DE2826155B2 - Verwindungsweicher Drehgestellrahmen für Schienenfahrzeuge - Google Patents
Verwindungsweicher Drehgestellrahmen für SchienenfahrzeugeInfo
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Description
Bei Schienenfahrzeugen wurden früher durchweg verwindungssteife Drehgestellrahmen verwendet, in
denen die Räder mittels einer verhältnismäßig weichen Primärfederung gelagert waren.
Es ist bekannt (DE-PS 16 05 141 und DE-PS 55 632), für Schienenfahrzeuge verwindungsweiche
Drehgestellrahmen zu verwenden. Diese verwindungsweichen Drehgestellrahmen haben den Vorteil, daß die
Primärfederung zwischen Radachslager und Drehgestellrahmen verhältnismäßig hart sein, unter Umständen
sogar vollständig entfallen kann. Liegen bei einem verwindungsweichen Drehgestell die Berührungspunkte
der Räder mit den Schienen in einer horizontalen Ebene, so ergibt sich für alle Punkte gleiche Radlast.
Aber auch wenn sich ein Punkt außerhalb dieser Ebene befindet, beispielsweise in den Übergangsrampen bei
Gleisüberhöhungen, treten nur ganz geringfügige Unterschiede in der Radlast auf, weil das Drehgestell
gegen solche Formänderungen nur geringen Widerstand leistet Es besteht keine Gefahr, daß sich ein Rad
von der Schiene abhebt.
Es sind ferner Schienenfahrzeuge bekannt, deren Rahmen aus geraden Längsträgern und Querträgern
besteht (DD-PS 118 573). Bei diesen bekannten Rahmen liegen aber die Längsträger und die stirnssitigen
Querträger in gleicher Höhe, und Ober- und Untergurte sind miteinander verschweißt, so daß diese
ίο Träger nicht verdrehweich sind.
Bei den bekannten verwindungsweichen Drehgestellrahmen sind die verdrehweichen Längs- und die
verdrehweichen Querträger so zusammengeschweißt, daß an den Schweißstellen die Verdrehweichheit nicht
behindert wird, wozu Voraussetzung ist, daß die beim Verdrehen eines Trägers auftretenden Längsverschiebungen
der Gurte gegeneinander nicht behindert werden. Bei den bekannten Drehgestellrahmen wird
dies dadurch erreicht, daß die Träger oder wenigstens deren Ober- oder Untergurte gekröpft sind. Insbesondere
wurden die Längsträger nach unten gekröpft, was die Möglichkeit ergab, die Enden der Längsträger
drehsteif auszubilden, um zu vermeiden, daß sich die Enden bei einer auf den Radsatz wirkenden Querkraft
verdrehen. Auch die Querträger wurden entweder im ganzen gekröpft, oder es wurden wenigstens die
Untergurte der Querträger in einem Bogen geführt, der die Schubbewegungen aufnehmen konnte, und das Ende
mit dem Längsträger verschweißt. Die Drehgestellrahmen wurden in Η-Bauart ausgeführt, da durch das
Anschweißen von Querträgern an den beiden Stirnseiten die Verdrehweichheit der Träger und damit die
Verwindungsweichheit des Drehgestellrahmens beeinträchtigt worden wäre.
Die Drehgestelle mit verwindungsweichen Rahmen haben sich sehr gut bewährt. Sie eignen sich für alle
Bereiche des Schienenverkehrs, nämlich für Reisezugwagen, Nahverkehrs- und S-Bahnwagen, Straßenbahnwagen
und Güterwagen. Sie besitzen sehr gute Laufeigenschaften und eignen sich daher auch für hohe
Geschwindigkeiten, können verhälntismäßig leicht ausgeführt werden und bringen Einsparungen an der
Primärfederung.
Bei diesen unterschiedlichen Verwendungsmöglichkeiten der verwindungsweichen Drehgestelle mußten
immer wieder Neukonstruktionen geschaffen werden, weil die Anforderungen bezüglich Länge und Breite des
Drehgestellrahmens, Belastbarkeit usw. sehr unterschiedlich waren. Die gekröpfte Form der Träger
brachte es mit sich, daß dabei jedesmal das ganze Drehgestell vollständig neu durchkonstruiert werden
mußte. Schon die Bedingung, daß der Abstand der Radachsen um 30 cm vergrößert werden sollte, machte
den hohen Kostenaufwand für eine vollständige Neukonstruktion erforderlich.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Drehgestellrahmen nach dem Oberbegriff zu schaffen, der den
verschiedenen Bedingungen bezüglich der Abmessungen, der Belastbarkeit und der Anordnung von Federn,
Bremsen und gegebenenfalls Motoren und anderen Zusatzeinrichtungen angepaßt werden kann, ohne daß
jedesmal eine vollständige Neukonstruktion mit allen dazu erforderlichen Detailzeichnungen durchgeführt
werden muß.
Diese Anpassungsfähigkeit wird bei einem Drehgestellrahmen, der aus verdrehweichen Querträgern und
geraden und verdrehweichen Längsträgern besteht, die miteinander durch Schweißung zu einem Rechteckrah-
men verbunden sind, gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß zwei Querträger an den Stirnseiten und
einer oder mehrere Querträger in der Mitte so angeordnet sind, daß ihre Enden unter den Längsträgern
liegen und die Untergurte der Längsträger mit den Obergurten der Querträger verschweißt sind. Zweckmäßig
sind auch die Querträger gerade Träger. Weitere vorteilhafte Ausbildungen sind den folgenden Unteransprüchen
zu entnehmen. Für die Ansprüche 2 und 6 wird Schutz nur in Verbindung mit dem Hauptanspruch
gesucht.
Unter einem geraden Träger im Sinne der Erfindung sind Träger zu verstehen, bei denen mindestens die
Gurte, die mit den Gurten der anderen Träger verschweißt sind, gerade, also nicht gekröpft sind. Als
verdrehweiche Träger können in an sich bekannter Weise alle Träger mit offenem Profil, also insbesondere
Träger mit T-, I- oder U-Querschnitt oder auch längsgeschlitzte Kastenträger, verwendet werden. Dadurch,
daß die Untergurte der Längsträger mit den Obergurten der Querträger verschweißt sind, bleiben
die Querschnitte aller Träger auch an den Trägerenden frei und die Schubbewegungen beim Verdrehen der
Träger werden nicht behindert. Dadurch w:rd es möglich, von der bisher verwendeten Η-Form auf die
Η-Form mit Kopfträgern oder auf die Rechteckform überzugehen oder dem Rahmen in der Mitte noch
weitere Querträger zu geben, ohne daß dadurch die Verwindungsweichheit des Rahmens auch nur im
mindesten beeinträchtigt würde. Die Eckensteifheit jo
kann dabei schon durch die Flächenverschweißung der Obergurte der Querträger mit den Untergurten der
Längsträger weitgehend gewährleistet werden, insbesondere wenn in der Mitte des Rahmens zwei
zueinander parallele Querträger vorgesehen sind. Die Eckensteifheit kann aber auch dadurch gewährleistet
werden, daß mindestens annähernd in Höhe der Untergurte der Längsträger ein Blech, im folgenden als
Schubblech bezeichnet, angeschweißt ist.
Bei dem Drehgestellrahmen nach der Erfindung bestimmen die Untergurte der Längsträger, wenn die
Berührungspunkte der Räder mit den Schienen in einer Ebene liegen, eine Ebene, die beim Anheben eines Rades
räumlich verwunden wird.
Dadurch, daß für die Längsträger und gegebenenfalls auch für die Querträger gerade Träger verwendet
werden, wird erreicht, daß das Drehgestell ohne Schwierigkeit durch entsprechende Wahl der Länge der
Längsträger und der Länge der Querträger jedem Wunsch angepaßt wei den kann. Andererseits ist es auch
möglich, ohne irgendeine andere konstruktive Änderung, wenn höhere Belastbarkeit verlangt wird, die
Höhe der Längsträger und/oder die Höhe der Querträger, insbesondere der mittleren Querträger, zu
vergrößern. Bei den Längsträgern kann die Belastbarkeit dadurch erhöht werden, daß zwischen den
Radiagern unter den Untergurten zusätzliche offene Träger angeschweißt sind. Bei den Querträgern ist die
gleiche Verstärkung möglich, doch ist es bei Querträgern einfacher, zwischen den Längsträgern den
Mittelsteg zu erhöhen, wobei entweder der Obergurt nach oben oder der Untergurt nach unten gekröpft
werden kann. In diesen Fällen sind die Querträger keine geraden Träger mehr. Die Verwindungsweichheit des
Rahmens ist aber dadurch gewährleistet, daß die Anschlußpunkte der Obergurte der Querträger in Höhe
der Untergurte der Längsträger liegen und mit diesen vei schweißt sind. Auch Drehgestelle mit derart
gestalteten Querträgern lassen sich Konstruktionsänderungen leicht anpassen.
Zur Befestigung der Radachslager können an die Untergurte der Längsträger entsprechende Befestigungen,
wie Konsolen oder dgl„ in dem jeweils gewünschten Achsabstand angeschweißt werden. Um jedoch die
Banhöhe des Drehgestells möglichst niedrig zu halten, können zweckmäßig in die Längsträger Ausschnitte zur
Aufnahme der Radlager eingeschnitten werden. Auch die Lage dieser Ausschnitte ist, ohne die übrige
Konstruktion zu verändern, veränderbar.
Die Drehgestellrahmen nach der Erfindung sind auch für Triebdrehgestelle verwendbar. Dabei können die
Stirnträger zur Lagerung des Antriebsmotors mit herangezogen werden. Damit die Verwindungsweichheit
des Drehgestells durch die Motorlagerung nicht beeinträchtigt wird, ist es bei Triebdrehgestellrahmen
zweckmäßig, an den Querträgern zu diesen parallele Träger drehbar zu lagern, an denen der Motor an ein
oder zwei Punkten gelagert ist. Bei einer Verwindung des Drehgestellrahmens stellen sich diese parallelen
Träger entsprechend schräg, ohne die Verwindungsweichheit irgendwie zu beeinträchtigen.
Die Vorzüge des Drehgestellrahmens nach der Erfindung zeigen sich vor allem wenn man die Arbeit
des Konstrukteurs betrachtet. In Konstruktionszeichnungen müssen alle Maße in Längeneinheiten, meist in
mm, angegeDen werden. Beim Drehgestell nach der Erfindung gibt es die Möglichkeit, bestimmte Maße, ζ. Β.
die Gesamtlänge des Drehgestells bzw. der Längsträger, den Achsabstand, die Spurweite bzw. die Länge der
Querträger und noch einige andere Angaben in allgemeinen Zahlen, z. B. mit x, y, ζ in der Zeichnung
anzugeben und neben der Zeichnung, etwa zusammen mit der üblichen Stückliste, eine Tabelle vorzusehen, in
die die jeweils anzuwendenden Werte für diese allgemeinen Zahlen im Einzelfall eingetragen werden.
Der Konstrukteur, der heute bei der Änderung eines einzigen Maßes einen vollständigen neuen Satz
Zeichnungen mit allen Maßen anfertigen muß, kann sich beim Drehgestell nach der Erfindung darauf beschränken,
die im Einzelfall gewünschten Maße in diese Tabelle einzusetzen, während alle anderen Maße in der
Zeichnung unverändert bleiben. Es ergibt sich aber nicht nur eine Vereinfachung der Arbeit des Konstrukteurs,
sondern in gleicher Weise ist auch die Herstellung vereinfacht, weil zur Fertigung eines Drehgestells
lediglich die Längs- und Querträger in den erforderlichen Längen zugeschnitten und entsprechend miteinander
verschweißt werden müssen. Sofern Querträger mit gekröpftem Ober- oder Untergurt vorgesehen sind,
können diese in den jeweils angegebenen Längen nach Lehren zusammengeschweißt werden. Wenn die Längsträger
Ausschnitte für die Radachslager erhalten sollen, so können diese Ausschnitte ohne Rücksicht darauf, wie
lang jeweils die Längsträger sind, an den durch den Achsabstand bedingten Stellen eingeschnitten und die
Verbindungen für die dadurch unterbrochenen Untergurte eingeschweißt werden. An dem so in einfacher
Weise hergestellten Drehgestellrahmen können alle anderen üblicherweise bei einem Drehgestell erforderlichen
Bauteile, zu denen nicht nur die Radachslager, die Primär- und Sekundärfedern und gegebenenfalls die
Wankstütze oder Drehhemmung, sondern auch noch alle anderen Teile, wie Bremsen, Lichtmaschine usw.
gehören, angebracht werden, so daß die einfache und im wesentlichen aus geraden Teilen bestehende Konstruktion
des Drehgestellrahmens die Möglichkeit eröffnet.
ein Drehgestell, ohne jedesmal von neuem Konstruktionsarbeit aufwenden zu müssen, nach dem Baukastensystem
zusammenzubauen.
Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung sind in den Figuren dargestellt. Hs zeigt
Fig. 1 in perspektivischer Ansicht einen Drehgestellrahmen,
F i g. 2 ein Drehgestell von der Seite gesehen,
F i g. 3 das Drehgestell nach F i g. 2 im Querschnitt,
Fig.4 bis 9 verschiedene Profile für verstärkte Längsträger
F i g. 10 ein Triebdrehgestell in Aufsicht.
Wie aus F i g. 1 ersichtlich, besteht der Drehgestellrahmen aus zwei Längsträgern I1 die hier als oben
geschlitzte Kastenträger dargestellt sind, aus stirnseitigen Querträgern 2, die Träger mit I-Profil sind und aus
mittleren Querträgern 3, die ebenfalls Träger mit I-Profil sind. Die Obergurte 2a bzw. 3a 'lieser
Querträger sind mit den Untergurten lftder Längsträger
verschweißt. Alle Profile enden, wie in Fig. 1 deutlich zu sehen ist, offen, so daß die Schubbewegungen
beim Verwinden bei keinem Träger behindert sind. Die Obergurte 3a der mittleren Querträger 3 können
zur Verbesserung der Eckensteifheit des Drehgestellrahmens zu einem Schubblech 4 zusammengefaßt sein.
Diese Grundform des Drehgestellrahmens läßt sich ohne Konstruktionsänderung leicht verändern. So kann
die Länge der Längsträger 1 vergrößert oder verkleinert werden, womit die Gesamtlänge des Drehgestellrahmens
verändert wird. Ebenso kann die Länge der Querträger verändert werden, sei es um das Drehgestell
einer anderen Spurweite anzupassen, oder um von einem Drehgestell mit außerhalb der Räder liegenden
Längsträgern zu einem Drehgestell mit innerhalb der Räder liegenden Längslrägern überzugehen. Es können
aber auch beispielsweise die mittleren Querträger 3 seitlich über die Längsträger 1 hinaus verlängert
werden, wenn etwa der Wunsch besteht, irgendwelche zusätzlichen Organe hier anzuordnen. So könnten
solche verlängerten mittleren Querträger auch dazu dienen, die Sekundärfedern statt zwischen den Längsträgern
außerhalb der Längsträger anzuordnen, was beispielsweise bei Straßenbahnwagen, bei denen wegen
der starken Ausdrehung der Drehgestelle in engen Kurven, ein Wiegenträger erforderlich ist, oder auch bei
Drehgestellen, bei denen die Längsträger innerhalb der Räder liegen, erwünscht sein kann.
Bei dem Drehgestell nach F i g. 2 sind die Längsträger I zwischen Radlagern 6 durch zusätzliche Träger 7
verstärkt, die als offene Profile unter den Untergurten der Längsträger angeordnet sind.
Zur Anbringung der Radachslager 6 sind in die
Längsträger Ausschnitte 5 eingeschnitten. Diese Ausschnitte beeinträchtigen nicht die Verwindbarkeit des
Gesamtdrehgestelles, sie erhöhen aber die Verdrehweichheit der über die Radachslager hinausragenden
Enden der Längsträger 1. Dieser unerwünschten Verdrehung der Enden der Längsträger, die durch
Querkräfte, die von den Radachslagern ausgehen, hervorgerufen werden können, wirken aber die
Querträger 2 entgegen, die an die Untergurte der Längsträger 1 angeschweißt sind und so unerwünschte
Verdrehungen der Längsträger, die bei der Verwindung des Rahmens nicht erforderlich sind, verhindern.
Bei dem Drehgestell nach F i g. 2 sind, wie in F i g. 3 im
Querschnitt dargestellt, als Sekundärfedern zwei Schraubenfedern 14 vorgesehen. Zur Geräuschdämpfung
können an den oberen Enden der Schraubenfedem zwischen diese und dem Boden 15 des Wagenkastens
noch Gummielemente 30 eingesetzt sein. Der geringe Abstand der Federn 14 hat eine geringe Wankstabilität
des Wagenkastens zur Folge. Um den Wagenkasten r, gegen das Drehgestell zu stabilisieren, ist, wie in F i g. 2
und 3 dargestellt, in an sich bekannter Weise eine Wandslütze vorgesehen, die aus einem Drehstab 9,
Hebeln 10 und Verbindungsstangen 11 besteht. Dabei können, wie ebenfalls an sich bekannt, entweder der
ίο Drehstab, wie dargestellt, am Drehgestell und die Enden
der Verbindungsstangen am Wagenkasten, oder umgekehrt, der Drehstab am Wagenkasten und die Enden der
Stangen am Drehgestell befestigt sein. Statt der Schraubenfedem können auch Luftfedern verwendet
werden.
Fig.3 zeigt ferner wie erforderlichenfalls die Querträger 3 verstärkt sein können. Die Untergurte 36
der Querträger 3 sind zwischen den Längsträgern etwas nach unten gezogen, so daß die Stege 3c entsprechend
höher sind, d. h. vom Obergurt aus weiter nach unten reichen. Stattdessen oder zugleich können auch die
Obergurte nach oben gekröpft sein.
Die Fig.4 bis 9 zeigen verschiedene Profile für
Längsträger mit darunterliegenden ebenfalls offenen Verstärkungen 7'. Dabei kann in allen Fällen, wie in
F i g. 8 dargestellt, der Längsschlitz des offenen Profils durch ein elastomeres Material 8 geschlossen sein.
Fig.9 zeigt wie bei einem Längsträger 1 mit Profilverstärkung T das Schubblech 4 angeschweißt
m sein kann. Aus schweißtechnischen Gründen befindet
sich dabei das Schubblech 4 nicht genau in gleicher Höhe wie der Untergurt ib des Längsträgers, der hier
gleichzeitig der Obergurt der Verstärkung T ist. Die kleine Stufe zwischen dem Schubblech 4 und dem
Untergurt \b beeinträchtigt in keiner Weise die Verwindbarkeit des Drehgestellrahmens. Auch hier
kann, wie bei dem Drehgestell nach Fig.3 der Untergurt 3bdes Querträgers 3 gekröpft sein, wobei die
Schubbewegungen des Untergurtes durch diese Kröpfung aufgenommen werden. Der Untergurt 3b kann in
diesem Fall an die Seitenwand Tc der Verstärkung T angeschweißt sein. Soweit die Schubbewegung des
Untergurtes 3b nicht durch eine Kröpfung aufgenommen werden, wird beim Anschweißen des Untergurtes
an die Seitenwand Tc diese Seitenwand durch die Schubbewegungen beim Verwinden des Drehgestelles
etwas aus- bzw. eingebeult, wodurch die Verdrehweichheit des Querträgers nicht merklich beeinträchtigt wird.
Der Untergurt 3b kann aber auch durch einen Schlitz 16 in der Seitenwand Tc der Verstärkung T hindurchgeführt
und an der gegenüberliegenden Wand angeschweißt sein. In diesem Fall werden die Schubbewegungen
sowohl durch die Biegung des Untergurtes 3b als auch durch Verbiegen dieser Wand aufgenommen.
Fig. 10 zeigt in Aufsicht ein Triebdrehgestell mit
einem Rahmen. Zur Motoraufhängung sind an den mittleren Querträgern 3 zu diesen parallele Träger 13
angeordnet, und zwar in Lagern 25 so, daß sie sich um
ihre eigene Achse drehen können und falls bei einer Verwindung des Drehgestellrahmens sich die gegenseitige
Höhenlage der Lager 25 ändert, in diesen auch etwas schräg stellen können. In der rechten Hälfte der
F i g. 1 ί ist gezeigt wie ein Motor 12 einerseits an einer
Radachse 26 und andererseits an einem Punkt 27 am Träger 13 mit Tatzlagern gelagert werden kann. Die
linke Hälfte der Fig. 10 zeigt die Lagerung eines Gestellmotors, wobei der zusätzliche Träger 13 durch
einen Arm 28 zu einem T-förmigen Träger ausgebildet
ist, an dem der Motor 12 befestigt ist. Auf diese Weise wird eine Dreipunkt-Lagcrung in den beiden Lagern 25
und im Befestigungspunkt 29 des Armes 28 erreicht, durch die die Vcrwindbarkeit des Drehgestelles nicht
beeinträchtigt wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verwindungsweicher Drehgestellrahmen für Schienenfahrzeuge mit verdrehweichen Querträgern
und geraden, verdrehweichen Längsträgern, die miteinander durch Schweißung zu einem
Rechteckrahmen verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Querträger (2) an den
Stirnseiten und einer oder mehrere Querträger (3) in der Mitte so angeordnet sind, daß ihre Enden unter
den Längsträgern (1) liegen und die Untergurte (\b) der Längsträger (1) mit den Obergurten (2a und 3a)
der Querträger (2 bzw. 3) verschweißt sind.
2. Verwindungsweicher Drehgestellrahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch die
Querträger (2 und 3) gerade Träger sind.
3. Verwindungsweicher Drehgestellrahmen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Mitte zwei zueinander parallele Querträger (3) und/oder ein zwischen den Längsträgern (1)
mindestens annähernd in Höhe der Untergurte (\b) der Längsträger (1) liegendes Blech (Schubblech 4)
angeschweißt ist.
4. Verwendungsweicher Drehgestellrahmen nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Längsträger (1) Ausschnitte (5) zur Aufnahme der Radlager (6) aufweisen.
5. Verwindungsweicher Drehgestellrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsträger (1) zwischen den Radlagern (6) durch offene, unter den Untergurten liegende
zusätzliche Träger (7) verstärkt sind.
6. Verwindungsweicher Drehgestellrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis a, dadurch gekennzeichnet,
daß die Querträger (3) zwischen den Längsträgern (1) durch Erhöhung de:, Mittelsteges (3c)
verstärkt sind.
7. Verwindungsweicher Drehgestellrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Triebdrehgestellen zur Lagerung eines Motors (12) zu den Querträgern (3) parallele Träger
(13) drehbar an den Querträgern (3) gelagert sind und an diesen Trägern (13) der Motor (12) an ein
oder zwei Punkten gelagert ist.
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