DE2832584C2

DE2832584C2 - Liegemöbel, insbesondere Krankenbett

Info

Publication number: DE2832584C2
Application number: DE19782832584
Authority: DE
Inventors: Ludwig Dr.med. 3000 Hannover Zwehl
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1978-07-25
Filing date: 1978-07-25
Publication date: 1983-09-29
Also published as: DE2832584A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Liegemöbel, insbesondere Krankenbett, dessen Liegefläche aus einer Vielzahl von in Querrichtung angeordneten stab- oder lattenförmigen Rostelementen gebildet ist, die im Bereich ihrer beiden Enden auf je einer hydraulischen Abstützung in Richtung der Körperlast nachgiebig abgestützt sind, wobei jede hydraulische Abstützung ein gemeinsames, über die AbstiitzungssteJien alle· Rostelemente kommunizierendes Druckmittel enthält.

Liegemöbel dieser Art sind aui-TiE-AS 12 60 092 und DE-AS 12 65 935 bekannt. Auch das DE-GM 72 19 129 beschreibt ein Liegemöbel dieser Art, wobei die hydraulische Abstützung in getrennte Abstützungen für Kopfteil, Rumpfteil und Fußteil unterteilt sein kann.

Liegemöbel dieser Art haben den Vorteil, daß sich die Liegefläche der Körperform einer liegenden Person anpaßt, wobei durch das allen Rostelementen gemeinsame hydraulische Druckmittel ein Druckausgleich zwischen den verschiedenen Körperbereichen, insbesondere auch über die Länge des Rückens, erfolgt, so daß der Abstützungsdruck überall gleich ist. Daher können auch Personen mit verletzter oder deformierter Wirbelsäule so gelagert werden, daß das Gewicht des Körpers an allen Stellen mit der gleichen Kraft getragen wird. Gegenüber herkömmlichen Wassermatratzen, bei denen dies im Prinzip ebenfalls der Fall ist, bieten Liegemöbel der angegebenen Art den Vorteil einer stabilen und kippfreien Abstützung des Körpers in der jeweils eingenommenen Lage.

Bei der Bewährung der vorbekannten Liegemöbel in der Praxis hat es sich jedoch gezeigt, daß das Liegemöbel noch verbesserungsfähig ist. Zwar ist durch den hydraulischen Druckausgleich die Abstützkraft in allen Körperbereichen gleich, jedoch ist die durch die unterschiedliche Gewichtsverteilung über die Körperbereiche bedingte Einsinkküfve des Körpers Stärker ausgeprägt, als dies der natürlichen bzw. gegebenen Wirbelsäulenkontur entspricht. Schwere Körperteile, insbesondere das Gesäß, sinken relativ tief ein und drücken entsprechend dem Druckausgleich andere Körperteile stark nach oben. Die Liegefläche hat somit die Tendenz, die vorhandenen Krümmungen der Wirbelsäule, insbesondere die Ausbiegung der Lendenwirbelsäule nach vorne, zu verstärken, ideal wäre eine Einsinkkurve des Körpers, die unabhängig von der stärkeren Gewichtsbelastung im Gesäßbereich dem vorhandenen Krümmungsverlauf der Wirbelsäule entspricht.

In der bereits genannten DE-AS 12 60 092 ist auch der Vorschlag zu entnehmen, die Rostelemente über Kolben mit unterschiedlicher Wirkfläche auf dem hydraulischen Druckmittel abzustützen, so ^aB sie in Körperbereichen mit geringerem Gewicht, z.B. den Beinteilen, mit entsprechend geringerer Abstützkraft abgestützt sind. Abgesehen davon, daß dieser Vorschlag wegen seiner technischen Kompliziertheit in der Praxis kaum realisierbar ist, hat er den Nachteil, daß zwar die Einsinkkurve beeinflußbar ist dadurch aber auch der Druckausgleich im hydraulischen System beeinflußt wird und die an sich angestrebte Abstützung mit gleicher Kraft, insbesondere über den gesamten Wirbelsäulenbereich, nicht mehr gegeben ist

Aus DE-GM 73 45 258 ist ein Liegemöbel bekannt, dessen Liegefläche von federnd nachgiebigen, auf einem starren Rahmen abgestützten Querlatten gebildet ist wobei die Querlatten im Rückenbereich schmaler ausgebildet und mit engeren Abständen als im Kopf- und Beinbereich angeordnet und in der Mitte oder an beiden Seiten parallel zur mechanischen Abstützung durch einen über die ganze Rückenlänge durchgehenden Hydraulikschlauch zusätzlich abgestützt sind. Auch hierbei ergibt sich zwar eine über die Länge der Wirbelsäule im wesentlichen gleichmäßige Abstützung, die sich aus den voneinander unabhängigen Federkräften der einzelnen Querlatten und der gemeinsamen hydraulischen Abstützung zusammensetzt, jedoch keine Möglichkeit, eine durch die Gewichtsverteilung vorgegebene Einsinkkurve im Sinne einer geringeren Wirbelsäulendeformation zu beeinflussen.

Aus US-PS 33 40 548 ist ein Apparat mit einer von Roststäben gebildeten Liegefläche bekannt, wobei die Roststäbe über Einzelfedern abgestützt sind und die Federkraft der Einzelfeuern Unabhängig und in verschiedenen Körperbereichen unterschiedlich einstellbar ist. Dieser Apparat ist ein Diagnoseapparat zur Ermittlung der für die einzelnen Körperbereiche optimalen Abstützkräfte, um danach die Auswahl der verschieden starken Federn einer speziell für die betreffende Person zu fertigenden Federkernmatratze vornehmen zu können.

Aus den DE-GM 19 71 721 und 73 45 690 ist es bei Matratzen bekannt, im Auflagebereich der Lenden und Halswirbelsäule sich über die Breite der Matratze erstreckende, die Deformierung der Matratze in diesem Bereich begrenzende Verdrängungskörper einzubetten, die auch als Luftschläuche mit einstellbarem Luftdruck ausgebildet sein können.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Liegemöbel der eingangs genannten Art im Wirbelsäulenbereich derart zu verbessern, daß unter Beibehaltung des hydraulischen Druck- bzw. Kraftausgleiches die durch den schwereren und dadurch tief einsinkenden Gesäßbereich bewirkte Verformung der Wirbelsäule vermieden öder verringert werden kann.

Zur Lösung der Aufgabe ist ein Liegemöbel der angegebenen Art erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die Rostelemente für den Gesäßbereich zusätzlich und parallel zur hydraulischen Druckmittelabstützung durch nachgiebige Abstützelemente abgestützt sind.

Die zusätzlichen Abstützelemente können als hydrau-

Iische Abstützung, mechanische Federn oder Luftfedern ausgebildet sein.

Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Liegemöbels wird erreicht, daß die Rostelemente im Gesäßbereich weniger tief eintauchen und daß das alle Rostelemente abstützende hydraulische Druckmittel von dem Gewicht des Gesäßbereiches der liegenden Person teilweise entlastet wird. Der Gesamtdruck in dem Druckmittel ist deshalb geringer, so daß der Druck auch im Bereich der Brustwirbelsäule und Lendenwirbelsäule verringert und hierdurch sowie durch die geringere Eintauchtiefe des Gesäßes die Lendeneinsattelung abgeflacht wird. Der durch die hydraulische Abstützung gegebene Vorteil, daß in allen Körperbereichen im wesentlichen die gleiche Abstützkraft wirkt bleibt dabei jedoch weitgehend erhalten.

Diese Druckverhältnisse werden am exaktesten bei Verwendung einer zusätzlichen Hydraulik im Gesäßbereich erreicht. Jedoch wird auch bei Verwendung von mechanischen Federn oder Luftfedern eine entsprechcnde Entlastung erzielt, wobei darauf zu achten ist, daß die einzelnen Federn entsprechend ihr-r unterschiedlichen Zusammenpressung mit unterschiedlicher Kraft abstützen. Die Gesamtentlastung des Hydrauliksystems entspricht dem Mittelwert aus den Federkräf- ^ ten der verschieden stark zusammengedrückten Federn. Wenn dieser Mittelwert etwa annähernd dem Gesamtdruck in dem Hydrauliksystem ist, ergibt sich ein optimaler Gewichtsausgleich für die Lagerung der Rumpfteile im Brust-, Bauch- und Gesäßbereich.

Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der Zeichnungen erläutert.

F i g. 1 zeigt eine vereinfachte perspektivische Darstellung eines Liegemöbels gemäß einer Ausführungsform der Erfindung; n

Fig.2 und 3 zeigen im Schnitt zwei abgeänderte Ausführungen der Erfindung.

Gemäß F i g. 1 besteht die Liegefläche 10 eines Krankenhausbettes aus zahlreichen parallel in Querrichtung angeordneten Roststäben oder -latten 12, die unabhängig voneinander vertikal beweglich sind. Jeder Roststab 12 trägt an seiner Unterseite beiderseits je einen Stempel oder Kolben 14, der unter geeigneter Abdichtung in ein mit einem Hydraulikmedium 15, z. B. Wasser gefülltes rechteckiges Rohr 16 eintaucht. Jeder -»5 Kolben 14 tuucht um so tiefer in das Hydraulikmedium 15 ein, je stärker der zugehörige Roststab 12 vom aufliegenden Körper belastet wird. Da das Rohr 16 mit dem Hydraulikmedium 15 über die ganze Länge der Liegefläche 10 durchgeht und somit sämtliche Roststäbe 12 auf dem gleichen Hydraulikmedium 15 abgestützt sind, ergibt sich ein Druckausgleich über sämtliche Rostelemente 12. Die beiden Hydraulikrohre 16,16' auf beiden Seiten der Längsmittellinie haben keine Verbindung untereinander, wodurch sich eine in Querrichtung kippsichere Abstützung ergibt Das Hydraulikmedium 15 in jedem der Rohre 16, 16' ist inkompressibel. Um trotzdem einen gewissen Federungseffekt zu erzielen, kann jedes der Rohre 16, 16' mit einem Pufferbehälter 18 verbunden sein, in weichen sich oberhalb des Hydraulikmediums 15 ein eingeschlossenes Polster aus einem kompressiblen Medium, z. B. Luft 19, befindet

Die Liegefläche 10 kann der Länge nach eingeteilt werden in verschiedene Bereiche A, B, C, D, die dem Kopfbereich, Brust- und Bauchbereich, Gesäßbereich und Beinbereich einer liegenden Person entsprechen. Im Gesäßbereich Csind die Rostelemente 12' zusätzlich zu der Hydraulikabstützung 14, 15, 16 mit einer weiteren nachgiebigen Abstützung versehen, die aus einem zweiten Hydraulikrohr 20 mit einem riydraulikmedium 21 besteht, ir. welches mit den Rosterementen 12' verbundene Stempel oder Kolben 22 eintauchen.

Bei der Ausführungsform gemäß Fig.2 liegen sämtliche Rostelemente 12 auf beiden Seiten auf je einem Hydraulikschlauch 28 unmittelbar auf, der auf einem Balken 26 od. dgl. aufliegt Die zusätzliche Abstützung der Rostelemente 12' im Gesäßbereich erfolgt durch Schraubenfedern 24, die durch den Balken 26 od. dgl. abgestützt sind und parallel zu der für alle Rostelemente 12' der Liegefläche gemeinsamen Hydraulikabstützung 28 wirken.

Gemäß Fig.3 sind wiederum sämtliche Rostelemente 12' durch einen Hydraulikschlauch 28 abgestützt, und die zusätzliche, zur Hydraulikabstützung 28 parallele Abstützung der Rostelemente 12' im Gesäßbereich erfolgt durch ein geschlossenes, mit Luft unter Druck gefülltes Schlauchstück 29, das auf dem Balken 26 aufliegt Die Rostelemente 12' werden also im Gesäßbereich durch einen Hydraulikschlauch 28 und einer Luftschlauch 29, außerhalb des Gesäßbereiches nur durch einen Hydraulikschlauch abgestützt

Bei Benutzung der Liegefläche 10 sind die einzelnen Rostelemente 12' durch elastische Auflagen abgedeckt, die entweder jedes einzelne Rostelement 12' abdecken oder in Form einer durchgehenden Schaumstoffmatratze od.dgl. ausgebildet sind, die in Fig.2 bei 30 angedeutet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

1 Patentansprüche:

1. Liegemöbel, insbesondere Krankenbett, dessen Liegefläche aus einer Vielzahl von in Querrichtung angeordneten stab- oder lattenförmigen Rostetementen gebildet ist, die im Bereich ihrer beiden Enden auf je einer hydraulischen Abstützung in Richtung der Körperlast nachgiebig abgestützt sind, wobei jede hydraulische Abstützung ein gemeinsames, über die Abstützungsstellen aller Rostelemente to kommunizierendes Druckmittel enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Rostelemente (12') für den Gesäßbereich (C) zusätzlich und parallel zur hydraulischen Druckmittelabstützung (14, 15, 16) durch nachgiebige Abstützelemente (21, 24, 29) is abgestützt sind.

2. Liegemöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Abstützelemente (21, 24, 29) als hydraulische Abstützung (21, 29), mechanische Federn (24) oder Luftfedern ausgebildet sind.