DE282908C

DE282908C -

Info

Publication number: DE282908C
Application number: DENDAT282908D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

^ JVr 282908■-KLASSE 85 c. GRUPPE

WALTER LOEBEL in LEIPZIG.

Bogenweg vorgeschrieben wird.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. August 1913 ab.

Die Erkenntnis, daß die Abscheidung leichter Sinkstoffe aus Abwässern sich am besten vollzieht, wenn das Abwasser gleichmäßig und stoßfrei durch die im Absetzraum des Klärapparates ruhende Flüssigkeitssäule geleitet wird, hat zum Bau von Klärapparaten geführt, bei denen das Abwasser an zentraler Stelle von oben her unter die Oberfläche der im Absetzraum befindlichen Wasserschicht zugeführt und durch nach oben oder auch nach unten sich erweiternde Kegelmäntel, an die sich unterhalb des Flüssigkeitsspiegels nach aufwärts gekrümmte Leitflächen anschließen, im Bogen dem Überlauf zugeführt wird.

¹S Dabei hängt die gute Wirkungsweise des Klärapparates wesentlich davon ab, daß er sorgfältig aufgestellt wird, denn die geringste Neigung hat zur Folge, daß das durchfließende Abwasser in der Hauptsache der geneigten Stelle zustrebt, an der es in dickerer Schicht die Leitfläche bestreicht.

Ferner ist bei stärkerer bzw. aus größerer Höhe erfolgender Zufuhr der Klärflüssigkeit zu befürchten, daß an der verjüngten Stelle der Leitfläche Wirbelerscheinungen auftreten, die gleichfalls dem Absetzvorgang hinderlich sind und deshalb beseitigt werden müssen.

Gemäß der Erfindung werden diese Mangel dadurch beseitigt, daß die unter dem Flüssigkeitsspiegel befindlichen, nach aufwärts gekrümmten Leitflächen in radialer Richtung mit Führungsrippen besetzt werden, durch welche die ringsum führende Leitfläche in eine entsprechende Anzahl Einzelzellen eingeteilt wird, in denen die aufwärts strebenden Ströme getrennt gehalten und selbst bei geneigter Aufstellung des Apparates gehindert werden, seitlich auszuweichen und sich gegenseitig zu stören.

Die Wirbelbildungen an der zentralen Einschnürungsstelle werden verhütet durch Einfügen einer zentralen Leitung, die oben offen ist, und in der, je nach der Saugwirkung der einströmenden Absetzflüssigkeit, die Flüssigkeitssäule fällt oder steigt.

In' der Zeichnung ist die Erfindung in zwei unterschiedlichen Ausführungsbeispielen dargestellt.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ist konzentrisch' in den Klärbehälter ein nach oben sich erweiternder Kegelmantel eingebaut, der oben in eine Überlaufrinne 23 endigt, in welche die zu reinigende Flüssigkeit durch das Rohr 7 eingeleitet wird.

An die untere Verengung des Kegels 3 schließt sich die allmählich aufwärts gebogene Leitfläche 3' an, welch letztere der konzentrisch zugeführten Flüssigkeit bei der Bewegungsumkehr einen ganz bestimmten Bogenweg vorschreibt.

Diese Leitfläche 3' ist an der Unterseite in radialer Richtung mit Führungsrippen 20 besetzt, durch welche die Unterteilung der Leitfläche in einzelne getrennte Zellen erfolgt.

Damit an der Einschnürungsstelle des Kegelmantels 3 keine Wirbelbildüng auftritt, die besonders zu erwarten ist, wenn das Abwasser mit großer Geschwindigkeit zugeleitet wird, ist konzentrisch in den Kegelmantel 3 ein Kegel 18 eingesetzt, der oben und unten offen ist, so daß selbst dann an der Einschnürungsstelle des Flüssigkeitsstromes keine Rückkontraktion entsteht, wenn die Durchflußgeschwindigkeit außergewöhnlich groß gewählt wird.

Dieser Kegel 18 wirkt nach Art eines Sicherheitsventils, durch welches die Entstehung einer Druckdifferenz an der Einschnürungsstelle und damit jede Wirbelbildung verhütet wird.

Die Ausführungsform nach Fig. 2 unterscheidet sich von dem eben beschriebenen Apparat dadurch, daß das Zuführungsrohr 7 das Abwasser unmittelbar dem Klärraum 1

20. zuführt und die mit den radialen Führungsrippen besetzte Leitfläche 3' in unmittelbarer Verbindung mit diesem Zuführungsrohr steht. Auch bei dieser Ausführungsform läßt sich die Rückkontraktion senkrecht unter der Eintrittssteile des Abwassers durch den Einbau eines Verteilungskegels 22 verhüten, der unten offen ist und durch das Rohr 21 mit der atmosphärischen Luft in Verbindung steht.

Claims

Patent-An Sprüche:

1. Klärvorrichtung für Abwässer und andere Flüssigkeiten, bei welcher der Flüssigkeit durch unterhalb des Flüssigkeitsspiegels nach aufwärts gekrümmte Leit- flächen ein Bogenweg vorgeschrieben wird, dadurch gekennzeichnet, daß diese Leit-

. flächen (3') an ihrer Unterseite mit radialen Führungsrippen (20) besetzt sind.

2. Absetzvorrichtung für Sinkstoffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich in dem nach oben erweiternden Zuführungskonus (3) konzentrisch ein Konus (18) befindet, der oben und unten offen ist und Wirbelbildungen unter der Einschnürungsstelle verhütet.

3. Klärapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem zentralen Zuführungsrohr (7) ein mit der Außenluft verbundenes Rohr (21) niedergeführt ist, das in einen unten offenen Verteilungskonus (22) endigt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.