DE2837272A1 - Verfahren zur gasaufkohlung von werkstuecken aus stahl - Google Patents
Verfahren zur gasaufkohlung von werkstuecken aus stahlInfo
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Description
PATENTANWÄLTE 2 δ - ' .-_ 7
DrPL.-iNG. ALEX STENGER
Malkastenstraße 2 DIPL.-ING. WOLFRAM WATZKE
D-4000 DÜSSELDORF 1 "Ll~ DIPL.-fNG. HEINZ J, RING
Unser Zeichen: Ϊ ■'■ · Datum:
24.8.197a
Ipsen Industries International
Gesellschaft mit beschränkter Haftungs Flutstraße 52, 4190 Kleve 1
Gesellschaft mit beschränkter Haftungs Flutstraße 52, 4190 Kleve 1
Verfahren zur Gasaufkohlung von Werkstücken aus Stahl
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gasaufkohlung von Ferkstücken aus Stahl in einem Ofenraum insbesondere im Temperaturbereich
zwischen 800 - 11000C, bei dem in der Anfangsphase der Behandlung mehr Kohlenstoff als gewünscht in der
Werkstückoberfläche gelöst wird und in der Endphase der Behandlung mit einem Gasgemisch auf den gewünschten Randkohlenstoffgehalt
abgekohlt wird, wobei der Mengenstrom des Gasgemisches durch das Sauerstoffpotential der Ofenatmosphäre gesteuert
wird.
Zweck der Erfindung ist es, bei der Gasaufkohlung von Werkstücken in einem Ofenraum eine gleichmäßige Aufkohlungstiefe
und einen genauen Randkohlenstoffgehalt an der gesamten Ferkstückoberfläche
und an allen Stellen der Charge zu erzielen. Aus wirtschaftlichen Gründen soll dies in einer kurzen Behandlungszeit
und mit geringem apparativem Aufwand geschehen.
Nach dem Stand der Technik wird eine gleichmäßige Aufkohlungstiefe
der aufgekohlten Werkstückoberfläche dadurch angestrebt, daß ein kohlenstoffhaltiges Gas in einer begrenzten
Kohlenstoffkonzentration mit der Werkstückoberfläche in Berührung gebracht wird, so daß diese den Kohlenstoff aufnehmen
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kann und sich keine Rußabscheidungen an den Werkstücken und
im Ofen Mlden»
Trotz aller Bemühungens den Auf kohlungsvorgang zu regeln,
treten unabhängig von der Art der Regelung immer noch erhebliche
Differenzen der Aufkohlungstiefe innerhalb der Charge
auf. Die vom umgewälzten Aufkohlungsgas direkt angeströmten Stellen kohlen stärker auf, als die im Schatten des Umwälzgasstromes
liegenden.
Werden größere Aufkohlungstiefen angestrebt (etwa über 0,5 ram),
wird zur Erhöhung der Eindringgeschwindigkeit zunächst ein zu hoher Randkohlenstoffgehalt in Kauf genommen und dieser anschließend
in einem geregelten Abkohlungsvorgang auf den gewünschten wert gesenkt. Unter einer Abkühlung wird nach
DIN 17 014 eine den Kohlenstoffgehalt lediglich verringernde Entkohlung - im Gegensatz zur Auskohlung - verstanden» Die
Abkohlung erfolgt durch Zufuhr eines kohlenstoff- und wasserstoffhaltigen
Gasgemisches (Endo-Gas - ca. 20% CO5 40% H2
Rest N^) iait einer entsprechenden Zugabe von Luft im Rahmen
der chemischen Gleichgewichte. Auch die Reproduzierbarkeit des Randkohlenstoffgehaltes ist nach vorangeganger Überkohlung
in einem derartigen Gasgemisch noch nicht befriedigend.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Schattenbildungen bei der Aufkohlung zu vermeiden und in einer kurzen Behandlungszeit
eine möglichst gleichmäßige Aufkohlungstiefe an allen Stellen der Werkstücke innerhalb einer dicht belegten
Charge zu erreichen und anschließend den Randkohlenstoffgehalt
der Werkstücke exakt und reproduzierbar auf den gewünschten
Sollwert zu bringen, ohne aufwendig erzeugte Gasgemische, wie z.B. Endogas verwenden zu müssen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird im Anschluß an einen Überschuß-Aufkohlungsvorgang
ein Abkohlungsvorgang durch ausschließliches Einführen eines wasserstoffreien, sauerstoffhaitigen Ab-
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kohlungsgases vorgenommen; wobei der Mengenstrom des Abkohlungsgases
in an sich bekannter Weise so eingeregelt wird, daß das beim Abkohlungsvorgang entstehende Sauerstoffpotential
der Ofenatmosphäre im chemischen Gleichgewicht zu dem gewünschten Randkohlenstoffgehalt der Werkstücke steht. Vorzugsweise
wird als Abkohlungsgas Luft angewandt, Weiterhin wird vorzugsweise der Überkohlungsvorgang in der Anfangsphase
unter Rußbildung durch ein über das Lösungsvermögen der Werkstückoberfläche hinausgehendes Überangebot an Kohlenstoff im
Aufkohlungsgas vorgenommen.
Der Erfindung liegen folgende neue Erkenntnisse zugrunde;
Der Kohlenstoffpegel der Ofenatmosphäre (DIN 17 014 Bl. 1)
und damit der Randkohlenstoffgehalt der Werkstücke wird bei dem bekannten Verfahren durch das chemische Gleichgewicht mit
der kohlenstoff- und wasserstoffhaltigen Ofenatmosphäre bestimmt. Zur Ermittlung muß deren C/H- und damit der CO-Mengenanteil
bekannt sein. Während des Entkohlungsvorganges verändert sich dieser jedoch laufend, da neben den bekannten
Mengen der zugeführten kohlenstoff- und wasserstoffhaltigen Gase eine nicht erfaßbare Menge Kohlenstoff während des Entkohlungsvorganges
von der Ofenatmosphäre aufgenommen wird. Bei der erfindungsgemäßen Abkohlung der Werkstücke vorzugsweise
durch Luft, entstehen im Ofenraum ausschließlich die reaktionsfähigen Gaskomponenten CO und C02. Da keine wasserstoffhaltigen
Gase vorhanden sind, liegt der gesamte durch die Luft eingebrachte Sauerstoff in Form von CO und C02 vor.
Da der Sauerstoff-Mengenanteil der Luft konstant ist, nimmt
der CO und C02-Mengenanteil im Ofenraum ebenfalls einen konstanten
Wert an. Damit ist die Voraussetzung geschaffen, um durch alleinige Messung des C02-Mengenanteils oder des Sauerstoff
potentials mittels eines Festkörper-Elektrolyten eindeutig den Kohlenstoffpegel der Ofenatmosphäre während der Abkohlungskinetik
zu ermitteln.
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■JC-
An einem Zahlenbeispiel sei der Unterschied der erfindungsgemäßen Abkohlung ausschließlich mit Luft von der bekannten Abkohlung
in einem Endogas-Luft-Gemisch erläutert:
Der Kohlenstoffpegel der Ofenatmosphäre ist proportional dem
pCO2,
pC02
pC02
Verhältnis der Teildrücke pCO2.
pCOp
Bei Endogas aus Erdgas liegt der CO-Wert bei konstant 20% Vol.
und C02 wird durch Zugabe von Kohlenwasserstoff oder Luft auf den gewünschten Wert eingeregelt. Bei der Abkohlung erfordert
die Regelung des C02-Wertes wechselnde Luftmengen. Durch Reaktion
der zugeführten Luft mit dem überschüssigen Kohlenstoff verändern sich somit die CO-Werte der Ofenatmosphären wie
folgt:
1-096 Luftzugabe zum Endogas ergibt 21,4 % CO im Ofenraum
2O?6 Luftzugabe zum Endogas ergibt 22,8 % CO im Ofenraum
30% Luftzugabe zum Endogas ergibt 24,2 % CO im Ofenraum
50% Luftzugabe zum Endogas ergibt 27 % CO- im Ofenraum.
Die fehlerhafte Ermittlung des Kohlenstoff ρegels ist offensichtlich,
wenn - wie üblich - von konstanten CO-Werten der Ofenatmosphäre ausgegangen wird. Bei der erfindungsgemäßen Abkohlung
mit Luft liegt der CO-Gehalt, unabhängig von der durch Regelschritte zugeführten Luftmenge konstant bei 34% Vol. CO.
Die Gleichmäßigkeit der Aufkohlungstiefe an sämtlichen Oberflächen
der Werkstücke einer Charge nimmt zu, wenn ein Überangebot an Kohlenstoff über die im gelösten Zustand von Stahl
aufnehmbaren Mengen vorliegt. Bei den direkt von Kohlungsgas angeströmten Oberflächen ist hierbei das Kohlenstoffangebot so
groß, daß es das Lösungsvermögen der Stahloberfläche für Kohlenstoff übersteigt. Bei den im Schatten des Umwälzgasstromes
liegenden Oberflächen ist das Kohlenstoffangebot immer noch so hoch, daß es zumindest dem Aufnahmevermögen der Werkstückober-
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fläche entspricht. Die durch das Überangebot an Kohlenstoff entstehende Rußbildung im Ofen und an gewissen Stellen der
Werkstückoberfläche ist überraschenderweise unschädlich, da entgegen vielfach geäußerter Befürchtungen durch die Kohlenstoffabscheidung
an der Ferkstückoberfläche keine Behinderung des Aufkohlungsvorganges eintritt.
Durch den Regelvorgang im Rahmen der Abkohlungsphase wird die
zugeführte Luftmenge so dosiert,, daß als Verbrennungsprodukt
im Ofenraum im wesentlichen nur CO entsteht. Bei Luft als Abkohlungsgas
liegt der C0-¥ert konstant bei etwa 34%. Die zulässigen
C02-¥erte der Ofenatmosphäre werden gemessen und repräsentisren
den Kohlenstoffpegel. Mach ihnen wird der Mengenstrom der Luft geregelt in dem Sinne, daß bei unterhalb des
Sollwertes liegenden C02-Ist-¥erten der Mengenstrom der Luft erhöht wird. Die Zahlenwerte hängen vom gewünschten Randkohlenstoff
gehalt der Werkstücke und von der Ofentemperatur ab. Bei getrockneter Luft als Abkohlungsgas besteht beispielsweise
bei Normaldruck folgender Zusammenhang:
Kohlenstoff pegel
0,6% 0,7% 0,8%
0,9% 1,0% 1,1%
9000C
92O0C
Ofenraumtemperatur
940°C 960°C
9800C
10000C 10200C 10400C
0,753%C02 0,612 0,499 0,410 0,341 0,283 0,238 0,201%C02
0,626%C02 0,509 0,414 0,341 0,283 0,235 0,198 O,168%CO2
0,529%C02 0,430 0,350 0,288 0,239 0,199 0,167 O,141%CO2
0,454%C02 0,343 0,279 0,230 0,191 0,158 0,133 OS113%CO2
0,393%C02 0,320 0,261 0,215 0,178 0,148 0,125 0,105%C02
0,346%C02. 0,264 0,215 0,176 0,147 0,122 0,103 0,087%C02
(Volumenprozente)
Die vorgenannten C02-¥erte bei der erfindungsgemäßen Abkohlung ausschließlich mit Luft liegen knapp 3x so hoch, wie bei einer
konventionellen Ofenatmosphäre aus sogenanntem Endogas aus Erdgas. Sie gelten nach abgeschlossenem Atmosphärenwechsel von Auf-
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2 —, ;-ί --. f~7 Λ
Ö / ϋ /
kohlungsgas zu Äbkohlungsgas,. Erfolgt der Atmosphärenwechsel"
durch Abpumpen {Vakuum) s so gelten die vierte uneingeschränkt.
Erfolgt der Atmosphärenwechsel durch Verdrängen der AufkohlungsatmoSphäre
mit Luft als Aufkohlungsmittel, so liegen den Werten eine 4-fache Spülung des Ofenraumes mit dem Abkohlungsgas
zugrunde,.
Die entsprechenden Werte für die Spannung eines Sauerstoffionen leitenden Festkörper-Elektrolyten auf Zirkonoxyd-Basis
betragen bei der Abkühlung mit trockener Luft.
Kohlen | 9000C | 9200C | Ofenraumtemp eratur | 9600C | 980°C | 1000°C | 10200C | 1040°C |
stoff | 9400C | |||||||
pegel | 1086 | 1090 | 1099 | 1103 | 1108 | 1112 | 1117 | |
0,6% | 1095 | 1100 | 1094 | 1109 | 1113 | 1118 | 1123 | 1127 |
0,7% | 1104 | 1108 | 1104 | 1118 | 1123 | 1127 | 1132 | 1137 |
0,8% | 1111 | 1116 | 1113 | 1126 | 1131 | 1136 | 1140 | 1145 |
0,9% | 1119 | 1124 | 1121 | 1134 | .1138 | 1143 | 1148 | 1153 |
1,0% | 1125 | 1131 | 1129 | 1141 | 1146 | 1151 | 1156 | 1161 |
1,1% | 1136 | |||||||
Die Werte der Tabelle in Millivolt, Referenzgas Luft, Normaldruck.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet eine exakte Abkühlung. Dadurch ist es möglich, den vorangegangenen Aufkohlungsprozeß
ungeregelt vorzunehmen. Ein ungeregeltes Überangebot von Kohlenstoff führt - falls die von den Werkstücken aufgenommene
Kohlenstoffmenge schwankt - zu einem mehr oder weniger an Kohlenstoffabscheidung im Ofen oder an der Werkstückoberfläche.
Für den nachfolgenden geregelten Abkohlungsvorgang bedeutet dies, daß zur Aufrechterhaltung· des gewünschten Kohlenstoffpegels
je nach vorhandener Kohlenstoffmenge ein mehr oder
weniger großer Mengenstrom Luft zugeführt wird.
¥ie vorstehend erläutert, erfordert die Werkstück-Gleichmäßig-
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keit bei einer starken Überschuß-Aufkohlung keine Regelung des Aufkohlungsvorganges. Im praktischen Ofenbetrieb ist jedoch
eine solche empfehlenswert. Der überschüssige Kohlenstoff des Aufkohlungsvorganges ist nämlich die Ausgangsbasis der
Ofenatmosphäre des Abkohlungsvorganges und muß in ausreichender Menge anfallen.
Die starke Überschuß-Aufkohlung wird durch Einführen von Kohlenwasserstoffen
(z.B. Erdgas oder Propan) in dem Ofenraum bewirkt. Hierbei kann die Menge des im Ofenraum abgeschiedenen
Kohlenstoffes durch Verändern der zugeführten Kohlenwasserstoff
menge variiert werden. Als Regelgrößen eignen sich; eine optische Messung der Trübung der Ofenatmosphäre
oder der Werkstücke durch Rußbildung:
eine Analyse des im Ofenraum vorhandenen CHi Mengenanteils.
Zur sicheren Deckung des zur Herstellung der Abkohlungsgasmenge notwendigen Kohlenstoffs kann auch ein kohlenstoffhaltiger
Festkörper in den Ofenraum eingeführt werden, der Kohlenstoff abgibt, wenn der beim Überkohlungsvorgang abgeschiedene
Kohlenstoff nicht ausreicht.
Bei besonders hohen Anforderungen an die Gleichmäßigkeit der Aufkohlungstiefe wird der Aufkohlungsvorgang unter Überdruck
oder pulsierendem Normaldruck-Überdruck vorgenommen. Auf diese Weise kann auf die bisher für die Gasverteilung und Spülung
notwendige Umwälzung des Aufkohlungsgases verzichtet werden, da die unter Druck stehende Ofenatmosphäre genügend Kohlenstoff
in die enge Spalte einer dichten Charge fördert. Durch den Überdruck erfolgen mehr aktivierende Molekülzusammenstöße
der Gase untereinander, die die Spaltung der Kohlenwasserstoffe und damit die Kohlenstoffabgabe fördert. Damit wird die passivierende
Wirkung von Molekülwandstößen innerhalb der Chargen überdeckt, da mit dem Gasdruck die Zahl der aktivierenden
Molekülzusammenstöße untereinander im Quadrat, die Zahl der
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passivierenden Wandstöße jedoch nur linear ansteigt. Somit ver ringert sich mit zunehmendem Gasdruck die durch die Werkstückform
selbst bedingte Aufkohlungsschattenwirkung an konkaven Stellen, z.B. Sacklöchern oder Innenkanten.
Auch der erfindungsgemäße Abkohlungsvorgang kann unter Überdruck oder pulsierendem Normaldruck-Überdruck vorgenommen
werden.
Die Qualität der durch reine Kohlenwasserstoffe aufgekohlten und anschließend in einer wasserstoffreien Ofenatmosphäre abgekohlten
Werkstücke aus Stahl ist sehr gut» Beim Aufkohlungsvorgang wird - im Gegensatz zur konventionellen Aufkohlung in
CO-haltigem Endogas - kein Sauerstoff unerwünscht übertragen. Es erfolgt daher beim Aufkohlungsvorgang keine nicht mehr
rückgängig zu machende Randoxidation. Beim Abkohlen in wasser
stoff r ei em Gas kann beim Aufkohlungsvorgang eingedrungener
Wasserstoff wieder entweichen. Somit bewirkt die Abkohlung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren im Vergleich zu den bekannten
Verfahren keine Qualitätsminderung der Werkstücke durch aufgenommenen Sauerstoff oder Wasserstoff.
Das Verfahren sei nachstehend anhand von Beispielen erläutert:
Eine Charge (350 kg) mit dicht beieinander stehenden Nockenwellen
wird bei 1.0200C 3 Stunden lang durch Zufuhr von ca.
V =7m /h Erdgas in einem automatischen Kammerofen unter Rußbildung
überkohlt. Anschließend wird die Erdgaszufuhr eingestellt und zunächst Vn=8nr/h Luft zugeführt. Nach wenigen Minuten
ist der COp-Sollwert von 0,13% erreicht und ein Motorventil
drosselt die zugeführte Luftmenge. Am Ende der Abkohlungszeit von 45 Minuten beträgt die zur Aufrechterhaltung des
COo-Sollwertes notwendige Luftmenge nur noch V =3m /h. Der gesamte
Luftverbrauch zur Abkohlung der Charge betrug V =4m . Damit wurden während der Abkohlungsphase 900 g Kohlenstoff
vergast.
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Ergebnis; Einsatzhärtungstiefe 2,2 mm + 0,1 mm
Randkohl ens to ff gehalt 0,95%
Gefüge Martensit, auch an Außenkanten frei von Karbiden
Aussehen blank und rußfrei
Die erzielte Aufkohlungsgeschwindigkeit ist so hoch, wie sie ansonsten nur bei der sogenannten Unterdruck-Aufkohlung erreicht
wird. Die gleiche Charge weist bei konventioneller Gasaufkohlung ohne Abscheidung freien Kohlenstoffes in der Aufkohlungsphase
eine geringere Einsatzhärtungstiefe (1,6 mm) mit größeren Streuwerten (+0,3 nun) auf.
Bei einem anderen Ausführungsbeispiel werden Düsenkörper für Dieselmotoren wie folgt aufgekohlt:
. Behandlungstemperatur 850 C
Überkohlung 1,75 h mit Propan,
Mengenstrom geregelt bei 35% CH4,
im Ofenraum gemessen
Abkohlung 1,5 h mit Luft,
Mengenstrom geregelt mit Festkörper-Elektrolyt 1092 mV
Ergebnis; Am Ventilsitz innen:
Aufkohlungstiefe 0,52 mm Ent 550 HV1
Randhärte 820 HV1
An der Außenseite:
Auf kohlungs tiefe 0,60 nun Eht 550 HV1
Randhärte 840 HV1
Gefüge:
Martensit, keine Karbide, kein sichtbarer Restaustenit.
Das Beispiel zeigt die Gleichmäßigkeit der Aufkohlung an einem
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besonders schwierigen Werkstück. Im Innern eines Sackloches mit 6 mm Durchmesser und 50 mm Tiefe differieren die Aufkohlungstiefe
und die den Randkohlenstoffgehalt repräsentierende
Randhärte nur unwesentlich von den an der Außenseite des Sackloches
ermittelten Werten.
Das Verfahren der Erfindung ist somit sehr vorteilhaft. Bei gleichzeitiger Qualitätsverbesserung wird der Bauaufwand und
der Energiebedarf erheblich reduziert. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß keine besonderen Anforderungen an die konstante Zusammensetzung der Kohlenwasserstoffe gestellt werden,,
wie dies zur Erzeugung von endothermem Schutzgas der Fall ist.
Das Verfahren ist auch nicht naheliegend, denn es überwindet das Vorurteil der Fachleute, die Rußbildung beim Aufkohlungsvorgang
verhindern zu müssen. Weiterhin überwindet es das Vorurteil, Luft ohne Beimischung von reduzierendem Gas in einen
Ofenraum einzuführen. Es tritt nicht die allgemein erwartete Oxidation der Werkstücke ein. Im Gegenteil, die Werkstücke verlassen
den Aufkohlungsofen mit einwandfreier blanker Oberfläche,
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Claims (12)
1. Verfahren zur :Gasaufkohlung von Werkstücken aus Stahl in
einem Ofenraums bei dem in der Anfangsphase der Behandlung
mehr Kohlenstoff als gewünscht in der Werkstückoberfläche gelöst wird und in der Endphase der Behandlung auf
den gewünschten Randkohlenstoffgehalt durch Änderung des
Mengenstroms eines Entkohlungsgases entkohlt wird,
dadurch gekennzeichnet ,
daß der Entkohlungsvorgang durch ausschließliches Einführen
eines v/asserstoffreien sauerstoffhaltigen Entkohlungsgases
in den Ofenraum vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Uberkohlungsvorgang in der Anfangsphase unter Rußabscheidung durch ein über das Lösungsvermögen der Werkstückoberfläche
hinausgehendes Überangebot an Kohlenstoff im Aufkohlungsgas vorgenommen wird.
Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet s
daß in der Anfangsphase ausschließlich ein Kohlenwasserstoff zur Überkohlung eingeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Entkohlungsgas ein Stickstoff-Sauerstoffgemisch
vorzugsweise Luft, angewandt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rußabscheidung durch Veränderung der zugeführten Kohlenwasserstoffmenge geregelt wird, wobei als Regelgröße
eine optische Messung der Trübung der Ofenatmosphäre oder
der Werkstücke dient.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
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-Z -
7.
daß die Paißabscheidung durch Veränderung der zugeführten
Kohlenwasserstoffmenge geregelt wird, wobei als Regelgröße der CH/+-Mengenanteil der OfenatraoSphäre im Ofenraura dient.
Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daO zusätzlich ein. kohlenstoffhaltiger Festkörper in den
Ofenraum eingeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet s
daß der Mengenstrom der Luft in Abhängigkeit von der Ofentemperatur und dem gewünschten Kohlenstoffpegel auf
folgende C0?-¥erte eingeregelt wird:
Kohlenstoff pegel
0,6% 0,7% 0, 8%
0,9% 1,0% 1,1%
9000C
Ofenraumtemperatur 920°C 9400C 960°C 9800C 10000C 10200C 1040°C
0,753%C02 0,626'%C02 0s529%C02
0,454%C02 0,393%C02 0,346%C02
0,612 0,499 0,410 0,341 0,509 0,414 0,341 0,283 0,288 0,239
0,430 0,350 0,343 0,279 0,320 0,261
0,230
0,283
0,235
0,199
0,191 . 0,158
0,235
0,199
0,191 . 0,158
0,215 0,178 0,148
0,238 0,198 0,167 0,133 0,125
0?201%C0c O,1GG%CO2
O,141%CO2 0,113%C02
0,105%CO2
0,264 0,215 0,176 0,147 0,122 0,103 0,087%C02
(Volumenprozente)
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Mengenstrom der Luft in Abhängigkeit von der Ofentemperatur
und dem gewünschten Kohlenstoffpegel auf folgende Spannungen eines Sauerstoffionen leitenden Festkörper-Elektrolyten
eingeregelt wird:
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10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 Ms 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Atmosphäremvechsel von Uberkohlungsgas
zu Abkohlungsgas durch Evakuieren des Ofenraumes vorgenommen
wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 Ms 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Überkohlung der Ferkstücke unter einem konstanten Überdruck oder pulsierendem Normaldruck-Überdruck
bis 3 bar vorgenommen wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7 oder 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkohlung der Werkstücke
unter einem konstanten Überdruck oder pulsierendem Normaldruck-Überdruck bis 3 bar vorgenommen wird.
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