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"Auf einem Träger aufgebrachte Beschichtung zum
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besseren Sichtbarmachen von Fußgängern, Gegenständen und dergleichen"
Fall A Die Erfindung betrifft eine auf einem Träger angebrachte Beschichtung aus
einer Leuchtfarbe, wobei ferner reflektierende Mittel vorgesehen sind, zum besseren
Sichtbarmachen von Fußgängern, von den Verkehr gefährdenden Gegenständen und dergleichen
Sicherungsaufgaben mehr. Hierzu wird beispielsweise, ohne die Erfindung hierauf
zu beschränken, an folgende Sicherungsaufgaben gedacht: Die Sicherung von Fußgängern,
Straßenarbeitern, Polizisten und Zweiradfahrer dagegen, daß sie von einem anderen
Verkehrsteilnehmer, insbesondere dem Fahrer eines schnell fahrenden Kraftfahrzeuges
zu spät gesehen und angefahren werden. Ferner die Sicherung von Gegenständen oder
Bauwerken, bei denen die Gefahr besteht, daß ein Verkehrsteilnehmer dagegen läuft
oder fährt.
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Es hat bisher nicht an Versuchen gefehlt, eine solche bessere Sichtbarmachung
von Personen oder Gegenständen zu erreichen. Das klassische Beispiel sind die sogenannten
Katzenaugen an der Rückseite von Fahrzeugen und das reflektierende Material in den
Pedalen von Fahrrädern. Aus dem DE-Gbm 77 08 401 ist ein sogenannter Nierengurt
für Zweiradfahrer bekannt, der mit einem nachilrhtenden Material bzw. Farbe beschichtet
ist. Auch sind derartige Gurte mit einem reflektierenden Material bekannt. Diesen
bekannten Gurten haftet der Mangel an, daß sie entweder nur nachleuchtend oder nur
reflektierend sind und damit nicht allen Licht- bzw. Beleuchtungssituationen der
Praxis gerecht werden können. Aus dem DE-Gbm 75 01 418 kennt man eine Warnkittelweste
für Lkw-Fahrer. Ein Teil der Oberfläche dieser Warnkittelwesten ist mit einer Leuchtfarbe
versehen und auf diese Leuchtfarbe sind reflektierende Kontraststreifen aufgebracht,
bevorzugsweise aufgenäht. Hierbei ist nachteilig, daß der mit dem reflektierenden
Kontraststreifen belegte Flächenteil des Leuchtfarbauftrages nur noch reflektieren
kann, nicht aber mehr den Leuchtfarbeffekt hat. Neben diesem Verlust an wirksamer
Fläche kommt noch der Nachteil hinzu, daß das Aufbringen der Kontraststreifen erhöhte
Herstellungskosten zur Folge hat und daß außerdem hierdurch die Gesamtanordnung
relativ dick wird, wodurch sich der Anwendungsbereich des Vorschlages nach dem DE-Gbm
75 01 418 wesentlich reduziert.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht demgegenüber darin, ein- und dieselbe
Fläche eines Trägers sowohl für eine Leuchtfarbenwirkung, als auch für eine Reflektionswirkung
auszunutzen, um sowohl bei Tageslicht, als auch in der Dämmerung oder bei Nacht
den Träger bzw. die damit ausgerüstete Person bzw. damit versehenen Gegenstand optimal
sichtbar zu machen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe werden ausgehend vom Oberbegriff des Anspruches
1 die Mittel, bzw. Merkmale des Kennzeichens des Anspruches 1 vorgeschlagen. Die
Leuchtfarbenschicht und die Schicht aus dem reflektierenden Material liegen also
übereinander, wobei aber das Licht durch die Schicht aus reflektierenden Material
hindurch auf die Leuchtfarbenschicht gelangt und auch wieder zurück geworfen wird.
Hiermit wird also ein- und dieselbe Fläche vorteilhaft doppelt genutzt. Damit kann
auch in Fällen, in denen nur eine relativ geringe Fläche für eine solche Leuchtsicherung
oder -markierung zur Verfügung steht, diese Fläche optimal ausgenutzt werden. Die
Leuchtfarben, z. B.
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ein Leuchtorange RAL 2005, sind insbesondere bei Tage wirksam und
auch erforderlich, da bei Tageslicht in der Regel eine Reflektion nicht oder nur
ungenügend - schlecht - - -aurtritt und dahertgesehen werden kann. Dagegen kommt
in der Nacht oder in der Dämmerung das reflektierende Material zur Wirkung, da es
dann das Licht einer Lichtquelle zurückstrahlt und diese Reflektion von einem Verkehrsteilnehmer
auch bei Dunkelheit gut gesehen wird.
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Die Leuchtfarbschicht kann aus nachleuchtenden (phosphoreszierenden)
oder aus- tagesleuchtenden (fluoreszierenden) Material bzw. Farbe bestehen. Gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird für die Leuchtfarbschicht eine
Mischung aus nachleuchtenden (phosphoreszierenden) und tages leuchtenden (fluoreszierenden)
Farbmaterial vorgeschlagen. Hierdurch hat man gemäß der Erfindung auf einer Fläche
drei verschieden wirkende Mittel zur besseren Sichtbarmachung, nämlich die Tagesleuchtfarbe,
die Nachtleuchtfarbe die das aufgetroffene Licht speichert und später abstrahlt,
und das reflektierende Material. Hierdurch ist man allen in der Praxis vorkommenden
Licht- und Sichtverhältnissen gewappnet. Dies ist für die hier in erster Linie angestrebte
Sicherung im Straßenverkehr von entscheidender Bedeutung, da z. B.
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ein nur reflektierender Nierengurt für einen Motorradfahrer, oder
eine entsprechende Schutzweste für einen Straßenarbeiter dann nichts nützt, wenn
keine Reflektion zu erwarten ist. Andererseits wäre es aber zu umständlich und auch
von den Kosten her zu aufwendig, für die Nacht und für den Tag unterschiedliche
Nierengurte, Warnkleidungen und dergleichen vorzusehen und jedesmal zu wechseln.
Bei Warn-Kennzeichnungen, die fest an einem Bauwerk montiert sind wäre ein solcher
Wechsel sowieso nicht möglich. Wie eingangs bereits erwähnt ist der Anwendungsbereich
der Erfindung äußerst vielseitig, nämlich für Fußgänger, Zweiradfahrer, Straßenarbeiter,
technischer Hilfsdienst,
Feuerwehr, Straßen- und Pannenhilfen, Polizei,
Rettungswesen im Freien, Schulkinder, Reiter, Körperbehinderte, insbesondere Blinde,
im Flugsicherheitswesen und im Straßenverkehr, an Gegenständen oder Bauwerken (Brücken,
Verkehrsschilder, höher ragende Gebäude usw.) und dergleichen mehr. Diese Auflistung
ist nur beispielsweise.
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Die Erfindung ist also hierauf nicht beschränkt. Ein weiterer Vorteil
der Erfindung liegt darin, daß die übereinander befindlichen Schichten (Leuchtfarbschicht,
erste durchsichtige Schicht mit reflektierenden Material und zweite durchsichtige
Schicht) insgesamt sehr dünn sind. Wählt man dann noch einen relativ dünnen Träger,
so ergibt sich insgesamt eine Anordnung von einer sehr geringen Dicke, z. B. im
Bereich von 1 mm. Dies erhöht erheblich den Anwendungsbereich und auch die Möglichkeiten
in der Wahl von unterschiedlichen Trägern. Der Träger kann aus jedem in Frage kommenden
harten oder weichen und/oder elastischen Material bestehen. Nur beispielsweise sei
erwähnt: Blech, Pappe oder Karton, Kunststoff (z. B. Hart- oder Weich-Polyvinylchlorid,
Polystyrol und dergleichen), Kunststoffolien, Leder und dergleichen mehr.
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Es ist auch möglich,die Erfindung in Form einer Selbstklebefolie oder
eines Abziehbildes zu verwirklichen. Die Ausgestaltung des Trägers als selbsttragende
und zusammen mit der Beschichtung eine Einheit bildende Anordnung ist das Hauptanwendungsgebiet
der Erfindung.
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Es wäre aber auch denkbar, die erfindungsgemäße Kombination einer
Leuchtfarbschicht mit dardbeM6efindlicher und das Licht durchlassende Reflektionsschicht
unmittelbar auf Bauwerke und dergleichen aufzutragen, wobei in diesem Falle das
Bauwerk selber den Träger bildet.
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Kunststoff- oder Als reflektierende Elemente kommen Metallteilchen,/Glassplitter
oder eigens zur Reflektion geformte Glas- oder Kunststoffteilchen, z. B. mit kristalliner
oder pyramidenartiger Form in Betracht. Die Lichtdurchlässigkeit der Schicht aus
reflektierenden Material kann entweder durch Wahl eines durchsichtigen Materials
(die o. g.
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Glas- oder Kunststoffteilchen) und/oder dadurch erfolgen, daß man
zwischen den reflektierenden Teilchen einen Abstand vorsieht, durch den das Licht
auf die Leuchtfarbschicht gelangt. Sämtliche vorgenannten Möglichkeiten liegen im
Bereich der Erfindung, jedoch hat sich die Verwendung von durchsichtigem reflektierenden
Material als besonders vorteilhaft und damit als bevorzugte Ausführungsmöglichkeit
der Erfindung erwiesen, da in diesem Fall die zur Verfügung stehende Fläche optimal
im Sinne der Erfindung ausgenutzt wird.
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Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann die Sichtseite der
Leuchtfarbschicht mit einer durchsichtigen Schutzschicht, z. B. einer Lackschicht,
bedeckt sein. In weiterer Ausgestaltung dieses erfindungsgemäßen Gedankens können
gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung in diese Schutzschicht die Teilchen
des reflektierenden Materials eingebettet sein. Dies ermöglicht einen sicheren Halt
der Teilchen, z. B. kleiner Glas splitter. Zum anderen ist dies in der Fabrikation
sehr leicht und mit geringen Kosten durchzuführen, indem diese Teilchen auf die
noch feuchte Schutzschicht, z. B. eine Lackschicht, gleichmäßig verstreut und damit
in diese eingebettet werden. Nach dem Erhärten der Schutzschicht sind die Teilchen
fest in ihr gehalten.
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Schließlich kann gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
auch die Schicht aus reflektierenden Material mit einer durchsichtigen Schutzschicht,
z. B.
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einer Lackschicht bedeckt sein.
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Die genannten Schutzschichten erhöhen die Haltbarkeit der Gesamtanordnung
und geben insbesondere einen Schutz gegen Beschädigung, Umwelteinflüsse, Witterung
und dergleichen.
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In der nachfolgenden Beschreibung und der dazugehörigen Zeichnung
sind zwei Ausführungsbeispieleder Erfindung dargestellt und näher erläutert, wobei
die Zeichnungen jeweils einen Querschnitt zeigen.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist ein Träger 1 vorgesehen.
Auf dessen dem Licht zugekehrten Sichtseite 1' ist die Leuchtfarbschicht 2 aufgetragen.
Die Schicht 2 kann, wie bereits erwähnt, eine Tagesleuchtfarbe, eine Nachleuchtfarbe
oder eine Mischung von beiden Farben sein. Dies kann eine Mischung von phosphoreszierenden
Pigmenten und in sich gefärbte, dabei aber transparenten fluoreszierenden Pigmenten
sein, so daß das Licht durch die fluoreszierenden Pigmente hindurch auf die phosphoreszierenden
Elemente treffen und von diesen wieder zurückgestrahlt werden kann.
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Auf der Leuchtfarbschicht 2 ist eine durchsichtige Lackschicht 3 vorgesehen.
Hierauf ist die Schicht 4 aus reflektierenden Material, im vorliegenden Ausführungsbeispiel
durchsichtige
Kunststoff- oder Glassplitter, aufgetragen. Diese Splitter können, wie die Zeichnung
zeigt, voneinander einen Abstand besitzen.
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Eine weitere durchsichtige Lackschicht 5 bedeckt die Schicht 4 von
oben, d. h. von der Lichtseite her. Die entsprechende Sichtseite der Schicht 4 ist
mit 4' beziffert.
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Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist die Anordnung etwa gleich der
gemäß Fig. 1, nur daß hier die Splitter der Reflektionsschicht 4 in der erläuterten
Weise teilweise in die Lackschicht 3 eingebettet sind.
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Die erfindungsgemäße Beschichtung, oder ein hiermit ver s ehener Träger
können beispielsweise angebracht sein auf: Kleidungsstücken und Kleidungszubehör,
Plaketten, Abzeichen, Manschetten, Armbinden, die genannten Abziehbilder, Geh- und
Taststöcke, Winkkellen, Verkehrsschilder und -zeichen, Wegweiser, Taschen, Schulranzen
und Rücksäcke.
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- Ansprüche -
L e e r s e i t e