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Flachdruckschablone mit Rakelanordnung
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Die Erfindung betrifft eine Flachdruckschablone mit Rakelanordnung,
bei der die quer über die Flachdruckschablone sich erstreckende hin- und herlaufend
geführte Rakel mit einem offenen Boden versehen ist.
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Die wesentliche Schwierigkeit dieser Rakeln besteht darin, daß beim
Abheben der Flachdruckschablone aus der Druckposition das Gesamtgewicht der Farbflüssigkeit
auf dem Schablonensieb lastet und sich nicht nur in vertikaler Richtung durch das
Schablonensieb hindurch durchdrückt, sondern das Schablonensieb nach unten durchbeulen
läßt, so daß nach rechts und links, insbesondere im Mittelbereich der Rakel die
Farbe auswandern kann. Man hat zwar bereite schon vorgeschlagen, den Seitenbereich
der Schablone dort, wo die Rakel zum Stillstand kommt, als geschlossenes Teil auszubilden,
jedoch wird der geschilderte überstand dadurch nicht behoben. Bei der vertikal drückenden
Farbe, wenn keine Durchbiegung der Schablone erfolgt, die sich insbesondere im Mittelbereich
auswirkt, ist ein gewisser Abschluß durch die seitliche Geschlossenhaltung der Schablone
gewährleistet. Dadurch aber, daß sich eben bei größeren Breiten das Siebdruckschablonenmaterial
durchbiegt, ergibt sich insbesondere im Mittelbereich der Rakel kein einwandfreier
Bodenschluß für die meist kastenartig ausgebildete Rakel und die Farbe kann im Mittenbereich
seitlich austreten.
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Dieser seitliche Austritt der Farbe auf die Schablone führt zu Verschmierungen,
insbesondere aber zu ungewünschten Farbansammlungen, so daß bei neuer Ingangsetzung
der Rakel mittig eine größere Menge Farbe durch die seitlich wandernde Rakel
mitgenommen
wird und das Substrat in diesem Bereich eine größere Farbmenge aufnehmen muß, was
zu unterschiedlichen Auftragsergebnissen im Verhältnis zu den Randbereichen führt.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, die im Seitenbereich
stillstehende Rakel von unten einwandErei zu verschliessen, so daß bei Stillstand
der Rakel kein ungewünschter Farbaustritt aus dem Bodenbereich mehr vorkommen kann.
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Die Erfindung besteht darin, daß im Seitenbereich der Flachdruck schablone
ein der Länge und Breite der Rakelöffnung entsprechend angepaßtes Bodenverschlußteil
für die Rakel vorgesehen ist. Dieses Bodenverschlußteil kann oberhalb des Siebes
liegen, aber und das ist vorzuziehen, auch unterhalb des Schablonensiebes, damit
beim Auflaufen der Rakel die empfindlichen Rakellamellen keinen Widerstand zu überwinden
haben.
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Wenn im Vorhergehenden und Nachfolgenden von "Farbe" die Rede ist,
so ist dieser Begriff nicht einschränkend zu verstehen.
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Es können mit einer solchen Rakel Klebstoffe, Glanzstoffe, Veredlungschemikalien
und dergleichen aufgetragen werden. Im wesentlichen wird aber mit Farbe gearbeitet,
daher ist dieser Begriff gewählt.
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Ein weiterer, sehr wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht darin,
daß der Bodenverschlußteil federnd unter dem Boden der Rakel angepreßt ist. Diese
federnde Anpressung kann durch verschiedene Anordnungen erfolgen, und zwar beispielsweise
durch querliegende Blatt- oder Zungenfedern, durch Gummifedern, durch pneumatisch
arbeitende Federkörper u.dgl.
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Der Bodenverschlußteil kann, wie bereits erwähnt, im Inneren der Flachdruckschablone
liegen und am Schablonenrahmen befestigt sein, er kann unterhalb des Schablonenrahmens
befestigt werden, aber auch an einen sogenannten Mutterrahmen, der die Flachdruckschablone
umgreift.
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Außerordentlich vorteilhaft ist dieser Rakelverschluß für die Fälle,
wenn mit Flachdruckschablonen-Magazinen gearbeitet wird oder wenn die Flachdruckschablonen
dadurch magaziniert werden, daß sie übereinander gestapelt sind, wobei jeweils die
zu unterst liegende Flachdruckschablone in den Arbeitsbereich abgesenkt wird. Dabei
werden die Flachdruckschablonen jeweils befördert, entweder in ein Magazin oder
auch beispielsweise al umlaufenden Ketten hängend und gerade in diesen Fällen ist
ein einwandfreier Bgdenabschluß für die bei der Arbeit hin- und herlaufende Rakel
außerordentlich wichtig, wenn diese stillsteht und die gesamte Flachdruckschablone
einschließlich Rakel aus dem Arbeitsbereich heraus zur Lagerposition oder in den
Arbeitsbereich hinein transportiert wird Vorteilhaft ist es aber auch schon, wenn
Flachdruckschablonen verwendet werden, die lediglich eine Hochstellung und Absenkstellung
haben.
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Wie nun die Warenbahn transportiert wird, welche Art von Warenbahnen
bedruckt werden sollen, ist zunächst unerheblich, gedacht ist insbesondere an Textildruck,
es kann aber auch Nonwovens gedruckt werden, ggf. auch Papier.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Gedankens besteht darin,
wenn mit einer Rakel gearbeitet wird, der ein evtl. mitlaufender Saugkasten unterhalb
der Siebdruckschablone zugeordnet ist. Hierbei ergibt es sich, daß das Bodenverschlußteil
(3) gleichzeitig die Rakel vom Saugstrom abschließt.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 eine Flachdruckschablone mit Plutterrahmen im Schaubild, jedoch
ohne Rakel, Fig. 2 einen Querschnitt durch die Schablone, ebenfalls mit Mutterrahmen
mit aufgesetzter Rakel,
Fig. 3 die Konzipzeichnung einer Rakel mit
Bodenverschlußteil im Querschnitt, Fig. 4 den Bodenverschlußteil mit Anpreßfeder,
Fig. 5 eine Anpreßfederanordnung im Sprengbild, Fig. 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel
mit pneumatisch arbeitendem Federkörper für das Bodenverschlußteil, Fig. 7 ein Schaubild
des Ausführungsbeispieles gemäß Fig. 6, teilweise Fig. 8 - 11 verschiedene Positionen
des Bodenverschlußteiles mit pneumatisch arbeitendem Federkörper, Fig. 12 einen
Bodenverschlußteil mit Gummifedern.
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In den Zeichnungen ist die Flachdruckschablone mit 1 bezeichnet und
deren evtl. angeordneter Mutterrahmen mit 10. Das Schablonensieb ist mit 11 in der
Zeichnung bezeichnet, wobei die die Musterung tragende Fläche, die als Druckfläche
bezeichnet werden kann, mit 111 in Fig. 1 gekennzeichnet ist.
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Die Rakel mit offenem Boden trägt das Bezugszeichen 2. Sie hat im
unteren Bereich Rakellippen 20, die sich leistenartig über die Gesamtlänge der Rakel
erstrecken. Die Stirnwände 21 sind seitlich geschlossen. Diese kastenartige Rakel
wird auf beliebige Art und Weise mit Farbe gefüllt und trägt somit das Kastenreservoir.
Die Rakellippen können aus elastischem Material sein. Dies ist im vorliegenden Zusammenhang
unerheblich. Wesentlich ist, daß die Rakel 2 einen offenen Boden 22 hat. Die Länge
der Längsseitenwände (23) sind der Arbeitsbreite der Flachdruckschablone 1 angepaßt.
Hier können Längen vorhanden sein, sogar über 5 m. Die Rakel kann sich, was nicht
dargestellt ist, rechts und links auf der Flachdruckschablone 1 abstützen oder auf
dem Mutterrahmen 10 und hier auf Schienen verfahrbar sein. Dies ist aber ebenfalls
unerheblich.
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Wesentlich ist, daß vorzugsweise im Seitenbereich der Flachdruckschablone
ein der Länge und Breite der Rakelöffnung entsprechend angepaßtes Bodenverschlußteil
3 für die Rakel 2 vorgesehen ist. Dieses Bodenverschlußteil kann ggf. im Inneren
der Flachdruckschablone 1 liegen, und zwar auf dem Schablonensieb 11. Es wird aber
auf jeden Fall vorzuziehen sein, dieses Bodenverschlußteil 3 unter dem Schablonensieb
11 anzuordnen, damit die empfindlichen Rakellippen 20 beim Überlaufen dieser Region
nicht eine Stufe zu überwinden haben. Der Rakelkasten, der in Fig. 1 nicht dargestellt
ist, bewegt sich in Pfeilrichtung A im Inneren der Schablone 1 hin und her, wobei
eine einfache Rakelung erfolgen kann, dadurch, daß die Farbe lediglich durch ihren
physikalischen Druck durch das Schablonensieb 11 hindurchläuft und von der Rakel,
insbesondere von den Rakellippen hindurchgedrückt wird. Es besteht aber noch die
Möglichkeit, einen mit hin- und herlaufenden, in den Zeichnungen nur angedeuteten
Saugkasten 4 unterhalb des Siebdruckschablonensiebes anzuordnen, der durch einen
Schlitz 40 die Farbe in die Ware hineinsaugt. Die Warenbahn wird diskontinuierlich
in Pfeilrichtung B der Fig. 1 unter der gesamten Flachdruckschablonenanordnung bewegt
und ist in Fig0 1 nur angedeutet und mit dem Bezugszeichen 7 versehen.
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Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen ist der Bodenverschlußteil
3 zunächst ein einfaches Blech, das sich von einer Rahmenseite zur anderen erstreckt
und über das das Schablonensieb geführt ist. Dieses Blech kann, wie bereits erwähnt,
am Flachdruckschablonenrahmen 1 befestigt sein gemäß Fig. 1 oder gemäß der anderen
Figuren, insbesondere Fig. 7 am Mutterrahmen.
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Die Positionierung des Bodenverschlußteiles 3 auf dem Sieb ist in
Fig. 10 gezeigt und auch in Fig. 2.
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Um ein einvJancitreies Auflaufen der Rakel 2 auf dem Bodenverschlußteil
3 zu gewährleisten, kann dieser auf der Auflaufseite gemäß Fig. 4 etwas nach unten
abgeknickt sein. Dieses abgeknickte Teil 30 gibt den empfindlichen Rakellippen 20,
die auf dem Schablonensieb 11 laufen, die Möglichkeit, das Bodenverschlußteil 3
zu erreichen, ohne das Schablonensieb 11 zu beschädigen oder selbst beschädigt zu
werden. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, wird das Bodenverschlußteil 3 federnd nach oben
gedrückt und, wenn die Rakel darübersteht, unter dem Boden der Rakel angepreßt.
Diese Federn 5 untergreifen den Bodenverschlußteil 3 und drücken ihn nach oben,
so daß keine Nöglichkeit besteht, daß der Bodenverschlußteilmittig durchhärlc3l.
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Dabei muß berücksichtigt werden, daß die Möglichkeit gegeben sein
kann, daß das Bodenverschlußteil 3 mehrere Meter über spannen muß.
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In den Fig. 2 und 3 sind Anordnungen gezeigt, bei denen keine Federn
5 oder ähnliche Mittel von unten drücken und das Bodenverschlußteil 3 lediglich
allein den Abschluß für den offenen Boden der Rakel 2 gibt. Eine solche Anordnung
ist vorteilhaft und zweckmäßig bei kleinen Arbeitsbreiten.
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In den Fig. 4 und 5 sind Federanordnungen gezeigt. Die Federn 5 stehen
bei diesem Ausführungsbeispiel paarweise und greifen mit ihrem nach oben abgeknickten
Ende mittig unter das Bodenverschlußteil 3. Sie stehen im rechten Winkel zum Bodenverschlußteil
3 und sind bei diesem Ausführungsbeispiel am Mutterrahmen 10 festgelegt. Die Festlegung
erfolgt durch einen Befestigungsklotz 51 und Schrauben 52 und 53. Es ist leicht
ersichtlich, daß der Befestigungsklotz 51 und die Schraubverbindung genauso an der
Flachdruckschablone 1 bzw. deren Rahmen erfolgen kann Die in der Fig. 4 yezeigte
gestrichelte Linie deutet ein Siebband 6 an, auf der die Ware liegen kann und auf
der die Ware transportiert wird. Der Bodenverschlußteil 3 kann durch eine
große
Anzahl von Federanordnungen auf der Arbeits£jLeite angedrückt werden in iL'g. 1
sind nur zwei Federn gezeigt. E können in gleichmäßiqen Abständen mehrere Federn
vorgesehen werden, auch Federpakete, wenn das Gewicht, das durch die Farbe in der
angegebenen Pfeilrichtung P in Fig. 4 auf dem Bodenverschlußteil 3 ruht, zu groß
ist. Wenn die Rakel 2 seitlich an den Rahmen der Ez Lachdrucksiet)schablone 1 oder
am Mutterrahmen 10 nicht abgestützt wird, muß auch das Gewicht der Rakel selbst
durch die Federanordnung aufgefangen werden.
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In Fig. 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel gezeigt, und zwar die
Anordnung von pneumatisch arbeitenden Federkörpern 54, wobei dem Bodenverschlußteil
3 ein parallelliegendes Unterstützungsblech 33 zugeordnet ist. Beide Bleche sind,
wie aus FiCJ. 7 ersichtlich, durch einen einstellbaren Befestigungsklotz 151 am
Mutterrahmen 10 befestigt, sie können aber, wie bereits erwähnt, auch am Rahmen
der Flachdrucksiebschablone 1 befestigt werden. Weiterhin besteht die Möglichkeit,
die Bleche durch Zugelemente 35 miteinander zu verbinden, so daß das Unterstützungsblech
33 mitgenommen wird, wenn die Flachdruckschablone 1 ggf. samt Mutterrahmen transportiert
wird.
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In den Fig. 8 bis 11 sind verschiedene Stellungen des Bodenverschlußteiles
3 mit Unterstützungsblech 33 und dazwischen angeordneter pneumatischer Feder 54
dargestellt Der Begriff "pneumatische Feder" ist nich-t einschränkend zu verstehen.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um einen Schlauch, es können
Schlauchanordnungen sein, es können aber auch andere pneumatische Federn für den
Andruck gewählt werden.
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Die verschiedenen Positionen, die in den Fig. 8 bis 11 gezeigt sind,
zeigen auch die Hitarbeit des Schablonensiebes.
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Fig. 8 zeigt die Arbeitsposition mit untergefahrenem Saugkasten 4.
Fig. 9 zeigt die Wirkung, wenn der Rakelkasten etwas angehoben wird. Fig 9 zeigt
die Stellung, wenn der Rakelkasten
etwas angehoben wird. Fig. 9
zeigt die Stellung, wenn der Rakelkasten schwer belastet ist durch Farbe und Fig.
11 zeigt die Position, wenn die Rakel fast leergefahren ist und fast keine Farbe
in der Rakel 2 vorhanden ist.
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In Fig. 12 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem gummielastische
Federn 55 zwischen Bodenverschlußteil 3 und Unterstützungsblech 33 angeordnet sind.
Diese gummielastischen Federn können einen sehr weichen shore-Grad haben, sie können
aber auch im Inneren porös ausgebildet sein oder Luftkammern haben. Wesentlich ist,
daß ein genügender Federweg vorhanden ist.
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Wie die verschiedenen Ausführungsbeispiele zeigen, ist der Gedanke
der Erfindung nicht auf eine Ausführung beschränkt, so sind Variationen denkbar
und möglich. So kann beispielsweise der pneumatisch wirkende Federschlauch 54 mit
einem stark expandierenden Gas gefüllt werden, genauso wie die Möglichkeit besteht,
den Gas- oder Luftdruck innerhalb dieses Schlauchelementes beliebig einzustellen.
Dazu können Regelelemente vorgesehen werden, um die Einstellung beliebig zu verändern.
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Auch bei Anordnung von Blatt- oder Zungenfedern läßt sich die Einstelllung
beliebig verändern, da der Befestigungsklotz 51 verschiebbar und in verschiedenen
Stellungen festlegbar ist, wobei die vorzugsweise nach oben abgeknickten Enden 50
der Blatt- oder Zungenfedern bis zur Mitte des Bodenverschlußteiles 3 geführt sind.
Dies ergibt auch, daß der Druck, der mit Vorspannung arbeitenden Blatt- oder Zungenfedern
genau mittig im offenen Boden 22 der Rakel 2 liegt.
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Ferner besteht die Möglichkeit, den Farbdruck durch nicht dargestellte
Druckkissen oder pneumatischen Druck in der Rakel veränderbar zu machen, wobei die
Druckgabe ein- und abstellbar ist, was nicht dargestellt ist.
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