-
Vorrichtung zum Aufkldben von Geweben auf Drucktische o. dgl. Beim
Stoffdrucken mittels Schablonen geht man heute immer mehr dazu über, das Gewebe
vorübergehend auf, den Drucktisch aufzukleben. Dies hat gegenüber- dem Rufnadeln
den Vorteil, daß sich das Gewebe. beim Abheben der farbenfeuchten Schablone nicht
verschieben kann, so daß beim Arbeiten mit mehreren verschiedenen Färbungen dienenden
Schablonen beim zweiten bzw. den folgenden Druckgängen jede Schablone die Ware genau
an der richtigen Stelle trifft.
-
Man behilft sich meist noch mit dem Aufkleben von Hand, wobei zunächst
der Klebstoff auf den Tisch aufgebracht und alsdann mittels Leiste o. dgl. gleichmäßig
verteilt wird. Darauf wird durch Abrollen des Gewebewickels die Ware auf den Tisch
geklebt. Feine Gewebe aber lassen sich auf diese Art nicht einwandfrei kleben, weil
man nicht in der Lage ist, den Klebstoff hinreichend gleichmäßig aufzubringen. Das
hat Fleckenbildung auf der Ware zur Folge. Schließlich besteht beim Abrollen der
Ware von Hand noch die Gefahr, daß der Gewebewickel nicht völlig gerade geführt
wird und daß demnach die Ware nicht fadengerade, sondern in mehr oder weniger starken
Zickzacklinien auf dem Aufklebetisch aufgebracht wird, so daß die Muster, insbesondere
wenn sie längsstreifig sind, auf der fertigen Ware verzogen erscheinen und unschön
wirken.
-
Vorrichtungen zum mechanischen Aufkleben von Geweben auf Drucktischen
sind an sich bekannt, jedoch nur in unvollkommener Ausführung. Die meisten tragen
den Klebstoff mittels einer Auftragwalze auf die Gewebebahn auf. Das ist aber nachteilig,
denn das Gewebe saugt den Klebstoff in sich auf,
die Gewebefasern
werden verschlichtet, und ihre Aufnahmefähigkeit für die Druckfarbe wird herabgesetzt,
so daß ein scheckiger Druck entstehen kann: Demgegenüber kann man mit einer wesentlich
geringeren Menge an Klebstoff auskommen, wenn man diesen auf den Drucktisch aufträgt.
Die Ware saugt dann fast nichts von dem Klebstoff in sich auf, sondern hält sich
lediglich mit den äußersten Fasern fest, was für den Druckvorgang völlig ausreichend
ist. Bekannt sind auch Vorrichtungen, die den Klebstoff auf den Tisch auftragen.
Sie haben jedoch den Nachteil, daß ihre Walzen nicht abhebbar sind. Daher müssen
die Vorrichtungen nach Fertigstellung einer Druckbahn jeweils durch besondere Mittel
in ihre Ausgangsstellung zurückgefahren werden. Bei den bekannten Vorrichtungen
erfolgt überdies: die Speisung der Klebstoffauftragungswalzen meistens durch umständliche
Einrichtungen, die die Gefahr des Eintrocknens und der Störung des Betriebes mit
sich bringen.
-
Erfindungsgemäß wird nun eine Vorrichtun- zum Aufkleben von Geweben
auf Drucktische unter Verwendung eines den Gewebe-Wickel und den Klebstoffbehälter
mit Auftragwalze tragenden, längs über den Drucktisch fahrbaren Wagengestells und
Aufbringen des Klebstoffes auf den Drucktisch geschaffen, die die obengenannten
Nachteile vermeidet und ein einwandfreies Bedrucken von Geweben aller Art und verschiedener
Breite auf Drucktischen gestattet sowie eine Anpassung an die mehr oder weniger
lockere Aufwicklung des abzuwickelnden und auf den Drucktisch aufzuklebenden Gewebewickels
ermöglicht. Die Erfindung besteht in erster Linie darin, daß an dem die Andruckwalze
und Klebstoffauftragwalze tragenden Wagengestell für die Lagerung der Wickelstabenden
je eine Rast und eine an diese nach unten anschließende schiefe Ebene vorgesehen
sind und letzterer als Stütze für den auf ihr aufliegenden Gewebewickel eine bremsbare,
möglichst nahe bei der Andruckwalze liegende Spannwalze zugeordnet ist.
-
Damit bei der Rückführung des Wagengestelles -Andruck- und Auftragwalze
abgehoben sind, kann erfindungsgemäß in weiterer Ausbildung das Wagengestell durch
Unterschwingen von Laufrollen angehoben werden, und zwar als Ganzes im Unterschied
zu bekanntem derartigem Abheben bei Vorrichtungen zum Bekleben der Ränder von Zeichnungen,
bei dem nur die Andruckwalze durch Unterschwingen von Stützrollen anhebbar ist.
-
Zwecks Anpassung der Vorrichtung an die Gewebebreite ist ferner der
die Auftragwalze speisende Klebstoffbehälter erfindungsgemäß in seiner Breite verstellbar.
Zur Regelung der Stärke des Klebstoffauftrages sind am Klebstoffbehälter, der sich
schon durch sein eigenes Gewicht an die Auftragwalze anlegt, zusätzliche verschiebbare
Belastungsgewichte angebracht, durch deren Verschiebung der Anpreßdruck und damit
die Auftragsstärke des Klebstoffes geregelt werden kann.
-
An sich sind Klebstoffbehälter, die sich unmittelbar an die Auftragwalze
anlegen, bekannt. Sie müssen aber durch Schrauben angedrückt werden und legen sich
nicht durch ihr eigenes Gewicht an die Auftragwalze an.
-
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigen Abb. i- eine Ansicht der Vorrichtung in gesenkter Abb.2 eine Ansicht der
gleichen Vorrichtung in gehobener Lage, Abb: 3 eine Aufsicht auf letztere.
-
In dem Wagengestell i sind die Andruckwalze?, und die Klebstoffübertragungswalze3
gelagert. Je nach Art des aufzuklebenden Gewebes und der Festigkeit, mit der der
Gewebewickel aufgerollt ist, kann dieser für den Abrollvorgang auf der schiefen
Ebene h oder in der Lagerrast 5 gelagert sein.2 Im ersten Fall (Abb. i) stützt sich
der Gewebewickel auf der Spannwalze 7 ab, welche durch eine Bremsvorrichtung 8 eine
Regelung der Warenlängsspannung ermöglicht. Liegt dagegen der Gewebewickel 4 in
der Lagerrast 5 (_-',-bb. a), dann kann die Bremsvorrichtung 8 unmittelbar auf seiner
Achse befestigt werden.
-
Die Anordnung nach Abb. i eignet sich insbesondere für Gewebe, deren
Kanten leicht einrollen, und ähnliche Bahnen; beispielsweise Trikotgewirke. Da sich
der Gewebewickel unmittelbar gegen die Spannwalze 7 abstützt und diese sich ganz
nähe an der Andruckwalze befindet, liegt praktisch kein Stück der Gewebebahn frei,
wo ein Einrollen der Kanten möglich wäre. Ein weiterer Vorteil dieser Anordnung
besteht darin, daß die Bahn unbedingt in der gleichen Oüerspannung auf den Drucktisch
gelangt, mit der sie aufgerollt war.
-
Für manche Gewebearten, insbesondere für solche, die locker auf dem
Gewebewickel aufgerollt sind, empfiehlt sich die Benutzung .der Anordnung gemäß
Abb. 2, weil bei der Anordnung gemäß Abb. i die Gefahr bestehen kann, daß sieh das
Gewebe beim Abrollvorgang auf dem Gewebewickel verschiebt oder lockert. - Das Gewebe
läuft nach Abb. 2 zunächst über den Riegel g und alsdann über die als Leitwalze
arbeitende Spannwalze 7 zur Andruckwalze 2.
-
Damit der Wagen nach Aufkleben einer Gewebebahn auf dem Tisch zurückgerollt
werden
kann, sind Einrichtungen vorgesehen, die ein Anheben desselben ermöglichen. Auf
Achsen io sitzen Hebel ii, an denen die Laufrollen i2 und 13 gelagert sind. Die
Rollen i2 laufen auf einer Führungsschiene 14 (Abb. 3), die Rolle 13 auf einer glatten
Schiene i5. Diese Schienen sind seitlich am Drucktisch 16 möglichst in gleicher
Höhe mit diesem angeordnet. -Die Hebel i i besitzen Nasen i ia und i i6.
Bei gehobener Stellung des Wagens stützen sich die Nasen iia gegen die Anschlagrollen
17 ab. Bei gesenkter Wagenstellung (Abb. i). dagegen verbleibt zwischen den Nasen
i i6 und der Anschlagrolle 17 ein kleiner Spielraum. Dieser hat den Zweck, daß die
Vorrichtung kleinen Unebenheiten des Tisches folgen kann. Der Spielraum ist jedoch
so gering, daß die Spurkränze der Rollen 12, obwohl sie unbelastet sind, den Wagen
auch bei gesenkter Stellung mit Sicherheit führen.
-
Die Gleitschienen 14 und 15 können fortfallen, wenn die Laufrollen
12, 13 innerhalb des Wagenrahmens i angeordnet sind. Die Rollen können dann auf
dem Tisch selbst laufen und werden zweckmäßigerweise zur seitlichen Führung mit
einseitigen Spurkränzen versehen sein, die an den Seitenkanten des Tisches anliegen.
-
Für die Klebflüssigkeit ist ein Behälter i9 vorgesehen, der um eine
Achse 2o schwenkbar ist und sich mit seiner offenen Seite unter der Wirkung seines
Eigengewichtes abdichtend gegen die Klebwalze 3 abstützt. Zur Erhöhung des Anpreßdruckes
können Schiebegewichte 2i angeordnet sein.
-
Für die Dichtungskanten an dem Behälter eignen sich nachgiebige Werkstoffe,
wie Gummi, Filz o. dgl. Die Stärke des Klebstoffilmes regelt sich durch das Eigengewicht
des Klebstoffbehälters, gegebenenfalls durch die zusätzlichen Gewichte 21. Die Länge
des Behälters i9 entspricht der Breite des Klebstoffilmes. Der Behälter kann so
eingerichtet werden, daä seine Länge durch verschiebliche Querwandungen regelbar
ist und den bearbeiteten Warenbreiten angepaßt werden kann.