CH405578A - Verfahren zur Verbrennung von Brennstoffen mit niedrigem Heizwert und hohem Anteil an Feuchtigkeit und an unbrennbaren Bestandteilen, z.B. vorentwässerter Klärschlamm, sowie Einrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Verbrennung von Brennstoffen mit niedrigem Heizwert und hohem Anteil an Feuchtigkeit und an unbrennbaren Bestandteilen, z.B. vorentwässerter Klärschlamm, sowie Einrichtung zur Ausführung dieses VerfahrensInfo
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Description
Verfahren zur Verbrennung von Brennstoffen mit niedrigem Heizwert und hohem Anteil an Feuchtigkeit und an unbrennbaren Bestandteilen, z. B. vorentwässerter Klärschlamm, sowie Einrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ver brennung von Brennstoffen mit niedrigem Heizwert und hohem Anteil an Feuchtigkeit und an unbrenn- baren Bestandteilen, z. B. vorentwässerter Klär schlamm, sowie eine Einrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens. Die Verbrennungsvernichtung von Abfallstoffen, welche einBrenngut mit minderwertigem Heizwert dar stellen und zudem in der Zusammensetzung - ausser beträchtlicher Feuchtigkeit - noch einen grossen An teil unbrennbares Material aufweisen, ist bereits be kannt. Ein solches Brenngut ist z. B. Klärschlamm, wie er aus Kläranlagen von städtischen Abwässern an fällt und welcher durch Verbrennung vernichtet bzw. in eine sterile Masse übergeführt werden muss, wel che, ohne Gefahr der Grundwasserverseuchung, ab gelagert werden kann. Der Klärschlamm fällt bekanntlich mit einem Wassergehalt von 9597 % an. Die Trockensubstanz besteht aus feinen Partikeln faseriger, organischer Substanzen, durchsetzt mit einem - hohen - Anteil (meistens über die Hälfte) unbrennbarer, minerali scher, amorpher Substanzen. Es sind Verfahren bekannt, mit deren Hilfe der Klärschlamm bis auf 40-50% entwässert werden kann. Aber selbst in diesem Zustand und nach weiterer nach träglicher Trocknung ist die Verbrennung der Trocken substanz unter Flammenentwicklung nicht möglich, infolge des Einflusses der mineralischen, unbrenn- baren Bestandteile. Das Brenngut glimmt und der Ausbrand ist unvollständig, weil die Zündung in der Masse des Brenngutes von jedem der fein ver teilten brennbaren Partikeln zum nächsten durch die umgehende inerte Masse erschwert und sogar behindert wird, wobei diese auch den Zutritt des erforderlichen Sauerstoffes an die brennbaren Par tikeln verwehrt. Aus diesem Grunde hat sich in der Praxis eine Verbrennung auf dem Rost im geläufigen Sinne, d. h. mit Zulieferung der Verbrennungsluft von unten bzw. Einblasung von Unterwind und mit Erzielung eines Flammenbettes, als nicht möglich erwiesen. Selbst bei höchster Unterwindpressung und Vor- wärmung ist kein richtiges Flammenbett und be friedigender Ausbrand zu erzielen, wobei ausserdem der Anfall an mitgerissenem Brenngut und Asche untragbar ist. Ferner ist versucht worden, den Klärschlamm als Zusatz zu einem anderen Brennstoff, z. B. Stadt müll, in Müllverbrennungsanlagen zu verbrennen. Auch diese Lösung ist unbefriedigend, nachdem bei einem Zusatz von über 15% besonders aufbereitetem und bis auf 20% Feuchtigkeit vorgetrocknetem Klär- schlamm die Feuerführung im Müllverbrennungsofen bereits labil wird. Endlich sei der Versuch erwähnt, durch Bei mischung eines hochwertigen Brennstoffes in billiger Form (Koksgries oder Pulver, getrockneter Kohlen schlamm u. a.) den Heizwert und die Brennwillig- keit des Klärschlammes zu erhöhen, was sich aber meist als wirtschaftlich nicht tragbar erweist. Um die bei den oben angeführten Verbrennungs möglichkeiten des vorgetrockneten Brenngutes (Klär- schlamm) in kompakter Masse auftretenden Schwie rigkeiten zu vermeiden, liegt es nahe, das Brenn- gut aufgelockert, mit Verbrennungsluft durchwirbelt, zur Verbrennung zu bringen. Zweck der Erfindung ist, die angeführten Nach teile der bekannten Verbrennungsverfahren zu be heben. Das erfindungsgemässe Verfahren zeichnet sich da durch aus, dass in einem von aussen durch die Feuer gase beheizten runden Zündschacht das vorzerklei- nerte Brenngut mittels heisser Trägerluft durch tan- gential angeordnete Beschickungsdüsen eingeblasen wird, an der Schachtinnenwand wirbelt, hierbei durch Reibung zerkleinert und getrocknet wird und nach Durchwirbelung mit erhitzter, ebenfalls tangential un ter den Beschickungsdüsen eingeblasener Sekundär luft, eine wirbelnde Aufwärtsbewegung im Schacht erfährt, dabei zündet und in der Schwebe verbrennt. Die Einrichtung zur Ausführung dieses Verfah rens zeichnet sich gemäss der Erfindung dadurch aus, dass innerhalb einer Kammer ein zylindrischer Zünd- schacht in aufrechter Lage angeordnet ist, der an seinem oberen Ende in die Kammer mündet, wobei in der Nachbarschaft des unteren, einen Auslass bildenden Endes tangential angeordnete Düsen vor gesehen sind, von denen die einen mit einer pneu matischen Beschickungsvorrichtung und die andern mit einer Sekundärluftquelle in Verbindung stehen. Eine beispielsweise Ausführungsform des Ver fahrens gemäss der Erfindung soll im folgenden an hand eines in der Zeichnung schematisch darge stellten Ausführungsbeispieles der erfindungsgemässen Einrichtung im einzelnen näher beschrieben werden. Es zeigen: Fig. 1 die Einrichtung in einem Vertikalschnitt nach der Linie I-I der Fig. 2 und Fig. 2 die Einrichtung in einem Horizontal schnitt nach der Linie 11-II der Fig. 1. Das Brenngut wird bei 1 durch geeignete Ein richtungen so weit vorzerkleinert, dass es durch heisse Trägerluft 2 über tangential angeordnete Düsen 3 in den Zündschacht 4 geblasen wird. Die hierfür benötigten Einrichtungen wie Gebläse, Leitungen, Aufgabevorrichtung und Düsen werden als bekannt vorausgesetzt. Unterhalb der Beschickungsdüsen 3 wird heisse Sekundärluft durch tangential angeordnete Düsen 5 in den Zündschacht 4 geblasen, wobei die Düsen 3 und 5 gleichlaufend einblasen. Hierdurch wird im Zündschacht 4 eine ausgesprochene Wirbel- und Aufwärtsbewegung verursacht. Durch die hierbei auftretende Zentrifugalkraft wird das Brenngut an die Wand des Zündschachtes 4 gewirbelt, dabei durch Abrieb weiter zerkleinert und gleichzeitig durch die Steiggeschwindigkeit der Sekundärluft im Zünd- schacht 4 emporgehoben. Bei Dauerbetrieb und im Beharrungszustand ist die Wand des Zündschachtes 4, wie weiter unten erklärt, stark erhitzt, so dass die aufsteigenden brenn baren Partikeln des Brenngutes durch intensive Be rührung und auch Bestrahlung getrocknet und ge zündet werden. Es wird sich zum oberen Ende des Zündschachtes 4 hin allmählich eine volle Flamme bilden, die aus dem Zündschacht 4 herausschlägt, in den von aussen wärmeisolierten Ausbrennschacht 6 umgelenkt wird, dort selbst ausbrennt und dabei den Zündschachtmantel 4 von aussen beheizt. Schwere bzw. nicht ausgebrannte Brenngutteile werden noch vor der Umlenkung in den Aus brennschacht 6 in den Zündschacht 4 zurückfallen. Die zurückfallenden Brenngutteile werden erneut und nun, bereits vorgetrocknet, in den Zündschacht, wie mit 7 angedeutet, rezirkuliert. Das rezirkulierte Brenngut wird die Trocknung und Zündung im Zünd- schacht 4 günstig beeinflussen. Die aus dem Ausbrennschacht 6 herausfallende Asche wird bei 8 am unteren Ende des Schachtes abgezogen. Die Verbrennungsgase werden bei 9 abgezogen und dienen auch zur Erhitzung der Träger und der Sekundärluft, die über die Düsen 3 und 5 eingeblasen wird. Bei den zu erwartenden Betriebstemperaturen von rund 900 C wird für den Zündschacht 4 ein entsprechendes wärmebeständiges Blechmaterial ver wendet.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE I. Verfahren zur Verbrennung von Brennstoffen mit niedrigem Heizwert und hohem Anteil an Feuch tigkeit und an unbrennbaren Bestandteilen, z. B. vor entwässerter Klärschlamm, dadurch gekennzeichnet, dass in einem von aussen durch die Feuergase be heizten runden Zündschacht das vorzerkleinerte Brenngut mittels heisser Trägerluft durch tangential angeordnete Beschickungsdüsen eingeblasen wird, an der Schachtinnenwand wirbelt, hierbei durch Reibung zerkleinert und getrocknet wird und nach Durchwirbe- lung mit erhitzter, ebenfalls tangential unter den Be schickungsdüsen eingeblasener Sekundärluft,eine wir belnde Aufwärtsbewegung im Schacht erfährt, dabei zündet und in der Schwebe verbrennt. II. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass in nerhalb einer Kammer (6) ein zylindrischer Zünd- schacht (4) in aufrechter Lage angeordnet ist, der an seinem oberen Ende in die Kammer mündet, wobei in der Nachbarschaft des unteren, einen Aus lass bildenden Endes tangential angeordnete Düsen (3, 5) vorgesehen sind,von denen die einen mit einer pneumatischen Beschickungsvorrichtung und die andern mit einer Sekundärluftquelle in Verbin dung stehen. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass in einem vertikal angeordneten runden Ausbrennschacht ein runder Zündschacht mittig angeordnet ist, dass bei Dauerbetrieb die Feuer gase des Brenngutes aus dem Zündschacht in den Ausbrennschacht geleitet werden, wobei sie, abwärts ziehend, die Wände des Zündschachtes bestreichen und unmittelbar beheizen. 2.Verfahren nach Patentanspruch I und Unter anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass solche im Zündschacht nicht zur Zündung gelangten Brenn gutteile oder solche, welche sich infolge ihrer Schwere nicht in der Schwebe halten oder nur teilweise aus gebrannt sind, getrennt von Verbrennungsrückstän den am unteren Ende des Zündschachtes ausge tragen werden und dann in vorgetrocknetem und da her zündwilligem Zustand erneut in den Zündschacht rezirkuliert werden. 3. Verfahren nach Patentanspruch und Unter ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die im Ausbrennungsschacht anfallenden Verbren nungsrückstände, z. B. Asche, nach unten kon tinuierlich oder periodisch ausgetragen werden. 4.Einrichtung nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslass (9) der Kammer (6) am unteren Ende derselben angeordnet ist und der Zündschacht (4) allseitig von den Wänden der selben distanziert ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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CH286363A CH405578A (de) | 1963-03-06 | 1963-03-06 | Verfahren zur Verbrennung von Brennstoffen mit niedrigem Heizwert und hohem Anteil an Feuchtigkeit und an unbrennbaren Bestandteilen, z.B. vorentwässerter Klärschlamm, sowie Einrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens |
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CH286363A CH405578A (de) | 1963-03-06 | 1963-03-06 | Verfahren zur Verbrennung von Brennstoffen mit niedrigem Heizwert und hohem Anteil an Feuchtigkeit und an unbrennbaren Bestandteilen, z.B. vorentwässerter Klärschlamm, sowie Einrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens |
Publications (1)
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CH405578A true CH405578A (de) | 1966-01-15 |
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CH286363A CH405578A (de) | 1963-03-06 | 1963-03-06 | Verfahren zur Verbrennung von Brennstoffen mit niedrigem Heizwert und hohem Anteil an Feuchtigkeit und an unbrennbaren Bestandteilen, z.B. vorentwässerter Klärschlamm, sowie Einrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens |
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CH (1) | CH405578A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3001692A1 (de) * | 1979-01-22 | 1980-07-24 | Douglas Allison Mitchell | Verfahren und vorrichtung zur beseitigung von abfallmaterial |
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1963
- 1963-03-06 CH CH286363A patent/CH405578A/de unknown
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3001692A1 (de) * | 1979-01-22 | 1980-07-24 | Douglas Allison Mitchell | Verfahren und vorrichtung zur beseitigung von abfallmaterial |
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