DE2826583C2 - Elektrophotografisches Verfahren zur Erzeugung mehrfarbiger Bilder einer Vorlage und Gerät zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Elektrophotografisches Verfahren zur Erzeugung mehrfarbiger Bilder einer Vorlage und Gerät zur Durchführung des VerfahrensInfo
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- DE2826583C2 DE2826583C2 DE2826583A DE2826583A DE2826583C2 DE 2826583 C2 DE2826583 C2 DE 2826583C2 DE 2826583 A DE2826583 A DE 2826583A DE 2826583 A DE2826583 A DE 2826583A DE 2826583 C2 DE2826583 C2 DE 2826583C2
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein elektrophotographisches Verfahren gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 und auf ein Gerät zur Durchführung des Verfahrens.
Bei einem bekannten elektrophotographischen Verfahren dieser Art wird beispielsweise ein photoempfindliches Aufzeichnungsmaterial mit einer elektrisch
leitenden Schicht, einer photoleitfähigen Schicht und
einer isolierenden Deckschicht verwendet, das zunächst mittels einer Korona-Entladung gleichmäßig aufgeladen
wird.
Sodann wird ein Farbauszug der Farbvorlage über ein
Farbfilter in einer von drei Primärfarben eines Farbadditionsprozesses, z. B. über ein Blaufilter, auf das
photoempfindliche Aufzeichnungsmaterial projiziert, während eine Korona-Entladung mit entgegengesetzter
Polarität oder mit Wechselstrom erfolgt. Sodann wird das photoempfindliche Aufzeichnungsmaterial einer
Oberflächen-Gesamtbelichtung zur Ausbildung eines elektrostatischen Ladungsbildes ausgesetzt Das auf
diese Weise gebildete Ladungsbild wird mit einem Farbtoner entwickelt, dessen Farbe eine von drei
Primärfarben eines Farbsubtraktionsprozesses und außerdem eine Komplementärfarbe zu der Farbe des
verwendeten Farbfilters ist, d.h., die Entwicklung
erfolgt in diesem Falle mit Gelbtoner. Das entwickelte Bild wird sodann auf ein geeignetes Bildempfangsmaterial, wie z. B. auf ein Blatt Papier, übertragen. Auf diese
Weise wird zunächst ein Grundfarbenbild der Blau-Komponente der Farbvorlage hergestellt
In gleicher Weise wird unter Verwendung eines Grün-Filters für die Belichtung und eines Magentarot-Toners für die Entwicklung ein Bild der Grün-Komponente hergestellt Das in Magentarot entwickelte Bild
der Grün-Komponente wird genau mit dem zuerst gebildeten und in Gelb entwickelten Bild der Blau-Komponente ausgerichtet und diesem durch Übertragung
überlagert
Abschließend wird sodann in gleicher Weise unter Verwendung eines Rot-Filters für die Belichtung und
eines Zyanblau-Toners für die Entwicklung ein Bild der Rot-Komponente ausgebildet Das in Zyanblau entwikkelte Bild der Rot-Komponente wird zu dem in
Magentarot entwickelten Farbkomponentenbild ausgerichtet und auf dieses übertragen, so daß schließlich ein
Überlagerungsmehrfarbendruck erhalten wird.
Falls erforderlich, kann dem Mehrfarbendruck außerdem ein sog. Schwarzdruck zur Verbesserung der
Bildqualität des Farbbildes überlagert werden. Zu diesem Zweck wird ein Ladungsbild unter Verwendung
eines N D-Filters gebildet und sodann mit schwarzem Toner entwickelt Das entwickelte Bild wird zu dem
Mehrfarbendruck ausgerichtet und sodann durch Übertragung überlagert
Auf diese Weise wird ein der Vorlage entsprechendes mehrfarbiges Bild erhalten. Das bei diesem Verfahren
ausgebildete elektrostatische Ladungsbild ist dadurch gekennzeichnet, daß es einen hohen Kontrast aufweist
Je höher der Kontrast ist, um so leichter ist zwar im allgemeinen die Wiedergabe der Farbabstufung bzw.
Farbtönung. Die Reproduktion einer wirklich zufrieden-
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stellenden Farbtönung, auch Gradation genannt, stellt
jedoch ein schwieriges Problem dar.
Dieses Problem des sog. Farbgradienten ist aus F i g. 1
der Zeichnung ersichtlich, in der die Kennlinie des Ladungsbildpotentials (V) über der Belichtung (E)
aufgetragen ist
F i g. 1 zeigt im einzelnen die Kennlinien der jeweiligen Farbkomponentenbüder für eine im Rahmen
der vorstehend beispielsweise beschriebenen Farbreproduktion vorgenommene Herstellung von Jrei
Farbauszügen. Der Grad der Farbtönung des Bildes wird durch den Gradienten der jeweiligen Kennlinie
wiedergegeben und allgemein als »y-Wert« bezeichnet Eine Steuerung dieses γ- Wertes ist äußerst schwierig.
Bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren konnte z.B. niemals ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt
werden. Es ist bekannt, daß bei Farbwiedergabe die Herstellung eines Bildes mit guter Farbabstimmung nur
dann möglich ist, wenn eine Übereinstimmung in Bezug
auf den Gradienten (y-Wert) sämtlicher drei Grundfarbenbilder erzielt wird Wie am besten Fig. 1 entnommen
werden kann, weisen in der Praxis die auf dem photoempfindlichen Aufzeichnungsmaterial jeweils einzeln
ausgebildeten drei Farbkomponentenbilder im allgemeinen im Vergleich zueinander einen unterschiedliehen
y-Wert auf.
Aus F i g. 1 ist ersichtlich, daß die bei der Blau-Belichtung erhaltene Kennlinie ^>die Tendenz aufweist daß
das Potential im hellen Bereich und dessen angrenzenden Bereichen größer wird. Die Kennlinie (G) für die M
Grün-Belichtung weist eine in etwa ähnliche Tendenz auf. Aus diesem Grunde sind diese beiden Kennlinien ;n
bezug auf die Kennlinie (R) für die Rot-Belichtung unausgeglichen bzw. auf diese nicht abgestimmt. Dies
hat zur Folge, daß die y-Endwerte der drei Farbkomponentenbilder
in den Bilddichte-Vorlagendichte-Kennlinien unterschiedlich sind, so daß keine gute Farbabstimmung
bzw. Farbtönung erhalten werden kann. Das durch Blau-Belichtung und Gelb-Entwicklung erhaltene
Farbkomponentenbild leidet außerdem unter Schleierbildung. Sämtliche Versuche, die drei Kennlinien des
Ladungsbildpotentials (V) in Abhängigkeit von der Belichtung (log E) bei einer Belichtung mit drei
Farbauszügen naturgetreuer zu gestalten, führten zu Fehlschlägen. Auch bei unterschiedlicher Änderung der
Potentiale der Primäraufladung, der Sekundäraufladung mit entgegengesetzter Polarität oder der Wechselstrom-Entladung
sowie des Belichtungswertes bei der Herstellung der Farbauszüge konnten keint zufriedenstellenden
Ergebnisse erzielt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein elektrophotographisches Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie ein Gerät zur Durchführung des Verfahrens derart weiterzubilden,
daß eine zufriedenstellende Steuerung der Farbtönung möglich ist
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen
Schritten gelöst. Ein vorteilhaftec Gerät zur Durchführung des Verfahrens ist Gegenstand des
Anspruchs 7.
Erfindungsgemäß wird im wesentlichen gleichzeitig mit dem bildmäßigen Belichten annähernd im nahen
IR-Bereich liegende Strahlung auf das Aufzeichnungsmaterial
gerichtet, die einerseits die bildmäßige Belichtung hinsichtlich des Bildkontrasts praktisch nicht
beeinträchtigt, andererseits aber erreichen läßt, daß die Unterschiede im bei gleicher Belichtung erhaltenen
Oberflächenpotential für alle Farbauszüge verschwinden,
.d. h. daß die in F i g. 1 gezeigten Potentialkurven
praktisch zusammenfallen, wie es in F i g. 5 gezeigt ist
In der DE-AS12 05 828 ist ein Verfahren zum Steuern
des Kontrastes bei der elektropLiotographischen Herstellung
von Bildern beschrieben, bei der eine photoleitfähige Schicht vorbelichtet, aufgeladen, bildmäßig
belichtet und dann entwickelt wird. Die Besonderheit dieses Verfahrens liegt in einer bestimmten
Dauer der Vorbelichtung, die mit Strahlung des selben Spektralbereichs durchgeführt werden soll, wie
sie für die bildmäßige Belichtung vorgesehen ist
Die DE-OS 19 58 446 betrifft ein Verfahren zum Regenerieren von photoleitfähigen Schichten, bei dem
vor dem Bilderzeugungsprozeß sichtbare Strahlung auf die photoleitfähige Schicht gerichtet wird, deren
Wellenlänge also im Spektralempfindlichkeitsbereich des photoleitfähigen Materials liegt
Schließlich offenbart die DE-OS 2156 136 das Ausdrucken von Informationen aus Binärsignalen auf
einem Aufzeichnungsmaterial mit Hilfe von gesteuert .geerdeten Schreibstiften, die einer Korona-Entladungselektrode
gegenüber die rückseitige leitende Schicht eines Aufzeichnungsmaterials aus dieser leitenden
Schicht einer photoleitfähigen Schicht und einer dielektrischen Schicht berühren. Zum Erhöhen der
Leitfähigkeit der photoleitfähigen Schicht des Aufzeichnungsmaterials im Augenblick der Aufzeichnung ist in
einem der Korona-Entladungselektrode benachbarten Bereich eine Belichtungslampe angeordnet, die einen
durch eine Blende definierten Aufzeichnungsspalt ausleuchtet. Hierdurch wird bewirkt, daß die photoleitfähige
Schicht des Aufzeichnungsmaterials, das vor der Aufzeichnung gleichmäßig aufgeladen wurde, im Aufzeichnungsbereich
leitend wird und das Aufzeichnungsmaterial in diesem Bereich dort entladen wird, wo die
Schreibstifte geerdet sind. Ohne die Lampe wäre dieser Entladungsvorgang nicht möglich, woraus deutlich wird,
daß dieses bekannte Verfahren mit dem erfindungsgemäßen Verfahren in keiner Beziehung steht.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 Kennlinien des Ladungsbildpotentials (V) in Abhängigkeit von der Belichtung (log E), die bei
Ausbildung von drei Farbauszügen einer Farbvorlage auf einem photoleitfähigen Aufzeichnungsmaterial bei
dem Verfahren des Standes der Technik ausgebildet werden,
F i g. 2 eine schematische Darstellung der Verfahrensabschnitte zur Ausbildung eines Ladungsbildes gem. der
Erfindung, wobei (a) einen Primärladungsschritt, (b) einen Entladungs- oder Aufladungsschritt in gleichzeitiger
Verbindung mit einer bildmäßigen Belichtung und (c) einen Oberflächen-Gesamtbelichtungsschritt veranschaulichen,
Fig.3 Kennlinien des Ladungsbildpotentials (V) in
Abhängigkeit von der Belichtung (log E), die bei Ausbildung von drei Farbauszügen einer Farbvorlage
auf einem photoleitfähigen Aufzeichnungsmaterial gem. dem Verfahren der Erfindung erhalten werden,
Fig.4 eine Seitenansicht eines elektrophotographischen
Mehrfarbengerätes, das eine Ausführungsform des Gerätes zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens darstellt,
F i g. 5 Kennlinien von Filtern, die für die bildmäßige Farbauszug-Belichtung und die annähernde Infrarot-Belichtung
gem. der Erfindung Verwendung finden, und
Fig.6 eine Empfindlichkeitskennlinie für eine Ausführungsform
eines im Rahmen der Erfindung verwendeten photoleitfähigen Aufzeichnungsmaterials.
Nachstehend soll zunächst das Prinzip des elektrophotographischen Verfahrens gem. der Erfindung unter
Bezugnahme auf Fig.2 im einzelnen beschrieben werden.
In F i g. 2 bezeichnet das Bezugszeichen A ein photoleitfähiges Aufzeichnungsmaterial, dessen grundsätzlicher
Aufbau eine elektrisch leitende Grundplatte 2\, eine auf die Grundplatte aufgebrachte photoleitfähige
Schicht ai und eine auf die photoleitfähige Schicht
aufgebrachte isolierende Deckschicht ai umfaßt.
Die photoleitfähige Schicht a2 wird durch Aufdampfen
oder Aufsprühen eines geeigneten photoleitfähigen r> Materials auf die elektrisch leitende Trägerschicht a·
oder durch Aufbringen des photoleitfähigen Materials auf die Trägerschicht mit Hilfe einer Auftragseinrichtung
oder einer Aufstampfvorrichtung ausgebildet. Als photoleitfähiges Material können CdS, CdSe, kristall!-
nes Se, ZnO, ZnS, TiO2, Se-Te und PbO in Form von
Gemischen sowie photoleitfähige Stoffe mit niedrigem Widerstand verwendet werden. Farbstoffe, Pigmente
oder dergleichen können als Sensibilisatoren zugefügt werden.
Das vorstehend genannte photoleitfähige Material kann in Form einer Dispersion in einem Kunststoffbzw.
Kunstharz-Bindemittel Verwendung finden.
Die Isolierschicht 33 wird unter Verwendung eines
Materials ausgebildet, das den Erfordernissen eines hohen Abriebwiderstandes, einer elektrostatischen
Ladungsremanenz mit hohem Widerstand und einer Durchlässigkeit für Strahlung, für die die photoleitfähige
Schicht empfindlich ist, genügt. Beispiele für ein derartiges Material stellen Fluorkunststoffe bzw. Fluoroharz,
Polykarbonatharz, Polyäthylenharz, Zelluloseacetatharz,
Polyesterharz und dergleichen dar.
Das elektrostatische Ladungsbild wird auf der Oberfläche des vorstehend beschriebenen photoleitfähigen
Aufzeichnungsmaterials durch die nachstehend erläuterten drei Verfahrensschritte (a) bis (c) ausgebildet:
Im Verfahrensschritt (a) wird die Oberfläche der isolierenden Deckschicht 33 des photoleitfähigen Aufzeichnungsmaterials
durch einen Korona-Entlader Ci der Wirkung einer mit einer vorgegebenen Polarität
erfolgenden Korona-Entladung ausgesetzt Die dem Korona-Entlader von einer Stromquelle E\ zugeführte
entgegengesetzten Polarität zu der zuerst aufgebrachten Ladung, eine Wechselstromquelle £3 oder eine auf
die entgegengesetzte Polarität vorgespannte asymmetrische Wechselstromquelle verwendet.
Gleichzeitig mit der bildmäßigen Belichtung und der mit entgegengesetzter Polarität erfolgenden Korona-Entladung
wird die Oberfläche des photoleitfähigen Aufzeichnungsmaterials annähernd infraroten Lichtstrahlen
ausgesetzt, die von einer Lichtquelle L ausgesandt werden.
Abschließend wird die Oberfläche des photoleitfähigen Aufzeichnungsmaterials im Verfahrensschritt (c)
einer Gesamtbelichtung mit weißem Licht unterworfen. Auf diese Weise wird ein elektrostatisches Ladungsbild
auf dem photoleitfähigen Aufzeichnungsmaterial A ausgebildet.
Im allgemeinen können sämtliche Lichtstrahlen mit einer über 700 nm liegenden Wellenlänge (wobei nicht
nur die Lichtstrahlen im sichtbaren Bereich, sondern auch die infraroten Strahlen eingeschlossen sind)
erfindungsgemäß als annähernd infrarote Strahlung verwendet werden. Überwiegend wird ein Wellenlängenbereich
verwendet, der außerhalb des Spektralempfindlichkeitsbereichs
des photoleitfähigen Aufzeichnungsmaterials liegt, insbesondere ein Bereich, in welchem das photoleitfähige Aufzeichnungsmaterial im
wesentlichen lichtunempfindlich ist. Bei dem Gerät zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es
erwünscht, daß die Minimal-Weileniänge der von der annähernd infraroten Lichtquelle ausgesandten Strahlung
auf ungefähr 600 nm begrenzt ist, obwohl auch Strahlung einschließlich der Lichtstrahlen im sichtbaren
Bereich in der Praxis verwendet werden könnte.
Gemäß dem vorstehend beschriebenen Verfahren wird auf dem photoleitfähigen Aufzeichnungsmaterial
ein elektrostatisches Ladungsbild ausgebildet, dessen y-Wert gut gesteuert ist. Diese erfindungsgemäß
erzielbare Wirkung wird bei der Farbwiedergabe ausgenutzt Bei der Farbwiedergabe wird der vorstehend
beschriebene Vorgang zur Ausbildung des elektrostatischen Ladungsbildes wiederholt zur Herstellung
von Farbauszügen durchgeführt, die sodann jeweils mit den entsprechenden Farbtonern entwickelt werden.
Die entwickelten Farbauszüge werden sodann zur Bildung des vollständigen Farbbildes genau zueinander
ausgerichtet und einander überdeckend auf ein Bildempfangsblatt übertragen.
Erfindungsgemäß wird eine gute Farbabstimmung bzw. Farbtönung zwischen den einzelnen elektrostati-
Spannung wird in Abhängigkeit von der Art des für die
photoleitfähige Schicht a2 verwendeten photoleitfähi- 50 sehen Ladungsbildern erhalten, die bei der Herstellung
gen Materials in geeigneter Weise ausgewählt Wenn der Farbauszüge gebildet werden. Dies ist in F i g. 3
z. B. als photoleätfähiges Mate: ia! für die Schicht si CdS näher veranschaulicht, in der die Kennlinien des
mit N-Photoleitfähigkeit ausgewählt wird, muß eine positive Spannung ( +) angelegt werden, um elektrische
Ladungen bzw. Ladungsträger in die Grenzschicht zwischen der isolierenden Deckschicht ai und der
photoleitfähigen Schicht a2 zu injizieren.
Im nächsten Verfahrensschritt (b) erfolgt mittels des Bildes einer Vorlage O eine bildmäßige Belichtung des
photoleitfähigen Aufzeichnungsmaterials (A), dessen Oberfläche im Verfahrensschritt (a) gleichmäßig aufgeladen
worden ist Während dieser bildmäßigen Belichtung wird mittels eines zweiten Korona-Entladers C2
eine Sekundär-Koronaentladung mit entgegengesetzter Ladungsbildpotentials (V) in Abhängigkeit von der
Belichtung (log E) der durch das vorstehend beschriebene Verfahren in drei Farbauszügen jeweils hergestellten
elektrostatischen Ladungsbilder dargestellt sind.
Aus F i g. 3 ist ersichtlich, daß die Kennlinie (B) des erfindungsgemäß hergestellten elektrostatischen Ladungsbildes
des blauen Farbauszugs im Vergleich zu demjenigen des Standes der Technik gemäß F i g. 1, bei
dem zur Ausbildung der einzelnen Farbauszug-Ladungsbilder keine annähernd infrarote Strahlung
durchgeführt wurde, in seinem hellen Teil ein stark verringertes Potential aufweist Bei der Kennlinie (G)
Polarität zu der vorher aufgebrachten Ladung auf die 65 für das Ladungsbild des grünen Farbauszugs sowie der
Oberfläche des photoleitfähigen Aufzeichnungsmaterials aufgebracht Als Spannungsquelle für den Korona-Entlader
C2 wird eine Gleichstromquelle E2 mit der
Kennlinie (R) des Ladungsbildes für den roten Farbauszug kann das Potential im hellen Teil in
gewünschter Weise verringert werden. Auf diese Weise
ist erfindungsgemäß eine Übereinstimmung sämtlicher drei Ladungsbildkennlinien B, G und R erzielbar. In
dieser Hinsicht ist zu beachten, daß die Verringerung des Potentials gemäß den Kennlinien B, G und R im
dunkelsten Teil gering und in dem Bereich zwischen dem dunklen Teil und dem hellen Teil groß ist. Dies hat
zur Folge, daß bei den gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Kennlinien B, G und R nicht
länger ein stufenartiger Teil zwischen dem dunklen Bereich und dem hellen Bereich wie im Fall der )0
Kennlinien gem.Fig. 1 auftritt. Die Kennlinien ß,Gund
R weisen daher eine wesentlich bessere Linearität auf, so daß ein breiterer Ansprechbereich des Potentials auf
die Belichtung erhalten wird.
Die Gründe für die erzielten vorteilhaften Auswirkungen
soücn aus der nachstehenden Betrachtung ersichtlich werden:
Bei der Ausbildung eines elektrostatischen Ladungsbildes werden jeweils elektrische Ladungen bzw.
Ladungsträger bei der Primäraufladung durch die elektrisch leitende Grundplatte hindurch injiziert und in
der Grenzschicht zwischen der isolierenden Deckschicht und der photoleitfähigen Schicht eingefangen,
nachdem sie die photoleitfähige Schicht passiert haben. Zu diesem Zeitpunkt kann jedoch ein Teil der Ladungen
bzw. Ladungsträger die Grenzschicht nicht erreichen, und bleibt in der photoleitfähigen Schicht entsprechend
dem Einfang-Energiewert gefangen. Bei dem sodann erfolgenden Verfahrensschritt der Sekundär-Aufladung
mit entgegengesetzter Polarität oder Wechselstrom-Entladung, die gleichzeitig mit der bildmäßigen
Belichtung erfolgt, wird das eine kurze Wellenlänge aufweisende Licht, insbesondere das für die Belichtung
verwendete blaue Licht, allein von der Oberfläche der photoleitfähigen Schicht absorbiert. Dies hat zur Folge,
daß, während die in der Grenzschicht zwischen der isolierenden Deckschicht und der photoleitfähigen
Schicht eingefangenen elektrischen Ladungen bzw. Ladungsträger im hellen Teil aus dem Einfangszustand
freigegeben werden können, andere Ladungen bzw. Ladungsträger weiterhin innerhalb der photoleitfähigen
Schicht festgehalten werden, was zur Bildung eines Restpotentials führt Im Falle einer Belichtung mit
Rotlicht kann das Licht in das Innere der photoleitfähigen Schicht eindringen, so daß darin eingefangene
Ladungen freigegeben werden können, was dazu führt, daß kein oder nur ein sehr geringes Restpotential
auftritt Der bei der Belichtung mit grünem Licht auftretende Zustand nimmt eine Zwischenstellung
zwischen demjenigen bei der Belichtung mit blauem Licht und demjenigen bei der Belichtung mit rotem
Licht ein, so daß sich in diesem Falle ein gewisses Restpotential bilden kann. Die Tiefe der Lichtabsorption
durch die photoleitfähige Schicht ändert sich somit in dieser Weise in Abhängigkeit von der Wellenlänge
des für die bildmäßige Belichtung verwendeten Lichtes. Dies läßt sich anhand folgender bekannter Tatsachen
erläutern:
Gemäß der Reyleighschen Lichtstreufunktion ist die von der zur Bildung der photoleitfähigen Schicht ω
verwendeten und in einem Kunstharz-Bindemittel dispergierten photoleitfähigen Substanz bewirkte Licht- '
streuung der vierten Potenz der Lichtwellenlänge umgekehrt proportional.
Photoleitfähiges Material besitzt seine eigene Farbe
(so ist z.B. CdS Gelb), was zu der Bildung einer Differenz bei der Lichtabsorption in Abhängigkeit von
der Differenz der Wellenlängen führt
Die gleichmäßige Belichtung mit annähernd infrarote Lichtstrahlen enthaltendem Licht, die gemäß der
Erfindung bei jeder Belichtung zur Bildung eines Farbauszuges durchgeführt wird, hat die Wirkung, daß
innerhalb der photoleitfähigen Schicht eingefangene elektrische Ladungen, die allein durch die Farbauszugbeiichtung
nicht freigegeben werden können, nunmehr aus dem Einfangszusland herausgelöst und freigegeben
werden. Die anderenfalls zwischen den Bildern der drei Farbauszüge bestehende Differenz in Bezug auf die
Ladungsbild-Potentialkennlinien wird dadurch fast zum Verschwinden gebracht. Diese Wirkung einer gleichmäßigen
Belichtung mit annähernd infraroten Strahlen ist bei der Belichtung mit blauem Licht am stärksten
ausgeprägt und wird für Grün und für Rot in dieser Reihenfolge immer geringer.
Die Verringerung des Ladungsbildpotentials, die sich aus der gleichmäßigen Belichtung mit nahezu bzw.
annähernd infrarote Strahlen enthaltendem schwachen Licht gemäß dem vorgeschlagenen Verfahren ergibt, ist
im dunklen Teil einer bildmäßigen Farbauszug-Belichtung gering und in dem Zwischenbereich zwischen dem
dunklen und dem heilen Teil stark ausgeprägt. Es kann davon ausgegangen werden, daß diese Erscheinung
darauf beruht, daß die zur Freisetzung der in der photoleitfähigen Schicht eingefangenen und zur Bildung
des Restpotentials beitragenden Ladungen erforderliche Energie größer als die zur Freisetzung der in der
Grenzschicht zwischen der isolierenden Deckschicht und der photoleitfähigen Schicht eingefangenen Ladungen
erforderliche Energie ist.
Im Vergleich zu der dunklen Seite erhält die helle Seite eine größere Lichtmenge und darüberhinaus
beschleunigt das annähernd infrarote Licht die Freigabe der Ladungen aus dem Einfangzustand in der Tiefe.
Diese kombinierte Wirkung des Lichtes führt zu einer wirksamen Freigabe der Ladungen bzw. Ladungsträger.
Zum Zeitpunkt der Farbauszug-Belichtung werden einige in der Zwischenschicht zwischen der isolierenden
Deckschicht und der photoleitfähigen Schicht eingefangene Ladungen auch im Dunkelbereich freigegeben.
Diese im Dunkelbereich freigegebenen Ladungen können jedoch bei dem Leerstellenwert der durch die
gleichmäßige Belichtung mit annähernd infrarotem Licht innerhalb der photoleitfähigen Schicht gebildeten
Einfangenergie eingefangen und festgehalten werden.
Für die vorstehend wiedergegebenen theoretischen Betrachtungen der durch die Erfindung erzielbaren
Wirkung ist bisher noch kein vollständiger Nachweis erbracht worden. Zur vollständigen Erklärung des der
Freigabe der eingefangenen Ladungen bzw. Ladungsträger zugrundeliegenden Mechanismus bedarf es daher
ggf. weiterer Analysen und Untersuchungen.
In F i g. 4 ist eine Ausführungsform eines Farbkopiergerätes
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens veranschaulicht
Bei diesem Farbkopiergerät trägt eine Aufzeichnungstrommel 1 ein photoleitfähiges Aufzeichnungsmaterial,
das im wesentlichen in der vorstehend beschriebenen Weise aus einer elektrisch leitenden Schicht
einer photoleitfähigen Schicht und einer isolierenden Deckschicht besteht Eine zu kopierende Vorlage wird
auf einen aus Glas bestehenden Vorlagentisch 2 gelegt und mit einer Lampe 3 ausgeleuchtet Zur Abtastung der
Vorlage bewegen sich Abtastspiegel 4 und 5 synchron mit der Drehbewegung der Aufzeichnungstrommel 1.
Die Lampe 3 bewegt sich ebenfalls zusammen mit den Abtastspiegeln, so daß sie die Position 3' erreicht wenn
die Abtastspiegel 4 und 5 jeweils die Position 4' bzw. 5' erreichen.
Das durch die Abtastung der Vorlage erhaltene Licht wird über ein optisches System 6, einen Spiegel 7, eine
Einrichtung 8 zur Herstellung von Farbauszügen und einen Spiegel 9 sowie weiterhin über einen gleichzeitig
mit einer Belichtungseinrichtung versehenen Entlader 10 auf die Oberfläche des photoleitfähigen Aufzeichnungsmaterials
projiziert Die Einrichtung 8 zur Herstellung von Farbauszügen ist derart aufgebaut und
angeordnet, daß wahlweise auf ein Blaufilter 81, ein Grünfilter 82, ein Rotfilter 83 und ein ND-Filter 84
umgeschaltet werden kann.
In der Nähe des Spiegels 9 ist eine Lichtquelle 11 angeordnet, die aus Miniatur-Wolframlampen bestehen
kann. Die Lichtquelle ist derart eingestellt, daß sie mit einer vorgegebenen Belichtungsstärke jeweils bei einer
Farbauszug-Belichtung eingeschaltet wird. Das von der Lichtquelle 11 ausgesandte Licht wird gleichmäßig über
ein annähernd infrarote Lichtstrahlen übertragendes Filter 12 auf die photoleitfähige Aufzeichnungstrommel
1 projiziert. Die gleichmäßige Bestrahlung mit annähernd infrarotem Licht erfolgt gleichzeitig mit der
bildmäßigen Belichtung der photoleitfähigen Aufzeichnungstrommel durch das Vorlagenbild. Die erforderliehe
Steuerung der Bestrahlung mittels des annähernd infraroten Lichtes kann zweckmäßig durch Steuerung
der an die als Lichtquelle 11 diende Lampe angelegten
Spannung erfolgen.
Die spektralen Durchlaßeigenschaften eines jeden bei
der Farbauszug-Belichtung verwendeten Farbfilters sowie des Durchlaßfilters für das annähernd infrarote
Licht sind in Fig.5 veranschaulicht, wobei die durchgezogene Kennlinie ß diejenige des Blaufilters, die
gestrichelte Kennlinie G diejenige des Grünfilters, die strichpunktierte Kennlinie R diejenige des Rotfilters
und die mit jeweils zwei Punkten strichpunktierte Kennlinie NR diejenige des annähernden Infrarotfilters
sind.
Vor der vorstehend beschriebenen bildmäßigen Belichtung und der gleichmäßigen annähernden Infrarot-Belichtung
wird die Oberfläche der photoleitfähigen Aufzeichnungstrommel 1 mittels eines Reinigungsblattes
13 gesäubert und sodann mittels eines Primärladers 14 gleichmäßig aufgeladen, so daß das photoleitfähige
Aufzeichnungsmaterial ein gleichmäßiges Oberflächenpotential erhält. Die derart vorbereitete Oberfläche des
photoleitfähigen Aufzeichnungsmaterials wird sodann der vorstehend beschriebenen bildmäßigen Belichtung
mit dem Vorlagen-Bildlicht sowie mit der annähernd infraroten Strahlung ausgesetzt wobei außerdem eine
Wechselstrom-Entladung durch den Entlader 10 gleichzeitig mit der Belichtung durchgeführt wird. Sodann
erfolgt eine Gesamtbelichtung der Oberfläche durch eine Gesamtbelichtungsquelle 15. Damit ist ein elektrostatisches
Ladungsbild mit hohem Kontrast auf der Oberfläche des photoleitfähigen Aufzeichnungsmaterials
ausgebildet
Die Entwicklung des Ladungsbildes wird in einer Entwicklungsstation durchgeführt bei der eine Entwicklungseinrichtung
16 vorgesehen ist die Entwicklungseinheiten zur Zuführung der erforderlichen Farbentwickler
aufweist und zwar eine Entwicklungseinheit 16( für Gelbentwickler, eine Entwicklungseinheit I62 für
Magentarot-Entwickler, eine Entwicklungseinheit I63 für Zyanblau-Entwickler und eine Entwicklungseinheit
I64 für Schwarz-Entwickler.
Das entwickelte Bild wird auf eine Bildempfangsmaterial 17 übertragen, das mittels einer Transportwalze
18 einer Bildübertragungseinheit 19 zugeführt wird. Die Bildübertragungseinheit 19 weist einen Greifer 20 auf,
durch den die Vorderkante des Bildempfangsmaterials 17 ergriffen wird, um das Bildempfangsmaterial in seiner
Stellung festzuhalten. Mittels eines Korona-Entladers 21 für die Bildübertragung wird das Blattform
aufweisende Bildempfangsmaterial von seiner Rückseite her einer Korona-Entladung ausgesetzt wodurch das
entwickelte Bild von dem photoleitfähigen Aufzeichnungsmaterial auf das Bildempfangsblatt übertragen
wird. Im Falle einer monochromatischen Kopie wird das Bildempfangsblatt 17 unmittelbar nach der Bildübertragung
von der Bildübertragungseinheit mittels einer Trennklinke 22 abgelöst. Im Falle der vorgesehenen
mehrfarbigen Wiedergabe wird dagegen der Greifer 20 der Bildübertragungseinheit nicht freigegeben und die
Trennklinke 21 nicht betätigt bevor nicht zwei oder drei Farbauszüge auf das Bildempfangsmaterial übertragen
worden sind. Während dieses Bildübertragungsschrittes hält die Bildübertragungseinheit 19 das Bildempfangsmaterial
weiter in seiner Stellung fest In beiden Fällen wird das Bildempfangsmaterial 17 nach seinem Ablösen
mittels eines Förderbandes 23 zu einer Wärmefixierwalze 24 transportiert so daß das auf dem Bildempfangsmaterial
befindliche entwickelte Bild wärmefixiert wird.
Nach Beendigung des Fixiervorganges wird das Bildempfangsmaterial in einen Blattaufnahmebehälter
ausgetragen. Die photoleitfähige Aufzeichnungstrommel 1 wird dagegen nach der Bildübertragung in der
Reinigungsstation einer Säuberung in Bezug auf an ihrer Oberfläche haftenden Entwicklerresten unterzogen, so
daß die Aufzeichnungstrommel wieder für einen nächsten Kopierzyklus bereit ist
Zum besseren Verständnis der Erfindung werden nachstehend einige Beispiele wiedergegeben:
Eine photoleitfähige Platte mit dem vorstehend beschriebenen Drei-Schichten-Aufbau wurde gemäß
folgender Vorschrift hergestellt:
Mikrokristallines Kadmiumsulfid
(CdS aktiviert durch Kupfer) 100 g
Vinylchlorid- Vinylacetat-Copolymer 10 g
Methylethylketon 20 g
Methylisobutylketon 30 g
Diese Bestandteile wurden zur Bildung einer photoleitfähigen flüssigen Dispersion gleichmäßig dispergiert
Nach einer Trocknung wurde die Dispersion auf eine Aluminiumfolie zur Bildung einer dünnen Beschichtung
von 40 μπι Dicke aufgebracht und sodann getrocknet
Aaf die Beschichtung wurde eine dünne Polyesterschicht mit einer Dicke von 25 μπι Dicke aufgebracht
und unter Verwendung eines Bindemittels aus Epoxydharz mit dieser verbunden, so daß eine photoleitfähige
Platte mit einem Drei-Schichten-Aufbau erhalten wurde.
Sodann wurde die photoleitfähige Platte an einer Metalltrommel zur Bildung einer photoleitfähigen
Aufzeichnungstrommel befestigt Die auf diese Weise hergestellte photoleitfähige Aufzeichnungstrommel
wurde zur Durchführung des Verfahrens in dem in F i g. 4 veranschaulichten Farbkopiergerät installiert
Zunächst wurde eine Primärladung auf die photoleitfähige Aufzeichnungstrommel durch Anlegen einer
Spannung von + 6,3 kV aufgebracht woraufhin sie einer
bildmäßigen Belichtung durch ein Vorlagenbild ausgesetzt wurde, während eine Entladung durch Anlegen
einer Wechselspannung von 6,5 kV erfolgte. Als Vorlage wurde eine von einer Halogenlampe ausgeleuchtete
Kodak-Grau-Skala verwendet, wobei die Belichtung über ein Blaufilter B (Interferenzfilter), das
die in F i g. 5 dargestellte spektrale Durchlässigkeitsverteilung aufwies, mit einer maximalen Belichtungsstärke
von 6 μ]/οτη2 erfolgte. Sodann wurde die gesamte
Oberfläche der photoleitfähigen Aufzeichnungstrommel mit weißem Licht belichtet. Auf diese Weise wurde
ein elektrostatisches Ladungsbild ausgebildet. Als Steuerung wurde bei dieser Versuchsdurchführung
keine Belichtung mit annähernd infraroter Strahlung vorgenommen. Das Potential des Ladungsbildes auf der
photoleitfähigen Aufzeichnungstrommel wurde mit einem Elektrometer gemessen.
in der gleichen Weise wurden Belichtungen über ein
Grünfilter (Interferenzfilter) gemäß der Kennlinie G nach F i g. 5 mit einer maximalen Belichtungsstärke von
5 μΐ/cm2 sowie über ein Rotfilter R(Kodak Wratten Nr.
25) mit einer maximalen Belichtungsstärke von 9 μΐ/cm2
durchgeführt und die Potentiale der sich ergebenden Ladungsbilder auf der photoleitfähigen Aufzeichnungstrommel
jeweils in der gleichen Weise gemessen. Die Ergebnisse dieser Messungen sind in der nachstehend
aufgeführten Tabelle 1 wiedergegeben.
Tabelle 1 |
Dichte
O.lü |
der Vorlage
0.50 |
1.00 | 1.50 |
Farbauszugfilter | 30 V -30 -50 |
250 V 220 200 |
440V 430 430 |
480 V 470 460 |
Blau Grün Rot |
||||
0.10 0.50 1.00 1.50
Blau
Grün
Rot
-50 V | 180 V | 400 V | 450 V |
(/180) | (A 70) | (A 40) | (A 20) |
-60 | 170 | 390 | 440 |
(A 30) | (A 50) | (A 40) | (A 30) |
-60 | 180 | 400 | 440 |
(A 10) | (A 20) | (A 20) | (A 20) |
Der vorstehend beschriebene elektrostatische Ladungsbild-Erzeugungsprozeß
wurde wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, daß die Farbauszug-Belichtung
jeweils von einer mit annähernd infrarotem Licht erfolgenden Bestrahlung zur Steuerung des Gradienten
des gebildeten Ladungsbildes begleitet war.
Zu diesem Zweck wurden vier Miniatur-Wolframlampen von 24 V und 03 W hinter dem Farbauszugfilter
entlang der Achse der photoleitfähigen Aufzeichnungstrommel angeordnet, so daß die Oberfläche der
Aufzeichnungstrommel gleichmäßig mit dem durch ein für annähernd infrarote Strahlen durchlässigen Filter
NR (Kodak Wratten Nr. 87) mit der in Fig.5 dargestellten Kennlinie hindurchtretenden Licht bestrahlt
wurde.
Mit dieser Anordnung wurde die photoleitfähige Trommeloberfläche einer gleichmäßigen Bestrahlung
mit annähernd infrarotem Licht und einer Bestrahlungsstärke von 14 μΐ/cm2 (20 V eingeschaltet) bei der blauen
Farbauszug-Belichtung ausgesetzt, wobei die Bestrahlungsstärke für Grün 10 μΤ/αη2 (18 V eingeschaltet) und
für Rot 7 μΐ/αη2 (16 V eingeschaltet) betrug. Das
Potential des dann gebildeten elektrostatischen Ladungsbildes wurde jeweils gemessen.
Die ermittelten Ladungsbildpotentiale sind in der nachstehenden Tabelle 2 wiedergegeben. Außerdem ist
in der Tabelle die Potentialdifferenz zu dem entsprechenden Steuerwert (Tabelle 1) in Klammern hinzugefügt
Aus der vorstehend wiedergegebenen Tabelle 2 ist ersichtlich, daß erfindungsgemäß eine große Verringerung
des Ladungsbildpotentials im hellen Teil der Farbauszug-Belichtung erzielt wird. Außerdem ist
ersichtlich, daß das Potential im Bereich von dem dunklen Teil (Dichte der Vorlage: 1,00 und 0,50) bis zu
dem hellen Teil (Dichte der Vorlage: 0,10) der blauen, grünen und roten Farbauszug-Belichtung auf einen
Betrag reduziert ist, der gleich oder größer als die Verringerung des Potentials im dunkelsten Teil (Dichte
der Vorlage: 1,50) ist. Als Ergebnis wird eine Übereinstimmung sämtlicher drei Ladungsbild-Potentialkennlinien
für die blaue, grüne und rote Farbkomponente erhalten, so daß die Kennlinien eine wesentlich
bessere Linearität aufweisen.
In F i g. 6 ist die Verteilung der spektralen Empfindlichkeit der bei diesem Ausführungsbeispiel verwendeten
photoleitfähigen Aufzeichnungstrommel veranschaulicht Über der Abszisse ist die Wellenlänge und
über der Ordinate die spezifische Empfindlichkeit aufgetragen. Fig.6 ist zu entnehmen, daß die
photoleitfähige Aufzeichnungstrommel in dem bei dem vorstehend beschriebenen Versuchen verwendeten
annähernd infraroten Lichtbereich fast keine Empfindlichkeit aufweist
Zur weiteren Veranschaulichung der erfindungsgemäß erzielbaren Wirkung wurde ein weiterer Versuch
durchgeführt Bei diesem Versuch entfiel die vorstehend beschriebene gleichförmige Bestrahlung mit annähernd
infrarotem Licht und stattdessen wurde der Wert der Farbauszug-Belichtung auf einen Betrag erhöht, bei der
das Ladungsbildpotential für eine Vorlagendichte von 0,10 erhalten werden konnte. Es wurde ermittelt daß die
für diese Belichtung erforderliche Lichtverstärkung 80% für die blaue Farbauszug-Belichtung, 30% für die
grüne Farbauszug-Belichtung und 10% für die rote Farbauszug-Belichtung betrug. Außerdem wurde festgestellt
daß die Ladungsbild-Potentialkennlinie für die blaue Farbauszug-Belichtung die Tendenz aufwies, daß
mit der Verstärkung der Belichtung das Potential an dem von dem dunklen Teil zu dem hellen Teil
verlaufenden Bereich im Ganzen abnahm. Diese Tendenz zeigte sich auch bei der grünen Farbauszug-Belichtung
und der roten Farbauszug-Belichtung, obwohl sie in dieser Reihenfolge immer geringer wurde.
Es war im wesentlichen unmöglich, eine Übereinstimmung der drei Kennlinien für die blaue, grüne und rote
Farbkomponente allein durch Steuerung der Belichtungsstfrke
bei jeder Farbauszug-Belichtung zu erhalten.
Die unter den Bedingungen gemäß Tabelle 2 gebildeten Ladungsbilder der einzelnen Farbkomponenten
wurden sodann mit gefärbten Entwicklungsmitteln unter Verwendung von Gelbentwickler für die
Blau-Komponente, von Magentarot-Entwickler für die Grün-Komponente und von Zyanblau für die Rot-Komponente
entwickelt und die entwickelten Bilder jeweils auf einem Bildempfangsblatt einander überlagert.
Sodann wurde die Fixierung durchgeführt Auf diese Weise wurde eine Farbkopie hergestellt, die eine sehr
gute Farbabstimmung bzw. Farbtönung aufwies und in Bezug auf die Wiedergabe des Farbgradienten ausgezeichnet
war.
Alle bei diesem Beispiel verwendeten Farbentwicklungsmittel
hatten im Vergleich zueinander annähernd den gleichen y-Wert der Bilddichte-Ladungsbildpotential-Kennlinie.
Bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel wurden daher die Einstellungen in
Bezug auf die Farbauszug-Belichtungen derart vorgenommen, daß die einzelnen Farbkomponenten-Ladungsbilder
die gleiche elektrostatische Ladungsbild-Kennlinie aufwiesen. Es besteht jedoch die Möglichkeit,
daß diese gefärbten Farbentwicklungsmittel sich hinsichtlich ihrer ^-Charakteristik z. B. aufgrund einer
Einfärbung bzw. Verfärbung oder einer Verschmutzung untereinander unterscheiden. In einem solchen Falle
muß der Betrag der Bestrahlung mit annähernd infraroten Strahlen bei jeder einzelnen Farbauszug-Belichtung
in Abhängigkeit von der Charakteristik des Entwicklungsmittels jeweils in geeigneter Weise gcän
dert werden, damit unterschiedliche Potentialkennwer te der einzelnen Farbkomponenten-Ladungsbilde
zueinander erhalten werden. Auf diese Weise kann di< Farbabstimmung bzw. Farbtönung nach der Entwick
lung genau eingestellt werden, und zwar auch dann wenn die verwendeten Entwicklungsmittel in Bezug au
ihre y-Charakteristik Unterschiede aufweisen.
Wie aus der vorstehenden Beschreibung ersichtlid
ίο ist, ist eine gute und genaue Steuerung des γ-Wertes de
gebildeten elektrostatischen Ladungsbildes sowie di< Herstellung eines in Bezug auf seinen Gradienter
ausgezeichneten Bildes möglich. Bei der Farbwiederga be wird ein Farbbild mit einer guten Farbabstimmunj
bzw. Farbtönung durch Steuerung des γ-Wertes für die
jeweils einem Farbauszug entsprechenden einzelner elektrostatischen Ladungsbilder erhalten.
Das Gerät zur Durchführung des vorgeschlagener Verfahrens weist einen einfachen Aufbau auf. Es is
lediglich erforderlich, zusätzlich eine Lichtquelle füi annähernd infrarotes Licht in dem Lichtweg für di(
Belichtung zur Steuerung des y-Wertes der in derr Gerät herzustellenden elektrostatischen Ladungsbildei
vorzusehen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Elektrophotographisches Verfahren zur Erzeugung mehrfarbiger Bilder einer Vorlage, bei dem ein
photoempfindliches Aufzeichnungsmaterial zur Ausbildung elektrostatischer Ladungsbilder mit den
unterschiedlichen Farbauszügen der Vorlage belichtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß im
wesentlichen gleichzeitig mit dem bildmäßigen )0
Belichten Strahlung auf das Aufzeichnungsmaterial gerichtet wird, deren Wellenlängen überwiegend in
einem Wellenlängenbereich liegen, der außerhalb des Spektralempfindlichkeitsbereichs des Aufzeichnungsmaterials annähernd im nahen IR-Bereich
liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem ein photoempfindliches Aufzeichnungsmaterial mit einer elektrisch leitenden Schicht, einer photoleitfähigen Schicht und einer isolierenden Deckschicht
verwendet wird, das zunächst gleichmäßig einer Korona-Entladung einer vorgegebenen Polarität
ausgesetzt, dann bildmäßig mit einem Farbauszug des Vorlagenbilds belichtet und gleichzeitig oder
unmittelbar danach einer Korona-Entladung entge- 2s
gengesetzter Polarität ausgesetzt und schließlich total belichtet wird, worauf das entstandene
Ladungsbild entwickelt wird, und bei dem diese Verfahrensschritte für jeden der Farbauszüge des
Vorlagenbilds wiederholt werden, dadurch gekenn- M zeichnet, daß die Strahlung im wesentlichen
gleichzeitig mit jedem bildmäßigen Belichten des Aufzeichnungsmaterials mit einem Farbauszug des
Vorlagenbilds auf das Aufzeichnungsmaterial gerichtet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge der auf das Aufzeichnungsmaterial gerichteten Strahlung in Abhängigkeit von
dem Wellenlängenbereich des jeweiligen Farbauszugs des Vorlagenbilds gesteuert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem das Aufzeichnungsmaterial mit einem blauen, einem
grünen und einem roten Farbauszug des Vorlagenbilds belichtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
Menge der auf das Aufzeichnungsmaterial gerichtete Strahlung bei der Belichtung desselben mit
blauem Licht am größten ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellenlängen der auf das Aufzeichnungsmaterial gerich- so
teten Strahlung über dem Wert 700 nm liegen.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die auf das
Aufzeichnungsmaterial gerichtete Strahlung nur eine Komponente besitzt, deren Wellenlänge über
dem Wert 700 nm liegt.
7. Elektrophotographisches Gerät zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einer Einrichtung zum Belichten
des Aufzeichnungsmaterials mit den unterschiedlichen Farbauszügen der Vorlage zur Ausbildung
entsprechender Ladungsbilder, dadurch gekennzeichnet, daß der Belichtungseinrichtung eine die
Strahlung erzeugende und an der Belichtungsstelle auf das Aufzeichnungsmaterial richtende Einrich- es
tung (11,12) zugeordnet ist.
8. Gerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Strahlungseinrichtung eine mit steuerba
rer Spannung betreibbare Wolframlampe (11) mit einem nur annähernd IR-Strahlung durchlassenden
Filter (12) vorgesehen ist
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