Die Erfindung betrifft einen Leistungsschalter mit Porzellanisolatoren, bestehend aus einem auf einem
Tragrahmen sitzenden unteren Porzellanrohr, einem auf dem unteren Porzellanrohr befestigten oberen Porzellanrohr
und einer im oberen Porzellanrohr untergebrachten Unterbrechereiiiheit, jei dem das obere
Porzellanrohr mittels einer Schwenkeinrichtung derart mit dem unteren Porzellanrohr ve. Dunden ist, daß das
€>bere Porzellanrohr unter Aufrechterhaltung der Verbindung gegenüber dem unteren Porzellanrohr
Verschwenkbar ist, bis die Unterbrechereinheit aus dem unteren Ende des verschwenkten oberen Porzellanrohrs
herausnehmbar ist. ίο
Derartige Leistungsschalter sind aus der DE-PS 6 63 332 und der DE-PS 8 23 749 bekannt. Dabei wird
turn Zweck der Herausnahme des Unterbrechers das obere Porzellanrohr gekippt, derart, daß die Zentralachte
des oberen Porzellanrohrs gegenüber der Zentral-Hchse des unteren Porzellanrohrs und damit gegenüber
tier Vertikalen geneigt ist. Beim Kippen des oberen Porzellanrohrs ist es bei dem im allgemeinen großen
Gewicht des oberen Porzellanrohres nicht möglich, dieses im gekippten Zustand manuell zu unterstützen, Vj
Vielmehr sind besondere zusätzliche Stützen für das gekippte Rohr erforderlich. Weiterhin bereitet die
Herausnahme des Unterbrechers aus dem geneigten Porzellanrohr in der Praxis gewisse Schwierigkeiten.
Auch erfordert das Kippen des oberen Rohres fcusäizlichen Raum, und die erforderlichen Arbeiten
!nüssen von einer erhöhten Position aus vorgenommen Werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, die erwähnten Vorbekannten Leistungsschalter in der Weise zu
verbessern, daß das Auswechseln des Unterbrechers schnell und vergleichsweise einfach vorgenommen
werden kann, ohne daß es dazu besonderer Stützein* richtungen und/öder Arbeitsbühnen bedarf.
Die Lösung dieser Aufgabe ist im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs angegeben.
Bei der erfindungsgemäßen Anordnung ist es möglich, das obere Porzellanrohr unter Aufrechterhaltung
seiner Vertikalstellung zu verschwenken, so daß die Unterbrechereinheit leicht aus dem unteren Ende
des verschwenkten oberen Porzellanrohrs herausgenommen werden kann. Dabei wird also das obere
Porzellanrohr zunächst vertikal angehoben und dann manuell in der Horizontalen verschwenkt, so daß das
obere Porzellanrohr in seiner Vertikalstellung bleibt. Während der Verschwenkung trägt der kräftig ausbildbare
Verschwenkmechanismus das gesamte Gewicht des oberen Porzelianrohrs. Dadurch, daß kein Kippen
des oberen Porzellanrohres erfolgt, ist es möglich, das Verschwenken manuell durchzuführen, selbst wenn das
obere Porzellanrohr ein beträchtliches Gewicht besitzt. Auch wird nur ein minimaler Raum für den Verschwenkvorgang
in Anspruch genommen. Schließlich kann die das Verschwenken durchführende Person von
einer vergleichsweise niedrigen Stelle aus arbeiten und benötigt keine besonderen Hilfswerkzeuge für das
Herausgleitenlassen des Unterbrechers. Auf der Zeichnung zeigt
F i g. 1 schematisch das Herausnehmen des Unterbrechers aus dem oberen Porzellanrohr des Leistungsschalters.
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch den Leistungsschalter mit angedeuteter Verschwenkstellung, und
F i g. 3 einen Teilschnitt durch den Leistungsschalter in vergrößertem Maßstab.
F i g. 1 zeigt einen dreiphasigen Leistungsschalter mit unterem Porzellanrohr 2, oberem Porzellanrohr 4 und
im oberen Porzellanrohr 4 untergebrachter Unterbrechereinheit 3. Weiterhin zeigt Fig. 1, wie die
Unterbrechereinheit 3 aus dem unteren Ende des oberen Porzellanrohrs 4 des links gezeichneten Pols des
Leistungsschalters entnommen werden kann, und zwar durch Verschwenken des oberen Rohres 4 mittels der
Schwenkeinrichtung 5, die mit dem oberen und dem unteren Porzellanrohr 4 bzw. 2 verbunden ist. Nach dem
Verschwenken kann die Unterbrechereinheit 3 nach Entfernen nicht gezeichneter Sicherungsbolzen entnommen
werden.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch einen Pol des Leistungsschalters, wobei die strichpunktierten Linien
die Stellung des oberen Porzellanrohrs 4 nach seiner Verschwenkung um die Schwenkeinrichtung 5 und nach
Entfernen der 1 nterbrechereinheit 3 darstellt. Bei einem 3-Phasen-Schalter sind 3 untere Porzellanrohre 2
auf einem Tragrahmen 1 befestigt, wobei eine Tragplatte 6, ein Führungskörper 7 und ein Zwischenflansch
8 in der angegebenen Reihenfolge zwischen jedem unteren Porzellanrohr 2 und jedem oberen
Porzellanrohr 4 zur Halterung der Schwenkeinrichtung 5 vorgesehen sind. Ein Bolzen 23 verbindet die
Tragplatte 6 mit dem unteren Porzellanrohr 2, und ein Bolzen 24 hält die Platte und die Führungskörper 7
zusammen, wobei letzterer durch einen Bolzen 25 mit dem Flansch 8 verbunden ist. Die Bolzen 26 verbinden
den Flansch 8 mit dem oberen Porzellanrohr 4.
Die Unterbrechereinheit 3, die beispielsweise einen Vakuumschalter enthalten kann, befindet sich im oberen
Porzellanrohr 4 und ist mit ihrem unteren Ende durch Bolzen 27 am Führungskörper 7 befestigt. Die
unbewegliche Elektrode 9 erstreckt sich in die Einheit 3 durch deren obere Abschlußplatte hindurch hinein und
berührt einen Gleitkontakt 10, der in einen Kontaktsitz 16 eingesetzt ist. Die bewegliche Elektrode 10 der
Unterbrechereinheit 3 ist mit einem Betätigungsstab 13 über einen Kopplungsstift 12 verbunden; der sich in der
Mitte der Tragplatte 6 befindet. Weiterhin ist der
Betätigungsstab 13 mit einem Antriebshebel 15 über einen Stift 14 an der Unterseite des Porzellanrohrs 2
verbunden. Der elektrische Strom gelangt von der Elektrode 11 Ober einen Gleitkontakt 17 am Führungskörper 7 und den Führungskörper selbst zu einer nicht
dargestellten Außenklemme.
Wenn die Unterbrechereinheit 3 aus dem oberen Porzellanrohr 4 entfernt werden soll, dann wird das
Rohr 4 um die Schwenkeinrichtung 5 in die Stellung 4' verschwenkt, die in F i g. 2 durch strichpunktierte Linien
dargestellt ist Die Schwenkeinrichtung 5 besteht aus. einem Hebebolzen 18 zum Anheben der Unterbrechereinheit
3, einer Druckscheibe 19, einem Drehbolzen 5', einem seitlichen Führur.gsstift 20, welcher in eine
Ausnehmung des Drehbolzens 5' eingreift und dessen Herausziehen verhindert, daß schließlich einem seitlichen Stift 21 zum Befestigen des Drehbolzens 5' am
mittlerer, Flanschring 8. Wenn es schwierig ist, die Unterbrechereinheit 3 manuell zu halten und aus dein
oberen Porzellanrohr 4 herauszunehmen, dann kann eine Hebevorrichtung Anwendung finden, beispielsweise
die in F i g. 2 durch strichpunktierte Linien angedeutete Vorrichtung 22, wobei diese Vorrichtung auf den
Tragrahmen 1 aufgesetzt wird und das Absenken der Einheit 3 übernimmt.
Nachfolgend wird der Vorgang des Entfernens der Unterbrechereinheit 3 aus dem Leistungsschalter
erläutert
Zunächst wird der Stift 14 entfernt, womit der nicht gezeichnete Betätigungsmechanismus abgekoppelt
wird. Daraufhin wird der die Tragplatte 6 und den Führungskörper 7 zusammenhaltende Bolzen 24 entfernt.
Anschließend wird der Hebebolzen 18 gedreht und hebt somit das aus Führungskörper 7 und oberem
Porzellanrohr 4 mit Unterbrechereinheit 3 bestehende Gebilde an. Der Hebebolzen 18 wird solange gedreht,
bis dieses Gebilde in eine Stellung angehoben ist, in welcher der die Betätigungsstange 13 und die
bewegliche Elektrode 11 verbindende Stift 12 entfernt werden kann. Dieser Zustand ist in Fig.3 dargestellt.
Nach Entfernung des Stiftes 12 kann das obere Porzellanrohr 4 um etwa 180° manuell verschwenkt
werden, wobei in F i g. 2 die verschwenkte Stellung des Rohres 4 durch 4' angedeutet ist Daraufhin können der
Führungskörper 7 und die daran Hefestigte Unterbrechereinheit 3 aus dem unteren finde des Rohres 4
herausgezogen werden, wobei es lediglich erforderlich ist, den Bolzen 25 zu entfernen. Ist die Einheit 3 sehr
schwer, dann kann sie beispielsweise durch die Hebevorrichtung 22 von F i g. 2 abgesenkt werden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen