DE2833874C2 - - Google Patents
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- B28D1/06—Working stone or stone-like materials, e.g. brick, concrete or glass, not provided for elsewhere; Machines, devices, tools therefor by sawing with reciprocating saw-blades
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Steinverbund
platten durch Sägen eines Blocks aus Marmor, Granit oder ähnlichen
Materialien mit einem Mehrblatt-Sägegatter.
Zum Schneiden oder Sägen von Blöcken aus Naturmarmor, Granit
oder ähnlichem Gestein in Platten sowie zum Schneiden von
Blöcken aus Verbundmaterialien, die aus Steinbrocken in einem
Bindermaterial bestehen, werden gewöhnlich Sägegatter mit
mehreren, sich hin- und herbewegenden Sägeblättern verwendet.
Derartige Sägegatter können Stahlblätter aufweisen, wobei der
Schneidzone Wasser zugeführt wird, das Quarzsand, Metallteil
chen oder andere Teilchen mit Schleifwirkung suspendiert enthält.
Zum Schneiden von Marmor verwendet man diamantbesetzte Säge
blätter, wobei Wasser der Schneidzone zugeführt wird, um eine
Schmierung und Kühlung zu bewirken und das Feinmaterial fort
zuspülen. Im Handel sind zwei Arten von Diamantblattgattern
erhältlich, die entweder horizontale oder vertikale Blätter
aufweisen.
Die minimale Dicke der Platten, die durch Schneiden oder Sägen
mit Mehrblatt-Sägegattern hergestellt werden können, wird
durch die Dimensionen der Blattbefestigungs- und -spannvor
richtungen bestimmt. Da jedes Blatt unter hoher Zugspannung
gehalten wird (etwa 6 bis 8 t für ein Blatt von etwa 3 m Länge),
haben derartige Vorrichtungen notwendigerweise beträchtliche
Dimensionen. Die minimale Dicke von Platten, die mit Standard-
Mehrblatt-Sägegattern aus dem Gestein geschnitten werden können,
beträgt daher etwa 15 mm und die große Mehrzahl der auf diese
Weise hergestellten Marmorplatten hat eine Dicke von 2 cm oder
mehr.
Dünnere Platten können unter Verwendung von Diamant-Schneid
scheiben hergestellt werden. Auf diese Weise ist es jedoch
nicht möglich, Platten mit größeren Dimensionen herzustellen,
da der Scheibendurchmesser mindestens dem Einfachen bis Zwei
fachen der Höhe des zu schneidenden Blocks plus dem Durchmesser
etwa vorhandenen Flansche oder Naben, die die Scheiben mit
der Antriebswelle verbinden, entsprechen muß. In der Praxis
müssen die Diamantscheiben einen Durchmesser aufweisen,
der etwa dem Dreifachen der Höhe des zu schneidenden Blocks
entspricht. Außerdem werden mit größerem Schneidscheiben
durchmesser auch die Dicke der Schneidscheibe und der Material
verlust während des Sägens größer, so daß das Sägen insge
samt erschwert wird.
Das Schneiden von Blöcken mit Diamantscheiben erfordert weiterhin
beträchtlichen Energieaufwand, große Anlagen und kostspielige
Werkzeuge, so daß das Sägen mit mehreren Scheiben ab einer
Schneidtiefe von 40 bis 50 cm unwirtschaftlich wird.
Speziell Marmor ist ein natürliches Material, das normalerweise
Materialfehler aufweist, und insbesondere die schöneren Marmor
sorten hinsichtlich Färbung und Maserung weisen aufgrund
ihrer gebrochenen geologischen Formation die meisten Fehlstellen
auf. Daraus ergibt sich, daß unabhängig von den technischen
Schwierigkeiten, die durch Mehrblatt-Sägegatter und Diamant
schneidscheiben bedingt sind, Platten aus den meisten Materialien
unterhalb einer bestimmten Dicke praktisch nicht hergestellt
werden können, da der Ausschuß zu hoch würde. Selbst das
Sägen von Platten von "normaler" Dicke (2 bis 4 cm) führt
nach derzeitigen Technologien bei vielen Materialien zu großem
Ausschuß oder kann sich sogar als unmöglich erweisen.
Aufgrund der durch das Grundmaterial und die bekannten Schneid-
und Sägesysteme auferlegten Beschränkungen ist das Schneiden
von Platten aus Marmor und anderem Gestein kostspielig, ins
besondere hinsichtlich der großen Ausschußmengen, der großen
Menge an Abfallmaterial, die durch die Dicke der Platten
bedingt wird, und die Transportkosten aufgrund des beträchtlichen
Gewichts der Platten. Das Gewicht und die Zerbrechlichkeit der
Platten verhindern ihre Verwendung in zahlreichen Bereichen
des Bauwesens, insbesondere in der industriellen Praxis.
Mit bekannten Methoden ist es daher nicht möglich, dünne Platten
mit einer Dicke von weniger als 1 cm aus Marmor oder anderem
Gestein oder Platten mit großer Oberfläche (2 bis 4 m2) her
zustellen, die hinsichtlich der Herstellungs- und Transport
kosten sowie der Verwendbarkeit von Vorteil wären. Insbesondere
im Falle von zerbrechlichem oder Fehlstellen aufweisendem
Marmor ist es nicht möglich, Platten mit einer Standarddicke
von 2 bis 4 cm herzustellen.
Aus DE-OS 21 29 057 ist ein Verfahren zum Herstellen
von Bauplatten bekannt, bei dem man eine Seite einer dick
wandigen Natursteinplatte mit einer Trägerplatte ver
sieht und anschließend an der, der Trägerplatte zuge
wandten Seite, durch einen, parallel zur Trägerplatte
verlaufenden Trennvorgang eine Platte mit Minimalstärke
abschneidet. Dabei entsteht eine Platte, die aus einem
Teil der Natursteinplatte und der Trägerplatte besteht.
Diese Trägerplatte kann dann als Verkleidung verwendet
werden. Nachteil dieses Verfahrens ist es, daß zwei
Arbeitsgänge durchgeführt werden müssen, um eine einzi
ge Platte zu erhalten.
Weiterhin war aus DD-PS 92 658 bekannt, ein Mehrblatt-
Sägegatter für das Zersägen einzusetzen. In dieser
Literaturstelle wird angegeben, daß es bei der Verwen
dung eines Horizontalgatters nachteilig ist, daß das
Werkstück nicht durchgeschnitten werden kann, sondern
daß an der Auflagefläche eine mehr oder weniger breite
Schwarte stehen bleiben muß. Aus diesem Grund wird
gemäß DD-PS 92 658 ein Quergatter verwendet.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Herstellung
von Platten aus Marmor oder ähnlichem Gestein bereitzustellen,
nachdem Platten mit großer Oberfläche und einer Dicke von
wenigen Millimetern hergestellt werden können und Fehlstellen
aufweisende Materialien unter Verwendung eines Mehrblatt-
Sägegatters gesägt werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe eignet sich das im Patentanspruch 1
beschriebene Verfahren.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ermöglicht die Herstellung vor
läufiger Platten mit einer Standarddicke von etwa 2 cm. Das
anschließende Füllen der Spalte verhindert einen Bruch der
vorläufigen Platten während des zweiten Sägedurchganges,
der entlang der Mittelebenen der vorläufigen Platten durch
geführt werden kann, so daß diese in zwei Hälften gespalten
werden. Beim Sägen der Blöcke mit Blättern von etwa 5 mm
Dicke können Platten mit einer Enddicke von etwa 0,75 mm
hergestellt werden.
Man führt vor dem zweiten Sägedurchgang einen
Füllstoff in die Spalte ein, so daß diese zumindest in Ab
ständen über ihre Gesamtausdehnung gefüllt sind, worauf
man den Füllstoff härtet oder härten läßt. Der gehärtete
Füllstoff stellt dann das genannte Abstandhaltermaterial dar.
Der Füllstoff weist vorzugsweise gute Bindeeigenschaften
gegenüber Stein auf.
Im Verfahren der Erfindung ist es möglich, die erhaltenen
Plattenpaare zu "Sandwich-Strukturen" in Form von gestreiften
Elementen zu verarbeiten, die zwei äußere Steinplatten und
einen verbindenden Zwischenkern aufweisen. Derartige Strukturen
können z. B. dadurch hergestellt werden, daß man die Platten
zu Elementen mit kleinerer Oberfläche schneidet, so daß das
Zuschleifen, Polieren und andere Nachbearbeitungsschritte
an Platten durchgeführt werden, die in bezug auf ihre Ober
fläche dicker und daher weit stabiler sind. Die erhaltenen
Platten können daher im "Sandwich-Zustand" ohne Beschädigung
gelagert und transportiert werden. Platten aus fehlerhaftem
Material können vor dem Entfernen des verbindenden Zwischen
kerns ohne Schwierigkeiten mit einem Stuck-Finish versehen und
verstärkt werden.
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand beispielhafter
Ausführungsformen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Blocks aus Marmor,
Granit oder ähnlichem Naturstein, der gerade im
ersten erfindungsgemäßen Sägedurchgang bearbeitet
wird;
Fig. 2 eine ähnliche perspektivische Ansicht des Blocks nach
dem ersten Sägedurchgang;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht des Blocks, bei dem
ein schäumbares Kunstharz in die beim ersten Säge
durchgang entstandenen Spalte gegossen wird;
Fig. 4 einen Querschnitt entlang der Vertikalebene, die
in Fig. 3 durch die Linie IV-IV angezeigt ist, wodurch
das Eingießen des Kunstharzes in eine Spalte er
läutert wird;
Fig. 5 eine Teilansicht des oben genannten Blocks im
vergrößerten Maßstab, die das Schäumen des Kunst
harzes in einem der Spalte zeigt;
Fig. 6 eine Ansicht des Blocks von einem Ende, während
gerade der zweite erfindungsgemäße Sägedurchgang
durchgeführt wird;
Fig. 7 eine Ansicht des Blocks von dem Ende ähnlich Fig. 6,
die den Zustand des Blocks nach dem zweiten Sägen
zeigt;
Fig. 8 eine Endansicht eines Plattenpaares, das beim
zweiten Sägen entstanden ist;
Fig. 9 eine perspektivische Ansicht des Plattenpaares
von Fig. 8 während des Nachschneidens bzw. Ab
gratens;
Fig. 10 eine perspektivische Ansicht des Plattenpaares
von Fig. 9 während des Polierens;
Fig. 11 eine Endansicht des Plattenpaares nach dem Nach
schneiden bzw. Abgraten und nachdem ein Paar
von verstärkenden oder ähnlichen Schichten auf die
Außenflächen der beiden Platten aufgetragen worden
ist;
Fig. 12 eine perspektivische Teilansicht des Plattenpaares
während der Trennung der Platten;
Fig. 13 eine perspektivische Teilansicht der fertigen Platte
mit einer verstärkenden oder ähnlichen Schicht;
Fig. 14 eine perspektivische Ansicht der Platte von Fig. 13
während des Schleifens;
Fig. 15 einen Querschnitt ähnlich dem von Fig. 4, der eine
Variante der Stufe zeigt, bei der das schäumbare
Kunstharz in eine Spalte eingeführt wird;
Fig. 16 eine Teilaufsicht ähnlich Fig. 5, die das Kunstharz
im geschäumten Zustand in einer Spalte zeigt;
Fig. 17 einen Querschnitt ähnlich dem von Fig. 5 und 14,
der eine Variante des Füllens der Spalte zeigt;
In den Zeichnungen, die nicht maßstabgerecht sind, wurden
die relativen Dimensionen der Platten und Spalte aus Gründen
der Klarheit geändert.
Fig. 1 zeigt einen Block 10, der aus Marmor, Granit oder einem
anderen harten Gestein bestehen kann, jedoch auch ein Verbund
block aus Brocken oder Stücken aus einem oder mehreren Stein
materialien, die durch ein Bindemittel verbunden sind, sein
kann. Der Block 10 ist z. B. 3 m lang, 1 m hoch und 1,5 m
breit.
Der Block 10 wird in einem ersten Sägedurchgang mit einem
Mehrblatt-Sägegatter, dessen Sägeblätter 12 sich horizontal
erstrecken, in Längsrichtung gesägt. Die Blätter 12 werden
in ihrer Längsrichtung (angezeigt durch den Doppelpfeil A)
in jeweils vertikalen Schneidebenen hin- und herbewegt. Über
einen nicht gezeigten Mechanismus werden die Blätter 12
ferner in Richtung des Pfeiles B relativ zum Block 10 be
wegt. Der Abstand zwischen zwei benachbarten Blättern 12
kann z. B. etwa 2 cm betragen.
Wie in Fig. 2 gezeigt, entstehen während des ersten Sägedurch
ganges mehrere vertikale Einschnitte oder Spalte 14 in dem
Block 10, die jeweils einem der Blätter 12 entsprechen. Die
Blätter 12 werden in dem Block 10 nach unten geführt und in
einer Höhe h von etwa 2 bis 5 cm über der Bodenfläche des
Blockes angehalten. Auf diese Weise entsteht ein halbfertiger
Block aus einer Reihe von vorläufigen parallelen Platten 16,
die durch die Spalte 14 voneinander getrennt und nahe der
Grundfläche des Blocks 10 durch den nicht gesägten unteren
Bereich 18 des Blocks miteinander verbunden sind.
Falls die Blätter 12 eine Dicke von 5 mm aufweisen, sind die
Spalte 14 jeweils etwas mehr als 5 mm breit.
Wie in Fig. 3 gezeigt, wird der halbfertige Block 10 dann
einer Behandlung unterworfen, bei der ein expandier- bzw.
schäumbares flüssiges Kunstharz, das vorzugsweise gute Binde
eigenschaften gegenüber Stein aufweist, in die Spalte 14
gegossen wird. Bevorzugte Kunstharze dieser Art sind Poly
urethane.
Das Eingießen des Kunstharzes in die Spalte 14 erfolgt vor
zugsweise während der Block 10 auf einem Gatterrahmen aufsitzt
und die Blätter 12 aus den Spalten 14 entfernt wurden. Die
Seiten des Blockes 10 können, wie in Fig. 3 und 6 gezeigt,
(19), abgestützt werden, um dem Seitendruck des expandierenden
Kunstharzes standzuhalten.
Das Kunstharz 20 ist in flüssigem Zustand in einer Reihe von
Behältern 22 mit Gießtrichtern 24 enthalten, die schmal sind
und sich quer über den Block 10 erstrecken. Die Reihe von
Behältern 22 und Trichtern 24 erstreckt sich im wesentlichen
über die gesamte Länge des Blockes 10, während sich die
Trichter 24 im wesentlichen über die gesamte Breite des Blockes
10 erstrecken, wie in Fig. 3 gezeigt ist.
Wie aus Fig. 4 hervorgeht, wird das Kunstharz 20 in flüssigem
Zustand durch die Trichter 24 mit solcher Geschwindigkeit
auf die obere Oberfläche des halbfertigen Blockes 10 gegossen,
daß es entlang der Flächen der vorläufigen Platten 16,
die die Spalte 14 begrenzen, nach unten fließt, und wie in
Fig. 4 gezeigt, eine Reihe von räumlich getrennten vertikalen
Streifen 25 bildet. Ferner wird das Kunstharz 20 in einer
Menge eingegossen, daß sich die auf den gegenüberliegenden
Oberflächen jeder Spalte 14 befindlichen Streifen 25 nicht
berühren, solange das Kunstharz flüssig ist.
Hierauf ermöglicht oder bewirkt man eine Expansion und Härtung
des Kunstharzes der Streifen 25. Die Kunstharzmenge in
den Streifen 25 und der Abstand dieser Streifen müssen so ge
wählt werden, daß die in jeder Spalte 14 gegenüberliegenden
Streifen 25 nach dem Expandieren des Kunstharzes zusammenkleben.
Die Expansion erfolgt in der Längsrichtung der Spalte 14,
jedoch muß die Kunstharzmenge ausreichend sein, damit - wie
in Fig. 5 gezeigt - die anschließend gebildeten Streifen 26
aus expandiertem Kunstharzmaterial durch kleine Zwischen
räume 27 voneinander getrennt, d. h. nicht verbunden sind. Auf
diese Weise wird vermieden, daß die Expansion des Kunstharzes
zu große Spannungen in Querrichtung, senkrecht zu den Flächen
der Platten 16 verursacht.
Es entsteht somit ein Block, bei dem vorläufige Platten
16 über ein Abstandhaltermaterial, das aus dem expandierten
Kunstharz in den Spalten 14 besteht, wirksam miteinander ver
bunden sind. Der in Fig. 6 gezeigte Block 10 besteht
aus aufeinanderfolgenden Schichten, die von den vorläufigen
Platten 16 gebildet werden, und Schichten aus dem Abstand
haltermaterial 28.
Wie in Fig. 6 gezeigt ist, wird der Block 10, der immer
noch unter dem Mehrblatt-Sägegatter angeordnet ist, hierauf
mit Hilfe eines nicht gezeigten Mikrometer-Bewegungssystems
in bezug auf die Blätter 12 seitlich verschoben, bis die Blätter
12 mit vorbestimmten Zwischenebenen der vorläufigen Platten
16 übereinstimmen. Vorzugsweise sind diese Zwischenebenen
die Mittelebenen, so daß beim Absenken der Blätter 12 in
Richtung des Pfeiles A in einem zweiten Sägedurchgang die vor
läufigen Platten 16 in Hälften geschnitten werden. Wie in
Fig. 7 gezeigt, erfolgt der zweite Sägedurchgang über die ge
samte Höhe des Block 10, so daß eine Anzahl von
Platten aus Blockpaaren 30 entsteht, die entlang ihrer Unter
kanten durch die Brückenbereiche 32 des zersägten unteren Be
reiches 18 miteinander verbunden sind.
Eine der Platten bzw. "Sandwiches" ist getrennt in
Fig. 8 dargestellt. Sie besteht aus zwei Platten 30 und einer
zentralen Kernschicht aus expandiertem Kunstharz 28.
Verwendet man Blätter 12 mit einer Dicke von 5 mm zum Halbieren
von vorläufigen Platten 16 mit einer Dicke von etwa 2 cm, so
weisen die erhaltenen Endplatten 30 eine Dicke von etwa 0,75 cm
oder weniger auf; d. h. sie sind viel dünner als die großen
Platten, die beim Sägen von Blöcken nach dem herkömmlichen Ver
fahren entstehen. Ausgehend von vorläufigen Platten 16 mit
einer Dicke von 1,5 cm können Endplatten 30 mit einer Dicke von
0,5 cm hergestellt werden.
Das aus den beiden Platten 30, die über den Brückenbereich 32
verbunden sind, und der dazwischenliegenden Kernschicht 28 aus
expandiertem Kunstharz bestehende Sandwich kann, wie in Fig. 9
gezeigt, entlang einer Kante beschnitten werden, um den Brücken
bereich 32 zu entfernen. Falls in der bevorzugten Ausführungs
form das Kunstharz Bindeeigenschaften in bezug auf das Gestein
der Platten 30 aufweist, bleiben die Platten 30 fest mit dem
Kern 28 verbunden, so daß eine Sandwich-Struktur von beträcht
licher Festigkeit vorliegt. Das verbundene Plattenpaar kann
daher ohne Beschädigung verschiedenen Nachbehandlungen unter
worfen werden, z. B. kann man die Platten in Elemente mit
kleinerer Oberfläche (z. B. Kacheln) schneiden oder sie zu
schleifen oder polieren. Das Polieren ist in Fig. 10 erläutert,
wo ein Schleifrad 33 die Außenfläche einer der Platten 30
poliert.
Wie in Fig. 11 gezeigt, können auf die Außenflächen der beiden
bearbeiteten Sandwich-Platten 30 Überzüge 34 mit Verstärkungs-,
Wärmeisolier- oder Schallabsorptionseigenschaften aufgebracht
werden. Die verstärkenden Schichten 34 bestehen z. B. aus einer
oder mehreren Glasfaserschichten, die mit einem Kunstharz oder
Asbestzement getränkt sind. Auf die Platten 30 können auch
Oberflächenschichten 34 aus einem Steinmaterial aufgebracht
werden, das fester und billiger ist als das der Platten 30.
Falls die Oberflächenschichten 34 Wärmeisolier- und/oder Schall
absorptionseigenschaften aufweisen sowie die Festigkeit er
höhen sollen, können sie z. B. aus Glasfasern, geschäumten
Materialien od. dgl. bestehen.
Das Aufbringen der Oberflächenschichten 34 kann z. B. durchge
führt werden, nachdem die beiden Platten 30 voneinander ge
trennt wurden, z. B. durch Abschneiden oder Entfernen der Kern
schicht 28. In jedem Fall kann die Fixierung der Schichten
34 auf verschiedene Weise erfolgen, z. B. durch Kleben, durch
Verbinden der beiden Schichten 34 mit den Platten 30 über
ihre Dicke mit Nieten oder ähnlichen Befestigungsmitteln, durch
kombinierte mechanische und Klebebindungen zwischen den Schichten
34 und den Platten 30 oder gegebenenfalls durch Zwischenlegen
einer dritten Haftschicht oder Auftragen oder Spritzgießen
einer Oberflächenschicht 34, die wie die Kernschicht 28 Klebe
eigenschaften aufweist.
Schließlich kann die Festigkeit der Platten 30, nachdem sie
voneinander getrennt wurden, erhöht werden, indem man sie in
Rahmen einsetzt.
Wie in Fig. 12 gezeigt, werden die beiden Platten 30 vor oder
nach den beschriebenen Nachbehandlungen voneinander getrennt,
indem man die Kunstharz-Kernschicht 28 in der Mitte durch
schneidet. Dies kann z. B. mit Hilfe eines Drahtes 38 erfolgen,
der elektrisch auf eine Temperatur erhitzt wird, bei der die
Kunstharzschicht 28 schmilzt oder sich zersetzt. Der unter Zug
spannung gehaltene Draht 38 wird durch die Kernschicht 28 in
Richtung des Pfeiles C bewegt. Rückstände der Kernschicht 28,
die nach dem Schneiden der Schicht eventuell an den beiden
Platten 30 haften, können schließlich durch Polieren der ent
sprechenden Fläche der Platte 30 entfernt werden.
Das Endprodukt dieses Verfahrens ist ein plattenähnliches Element
mit großer oder kleiner Oberfläche, dessen "Ansichtsseite" aus
der Gesteinsplatte 30 besteht, an der die als Verstärkung wirkende
Schicht 34 haftet; vgl. Fig. 13.
Das in Fig. 13 gezeigte Plattenelement kann auf Größe geschliffen,
poliert, nachgeschnitten, abgegratet oder anderen Nachbehandlungen
unterworfen werden. Falls die Platte 30 aus Granit besteht, ist
das Schleifen aufgrund dessen Härte schwierig und kostspielig,
so daß es vorzugsweise - z. B. wie in Fig. 14 gezeigt - unter
Verwendung eines Schleifrades 39 durchgeführt wird, das auf die
Außenfläche der Verstärkungsschicht 34 einwirkt. Anschließend
wird die Außenfläche der Granitplatte 30 poliert.
Fig. 15 und 16 zeigen eine Variante des Einführens des schäum
baren Kunstharzes in die Spalte 14. Anstatt Kunstharz in die
Spalte 14 einzugießen, werden Trägerelemente aus Folien- oder
Blattmaterial in Form von Streifen 40 , die mit einer flüssigen
Kunstharzmasse beschichtet und/oder getränkt sind, in Abständen
in die einzelnen Spalte 14 eingeführt. Blechstreifen 40, z. B.
aus Aluminium, von einigen Zentimetern Breite und einigen
zehn Millimetern Dicke haben sich für diesen Zweck als geeignet
erwiesen, jedoch können auch ähnliche Streifen 40 aus Kunst
stoffen oder sogar Pappe verwendet werden.
Nach dem Einführen der Streifen 40 in die Spalte 14 ermöglicht
oder bewirkt man das Expandieren bzw. Schäumen der Kunstharzmasse,
so daß sie im geschäumten Zustand auf den beiden Flächen der
Trägerelemente bzw. Streifen 40 Kunstharzschichten 42 bildet,
die an den Innenoberflächen der Spalte 14 haften; vgl. Fig. 16.
Auch in diesem Fall müssen der Abstand zwischen den Streifen 40
und die auf jeden Streifen 40 aufgetragene Menge an schäumbarer
Kunstharzmasse so gewählt werden, daß die Kunstharzschichten
42 auf benachbarten Streifenpaaren 40 im geschäumten Zustand
voneinander getrennt sind und nicht aneinander haften, damit
unerwünschte Spannungen in senkrechter Richtung zu den Flächen
der vorläufigen Platten 16 vermieden werden.
Nach dem in Fig. 16 gezeigten Stadium wird das Verfahren der
Erfindung wie vorstehend beschrieben fortgeführt.
Fig. 17 zeigt eine weitere Variante des Einführens von Ab
standhaltermaterial 46 in die Spalte 14. Die beiden Endoberflächen
des Blocks 10, dessen Spalte 14 offen sind, werden mit ge
branntem Gips od. dgl. verschlossen (44). Die Spalte 14 werden
somit in eine Anzahl von Taschen umgewandelt, in die Abstand
haltermaterial 46, z. B. ein fließfähiges Kunstharz, gegossen
und anschließend gehärtet oder polymerisiert werden kann.
Dieses Kunstharz muß nicht notwendigerweise Bindeeigenschaften
in bezug auf das Steinmaterial aufweisen. Ein anderes Härtungs
material, das in fließfähigem Zustand zum Füllen der von den
Spalten 14 gebildeten Taschen verwendet werden kann, ist ein
sehr schwacher Zementmörtel, der mit einem hohen Sand/Zement-
Verhältnis hergestellt worden ist.
In allen Fällen, in denen das Abstandhaltermaterial 46 geringe
Binde- oder Klebeeigenschaften in bezug auf das Steinmaterial
aufweist,
ist die Verwendung von Abstützungen 19 (wie in Fig. 3 und 6 ge
zeigt) oder ähnlichen Einrichtungen zum Stützen der Seiten
des Blockes 10 zweckmäßig.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Steinverbundplatten durch
Sägen eines Blockes aus Marmor, Granit oder ähn
lichen Materialien mit einem Mehrblatt-Sägegatter,
dadurch gekennzeichnet,
daß man
- a) einen monolithischen Block (10, 50, 70) zunächst zu einer Reihe parallel angeordneter vorläufiger Platten (16, 62, 74) sägt, wobei man den Sägedurch gang bis zu einer Tiefe durchführt, die einen vor bestimmten Abstand zur Bodenfläche des Blocks (10) aufweist, so daß die vorläufigen Platten durch den nicht gesägten unteren Bereich (18) des Blocks miteinander verbunden bleiben und
- b) ein Abstandhaltermaterial (20, 28, 40, 42, 46) in die Spalte (14, 58, 72) einführt, so daß ein Verbundblock aus den vorläufigen Platten und dem Abstandhalter material entsteht, und
- c) diesen Block in einem zweiten Sägedurchgang ent lang der Mittelebenen der vorläufigen Platten sägt, so daß jede vorläufige Platte in zwei End platten (30, 74) geteilt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß man den ersten und zweiten Sägedurchgang
vertikal vom oberen zum unteren Teil des Blocks (10,
50, 70) mit demselben Sägegatter (12, 56), das
horizontale Sägeblätter aufweist, durchführt, wobei der
zweite Sägedurchgang nach einer relativen Verschiebung
von Sägegatter und Block in seitlicher Richtung senkrecht
zu den Schneidebenen durchgeführt wird, so daß die
Sägeblätter in den Mittelebenen der vorläufigen Platten angeordnet sind.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Abstandhalter
material einen
härtbaren fließfähigen Füllstoff (28) einfüllt,
so daß die Spalten zumindest in Abständen über ihre
Gesamtlänge gefüllt sind, worauf man den Füllstoff
härten läßt oder härtet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Abstandhalter
material eine dehn- bzw. schäumbare Kunstharzmasse
(20), wie eine Polyurethanmasse, in flüssigem Zustand auf die oberen Oberflächen
der in Reihe stehenden vorläufigen Platten (16) gießt,
so daß die flüssige Masse entlang der Innenflächen
der vorläufigen Platten (16) in den Spalten (14) nach
unten fließt, wobei die Masse in einer solchen Menge
aufgegossen wird, daß sie in flüssigem Zustand auf
den Innenflächen Schichten (25) bildet und im expandierten
bzw. geschäumten Zustand die Schichten (25) auf den
gegenüberliegenden Flächen jeder Spalte (14) sich mit
einander verbinden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Kunstharzmasse (20) in
jede Spalte (14) entlang vertikaler Streifen ( 25) gießt,
die über die Länge der Spalte räumlich voneinander
getrennt sind.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Abstand zwischen benachbarten
Streifen (25) und die Breite jedes Streifens (25 ) so ge
wählt werden, daß die benachbarten Streifen im
expandierten bzw. geschäumten Zustand räumlich
voneinander getrennt sind.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß man Trägerelemente (40) aus
einem Folien- bzw. Bandmaterial mit der flüssigen
expandierbaren bzw. schäumbaren Kunstharzmasse
beschichtet oder imprägniert, die Trägerelemente in die
Spalte ( 14) einführt und die Kunstharzmasse von selbst
oder durch äußere Einwirkung schäumt oder expandiert,
so daß sie auf den Flächen der Trägerelemente (40)
jeweils Schichten (42) bildet, die an den Innenflächen
der Spalte (14) haften.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Trägerelemente Streifen (40)
sind, die in Abständen in die einzelnen Spalte ( 14)
eingeführt werden, wobei der Abstand zwischen benachbarten
Streifen und die auf jeden Streifen aufgebrachte Menge an
expandier- bzw. schäumbarer Kunstharzmasse so gewählt
werden, daß die Kunstharzschichten im expandierten bzw.
geschäumten Zustand auf benachbarten Streifenpaaren
räumlich voneinander getrennt sind.
9. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die erhaltenen Platten
paare (30) entlang ihrer verbundenen Kanten schneidet,
so daß der untere Bereich (32), der die Platten
verbindet, entfernt wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Verbundplatte
aus der erhaltenen Platte (30) und einer zusätzlichen
Schicht (34) aus verstärkendem Material, Wärmeisolier- oder Schalldämmaterial auf die gewünschte Dicke bringt.
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