Firma TOKYO SHIBAURA DENKI KABUSHIKI KAISHA, 72, Horikawa-Cho,
Saiwai-Ku, Kawasaki-Shi, Kanagawa-Ken, Japan
Leistungsschalter mit Porzellanisolation
Die Erfindung betrifft einen Leistungsschalter mit Porzellanisolation,
bestehend aus einem Porzellanrohr mit darin untergebrachter Unterbrechereinheit.
Fig. 1 zeigt einen üblichen dreiphasigen 60 KV-Porzellanisolator-Leistungsschalter
nach dem Stand der Technik, bei dem bei jeder Phase eine Unterbrechereinheit im oberen Porzellanrohr 4 untergebracht
ist, das auf einem unteren Porzellanrohr 2 sitzt, welches seinerseits an einem Tragrahmen 1 befestigt ist. Ist es bei
einem solchen vorbekannten Leistungsschalter erforderlich, die Unterbrechereinheit 3 aus dem oberen Porzellanrohr zum Zweck
der Inspektion herauszunehmen, dann muß so vorgegangen werden, daß zuerst ein Deckel 30 geöffnet wird, Bolzen zum Sichern der
Einheit 3 entfernt werden und schließlich die Einheit aus dem oberen Prozellanrohr 4 nach oben herausgezogen wird, und zwar
mittels eines Krans 31 oder dergleichen, oder aber es muß das obere Rohr 4 angehoben und an einen anderen Ort gebracht werden,
an welchem dann die Unterbrechereinheit 3 aus dem Rohr 4 heraus-
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gezogen wird.
Diese Art der Herausnahme der Unterbrecherexnheit 3 bringt folgende
Probleme mit sich.
1 . So ist ein beträchtlicher Freiraum oberhalb des Leistungsschalters
zum Anheben und Herausziehen der Unterbrechereinheit erforderlich, was es beispielsweise bei einer Innenrauminstallation
erforderlich macht, ein Gebäude beträchtlicher Höhe vorzusehen.
2. Zum Anheben der Unterbrechereinheit oder des oberen Porzellanrohrs
sind besondere Hebeeinrichtungen, meist ein Kran, erforderlich.
3. Zum Auseinanderbauen des Leistungsschalters ist ein Gerüst
erforderlich, und zwar deshalb, weil der Leistungsschalter sich auf einem Tragrahmen befindet und das obere Porzellanrohr
bzw. die Unterbrechereinheit nach oben angehoben werden muß. Darüberhinaus ergeben sich dabei für die arbeitenden Personen Gefahren,
weil die Arbeit hoch über dem Erdboden, meist über 2m,
durchgeführt werden muß.
Bei einer anderen Ausführungsform bekannter Leistungsschalter sind auf dem das untere Porzellanrohr 2 tragenden Rahmen Schienen
angebracht, auf welchen ein Wagen verschiebbar ist. Zum Herausnehmen der Unterbrecherexnheit 3 aus dem oberen Porzellanrohr
4 wird dabei das Rohr 4 seitlich auf den Wagen gesetzt und der Wagen dann auf den Schienen verschoben, worauf dann schließlich
die Einheit 3 aus dem unteren Ende des oberen Rohres 4 nach un-
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ten herausgezogen werden kann. Die Verwendung von Schienen und Schienenwagen sowie die Anbringung dieser Elemente erfordert jedoch
einen beträchtlichen Arbeits- und Zeitaufwand und ist deshalb wenig vorteilhaft.
Aufgabe der Erfindung ist deshalb die Überwindung der oben erläuterten
Nachteile und die Schaffung eines verbesserten Porzelianisolator-Leistungsschalters,
bei welchem die Unterbrechereinheit des Schalters auf einfache Weise herausgenommen werden kann,
ohne die Erfordernis besonderer Hilfsmittel wie Krane, Schienen oder Schienenwagen.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das obere Porzellanrohr mit dem unteren Porzellanrohr mittels einer
Drehvorrichtung derart verbunden ist, daß die Unterbrechereinheit aus dem weggeschwenkten oberen Porzellanrohr nach unten
herausgenommen werden kann.
Auf der Zeichnung zeigen:
Fig. 1: ein Beispiel, wie bisher eine Unterbrechereinheit aus einem in einem Isolator gekapselten Leistungsschalter
herausgenommen wurde,
Fig. 2: in allgemeiner Ansicht die Herausnahme einer Unterbrechereinheit
aus einem in einem Prozellanisolator gekapselten Leistungsschalter gemäß der Erfindung,
Fig. 3: einen Teilschnitt durch einen Porzellanisolator-Leistungsschalter
nach der Erfindung, und
Fig. 4: einen Schnitt in vergrößertem Maßstab durch die wesentlichen
Teile des Leistungsschalters nach der Erfin-
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dung, wobei das obere Porzellanrohr weggeschwenkt worden ist.
Fig. 2 zeigt einen dreiphasigen Isolator-Leistungsschalter und die Art und Weise, wie die Unterbrechereinheit 3 aus dem unteren
Ende des oberen Porzellanrohres 4 der linken Phase des Leistungsschalters entfernt werden kann, und zwar durch Verschwenken des
oberen Rohres 4 um das Gelenk bzw. Scharnier 5, welches mit dem oberen und unteren Porzellanrohr 4 bzw. 2 verbunden ist, und
durch Entfernung von Bolzen, welche die Unterbrechereinheit 3 sichern.
Die Entfernung der Unterbrechereinheit 3 wird nachfolgend anhand der Fig. 3 und 4 im einzelnen erläutert.
Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch die eine Phase des Leistungsschalters, wobei die strichpunktierten Linien die Stellung des
oberen Porzellanrohrs 4 nach seiner Verschwenkung um das Gelenk 5 und nach Entfernung der Unterbrechereinheit 3 darstellt. Bei
einem Dreiphasen-Leistungsschalter sind drei untere Porzellan-Trägerrohre 2 auf einem Tragrahmen 1 befestigt, wobei eine Tragplatte
6, ein Führungskörper 7 und ein Zwischenflansch 8 in der angegebenen Reihenfolge zwischen jedem unteren Rohr 2 und jedem
oberen Rohr 4 zur Halterung des Gelenks 5 vorgesehen sind. Ein Bolzen 23 verbindet die Tragplatte 6 mit dem unteren Porzellanrohr
2yund ein Bolzen 24 klemmt die Platte 6 und den Führungskörper 7 zusammen, wobei letzterer durch einen Bolzen 25 mit
dem Flanschring 8 verbunden ist. Bolzen 26 verbinden den Flanschring 8 mit dem oberen Rohr 4.
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Die Unterbrechereinheit 3, die beispielsweise einen Vakuumschalter
enthalten kann, befindet sich im oberen Porzellanrohr 4 und ist mit ihrem unteren Ende durch Bolzen 27 am Führungskörper 7
befestigt. Die unbewegliche Elektrode 9 erstreckt sich in die Einheit 3 durch deren obere Abschlußplatte hindurch hinein und
berührt einen Gleitkontakt 10, der in einen Kontaktsitz 16 eingesetzt
ist- Eine bewegliche Elektrode 10 der Unterbrechereinheit
3 ist mit einem Betätigungsstab 13 über einen Kopplungsstift 12
verbunden, der sich in der Mitte der Tragplatte 6 befindet. Weiterhin ist der Betätigungsstab 13 mit einem Antriebshebel 15
über einen Stift 14 an der Unterseite des Prozellanrohrs 2 verbunden.
Der elektrische Strom gelangt von der Elektrode 11 über einen Gleitkontakt 17 am Führungskörper 7 und den Führungskörper
selbst zu einer nicht dargestellten Außenklemme.
Wenn die Unterbrechereinheit 3 aus dem oberen Porzellanrohr 4 entfernt werden soll, dann wird das Rohr 4 um das Gelenk 5 in
die Stellung 4' verschwenkt, die in Fig. 3 durch strichpunktierte
Linien dargestellt ist. Das Gelenk 5 besteht aus einem Verstell- bzw. Hebebolzen 18 zum Anheben der Unterbrechereinheit 3,
einer Druckscheibe 19, einem Drehbolzen 5', einem seitlichen Führungsstift 20, welcher in eine Ausnehmung des Drehbolzens 5"
eingreift und dessen Herausziehen verhindert, und schließlich einem seitlichen Stift 21 zum Befestigen des Drehbolzens 51 am
mittleren Flanschring 8. Wenn es schwierig ist, die Unterbrechereinheit 3 manuell zu halten und aus dem oberen Porzellanrohr 4
herauszunehmen, dann kann eine Hebevorrichtung Anwendung finden, beispielsweise die in Fig. 3 durch strichpunktierte Linien angedeutete
"Vorrichtung 22, wobei diese Vorrichtung auf" den Trag-
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rahmen 1 aufgesetzt wird und das Absenken der Einheit 3 übernimmt.
Nachfolgend soll nun das Entfernen der Unterbrechereinheit 3 aus dem Leistungsschalter im einzelnen erläutert werden.
Zunächst wird der Stift 14 entfernt, womit der nicht gezeichnete Betätigungsmechanismus abgekoppelt wird. Daraufhin wird der
die Tragplatte 6 und den Führungskörper 7 zusammenhaltende Bolzen 24 entfernt. Anschließend wird der Hebebolzen 18 gedreht und
hebt somit das aus Führungskörper 7 und oberem Porzellanrohr 4 mit Unterbrechereinheit 3 bestehende Gebilde an. Der Hebebolzen
18 wird solange gedreht, bis das Gebilde in eine Stellung angehoben
ist, in welcher der die Betätigungsstange 13 und die bewegliche Elektrode 11 verbindende Stift 12 entfernt werden kann.
Dieser Zustand ist in Fig. 4 dargestellt. Nach Entfernung des Stiftes 12 kann das obere Porzellanrohr 4 um einen Winkel von
etwa 180° manuell verschwenkt werden, wobei in Fig. 3 die verschwenkte Stellung des Rohres 4 durch 41 angedeutet ist. Daraufhin
können der Führungskörper 7 und die daran befestigte Unterbrechereinheit 3 aus dem unteren Ende des Rohres 4 herausgezogen
werden, wobei es lediglich erforderlich ist, den Bolzen 25 zu entfernen. Ist die Einheit 3 sehr schwer, dann kann sie beispielsweise
durch die Hebevorrichtung 22 von Fig. 3 abgesenkt werden.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das in den Fig. 3 und 4 dargestellte Ausführungsbeispiel, beschränkt. So ist es
beispielsweise möglich, das Gelenk nicht vorab in den Leistungsschalter einzubauen, sondern als unabhängige Vorrichtung auszu-
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bilden. Die Vorrichtung wird dann am unteren Porzellanrohr und an einem Flansch des oberen Porzellanrohrs mittels Bolzen befestigt,
und zwar zu dem Zeitpunkt, wenn die Unterbrechereinheit herausgenommen werden soll, etwa zum Zweck der Inspektion und
Reparatur. In diesem Fall ist es dann möglich, nur eine einzige Gelenkvorrichtung vorzusehen, die dann bei Bedarf an der jeweiligen
Phase angebracht wird.
Die Erfindung erbringt eine Reihe wesentlicher Vorteile. Nachdem zum Zeitpunkt den Entfernung der Unterbrechereinheit der Einsatz
einer Hebevorrichtung, etwa eines Kranes, nicht erforderlich ist, erübrigt sich ein besonderer Freiraum oberhalb des Leistungsschalters, so daß etwa bei einer Innenraum-Installation keine
besonders hohen Gebäude erforderlich sind. Weiterhin kann gemäß der Erfindung die Entfernung der Unterbrechereinheit durch besondere
Gelenke erfolgen, so daß das obere Porzellanrohr um das Gelenk verschwenkbar ist und die Einheit aus dem unteren Ende
des oberen Rohres herausgenommen werden kann. Somit können beispielsweise bei einem 60 KV-Leistungsschalter die Arbeiten zur
Entfernung der Unterbrechereinheit in einer Höhe unter 2 m durchgeführt werden, womit die früher erforderliche Erstellung eines
Gerüstes entfällt und die Sicherheit wesentlich erhöht wird.
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