DE2837174A1 - Verfahren und vorrichtung zum verfeuern von schwer zuendfaehigen, gasarmen brennstoffen mit trockenem ascheabzug - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum verfeuern von schwer zuendfaehigen, gasarmen brennstoffen mit trockenem ascheabzugInfo
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Description
Düsseldorf,. den 22.8.1978
PAT - wey - V 78/04
Vereinigte Kesselwerke AG,
4000 Düsseldorf
4000 Düsseldorf
' Verfahren und Vorrichtung zum' Verfeuern: von schwer zünd-'
fähigen , gasarmen Brennstoffen mit trockenem Äscheabzug.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine dazugehörende Vorrichtung zum Verfeuern von schwer zündfähigen, gasarmen
Brennstoffen mit trockenem Ascheabzug in mehreren Verbrennungsphasen und Zufuhr der Verbrennungsluft an verschiedenen
Stellen der Brennkammer.
Zu den schwer zündfähigen, gasarmen Brennstoffen gehören die sogenannten Anthrazite bzw. Magerkohlen, das sind
Steinkohlen mit einem sehr geringen Gehalt an flüchtigen Bestandteilen von 2 - 8 %, bezogen auf die Rohkohle. Bekannt
sind Kraftwerkskessel, die mit Magerkohle gefeuert werden und mit einer oder mehreren Schmelzkammern mit
flüssigem Ascheabzug ausgerüstet sind. Der flüssige Ascheabzug, bedingt durch die damit verbundene höhere Feuerraumtemperatur,
produziert höhere Gehalte an Stickoxiden im Rauchgas als ein trockener Ascheabzug. Wird eine
Feuerung mit trockenem Ascheabzüg verwendet, so wird
zumeist die Zündung durch ein Stütz.feuer stabilisiert.
' Bei einem bekannten Verfahren (DE-AS.11 07 876) zum Verbrennen
von schwer verbrennlichen, staubförmigen Brenn-
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stoffen, werden diese vor dem Eintritt in die Brenner
in mehreren Stufen bis auf. den Zündpunkt des Kohlenstaubes erhitzt. Als Aufheizmedium können Rauchgase
oder, vorgewärmte Luft benutzt werden, welche den Staub in die Vorwärmvorrichtung blasen. Nach jeder Vorwärmstufe
wird der Kohlenstaub von dem Aufheizmedium getrennt. Dieses Verfahren erfordert umfangreiche Einrichtungen
für. die Erwärmung des Kohlenstaubes und die Abtrennung des Aufheizmittels.
Es ist weiterhin bei Kohlenstaubfeuerungen bekannt (DE-PS 4 55 571 und 5 51 238) , den Staub in zwei Stufen
zu verbrennen, wobei der Staub in der ersten Stufe in einen mehr oder weniger gasförmigen Zustand übergeführt
wird. Dabei kann die Zufuhr der Sekundärluft an verschiedenen Stellen der Brennkammer erfolgen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine dazugehörende Vorrichtung zu schaffen, die es
gestattet, schwer zündfähige, gasarme Brennstoffe, wie Anthrazit-Magerkohle, sicher zu zünden und zu verbrennen,
wobei der Ascheabzug wegen der dadurch erreichbaren niedrigen Gehalte an Stickoxiden im Rauchgas trocken
erfolgen soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Kohlenstaub zunächst mit Primärluft von 500 - 600 C
oder darüber beaufschlagt, anschließend mit etwa 50 %
der Verbrennungsluftmenge als Sekundärluft von 350 - 400 C
verbrannt und schließlich mit etwa 35 - 40 % der Verbrennungsluftmenge
als Tertiärluft von 250 - 300 C ausgebrannt wird. Bei diesem, erfindungsgemäßen Verfahren
erfolgt die Verbrennung in drei Phasen. Dabei wird in der ersten Phase der Kohlenstaub vorvergast und am Ende der
Vorvergasung, die Zündung eingeleitet.. In der zweiten Phase setzt im wesentlichen die Verbrennung des vorvergasten
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Kohlenstaubes ein, und es erfolgt die hauptsächliche Energieumsetzung.
In der. dritten Phase wird der noch verbliebene Rest an Unverbranntem mit Tertiärluft verbrannt. Auf
diese Weise ^gelingt es, einen mit. den bisher zur Anwendung
gekommenen Einrichtungen schwer zündfähigen, gasarmen Brennstoff/ wie Anthrazit-Magerkohle, bei trockenem Ascheabzug
sicher zu zünden und' zu verbrennen. Durch die sehr hoch erhitzte Verbrennungsluft in der ersten Phase wird
der schwer zündfähige, gasarme Brennstoff nunmehr sicher gezündet, ohne daß ein ständiges Stützfeuer erforderlich
ist. In der letzten Phase ist der Verbrennungsablauf des Kohlenstaub-Luft-Gemisches so weit fortgeschritten, daß
die volle Verbrennungstemperatur erreicht ist und daher eine verhältnismäßig niedrige Tertiarlufttemperatur für
den Restausbrand genügt.
Die Erfindung kann bei Ein- oder Mehrzugkesseln zur Anwendung
kommen.
Die Erfindung sei nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel und einer in der Zeichnung dargestellten Dampferzeugeranlage
zur Verfeuerung von Anthrazit-Magerkohle erläutert.
Der Dampferzeuger besteht aus einem ersten Zug 1, der über
einen Querzug 2 mit einem zweiten Zug 3 verbunden ist. Die
Wände des Dampferzeugers sind aus gekühlten, durch zwischengelegte Stege gasdicht miteinander verschweißten Rohren gebildet.
Innerhalb des ersten Zuges 1 sind oberhalb einer als Strahlungsraum ausgebildeten.Nachbrennkammer 4 Nach-Schaltheizflächen
angeordnet. Die Nachschaltheizflachen bestehen in Richtung, der. Rauchgasströmung aus einem zweiten
Zwischenüberhitzer 5,. einem als Röhrenapparat ausgebildeten Primärluftvorwärmer 6, einem ersten Zwischenüberhitzer 7 und
einem zweiten Speisewasservorwärmer" 8.
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Der zweite Zug 3 ist durch eine in Strömungsrichtung des
Rauchgases liegende Trennwand in zwei parallele Sektionen aufgeteilt. In einer der Sektionen ist ein Sekundärluft-Vorwärmer
9 und in der anderen ein Tertiärluft-Vorwärmer 10 angeordnet. Beide sind als rauchgasbeheizte, drehende
Regenerativ-Speicherwärmetauscher ausgebildet. Rauchgasseitig
liegt, vor dem Tertiärluft-Vorwärmer 10 ein erster Speisewasser-Vorwärmer 11.
Der Nachbrennkammer 4 im ersten Zug 1 ist eine lotrecht
angeordnete Vorbrennkammer 12. vorgeschaltet. Die Vorbrennkammer
12 ist mit Deckenbrennern 13 oder Horizontalbrennern versehen und weist an ihrem Ausgang eventuell eine düsenartige
Einschnürung 14 auf. Die aus gekühlten Rohren bestehenden Wände der Vorbrennkammer 12 können zum Teil oder
ganz bestiftet und mit einer feuerfesten Auskleidung bestampft sein.
Die Kohle wird aus einem Aufgabebunker 15 einer Rohrmühle 16 zugeführt, in der sie zerkleinert und mittels Rauchgase,
die über eine Rauchgasleitung 17 angesaugt werden, gleichzeitig getrocknet. Anstelle der Rohrmühle 16 kann auch eine
andere für die Mahltrocknung von Kohle geeignete Mühle,
z.B. eine Walzenmühle verwendet werden.
z.B. eine Walzenmühle verwendet werden.
Das die Rohrmühle 16 verlassende, aus Brüden und Kohlenstaub
bestehende Gemisch wird über einen Sichter 18 einem Staubabscheider
19 zugeführt. Der dort abgetrennte Kohlenstaub
gelangt in einen Staubbunker 20, während der Brüden durch einen Mühlenventilator 21 abgesaugt und entweder, vor oder
hinter der Rohrmühle 16 dem Kohlenstrom zugemischt wird.
Der Brüdenstrom kann auch einem Schlauch- oder Elektrofilter 22 zur weiteren Abtrennung, von Kohlenstaub zugeführt
werden. Ein Filterventilator 23; fördert den Brüden aus dem Filter 22 zu Brüdenbrennern 24, die in der Nachbrennkammer
4 angeordnet sind.
0343009/353-4
D.ie notwendige Verbrennungsluft .wird.von einem Frischlüfter
25 angesaugt und den parallel liegenden Sekundärluft-Vorwärmer
9 und Tertiär luf t-Vorwärmer' 10 zugeführt. In dem SeJcundärluft-Vorwärmer 9 wird die Verbrennungsluft
auf 350 - 400 0C erhitzt. Ein T.eilstrom der den Sekundärluft-Vorwärmer
9 verlassenden Verbrennungsluft wird als Sekundärluft der. Vorbrennkammer: 12. zugeführt. Ein Druckerhöhungs-Gebläse
26 fördert den anderen Teil der bereits auf 350 - 400 0C erhitzten Verbrennungsluft zu dem zwi-
.10 ' sehen den Zwischenüberhitzern 5 und 7 liegenden Primärluft-Vorwärmer
6. Hier wird die Verbrennungsluft auf 500 - 600 C oder darüber erhitzt. Diese Verbrennungsluft
gelangt als Primärluft zusammen mit dem Kohlenstaub zu den Brennern 13 der Vorbrennkammer 12. In dem Tertiärluft-Vorwärmer
10 wird die Verbrennungsluft auf 250 - 300 0C
erhitzt und als Tertiärluft.im Bereich der Einschnürung
14 in die Vorbrennkammer 12 eingeblasen.
Nach der Zeichnung dient ausschließlich die Primärluft als Träger- bzw. Förderluft für den Kohlenstaub. Es ist
aber auch möglich, daß als Förderluft entweder die Sekundärluft
oder, die Tertiärluft herangezogen werden kann.
Durch Drosselorgane in den Verbrennungsluftleitungen kann
die Verbrennungsluft derart aufgeteilt werden, daß die Sekundärluft 50 % und die Tertiärluft 35 - 40 % der
Verbrennungsluftmenge ausmacht. Beispielsweise ist folgende Aufteilung möglich.
1. Primärluft: 15 % und 550 0C
Sekundärluft: 50 % und 4.00 0C Tertiärluft: 35 % und 275 0C
• 2. Primärluft: 20 % und 550 0C
,Trägerluft: . 15 %. und 400 0C
- Sekundärluft: 30 % und 4.00 0C
Tertiärluft: 25 % und 275 0C
030009/0534
3. Primär luft: 20 %. und 550 0C
Trägerluft: 15 % und 275 0C
Sekundärluft: 40 % und 400 0C
Tertiär luft: 25 %. und 275 0C.
030009/0534
Claims (7)
- Düsseldorf, den 22.8.1978 PAT - wey - V 78/04Vereinigte Kesselwerke AG7
DüsseldorfPatentansprüche:j 1J Verfahren zum Verfeuern von schwer zündfähigen, gas- VJ armen Brennstoffen mit trockenem Ascheabzug in mehreren Verbrennungsphasen und Zufuhr der Verbrennungsluft an . verschiedenen Stellen der Brennkammer, dadurch gekennzeichnet, daß der Kohlenstaub zunächst mit Primärluft von 500 - 600 0C oder darüber beaufschlagt, anschließend mit etwa 50 % der Verbrennungsluftmenge als Sekundärluft von 350 - 400 °C verbrannt und schließlich mit etwa 35 - 40 % der Verbrennungsluftmenge als Tertiärluft von 250 - 300 °C ausgebrannt wird. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tertiärluft am Ausgang der Vorbrennkammer (12) zugeführt wird.
- 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorbrennkammer (12) am Rauchgasaustritt düsenartig eingeschnürt ist.
- 4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,, daß die Primärluft in einem Primärluft-Vorwärmer (6) aufheizbar ist, dem Luft aus einem Sekundärluft-Vorwärmer. (9) zur weiteren Erhitzung zugeführt wird, während ein Teil, dieser Luft als Sekundärluft direkt in die VOrbrennkammer (12) gelangt und die Tertiärluft einem Tertiärluft-Vorwärmer .(10) entnehmbar ist.030009/0534
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß. der Primärluft-Vorwärmer (6) in einem Rauchgastemperaturgebiet placiert wird, das eine Aufheizung der Primärluft bis zu 600 C oder mehr ermöglicht, wie z.B. zwischen zwei Zwischenüberhitzern (5; 7).
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorbrennkammer (12) eine lotrechte Brennkammer mit Deckenbrennern (13) oder horizontal angeordneten Brennern sein kann.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß am Austritt der Vorbrennkammer (12) oder am Eintritt der Nachbrennkammer (4) Brüdenbrenner (24) angeordnet sind.0 3000 9/0
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1979
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