine erhebliche Verdünnung erfährt, so daß der SO^-Gehalt vernachlässigbar Wird. Das Pulver kann bis zu 40 Prozent Früchtefeststoffe (60 Prozent Träger) enthalten, von denen 4 bis 5 Prozent Pigment darstellen.
auf, das selbstverständlich bei seiner Verwendung eine erhebliche Verdünnung erfährt, so daß der SO^-Gehalt vernachlässigbar Wird. Das Pulver kann bis zu 40 Prozent Früchtefeststoffe (60 Prozent Träger) enthalten, von denen 4 bis 5 Prozent Pigment darstellen.
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Claims (28)
- DOST & ALTENBURGPATENTANWÄLTE2833502■WOLFGANG DOST, DR. RER. N«.. DIPL-CHEM.UDO ALTENBURG, dipl-phys.8 MÜNCHEN 8O GALILEIPLATZ 1TELEFON: OB9-98 66 6ATELEGRAMME: GALILEIPAT MÜNCHENTELEX: O5-22791 iuscodDatum: 11. September 1978 H 1255 D/KrPatentansprücheVL/ Verfahren zur Gewinnung von Anthocyanen aus makromolekularen Stoffen wie Proteine, Tannine, Pektine, Komplexe hiervon und dergleichen, dadurch gekennzeichnet , daß man ein Gemisch aus diskreten monomeren Anthocyanen und den makromolekularen Stoffen der Ultrafiltration unter Verwendung einer Membran unterwirft, die für die Anthocyane durchlässig ist und die makromolekularen Stoffe zurückhält.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gemisch als wässrige Lösung mit einer SO^-Konzentration von 500 bis 2000ppm einsetzt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die wässrige Lösung mit einer SO„-Konzentration von 750 bis 1800ppm einsetzt.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die wässrige Lösung mit einer SCK-Konzentration von 1000 bis 1200ppm einsetzt.909812/0956ORIGINAL INSPECTED
- 5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Membran mit einer Porengröße von etwa 10 bis 5OA verwendet.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Membran mit einer Porengröße von etwa 30 bis 40Ä verwendet.
- 7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man ein durch Extraktion von Brombeeren erhaltenes Gemisch verwendet.
- 8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man ein durch Extraktion von Preiselbeeren erhaltenes Gemisch verwendet.
- 9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man ein durch Extraktion von dunkelschaligen Weintrauben erhaltenes Gemisch verwendet.
- 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man ein durch Extraktion der Schalen erhaltenes Gemisch verwendet.
- 11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man ein durch Extraktion von Preßkuchen erhaltenes Gemisch verwendet.
- 12. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man ein durch Extraktion von Trubstoffen und/oder Schleimstoffen erhaltenes Gemisch verwendet.
- 13. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man ein durch Extraktion von Filterkuchen erhaltenes Gemisch verwendet .909812/0956
- 14. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß man vor der Ultrafiltration den Traubensaft von den Traubenfeststoffen abtrennt, das Pigment aus den Feststoffen mit der SO^-Lösung extrahiert, den Extrakt mit einem Filtrierhilfsmittel versetzt und das Filtrierhilfsmittel zusammen mit den Verunreinigungen aus dem Extrakt abtrennt, und nach der Ultrafiltration eine weitere Aufkonzentrierung des Pigments im Ultrafiltrat durchführt.
- 15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß man aus dem Ultrafiltrat vor dessen Aufkonzentrierung das SO2 entfernt.
- 16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß man die Entfernung des S0~ durch Hindurchleiten von Dampf im Gegenstrom durch das Ultrafiltrat durchführt.
- 17. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß man als Filtrierhilfsmittel Diatomeenerde verwendet.
- 18. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß man als Filtrierhilfsmittel ein Flockungsmittel verwendet.
- 19. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß man als Filtrierhilfsmittel Agar agar verwendet.
- 20. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß man das konzentrierte Pigment zu einem Pulver trocknet.
- 21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß man dem konzentrierten Pigment vor der Trocknung einen Trägerstoff zusetzt.909812/0956
- 22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß man als Träger Maltodextrin in einer Menge von 60 Gewichtsprozent, bezogen auf das getrocknete Pulver, verwendet.
- 23. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 15 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß man das Pigmentkonzentrat mindestens 2 Tage bei -2,2 bis +2,30C bei einem pH-Wert von 2,0 bis 2,4 lagert und den erhaltenen Niederschlag von dem Konzentrat abtrennt.
- 24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lagerung für eine Zeitdauer von 2 bis 7 Tagen durchführt.
- 25. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Ultrafiltrat nach der Entfernung des SOp Citronensäure zusetzt.
- 26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß man die Citronensäure in etwa 10-facher Gewichtsmenge, bezogen auf die in dem Ultrafiltrat enthaltenen Anthocyane zusetzt.
- 27. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 25 und 26, dadurch gekennzeichnet, daß man die Citronensäure in einer ausreichenden Menge zur Aufrechterhaltung eines pH-Werts von unter 2,4 in dem flüssigen Endkonzentrat zusetzt.
- 28. Anthocyankonzentrat, hergestellt nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 27.909812/0956
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