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Die
Erfindung betrifft Warnkleidung aus fluoreszierendem, farbigem Grundmaterial
mit wenigstens einem Besatzelement.
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Warnkleidung
wird dann getragen, wenn die Sichtbarkeit einer Person bei Tage
und bei dunklen Sichtverhältnissen
erhöht
werden soll. Dies trifft für
alle Arbeitssituationen zu, bei denen am Tage sowie in Dämmerung
und Dunkelheit das Übersehenwerden
ein Risiko darstellt.
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Es
ist hierzu bekannt, für
die Tagesauffälligkeit
fluoreszierende Materialien einzusetzen, wobei für die Nachtauffälligkeit
retroreflektierende Materialien verwandt werden.
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Fluoreszierende
Farben, zu denen insbesondere fluoreszierendes Gelb, fluoreszierendes
Orange-Rot und fluoreszierendes Rot zählen, wandeln durch die in
ihnen vorhandenen Farbpigmente unsichtbares UV-Licht in sichtbares
Licht um. Hierdurch wird ein guter Kontrast zur Umgebung erzielt,
da diese Farben das visuelle System eines Beobachters am effektivsten
stimulieren, wobei solche Farben auch geeignet sind, den Träger entsprechender
Schutzkleidung auch bei größerer Entfernung
oder bei schlechten Sichtverhältnissen (z.B.
Nebel oder Gischt) erkennbar zu machen.
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Warnkleidung
der beschriebenen Art wird nicht nur in vielen Ländern als Fahrzeugzubehör wie Warndreieck
oder Verbandkasten vorgeschrieben, sondern auch in einem auf Dauer
angelegten gewerblichen Einsatz, z.B. bei Müllwer kern oder bei der Straßenreinigung
etc. Auch sogenannte Pannenhelfer müssen entsprechende Warnkleidung
tragen.
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Gerade
bei Einsätzen
der beschriebenen Art ist es notwendig, dass die Warnkleidung regelmäßig gereinigt
bzw. gewaschen wird und anschließend vor dem Tragen auf noch
ausreichende Schutzwirkung kontrolliert wird.
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Es
ist nämlich
davon auszugehen, dass das Material der Warnkleidung beim Waschen
seine fluoreszierende Eigenschaft zumindest teilweise verliert,
sei es durch Auswaschen von Pigmenten, durch Abrieb (der allerdings
auch bei der Benutzung der Warnkleidung auftreten kann) oder durch
chemische Veränderung,
z.B. durch Bleichmittel, Weißmacher
o.ä.
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Auch
normales Sonnenlicht kann Warnkleidung erheblich ausbleichen.
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Das
angesprochene Testen von Warnkleidung auf ausreichende Fluoreszenz
ist sehr aufwändig.
In Wäschereien,
die entsprechende Warnkleidung kommerziell waschen, ist entsprechend
hoher personeller und apparativer Aufwand notwendig, wobei für das entsprechende
Testen von gewaschener Kleidung immer auch ein erheblicher Zeitaufwand
notwendig ist, der wiederum mit deutlichen Kosten verbunden ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, Warnkleidung der beschriebenen
Art dahingehend weiterzubilden, so dass eine Überprüfung der Kleidung auf noch
den geforderten Werten entsprechende Eigenschaften deutlich zu verkürzen ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Warnkleidung mit einem Besatzelement versehen wird, das
im Wesentlichen gleichfarbig ist mit dem Grundmaterial der Warnkleidung,
wobei das Besatzelement aus hochlichtechtem Material besteht.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, dass das Besatzelement durch die das
Grundmaterial in seinen fluoreszierenden Eigenschaften beeinträchtigenden
Faktoren so gut wie gar nicht beeinflusst wird, so dass das Besatzelement
seine Farbe über
die Zeit beibehält,
während
lediglich das Grundmaterial, dass das Besatzelement umgibt, verblasst.
Man hat jetzt zwei Möglichkeiten:
Man
kann das Besatzelement in seiner Farbe so wählen, dass es die für die fluoreszierende
Eigenschaft von Grundmaterial erforderlichen Werte nicht erfüllt. In
dem Moment, wo dann das Grundmaterial aufgrund seines Verblassens
und/oder Vergrauens die gleiche Farbe hat wie das Besatzelement,
kann man sicher sein, dass das Grundmaterial nicht mehr normgerecht
ist und die Warnkleidung damit nicht mehr zu gebrauchen ist.
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Alternativ
besteht auch die im Wesentlichen bevorzugte Ausführungsform darin, das Besatzelement so
zu gestalten, dass es die normgemäßen Werte gerade noch einhält. Wenn
dann das fluoreszierende Grundmaterial aufgrund seines Verblassens/Vergrauens
insbesondere heller wird als das Besatzelement ist es nicht mehr
normgemäß und auf
diese Weise wird angezeigt, dass die Warnkleidung „verbraucht" ist.
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Ein
wesentlicher Vorteil der Erfindung liegt darin, dass der Kontrast
zwischen dem Grundmaterial und dem Besatzelement sehr leicht und
vor allem eindeutig zu erkennen ist, so dass hier ein sehr schnell
und sicher auszuwertender Test zur Verfügung gestellt wird, um eine
Warnkleidung auf ihre noch ausreichende Normeigenschaften zu testen.
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Weiterhin
kann das Grundmaterial auf relativ preiswerte Art und Weise eingefärbt werden.
Hierbei ist insbesondere zu berücksichtigen,
dass die hochlichtechten Pigmente, die für die entsprechenden Besatzelemente
zu verwenden sind, einen um mehrere Größenordnung höheren Preis
haben und daher nicht geeignet sind, zur Färbung der gesamten Warnkleidung
benutzt zu werden.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn das Besatzelement einen Mindestleuchtlichtenfaktor βmin gemäß der CIE
Publikationen 17.4, 1987 und 54, 1982 hat von 0.76 bei der Farbe
fluoreszierend Gelb, von 0,40 bei der Farbe fluoreszierend Orange-Rot
bzw. 0,25 bei der Farbe fluoreszierend Rot.
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Für die Anbringung
des Besatzelementes an der Warnkleidung wird vorgeschlagen, hier
eine bei der Benutzung der Warnkleidung exponierte Stelle zu verwenden,
wie den Schulterblattbereich, den Brustbereich oder den Knie- oder Oberschenkelbereich
einer Warnkleidung. Diese Bereiche werden bei der Benutzung der Warnkleidung
entweder durch auftreffendes Sonnenlicht oder aber durch mechanische
Belastung besonders strapaziert, so dass in diesen Bereichen die
fluoreszierende Eigenschaft des Grundmaterials während Benutzung der Schutzkleidung
in besonders starkem Maße
in Mitleidenschaft gezogen wird. Daher eignen sich diese Bereiche
besonders, um hier die genannten Besatzelemente anzubringen.
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Der
guten Ordnung halber sei noch erwähnt, dass die Besatzelemente
sowohl auf das Grundmaterial aufgesetzt sein können als auch in eine Aussparung
des Grundmaterials eingearbeitet oder unter eine entsprechende Aussparung
gesetzt sein können.
Es gilt dabei als vorteilhaft, wenn das Material des Besatzelementes und
das Grundmaterial direkt nebeneinander zu liegen kommen, so dass
ein unmittelbarer optischer Vergleich möglich ist.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
Dabei zeigt:
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1 die
Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Warnkleidung;
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2 die
Rückansicht
einer erfindungsgemäßen Warnkleidung;
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3 einen
Farbbereich für
normgemäßes fluoreszierend
Gelb und
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4 einen
Farbbereich für
ein normgerechtes fluoreszierend Orange-Rot.
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In 1 erkennt
man die Vorderseite einer erfindungsgemäßen Warnkleidung. Es handelt
sich im hier dargestellten Beispiel um einen Overall, bei dem aus
Grundmaterial ein Leib 1 mit angesetzten Beinen 2, 3 und
angenähten Ärmeln 4, 5 gefertigt
ist.
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Im
seitlichen Brustbereich ist der hier dargestellte Overall mit Brusttaschen 6 besetzt,
die ebenfalls aus dem genannten Grundmaterial bestehen. An der Rückseite
des Overalls, die in der 2 dargestellt ist, kann man
erkennen, dass der Overall im unteren Rückenbereich mit einem Gummizug 7 versehen ist, über den
eine Anpassung des Overalls an den Körperumfang des Trägers erreicht
wird.
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An
der Vorderseite ist der Overall noch mit einem Reißverschluss 8 versehen.
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Etwa
im Hüftbereich
sowie auch im Brustbereich ist der Overall mit um den Körper eines
Trägers
herumlaufenden Streifen 9, 10 aus retroreflektierendem
Material versehen. Dieses retroreflektierende Material reflektiert
auf es auftreffendes Licht in die Eintrittsrichtung zurück. Auftreffendes
Scheinwerferlicht eines sich nähernden
Kraftfahrzeugs wird somit in Richtung des Kraftfahrzeugs zurückreflektiert,
was eine Erkennbarkeit der den Overall tragenden Person bei Dunkelheit
verbessert. Zu diesem Zweck hat der Overall auch an den Unterschenkeln
sowie an den Armen im Wesentlichen in Horizontalrichtung umlaufende
weitere retroreflektierende Streifen 11.
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Im
hier dargestellten Beispiel ist der Overall außerdem noch mit im Wesentlichen
vertikal ausgerichteten Streifen 12 versehen, die den oberen
Reflexstreifen 10 auf der Brust und Rückenseite über die Schultern verbinden.
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Als
weitere Reflexstreifen sind an dem hier dargestellten Overall noch
seitliche Reflexstreifen 13 zu erkennen, die auf der Oberseite
der Arme und an den Seitenkanten des Körpers und der Beine entlanglaufen und
in der Dunkelheit die Körperhaltung
einer den Overall tragenden Person signalisieren.
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Im
hier vorliegenden Fall ist allerdings das Grundmaterial, auf dem
die bisher diskutierten Streifen aufgenäht, aufgeklebt oder ähnlich aufgebracht
sind von Bedeutung.
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Dieses
Grundmaterial hat eine fluoreszierende Farbe, vorzugsweise fluoreszierend
Gelb, fluoreszierend Orange-Rot oder fluoreszierend Rot.
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Im
Neuzustand muss der Farbort der genannten Farbe innerhalb der durch
die Eckpunkte der folgenden Tabelle definierten Farbbereiche liegen
und den dort geforderten Mindestleuchtdichtefaktor aufweisen. Der
sich für
die Farben fluo reszierendes Gelb und fluoreszierendes Orange-Rot
ergebende Farbbereich ist in den 3 und 4 auch
graphisch dargestellt.
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Die
hier verwendeten Begriffe sind den CIE Publikationen 17.4: 1987
und 1954: 1982 definiert.
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Bei
der Benutzung des Overalls als auch bei der anschließenden Reinigung
(sei es durch Waschen oder chemische Reinigung) verliert das Grundmaterial
seine Leuchtkraft und verblasst. Der Farbort in den 3 und 4 wandert
somit aus dem Bereich innerhalb des zulässigen Farbbereiches im wesentlichen
in Richtungen zu kleineren x- und größeren y-Werten aus dem zulässigen Farbbereich
heraus.
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Der
gereinigte Overall muss somit vor seiner nächsten Benutzung überprüft werden
auf ausreichende Schutzfunktion gemäß der hierfür einschlägigen Norm DIN EN 471. Dies
ist entsprechend aufwändig.
Um diese Arbeit zu erleichtern ist der hier dargestellte Overall
an mehreren Stellen mit im Neuzustand im wesentlichen gleichfarbigen
Besatzelementen 14 bis 18 versehen, die aus einem
hochlichtechten Material bestehen. Die Lichtechtheit dieses Materi als
liegt im Bereich 9, was der höchsten Lichtechtheitsklasse
von derzeit kommerziell erhaltbarem Material entspricht.
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Gleichfarbig
heißt
im vorliegenden Fall, dass die Besatzelemente fluoreszierend Gelb
sind bei einem fluoreszierenden gelben Grundmaterial bzw. fluoreszierend
Orange-Rot bei fluoreszierend orange-rotem Grundmaterial und fluoreszierend
Rot bei fluoreszierend rotem Grundmaterial. Aufgrund der hohen Lichtechtheit
des Materials behält
dieses seine Farbe bei der Benutzung des Overalls und/oder dessen
Reinigung und letztlich kann mit bloßem Auge erkannt werden, dass
das Grundmaterial heller wird als das Besatzelement. Damit wird
angezeigt, dass das Grundmaterial nicht mehr die normgerechten Anforderungen
erfüllt
und der Overall somit als verschlissen anzusehen ist.
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Die
Besatzelemente, die beispielsweise in der Brust, im Rücken/Schulterbereich,
im Knie- oder Wadenbereich oder auch am Ellbogen o.ä. angebracht
sein können,
sind aufgrund ihrer geringen Größe sehr preiswert
und ermöglichen
so eine preiswerte, schnelle und auch ohne hohen apparativen Aufwand
mögliche Kontrolle
der normgerechten Fluoreszenz von Warnkleidung.