DE281698C

DE281698C -

Info

Publication number: DE281698C
Application number: DENDAT281698D
Authority: DE
Priority date: 1911-12-07
Also published as: GB191317000A; GB191227409A; FR451259A

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVi 281698 KLASSE TId. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Juli 1913 ab.

Es hat sich bei bestimmten Schußwaffen die Notwendigkeit ergeben, sowohl die Geschosse als auch die Hülsen der Patronen mit Fett oder fettartigen; bei gewöhnlicher Temperatur harten, lackartigen Überzügen zu versehen, wobei es von Wichtigkeit ist, die Hülse mit einer ungemein dünnen und gleichmäßigen Schicht auszustatten, dem Geschoß aber einen dickeren Belag zu erteilen.

Wird nun sowohl die Patronenhülse als auch das Geschoß getaucht, so treten sehr lästige Übelstände auf; so rinnt das geschmolzene Tauchmaterial beim Herausziehen der Patrone aus dem Bade ab und sammelt sich am Rande der Hülse an, dort beim Erstarren einen Fettwulst zurücklassend, der zu Verunreinigungen und Störungen der Schußwaffe Veranlassung geben kann.

Gemäß der Erfindung wird das Überziehen der Patronen unter Vermeidung jeglicher Fettwulstbildung am Hülsenrande durch Tauchen in eine geschmolzene Tunkmasse dadurch erzielt, daß die sich am Rande der Hülse sammelnde überschüssige Menge an Tunkmaterial durch Schräglagerung der Patrone beim Austritt der Hülse aus dem Bade abgezogen wird, während, wenn ein dickerer Überzug des Geschosses gewünscht wird, die längs desselben zur Spitze zu abrinnende Tunkmassenmenge, statt abgezogen, mitgenommen und zurück über das Geschoß verteilt wird, so daß letzteres relativ mehr Überzugsmasse erhält als die Hülse.

Für die gleichmäßige Verteilung des sich an der Geschoßspitze bildenden Tropfens über das Geschoß wird nach der Tauchoperation die Patrone mit der Spitze nach aufwärts aufgerichtet, so daß der Tropfen allseitig zurückfließt, dabei den Überzug verstärkt und auch zwischen Hülse und Geschoß unter Abdichtung einzutreten vermag.

Das Verfahren wird zweckmäßig so ausgeführt, daß die eingetauchte Patrone, Geschoß nach abwärts, zuerst langsam bis gegen den Rand der Hülse aus dem Bade herausgezogen wird, so daß die Tauchflüssigkeit genügend Zeit findet, möglichst abzurinnen und daher nur geringe Mengen haften bleiben, worauf durch Schräglegung der Patrone in bezug auf das Flüssigkeitsniveau das Sammeln und Abziehen der überschüssigen Tunkmasse von der Hülse durch die Oberflächenspannung der Masse des Bades selbst erfolgt. Danach wird die Patrone rasch vollständig aus der Tauche gezogen und umgekehrt, wodurch einerseits infolge der rascheren Hebung der Patrone eine

dickere Schicht Fett am Geschoß haften bleibt, und andererseits durch den nach Umkehrung von der Geschoßspitze verteilt zurückfließenden Tropfen eine weitere Verstärkung des Geschoßbelages erreicht wird.

Claims

Patent-Anspruch:

Verfahren zum Überziehen von Patronen

mit einem schützenden Überzug durch

ίο Tauchen in eine geschmolzene Tunkmasse aus Fett ο. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die beim Herausziehen sich am Rande der Patronenhülse sammelnde überschüssige Tunkmasse zwecks Verhinderung der Fettwulstbildung durch Schräglagerung der Patronen selbsttätig durch das Tunktbad abgezogen, die an der Geschoßspitze haften bleibende Tunkmassenmenge aber durch Umkehren der Patrone allseitig über das Geschoß verteilt wird.