DE2821585C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Hydroxyalkylpolyglucoside, Verfahren
zu deren Herstellung und Mittel zum Abschminken
der Augen.
Es sind bereits zahlreiche Mittel zum Abschminken der Augen
bekannt, die, wenngleich sie die Augenschleimhaut nicht
reizen, trotzdem gewisse Nachteile aufweisen, und insbesondere
ein stechendes Gefühl oder ein Schmerzen der Augen verursachen.
Im allgemeinen geschieht es beim Abschminken der Augen häufig,
daß das zum Abschminken verwendete Mittel versehentlich mit
der Augenschleimhaut in Kontakt kommt und dann gewisse
Reizungen oder ein Stechen verursacht, was in einigen Fällen
zu Komplikationen führen kann.
Die Herstellung von Abschminkmitteln für die Augen, welche
keine Reizung hervorrufen und keinerlei Augenschmerzen verursachen
ist sehr schwierig, da derartige Mittel verschiedene
unerläßlich Bestandteile aufweisen müssen, welche in einigen
Fällen miteinander reagieren oder mit der Zeit aufgrund
bakterieller Verschmutzung sich zersetzen können.
Die DE-OS 19 43 689 beschreibt oberflächenaktive Alkyloligosaccharide
der Formel RO(C₆H₁₀O₅) m H, worin R einen
aliphatischen C₁₁H₂₃- bis C₃₂H₆₅-Rest bedeutet und m für
mindestens 2 steht. Diese Alkyl-Oligosaccharide sind hydrotrope
Mittel und als Detergenzien für Textilien, insbesondere
in alkalischen Systemen, geeignet.
Erfindungsgemäß wurden nun Hydroxyalkylpolyglucoside sowie
Mittel zum Abschminken der Augen gefunden, welche überraschenderweise
keine Augenreizung und keinen stechenden Schmerz
in den Augen verursachen und darüber hinaus nach der ersten
Anwendung lange haltbar sind.
Gegenstand der Erfindung sind daher Hydroxyalkylpolyglucoside
mit 5 bis 25 Glucosid-Einheiten, wobei der Alkylrest
11 bis 18 Kohlenstoffatome besitzt, und die einen Trübungspunkt
oberhalb 100°C haben, gemessen in 0,5%iger Lösung in
Wasser mit 25% NaCl.
Die Hydroxyalkylreste sind von α-Diolen abgeleitet, ausgewählt
unter 1,2-Dodecandiol, 1,2-Tetradecandiol, 1,2-Hexadecandiol
oder Mischungen dieser α-Diole.
Die erfindungsgemäßen Mittel zum Abschminken der Augen
sind dadurch gekennzeichnet, daß sie in wäßriger Lösung
enthalten:
- (i) mindestens eine oberflächenaktive Verbindung, ausgewählt unter Alkyl- oder Hydroxyalkylpolyglucosiden, deren Alkylrest 11 bis 18 Kohlenstoffatome umfaßt und welche 5 bis 25 Glucose-Einheiten aufweisen, in einer Menge zwischen 0,5 und 5%,
- (ii) mindestens ein Konservierungsmittel, ausgewählt unter Natrium-äthyl-mercurithiosalycilat, einem Chlorhexidin-digluconat, -diacetat und -dihydrochlorid, einem Phenylquecksilbernitrat, einer Mischung aus 30% Natriumbenzoat und 70% Monochloracetamid und einer Verbindung der allgemeinen Formel I: worin R einen Alkylrest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen oder eine Mischung solcher Alkylreste und Mischungen dieser Konservierungsmittel, und
- (iii) einen Phosphatpuffer und einen pH zwischen 6,5 und 7,5 aufweisen.
Das erfindungsgemäße Mittel zum Abschminken der Augen liegt
vorzugsweise in Form einer Lotion vor. Die wäßrige Lösung
besteht entweder aus sterilem, entmineralisiertem Wasser, oder
einem Blumenwasser, (Rosenwasser, Kornblumenwasser, Kamillenwasser)
oder aus Mischungen davon.
Die Herstellung der Alkylpolyglucoside ist in der DE-OS 19 43 689
beschrieben.
Die Hydroxyalkylpolyglucoside sind neue Verbindungen, deren
Herstellung nach dem gleichen Verfahren wie bei den Alkylpolyglucosiden
erfolgt.
Die Anzahl der Glucosideinheiten pro Fettkette beträgt 5 bis 25.
Die Alkylreste sind vorzugsweise von Alkanolen, wie Dodecanol,
Tetradecanol oder Hexadecanol, oder gegebenenfalls auch von
Mischungen dieser Alkohole, abgeleitet.
Die Hydroxyalkylreste sind vorzugsweise von α-Diolen, wie
1,2-Dodecandiol, 1,2-Tetradecandiol, 1,2-Hexadecandiol oder
Mischungen dieser Diole abgeleitet.
Die oberflächenaktive Verbindung ist in dem Mittel in
einer Konzentration zwischen 0,5 und 5% enthalten, dies ist
jedoch abhängig von dem Schäumvermögen, das dem Mittel verliehen
werden soll.
Das Konservierungsmittel macht in den Lotionen im allgemeinen
zwischen 0,002 und 0,3%, vorzugsweise zwischen 0,02 und 0,2%
aus.
Zu den oben genannten Verbindungen der allgemeinen Formel I
gehören insbesondere Myristyl-cetyl-dimethyl-benzyl-ammoniumchlorid
und Lauryl-myristyl-dimethyl-benzylammoniumchlorid.
Gemäß einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
verwendet man die Verbindungen der allgemeinen Formel I
zusammen mit Äthylendiamintetraessigsäure.
Der in dem Mittel enthaltene Phosphatpuffer macht es möglich,
daß man in dem Mittel einen pH zwischen 6,5 und 7,5 und
vorzugsweise zwischen 7 und 7,2 aufrechterhalten kann.
Es wurde gefunden daß der Dikaliumhydrogenphosphat/Kaliumdihydrogenphosphat-
Puffer keinerlei Reizung und kein Stechen
in den Augen bewirkt und darüber hinaus die Eigenschaft hat,
daß er die Wirkung des Konservierungsmittels nicht inhibiert.
Die erfindungsgemäßen Abschminklotionen können auch andere
herkömmliche Adjuvantien enthalten, wie beispielsweise feucht
machende Mittel, Weichmacher, Parfums oder Farbstoffe.
Es ist jedoch wichtig, daß diese Zusätze ebenfalls die Eigenschaft
haben, keine Reizungen und kein stechendes Gefühl auf
der Augenschleimhaut zu erzeugen.
Zu den feuchtmachenden Mitteln gehören insbesondere Hexylenglycol
und Polyäthylenglycol 600.
Von den Weichmachern kann man insbesondere Allantoin und Azulen
aufführen.
Die Erfindung betrifft auch das Verfahren zur Herstellung
der Hydroxyalkylpolyglucoside. Dieses Verfahren besteht darin,
daß man jeweils in an sich bekannter Weise in einer ersten Stufe n-Butanol mit D-Glucose in
Gegenwart von Schwefelsäure umsetzt und in einer zweiten
Stufe, nachdem man das n-Butanol entfernt hat, die Reaktionsmasse
in der Wärme mit einem α-Diol, ausgewählt unter:
1,2-Dodecandiol, 1,2-Tetradecandiol, 1,2-Hexadecandiol und
Mischungen dieser α-Diole umsetzt.
Bei diesem Verfahren beträgt die Reaktionstemperatur in der
zweiten Stufe zwischen 125 und 128°C.
Die nachstehenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen,
ohne sie jedoch einzuschränken.
Man erhält ein Hydroxyalkylpolyglucosid mit 12 C-Atomen im
Alkylrest, wenn man wie folgt arbeitet:
Zu 2,4 Litern n-Butanol gibt man 5 ml Schwefelsäure mit 10 Vol.-%. Man erhitzt bis zum Siedepunkt (118°C) und gibt portionsweise während 1 Stunde 900 g (5 Mol) D-Glucose zu, wobei man das Butanol langsam abdestilliert.
Zu 2,4 Litern n-Butanol gibt man 5 ml Schwefelsäure mit 10 Vol.-%. Man erhitzt bis zum Siedepunkt (118°C) und gibt portionsweise während 1 Stunde 900 g (5 Mol) D-Glucose zu, wobei man das Butanol langsam abdestilliert.
Nach 4 Stunden 30 Minuten ist die Glucose völlig gelöst und
die Reaktionsmasse liegt in Form einer gelben viskosen
Flüssigkeit vor.
Zu der so erhaltenen Reaktionsmasse gibt man dann 202 g (1 Mol)
1,2-Dodecandiol und erhitzt langsam während 30 Minuten bis
auf eine Temperatur von 125 bis 128°C. Man entfernt die
letzten Reste an Butanol bei verringertem Druck von 33.25-39.90 mbar (25 bis 30 mm
Hg). Nach 30 Minuten läßt man die Masse bis auf 60°C abkühlen,
und nimmt sie dann erneut in 300 ml Isopropanol und 200 ml
0,1 n Natronlauge auf. Die Lösungsmittelmischung wird bei
verringertem Druck abdestilliert und nach dem Abkühlen wird
die Reaktionsmasse zerrieben und zweimal mit einem Liter
Aceton gewaschen. Eine 10%ige Lösung des so erhaltenen
Produkts weist eine leichte Trübung auf, die man durch
Filtrieren leicht entfernt. Nach dem Trocknen durch Zerstäubung
erhält man beispielsweise ein hell beigefarbenes Pulver, das
völlig wasserlöslich ist. Der Trübungspunkt, gemessen in
0,5%iger Lösung in Wasser mit 25% NaCl liegt oberhalb
100°C.
Nach der in Beispiel 1 beschriebenen Verfahrensweise erhält
man ein Hydroxyalkylpolyglucosid, dessen Alkylrest 12
Kohlenstoffatome enthält, indem man die folgenden Ausgangsmaterialien
umsetzt:
n-Butanol|240 ml | |
Schwefelsäure (10 Vol.-%) | 0,5 ml |
D-Glucose | 90 g (0,5 Mol) |
1,2-Dodecandiol | 33,8 g (0,16 Mol) |
Isopropanol | 30 ml |
0,1 n Natronlauge | 20 ml |
Aceton | 200 ml |
Die erhaltene Verbindung hat einen Trübungspunkt oberhalb
100°C, gemessen in 0,5%iger Lösung in Wasser, das 25%
NaCl enthält.
Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren stellt man ein
Hydroxyalkylpolyglucosid her, dessen Alkylrest 12 Kohlenstoffatome
enthält, indem man folgende Ausgangsmaterialien miteinander
umsetzt:
n-Butanol|240 ml | |
Schwefelsäure (10 Vol.-%) | 0,5 ml |
D-Glucose | 90 g (0,5 Mol) |
1,2-Dodecandiol | 14,45 g (0,0715 Mol) |
Isopropanol | 30 ml |
0,1 n Natronlauge | 20 ml |
Aceton | 200 ml |
Der Trübungspunkt des erhaltenen Produkts, gemessen in
0,5%iger Lösung in Wasser mit 25% NaCl liegt oberhalb
100°C.
Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren stellt man
ein Alkylpolyglucosid her, dessen Alkylrest 12 Kohlenstoffatome
umfaßt, indem man die nachstehenden Ausgangsmaterialien
miteinander umsetzt:
n-Butanol|240 ml | |
p-Toluolsulfonsäure 10%ig | 0,5 ml |
D-Glucose | 90 g (0,5 Mol) |
Dodecanol | 18,6 g (0,1 Mol) |
Isopropanol | 30 ml |
0,1 n Natronlauge | 20 ml |
Aceton | 200 ml |
Das erhaltene Produkt hat einen Trübungspunkt sowohl bei
einer Konzentration von 0,5% in Wasser als auch bei einer
Konzentration von 0,5% in Wasser mit 25% NaCl oberhalb
100°C.
Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren stellt man ein
Hydroxyalkylpolyglucosid her, dessen Alkylrest eine Mischung
aus C₁₄-C₁₆ ist, indem man die folgenden Ausgangsmaterialien
miteinander umsetzt:
n-Butanol|240 ml | |
Schwefelsäure (10 Vol.-%) | 0,5 ml |
D-Glucose | 90 g (0,5 Mol) |
Mischung von Alkandiolen mit C₁₄-C₁₆ | 25,5 g (0,1 Mol) |
Isopropanol | 30 ml |
0,1 n Natronlauge | 20 ml |
Aceton | 200 ml |
Das erhaltene Produkt ist ein hell beigefarbenes, völlig wasserlösliches
Pulver.
Der Trübungspunkt in 0,5%iger Lösung in Wasser liegt oberhalb
100°C.
Man stellt ein erfindungsgemäßes Abschminkmittel für die
Augen her, indem man folgende Bestandteile mischt:
Gemäß Beispiel 4 hergestellte Verbindung|1,8 g | |
Hexylenglycol | 1 g |
Kaliumdihydrogenphosphat | 0,102 g |
Dikaliumhydrogenphosphat, 3 H₂O | 0,394 g |
Chlorhexidin-digluconat (in 20%iger Lösung) | 0,75 g |
mit sterilem, entmineralisiertem Wasser auffüllen auf | 100 g |
Man stellt ein erfindungsgemäßes Abschminkmittel für die
Augen her, welches keinerlei Reizung und kein stechendes
Gefühl auf der Augenschleimhaut bewirkt, indem man folgende
Bestandteile mischt:
Allantoin|0,05 g | |
Verbindung hergestellt gemäß Beispiel 1 | 1 g |
Polyäthylenglycol 600 | 3 g |
Kaliumdihydrogenphosphat | 0,204 g |
Dikaliumhydrogenphosphat, 3 H₂O | 0,788 g |
Natrium-äthyl-mercurithiosalicylat | 0,003 g |
mit sterilem, entmineralisiertem Wasser auffüllen auf | 100 g |
Man stellt eine erfindungsgemäße Abschminklotion für die
Augen her, indem man folgende Bestandteile mischt:
Verbindung hergestellt gemäß Beispiel 4|1,8 g | |
Kaliumdihydrogenphosphat | 0,102 g |
Dikaliumhydrogenphosphat, 3 H₂O | 0,394 g |
Hexylenglycol | 1,000 g |
Laurylmyristyl-dimethyl-benzylammoniumchlorid | 0,0288 g |
Äthylendiamintetraessigsäure | 0,0104 g |
mit sterilem, entmineralisiertem Wasser auffüllen auf | 100 g |
Man stellt erfindungsgemäß eine Abschminklotion für die
Augen her, indem man folgende Bestandteile mischt:
Allantoin|0,05 g | |
Hexylenglycol | 1,00 g |
Verbindung hergestellt gem. Beispiel 1 | 1,50 |
Kaliumdihydrogenphosphat | 0,102 g |
Dikaliumhydrogenphosphat, 3 H₂O | 0,394 g |
Chlorhexidin-dihydrochlorid | 0,080 g |
Natriumbenzoat | 0,03 g |
Monochloracetamid | 0,07 g |
steriles, entmineralisiertes Wasser bis | 100 g |
Man stellt eine erfindungsgemäße Abschminklotion für die
Augen her, indem man folgende Bestandteile mischt:
Verbindung, hergestellt gemäß Beispiel 4|1,8 g | |
Kaliumdihydrogenphosphat | 0,102 g |
Dikaliumhydrogenphosphat, 3 H₂O | 0,394 g |
Hexylenglycol | 1,00 g |
Myristyl-cetyl-dimethyl-benzylammoniumchlorid | 0,025 g |
mit sterilem, entmineralisiertem Wasser auffüllen auf | 100 g |
Claims (5)
1. Hydroxyalkylpolyglucoside mit 5-25 Glucosideinheiten,
wobei der Alkylrest 11 bis 18 Kohlenstoffatome besitzt,
und die einen Trübungspunkt oberhalb 100°C, gemessen in
0,5%iger Lösung in Wasser mit 25% NaCl, haben.
2. Verfahren zur Herstellung der Hydroxyalkylpolyglucoside
gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
jeweils in an sich bekannter Weise in einer ersten Stufe
n-Butanol mit D-Glucose in Gegenwart von Schwefelsäure
umsetzt und in einer zweiten Stufe, nachdem man das
n-Butanol entfernt hat, die erhaltene Reaktionsmasse in
der Wärme mit einem α-Diol, ausgewählt unter 1,2-Dodecandiol,
1,2-Tetradecandiol, 1,2-Hexadecandiol und Mischungen
dieser α-Diole, umsetzt.
3. Mittel zum Abschminken der Augen, dadurch gekennzeichnet,
daß es in wäßriger Lösung enthält:
- (i) mindestens eine oberflächenaktive Verbindung, ausgewählt unter Alkyl- oder Hydroxyalkylpolyglucosiden, deren Alkylrest 11 bis 18 Kohlenstoffatome umfaßt und welche 5 bis 25 Glucose-Einheiten aufweisen, in einer Menge zwischen 0,5 und 5%,
- (ii) mindestens ein Konservierungsmittel, ausgewählt unter Natrium-äthyl-mercurithiosalycilat, einem Chlorhexidin-digluconat, -diacetat und dihydrochlorid, einem Phenylquecksilbernitrat, einer Mischung aus 30% Natriumbenzoat und 70% Monochloracetamid und einer Verbindung der allgemeinen Formel I: worin R einen Alkylrest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, und
- (iii) einen Phosphatpuffer und einen pH zwischen 6,5 und 7,5 aufweist.
4. Mittel gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbindungen der allgemeinen Formel I Myristyl-/Cetyldimethyl-
benzyl-ammoniumchlorid und/oder Lauryl-/Myristyl-
dimethyl-benzyl-ammoniumchlorid sind.
5. Mittel gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbindungen der allgemeinen Formel I zusammen mit
Äthylendiamintetraessigsäure verwendet werden.
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