DE3224607A1 - Verfahren zum einsatzhaerten und kohlungsneutralen gluehen metallischer werkstuecke - Google Patents

Verfahren zum einsatzhaerten und kohlungsneutralen gluehen metallischer werkstuecke

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DE3224607A1
DE3224607A1 DE19823224607 DE3224607A DE3224607A1 DE 3224607 A1 DE3224607 A1 DE 3224607A1 DE 19823224607 DE19823224607 DE 19823224607 DE 3224607 A DE3224607 A DE 3224607A DE 3224607 A1 DE3224607 A1 DE 3224607A1
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    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D1/00General methods or devices for heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering
    • C21D1/74Methods of treatment in inert gas, controlled atmosphere, vacuum or pulverulent material
    • C21D1/76Adjusting the composition of the atmosphere
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C23COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
    • C23CCOATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
    • C23C8/00Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals
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Description

  • Verfahren zum Einsatzhärten und kohlungsneutralen
  • Glühen metallischer Werkstücke Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einsatzhärten und kohlungsneutralen Glühen metallischer Werkstücke, die in einem Ofen bei hohen Temperaturen der Einwirkung eines aus einem Alkohol und weiteren Komponenten gebildeten, Stickstoff und Kohlenstoff enthaltenden Gasgemisch ausgesetzt werden.
  • Bei bekannten Verfahren dieser Art finden Schutzgasatmosphären Verwendung, deren Grundkomponenten beispielsweise Methanol und Stickstoff sind. Soll ein bestimmter Kohlenstoffgehalt in der Oberfläche der zu behandelnden Metalle und bzw. oder eine bestimmte Kohlenstoffverteilung in den zu behandelnden Metallen erreicht werden, ist eine Steuerung des Kohlenstoffpotentials der Gasatmosphäre erforderlich.
  • Dazu wird die Zusammensetzung der Gasatmosphäre beispielsweise durch eine Taupunkt-, Infrarot- oder Sauerstoffmessung bestimmt und durch Zugabe eines Kohlenwasserstoffs wie Methan oder Propan geregelt (sogenanntes Anfetten der Gasatmosphäre).
  • Die bekannten Verfahren haben jedoch den Nachteil, daß der Kohlenstoffgehalt der Gasatmosphäre nur innerhalb bestimmter Grenzen, d.h. zwischen o,8 % und 1,3 % verändert werden kann.
  • Diese sehr engen Arbeitsgrenzen werden einerseits durch die Aufkohlungsgeschwindigkeit, die unterhalb o,8 % Kohlenstoffgehalt zu gering ist, und andererseits durch die oberhalb eines Kohlenstoffgehaltes von 1,3 % bestehende Gefahr der Rußbildung festgelegt.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs angegebenen Art zu entwickeln, das ein rasches Einsatzhärten metallischer Werkstücke ohne Bildung von Ruß ermöglicht.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dem Ofen als kohlenstoffhaltige Komponente ansschließlich Athanol zugeführt und dem Athanol Wasser zugemischt wird, wobei das Kohlenstoffpotential des Gasgemisches durch das Mengenverhältnis von äthanol zu Wasser eingestellt wird.
  • Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird äthanol als alleinige kohlenstoffhaltige Komponente der Gasatmosphäre zugeführt.
  • Das Zumischen einer weiteren kohlenstoffhaltigen Komponente (Anfetten) zur Regelung des Kohlenstoffpotentials entfällt.
  • Zur Regelung der Gasatmosphäre, d.h. zur Einstellung eines bestimmten Kohlenstoffpotentials, wird vielmehr dem Äthanol Wasser in dosierten Mengen zugemischt. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird überraschenderweise eine Gasatmosphäre mit einem Kohlenstoffpotential gebildet, das erheblich über demjenigen konventionell hergestellter Gasatmosphären liegt.
  • Es ist festgestellt worden, daß das erfindungsgemäße Verfahren ein rasches Einsatzhärten ohne Bildung von RuB ermöglicht.
  • Dies ist vor allem dann der Fall, wenn nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens dem Ofen Äthanol in einer Menge - insbesondere in einer zeitlich konstanten Menge - zugeführt wird, bei der sich ohne Zumischung von Wasser ein zur Bildung von RuB führendes Kohlenstoffpotential einstellt, und dem Äthanol Wasser in einer Menge zugemischt wird, die zu einem die Bildung von iR im Ofen vermeidenden Kohlenstoffpotential führt.
  • Im Gegensatz zu konventionellen Verfahren, bei denen das Kchlenstoffpotential einer Gasatmosphäre durch Zumischen eines Kchlenwasserstoffs wie Propan angehoben wird, bewirkt das erfindgsgemäße Verfahren folgendes: Das Kdilenstoffpotential der aus Äthanol und z.B. einem Inertgas gebildeten Gasatmosphäre, das über der sogenannten "RuBgrenze" liegt, wird aufgrund der Wasserzumischung unter ein Niveau gesenkt, bei dem sich RLiß bildet (sogenanntes Abfetten der Gasatmosphäre). Uberraschenderweise ermcglicht das erfindungsgemäße Verfahren - wie bereits angegeben - die Bildung einer Gasatmosphäre mit einem Kchlenstoffpotential, das erheblich über demjenigen konventionell hergestellter Gasatmosphären liegt. Mit diesem Verfahren können Werkstücke beispielsweise bei Kohlenstoffpegeln, die zwischen 2 z und 3 % Kchlenstoffgehalt liegen, behandelt werden, ohne daß der Ofen verrußt. Der Grund hierfür dürfte sein, daß die erfindungsgemäße Regelung der Gaaatmosare über die Zugabe von Wasser gegenüber der herkommlichen Regelung über die Zugabe von Kohlenwasserstoffen sowohl die Thermodynamik als auch die Kinetik des Aufkohlungsprozesses günstig beeinflußt, wodlich der Kohlenstoff einer erfindungsgemäßen Gasatmosphäre dosiert auf einer hohen Verfügbarkeitsstufe angeboten wird.
  • Innerhalb eines gleichen Zeitraumes kann daher mit dem vorgeschlagenen Verfahren mehr biaterial einsatzgehärtet werden als mit bekannten Verfahren. Neben der Beschleunigung des Aufkohlungsprozesses besitzt das erfindungsgemäße Verfahren weitere Vorteile: Bei bisherigen Verfahren wurde mit petrochemischen Produkten gearbeitet.
  • Värmehandlungsbetriebe von Ländern, die über keine oder nur geringe Erdöl- bzw. Erdgasquellen verfügen, sind daher von Importen abhängig.
  • Erfindungsgemäß dient als Aufkchlungsmittel ausschließlich Äthanol. Dieser Alkohol kann aber durch fermentativen Abbau von Kohlehydraten produziert werden Das erfindur.gsgemäße Verfahren ist daher insbesondere für Wärmebehandlungsbetriebe in Ländern interessant, die einerseits vom Erdöl- bzw. Erdgasimport abhängig sind, andererseits aber große Mengen an Biomasse produzieren können.
  • In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird bzw. werden der Wassergehalt und/oder das Sauerstoffpotential des Gasgemisches als Maß für das Kohlenstoffpotential bestimmt.
  • Dabei wird die dem Äthanol zuzumischende, für die Einstellung eines gewünschten Kohlenstoffpotentials erforderliche Wassermenge durch Vergleich der Meßwerte mit vorgegebenen Sollwerten bestimmt und dem Äthanol zugemischt.
  • In dieser Variante ist eine kontinuierliche Regelung der Gasatmosphärenzusammensetzung möglich. Die Meßwerte, die beispielsweise über ein Analysengerät im Ofenabgas ermittelt worden sind, werden mit vorgegebenen Sollwerten verglichen.
  • Etwaige Abweichungen werden automatisch oder von Hand durch Regelung der zugespeisten Wassermenge in Richtung einer Angleichung des Meßwertes an den Sollwert korrigiert.
  • Nach einem anderen Merkmal der Erfindung wird dem Ofen neben Äthanol und Wasser ein Inertgas zugeführt. Als Inertgas kommt jedes Gas in Frage, das weder mit Werkstücken noch mit Komponenten der Gasatmosphäre reagiert. Ein billiges und in besonders einfacher Weise zur Verfügung stehendes Inertgas ist Stickstoff.
  • Bei einer besonders einfachen Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist es von Vorteil, wenn in den Innenraum eines Ofens für das Einsatz härten oder kohlungsneutrale Glühen metallischer Werkstücke eine an einen Inertgasspeicher angeschlossene Zuleitung mündet, in die eine Leitung für die Zufuhr von Äthanol mündet, wobei in diese Leitung eine Zumischvorrichtung für Wasser eingebaut ist, mit der die in diese Leitung einzuleitende Wassermenge einstellbar ist, und ein Analysator zur Bestimmung der Gasatmosphärenzusammensetzung an den Ofen innenraum angeschlossen ist.
  • Die die Gas atmosphäre bildenden Komponenten werden in dieser Ausführungsform unmittelbar vor der Einleitung in den Ofen vermischt. Dabei wird die Wassermenge dem in konstanten Mengen strömenden Äthanol in einer Menge zugemischt, die aufgrund der Meßergebnisse des Analysators ermittelt worden ist.
  • Eine besonders einfache Zumischvorrichtung und eine sichere Regelung ist in einer vorteilhaften Variante der Erfindung gegeben, wenn die Zumischvorrichtung für Wasser aus einer in die Leitung für die Zufuhr von Äthanol mündenden, an einen Wassertank angeschlossenen Leitung sowie einer Regeleinheit besteht, in der die in diese Leitung eingeleitete Wassermenge in Abhängigkeit der Meßergebnisse des Analysators automatisch eingestellt wird.
  • Es ist allerdings festgestellt worden, daß die aus Äthanol, Wasser und Stickstoff gebildeten Gasatmosphären einen sehr stabilen, gleichmäßigen Kohlenstoffpegel ergeben, der sich von dem einmal eingestellten Wert nicht mehr entfernt und der durch Fremdeinflüsse wie das Öffnen von Ofentüren und das Einfahren einer Charge in den Ofen kaum beeinflußt wird. In diesem Fall erübrigt sich die Verwendung einer automatisch arbeitenden Regeleinheit. Vielmehr ist das erfindungsgemäße Verfahren dann geeignet für einen gesteuerten Prozeß: Das Kohlenstoffpotential kann hierbei am Ofen direkt über eine geeignete Meßvorrichtung, beispielsweise eine Sauerstoffsonde kontrolliert werden. Falls erforderlich, kann die zuzuspeisende Wassermenge manuell verändert werden. Unter Produktionsbedingungen hat es sich jedoch gezeigt, daß eine Nachregulierung über Wochen hinweg nicht notwendig war.
  • Zusammenfassend ist festzustellen, daß durch das erfindungsgemäße Verfahren eine erhebliche Verkürzung der Wärmebehandlungsdauer im Vergleich zu konventionellen Verfahren erzielt wird. Das aus Äthanol erzeugte Reaktionsgas ist ein stabiles Gas, d.h. ein Gas mit einem hohen Wert an Kohlenwasserstoffradikalen, das selbst bei hohem Kohlenstoffpegeln keine Tendenz zur Rußbildung hat. Aufgrund der kürzeren Taktzeiten liegen die Kosten für das Einsatzhärten und kohlungsneutrale Glühen von Werkstücken erheblich unter den Kosten, die bei der Herstellung der Gasatmosphäre in einem Gasgenerator anfallen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist zudem sehr flexibel: Durch Verringern der dem Ofen zugeführten Alkohol-bzw.
  • Stickstoffmenge kann individuell auf die jeweilige Ofenaufgabe eingegangen werden. Dadurch verringern sich die Kosten zusätzlich.
  • Ist die Versorgung bei der Herstellung der Gasatmosphäre in einem Generator von einem störungsfreien Betrieb des Generators abhängig, so kommt das erfindungsgemäße Verfahren ohne zusätzliche elektrische Installationen aus.
  • Die Einspeisung der Komponenten erfolgt z.B. nur über den Druckaufbau im Stickstofftank.
  • Schließlich ermöglicht das vorgeschlagene Verfahren eine optimale Auslastung einer Ofenanlage, da der Ofen bei Unterbrechung der Wärmebehandlung, beispielsweise am Wochenende, nicht leergefahren werden muß,sondern im vollchargierten Zustand unter Stickstoff belassen werden kann. Die Temperatur muß lediglich soweit abgesenkt werden, daß keine wesentliche Kohlenstoffdiffusion statt- findet. Nach dem Stillstand muß der Ofen lediglich aufgeheizt werden. Die Wärmebehandlung kann dann ohne Unterbrechung fortgesetzt werden.
  • Im folgenden sollen anhand schematischer Skizzen Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert werden: Es zeigen: Figur 1 ein Schema einer erfindungsgemäßen Anlage Figur 2 ein Diagramm, in dem der zeitliche Verlauf des Kohlenstoffpotentials dargestellt ist Figur 3 ein Schema eines erfindungsgemäßen Durchstoßofens Figur 4 und 5 jeweils ein Diagramm, in dem der Härteverlauf in Werkstücken dargestellt ist, die erfindungsgemäß behandelt worden sind.
  • In dem in Figur 1 schematisch dargestellten Ofen 1 sollen metallische Werkstücke aufgekohlt werden. Der Ofen 1 kann 2. B. ein Durchstoß-, Kammer- oder Schttelherdofen sein.
  • Die Gasatmosphäre soll aus den Komponenten Äthanol, Stickstoff und Wasser gebildet werden. In der Figur ist schematisch je ein Tank für Äthanol 12, für Stickstoff 13 und für Wasser 8 dargestellt. Dem Ofen wird eine zeitlich konstante Menge Stickstoff über eine Leitung 3 zugeführt.
  • In diese von oben in den Ofen innenraum 2 mündende Stickstoffleitung 3 wird Äthanol (Industriequalität 93% bis 96%) über eine Leitung 4 eingedüst. Die Äthanolmenge richtet sich nach der Ofenaufgabe. In die Alkoholleitung 4 wird nahe der Eindüsstelle Wasser über eine Leitung 7 in den Äthanolstrom eingespeist. Die Zumischvorrichtung für Wasser ist mit sezugazeichen 5 bzeichnet. Das Wasser wird dem Wassertank 8 entnommen und z.B. über eine Dosierpumpe 9 (Wassertank steht unter Umgebungsdruck) in die Leitung 7 gefördert. Ebensc kann das Wasser über ein Regelventil in die Wasserleitung 7 gefördert werden, wobei im Wassertank 8 ein konstanter Innendruck aufrecht zu erhalten ist.
  • Eine weitere Alternative ist ein normales Ventil, wobei der Druck im Wassertank regelbar verändert werden kann.
  • Uber die Frequenz der Dosierpumpe, die Stellung des Regelventils oder den Druck im Wassertank 8 bei Verwendung eines normalen Ventils kann nun die Zusammensetzung des Äthanol-Wassergemisches beeinflußt werden.
  • Im Ofeninnenraum 2 ist eine Sauerstoffsonde 11 angeordnet, über die der Sauerstoffgehalt der Ofenatmosphäre und damit deren Kohlenstoffpotential bestimmt wird. Der mittels Sauerstoffsonde ermittelte Meßwert wird in einem Rechner 6 verarbeitet. Uber einen integrierten Impulsgeber wird nun die Frequenz einer Dosierpumpe in der Wasserleitung 7, die Stellung des Regelventils 9 oder die eines normalen Ventils gesteuert.
  • Eine erfindungsgemäße Anlage kann durch eine Bypassleitung 10 mit Ventil ergänzt werden, über die ein Grundkohlenstoffpotential vorgegeben werden kann Regeleinheit 9 bewirkt in diesem Fall nur die Feinregulierung.
  • In dem in Figur 2 dargestellten Diagramm ist der zeitliche Verlauf des Kohlenstoffpotentials zweier Gasatmosphären kurven 2 und 3), die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurden, sowie einer auf konventionelle Weise in einem Gasgenerator hergestellten Gasatmosphäre (Kurve 1) dargestellt. Die durch die Kurven 2 und 3 repräsentierten Gasatmosphären unterscheiden sich lediglich durch den Wasseranteil im Äthanol. Der Wassergehalt des Äthanols für die Gasatmosphäre gemäß Kurve 1 bet ua 12 %, für die gemäß Kurve 2 21 %.
  • Deutlich ist zu sehen, daß in einer auf konventionelle Weise hergestellten Gasatmosphäre sehr rasch ein hohes Kohlenstoffpotential erreicht wird, das jedoch nach einiger Zeit auf einem konstanten Wert bleibt. Dagegen steigt das Kohlenstoffpotential einer erfindungsgemäß hergestellten Gasatmosphäre relativ langsam an. Derartige Gasatmosphären haben jedoch den bereits geschilderten großen Vorteil, daß sehr viel höhere Kohlenstoffpotential ohne Rußbildung erreicht werden können. Die Rußgrenze einer auf herkömmliche Weise gebildeten Gasatmosphäre liegt bei einer Temperatur von 930°C bei einem Kohlenstoffgehalt von ca. 1,38.
  • In Figur 3 ist ein Durchstoß-Gasaufkohlungsofen schematisch dargestellt. Der Ofen ist in drei Teile gegliedert: In Bewegungsrichtung der Charge folgt einer Aufheizzone 1 eine Aufkohlungszone 2, an die sich eine Diffusionszone 3 anschließt. Zur Einspeisung eines erfindungsgemäßen Äthanol-Wasser-Stickstoffgemisches sind beispielsweise fünf Einspeisstellen 4 bis 8 vorgesehen: Je eine in der Aufheizzone 1 und in der Diffusionszone 3, sowie drei in der Aufkohlungszone. Dem Aufkohlungsofen kann sich ein blwarmbad sowie ein Anlaßofen anschließen. In der Aufkohlungszone 2 sind beispielsweise zwei an einen Analysator angeschlossene Gassensoren 9 und 11 angeordnet. Je nach Einspeisstelle werden unterschiedliche Stickstoff-Äthanolmengen in den Ofen geleitet, beispielsweise: Einspeisstelle Nr.: 1 2 3 4 5 Stickstoffmenge (m3/h). 3 5 5 5 3 Äthanolmenge ( l/h) 0 4 4 0 0 Durch die gesteuerte Gasführung über die fünf Einspeisstellen bilden sich im Ofen verschiedene Kohlenstoffpegel. Die Chargen verlassen den Ofen rußfrei. Das Gefüge ist martensitisch mit bis zu 15% Restaustenit. Mit der obengenannten Einstellung wurde in einem Aichelin-Durchstoßofen bei 930au folgen- de Charge behandelt: 1000 Kegelräder, Werkstoff DIN 20 MnCr 5 pro Chargenplatz: 20 Kegelräder An der Stelle des Sensors 9 wurde folgende Zusammensetzung der Gasatmosphäre ermittelt: CO 14,5 Vol.% CO2 0,01 bis 0,02 Vol.% CH 1,4 Vol.% y H2 27 % Taupunkt - 140C In Figur 4 ist der Härteverlauf eines Kegelrades aus dieser Charge wiedergegeben. Es ist die Oberflächenhärte in HV gemäß DIN 6773 gegen die Einhärtetiefe in Millimetern aufgetragen. Im Vergleich zum konventionellen Verfahren, bei dem eine Taktzeit von 38 Minuten üblich war, wurde mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Taktzeit von 24 Minuten erreicht. Der Durchsatz konnte daher um 58 % gesteigert werden.
  • In Figur 5 ist schließlich der Härteverlauf einer Welle (Werkstoff SAE 8620) aus einer Charge, die erfindungsgemäß aufgekohlt worden ist, wiedergegeben. Die Aufkohlungsdauer einer derartigen Charge betrug üblicherweise bei einem konventionellen Verfahren mit einer aus einem Endogasgenerator stammenden Gasatmosphäre ca. 43 Minuten. Erfindungsgemäß verkürzte sich die Aufkohlungsdauer auf 24 Minuten, so daß der Durchsatz um 79 % gesteigert werden kann.

Claims (7)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zum Einsatzhärten und kohlungsneutralen Glühen metallischer Werkstücke, die in einem Ofen bei hohen Temperaturen der Einwirkung eines aus einem Alkohol und weiteren Komponenten gebildeten, Stickstoff und Kohlenstoff enthaltenden Gasgemisches ausgesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß dem Ofen als kohlenstoffhaltige Komponente ausschließlich Äthanol zugeführt und dem Äthanol Wasser zugemischt wird, wobei das Kohlenstoffpotential des Gasgemisches durch das Mengenverhältnis von Äthanol zu Wasser eingestellt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Ofen Äthanol in einer Menge zugeführt wird, bei der sich ohne Zumischung von Wasser ein zur Bildung von P.uß führendes Kohlenstoffpotential einstellt,. und dem Sthanol Wasser In einer Menge zugemischt wird, die zu einem die Bildung von Ruß im Ofen vermeidenden Kohlenstoffpotential führt.
  3. 3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daX das Äthanol dem Ofen in einer zeitlich konstanten Menge zugeführt wird,
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wassergehalt und/oder das Sauerstoffpotential des Gasgemisches als Maß für das Kohlenstoffpotential bestimmt wird bzw. werden und die dem Äthanol zuzumischende, für die Einstellung eines gewünschten Kohlenstoffpotentials erforderliche Wassermenge durch Vergleich der Meßwerte mit vorgegebenen Sollwerten bestimmt und dem Äthanol zugemischt wird.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem Ofen neben Äthanol und Wasser ein Inertgas, insbesondere Stickstoff in einer zeitlich konstanten Menge zugeführt wird.
  6. 6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in den Innenraum (2) eines Ofens (1) für das Einsatzhärten oder kohlungsneutrale Glühen metallischer Werkstücke eine an einen Inertgasspeicher (13) angeschlossene Zuleitung (3) mündet, in die eine Leitung (4) für die Zufuhr von Äthanol mündet, wobei in diese Leitung (4) eine Zumischvorrichtung (5) für Wasser eingebaut ist, mit der die in diese Leitung einzuleitende Wassermenge einstellbar ist, und ein Analysator (6) zur Bestimmung der Gasatmosphärenzusammensetzung an den Ofeninnenraum (2) angeschlossen ist.
  7. 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zumischvorrichtung (5) für Wasser aus einer in die Leitung (4) für die Zufuhr von Äthanol mündenden, an einen Wassertank (8) angeschlossenen Leitung (7) sowie einer Regeleinheit (9) besteht, in der die in diese Leitung (7) eingeleitete Wassermenge in Abhängigkeit der Meßergebnisse des Analysators (6) automatisch eingestellt wird.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0953654A1 (de) * 1998-04-28 1999-11-03 Linde Aktiengesellschaft Verfahren und Anlage zum Gasaufkohlen

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EP0953654A1 (de) * 1998-04-28 1999-11-03 Linde Aktiengesellschaft Verfahren und Anlage zum Gasaufkohlen

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