DE2823469A1 - Verfahren zur herstellung von antibiotika der tetracyclingruppe - Google Patents

Verfahren zur herstellung von antibiotika der tetracyclingruppe

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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P29/00Preparation of compounds containing a naphthacene ring system, e.g. tetracycline

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Description

282 3/; 6 ^
Verfahren zur Herstellung von Antibiotika der Tetracyclingruppe
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Züchtung von Mikroorganismen, besonders von Bakterien, die eine physiologisch aktive Substanz produzieren. Sie betrifft die Herstellung von Antibiotika der Gruppe der Tetracycline durch submerse Züchtung, und unter diesen besonders Tetracyclin, Oxytetracyclin und Chlortetracyclin.
In den zur Gewinnung der Antibiotika der Gruppe der Tetracycline benutzten Verfahren auf mikrobiologischem Wege sind die Kulturmedien komplex. Sie enthalten allgemein beispielsweise Stärke, Proteine, Sojamehl, Maisauslaugflüssigkeit und mineralische Nährsalze. Diese Fermentationen sind aerob, der erforderliche Sauerstoff wird mit Hilfe von Luft zugeführt, die mit einem Kompressor während der gesamten Züchtung eingeblasen wird. Das Medium wird allgemein gerührt. Die Bakterien sind vom Stamm Streptomyces.
Während der Entwicklung der Kultur hat das Medium unter der vereinigten Wirkung des Rührens und der Belüftung die Neigung, stark zu schäumen. Um eine Teilentleerung des Fermentors infolge der Bildung des Schaums zu vermeiden, führt man periodisch ein oder mehrere Antischaummittel ein, im allgemeinen tierische öle, wie Schmalzöl. Diese Öle werden von den Bakterien ebenso wie das kohlenstoffhaltige Hauptsubstrat abgebaut.
Die Dauer eines Fermentationszyklus ist mindestens etwa 120 Stunden. Die Fermentationstemperatur wird konstant gehalten und liegt allgemein zwischen 25 und 30 C.
SC 33 5 1 /0727
Der gelöste Sauerstoff ist einer der Hauptfaktoren, um die richtige Durchführung einer Fermentation von Antibiotika der Gruppe der Tetracycline zu steuern. Während der Züchtung von Antibiotika der Gruppe der Tetracycline produzierendem Streptomyces stellt man einen starken Abfall des gelösten Sauerstoffes während der ersten Hälfte der Züchtung fest.
Damit das Antibiotikum mit optimaler Geschwindigkeit produziert wird, hat der Gehalt an gelöstem Sauerstoff, wie man feststellte, einen Mindestwert nicht zu unterschreiten. Wenn der Wert an gelöstem Sauerstoff zu schwach ist, bekommt man ein Absinken der Produktionsgeschwindigkeit und eine Senkung des Endgehaltes.
Der in dem Fermentationsmedium gelöste Sauerstoff ist einerseits das Ergebnis der Sauerstoffüberführung, die durch die Fermentationsapparatur realisiert wird, und andererseits ein Ergebnis des Bedarfes des sich entwickelnden Mikroorganismus.
Man hat Züchtungsbedingungen in einer mit Sauerstoff angereicherten bzw. überoxygenierten Atmosphäre gefunden, die bei Aufrechterhai tung des gelösten Sauerstoffes auf einem passenden Wert während der Züchtung gestatten, die maximale Geschwindigkeit der Produktion von Antibiotika der Gruppe der Tetracycline zu bewahren.
Es wurde festgestellt, daß dieses Verfahren es allgemein zuläßt, den Endgehalt an Antibiotika zu verbessern, wenn man als Vergleich eine Fermentation nimmt, die gut mit Luft durchgeführt wurde.
Das neue Verfahren ergibt technische Vorteile, nämlich eine Verminderung der Investitionen und eine absolute Sicherheit des Verfahrensablaufes.
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5 . 2823460
Nach der Erfindung wird die Produktion von Antibiotika der Gruppe der Tetracycline auf mikrobiologischem Wege in Gegenwart einer mit Sauerstoff angereicherten Atmosphäre durchgeführt, die wenigstens 21 % und bis zu etwa 40 % Sauerstoff enthält und in das Fermentationsmedium eingeführt wird, wobei man den Gehalt an gelöstem Sauerstoff in dem Medium auf einem Wert von wenigstens 0,30 ppm hält. Dieser Gehalt liegt vorzugsweise zwischen 0,30 und 3 ppm und speziell zwischen 0,30 und 1,5 ppm.
Die Einführung der mit Sauerstoff angereicherten Atmosphäre ist eine voranschreitende Einführung zunehmender Sauerstoffmengen derart, daß der Gehalt an gelöstem Sauerstoff in den oben beschriebenen Gehaltsbereichen gehalten wird.
Wenn man als Vergleich eine Fermentation mit Luft allein nimmt, deren Konzentration an gelöstem Sauerstoff über o,30 ppm ist, hat man im Falle einer Züchtung mit einer mit Luft angereicherten Atmosphäre einen Gewinn an Antiobiotikum am Ende der Züchtung von 5 bis 30 % festgestellt.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.
Beispiel 1
In einer Reihe von identischen Laboratoriumsfermentoren mit einem Volumen von 5 1, die eine Welle mit Rührstufen besitzen, führt man die folgenden Fermentationen durch:
Die Züchtungsbedingungen sind bei allen diesen Fermentoren identisch mit Ausnahme des Rührens und des Sauerstoffpartialdruckes des eingeführten Gases.
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Das Medium für die Oxytetracyclinproduktion ist folgendes:
Stärke 35 g
Maisexnwexchflüssigkeit 20 g
Ammoniumsulfat 7,5 g
Calciumcarbonat 7 g
Ammoniumchlorid 1,5 g
5 ml einer Kobaltchloridlösung mit 1 g/l Erdnußöl 5 g
Destilliertes Wasser nach Bedarf auf 1 1 pH = 7, Sterilisation 20 Minuten bei 120° C Fermentationstemperatur 2 8 C
Nutzbares Volumen der Fermentoren 3 1
Der das Oxytetracyclin produzierende Stamm ist Streptomyces varsoviensis.
Das Kulturmedium wird mit 300 ml einer 24-Stunden-Vorkultur geimpft.
Schmalzöl wird als Antischaummittel verwendet.
Die Bedingungen der Belüftung des Rührens sind in der nachfolgenden Tabelle I aufgeführt.
Tabelle I
Belüftung Rühren Merkmale des Belüf-WM RPM tungsgases
Fermentor 1 1 430 Luft + reines O2
Fermentor 2 1 430 Luft + reines O2
Fermentor 3 1 430 Luft + reines O2
Fermentor 4 1 650 Luft
Fermentor 5 1 430 Luft
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Die Ausdrücke WM und RPM bedeuten folgendes: WM = Volumen Luft je Volumen des Mediums je Minute. RPM = Umdrehungen je Minute.
In dem Fermentor 1 hält man den gelösten Sauerstoff auf einem Mittelwert von o,3 ppm durch Anreicherung der Luft mit reinem Sauerstoff.
Mit dem gleichen Mittel hält man den gelösten Sauerstoff auf 0,65 ppm in dem Fermentor 2 und auf 1,5 ppm in dem Fermentor In den Fermentoren 4 und 5 bläst man lediglich Luft ein.
Im Falle des Fermentors 4 ist der Gehalt an gelöstem Sauerstoff im Laufe der Fermentation nicht geringer als 0,3 ppm.
Im Falle des Fermentors 5 bekommt man Abschnitte mehrerer Stunden, während welcher der Gehalt an gelöstem Sauerstoff Null ist.
Betrachtet man die Geschwindigkeit der Oxytetracyclinproduktion und den Antibiotikumgehalt nach 120 Stunden Züchtung, bekommt man die in Tabelle II aufgeführten Ergebnisse.
Tabelle II
Geschwindigkeit der
Oxytetracyclinproduk-
tion in ,ug/ml.Std.
Gehalt an Oxytetracyc-
lin nach 120 STd. in
g/ml
Fermentor 1 /
55
3100
Fermentor 2 55 3400
Fermentor 3 55 2800
Fermentor 4 55 2600
Fermentor 5 25 2000
Die Einstellung des gelösten Sauerstoffes durch reinen Sauerstoff auf einen Wert von mindestens 0,3 ppm hat es erlaubt,
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die maximale Produktionsgeschwindigkeit von Oxytetracyclin zu erhalten.
Es wurde festgestellt, daß die Gehalte an Oxytetracyclin bei den durchgeführten Fermentationen mit einer mit Sauerstoff angereicherten Luft größer als die der Fermentation sind, welche mit einer Erhöhung der Rührgeschwindigkeit (650 RPM) realisiert wurde. Je nach den Einstellungswerten variierte der Gewinn zwischen 7 und 30 %.
Diese Ergebnisse wurden auch mit Laboratoriumsfermentoren größerer Abmessungen bestätigt.
Beispiel 2
Im Falle dieses Antibiotikums führt man das Experiment in einem Fermentor von 100 1 durch, der eine Welle mit Stufenrührung enthält.
Das Medium enthält Stärke, Maiseinweichflüssigkeit, Sojamehl, Mineralsalze und Schmelzöl als Antischaummittel. Vor dem Impfen sterilisiert man das Medium 20 Minuten bei 120° C. Während der Fermentation hält man die Temperatur konstant auf etwa 28 C. Der benutzte Stamm ist ein Streptomyces-Stamm, der Tetracyclin produziert. Man führt die Luft in einer Luftmenge von 0,5 WM ein und stellt den Gehalt an gelöstem Sauerstoff in dem Fermentationsmedium durch Anreicherung der Luft mit reinem Sauerstoff auf einen Wert von 0,6 ppm ein. Bei diesem Wert stellt man fest, daß die Produktionsgeschwindigkeit für das Tetracyclin maximal ist.
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Claims (2)

Dr. Hans-Heinrich WilLrath t Dr. Dieter Weber Dipl.-Phys. Klaus Seiffert PATENTANWÄLTE D - 6200 WIESBADEN 1 29.5.1978 Postfadi 6145 Guitav-Freyug-SrraEe 25 Dr . We /Wh & (0 61 21) 37 27 20 Telegrammadresse: «1LLPATENT Telex: 4-186247 Serie 2301 L'Air Liquide, Societe Anonyme pour I1Etude et I1Exploitation des Procedes Georges Claude, 75, Quai d'Orsay, F-75OO7 Paris Verfahren zur Herstellung von Antibiotika der Tetracyclingruppe Priorität: Französische Patentanmeldung Nr. 77 16.674 vom 1. Juni 1977 P atentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von Antibiotika der Tetracyclingruppe auf mikrobiologischem Weg, dadurch gekennzeichnet, daß man die Fermentation in Gegenwart einer mit Sauerstoff angereicherten Atmosphäre mit einem Gehalt von mehr als 21 und bis zu
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, _ 2 8 2 3 A S η
40 Volumen-% Sauerstoff durchführt und diese Atmosphäre nach und nach in das Fermentationsmediuin mit steigenden Sauerstoffmengen derart einführt, daß der Gehalt an gelöstem Sauerstoff auf einem Wert von mindestens 0,30 ppm gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurcn gekennzeichnet, daß man den Gehalt an gelöstem Sauerstoff in dem Fermentationsmedium auf 0,30 bis 3 ppm, vorzugsweise auf 0,30 bis 1,5 ppm hält.
07 2 7
ORiGINAL INSPECTED
DE2823469A 1977-06-01 1978-05-30 Verfahren zur mikrobiologischen Herstellung von Antibiotika der Tetracyclingruppe Ceased DE2823469B2 (de)

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