DE2816231C2 - Katalysator zum Hydrieren von organischen Verbindungen und seine Verwendung - Google Patents
Katalysator zum Hydrieren von organischen Verbindungen und seine VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft den in den Patentansprüchen bezeichneten Gegenstand.
In der US-PS 37 55 194 ist die Verwendung eines katalytischen Komplexes, der einen Anthranilsäureliganden
enthält, für die katalytische Hydrierung beschrieben. Hierbei wird ein homogenes katalytisches
System zur Hydrierung von ungesättigten Verbindungen bei Raumtemperatur und einem Wasserstoffdruck
von 1 atm angewandt. Diese Verfahrensweise, bei der ein Rhodium(l)-komplex von N-Phenylanthranilsäure
verwendet wird, hat jedoch wie andere homogene katalytische Systeme den Nachteil, daß die Trennung
des Hydrierungsprodukts von dem Katalysator sehr schwierig ist und der Katalysator somit als Verunreinigung
im Endprodukt enthalten ist.
Bisher war kein Katalysator bekannt, bei dem Anthranilsäure verwendet wird, um ein Katalysatormetall
chemisch an einen Polymerträger zu binden. In bekannten Verfahren werden hierfür substituierte
Phosphine verwendet; vgl. z. B. Grubbs et al, »Polymer Preprints«, Amer. Chem. Soc, Div. Polym. Chem., 1972,
Bd 13, Nr. 2, S. 828-32 [Chem. Abstracts, Bd 81, 6555d
(1974)] und Grubbs et al, »J. Macromol. Sei. Chem.«,
1973, Bd. 7, Nr. 5, S. 1047 -1063 [Chem. Abstracts, Bd. 78,
164622r (1973)]. Eine Übersicht über den derzeitigen Stand der Technik findet sich ferner in der US-PS
39 60 962, Spalte 1, Zeilen 1 bis 27.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Katalysator bereitzustellen, der die Hydrierung von ungesättigten
organischen Verbindungen unter relativ milden Temperatur- und Druckbedingungen ermöglicht und die
Nachteile der bekannten Verwendung von homogenen eo Katalysatoren vermeidet; d. h. die schwierige Trennung
des Hydrierungsprodukts vom Katalysator und die Verunreinigung des Endprodukts durch den Katalysator.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird die im Patentanspruch 1 beschriebene Katalysator bereitgestellt.
Der Katalysator kann z. B. dadurch hergestellt werden, daß man in einer ersten Stufe ein Polystyrol, das
z. B. mit Divinylbenzol ausreichend vernetzt ist,
chlormethylierL Die Kunstharzkügelchen werden auf
übliche Weise chlormethylierL
An die chlormethylierten Perlen wird dann Anthranilsäure
gebunden, indem man sie mit überschüssiger Anthranilsäure in einem Reaktionsmedium, wie Diäthyläther.
Aceton oder Dimethylformamid, rührt. Anschließend trennt man die Perlen, z. B. durch Filtration, ab und
wäscht sie mit absolutem Äthanol. In der nächsten Stufe werden die erhaltenen Perlen in einem Reaktionsmedium
aufgeschlämmt, das ferner mit einer Rhodium-, Ruthenium-, Palladium- oder Platinverbinöung versetzt
wird. Nach ausreichend langem Rühren dieser Aufschlämmung
trennt man die Perlen 2. B. durch Filtration ab und wäscht sie aus. Im Falle von rhodium- oder
rutheniumhaltigen Perlen können diese schließlich mit einem Reduktionsmittel, wie Natriumborhydrid, behandelt
werden, während sie in dem Reaktionsmedium suspendiert sind.
Zahlreiche Rhodium-, Ruthenium-, Palladium- und Platinverbindungen eignen sich zur Herstellung des
erfindungsgemäßen Katalysators, z. B. Rh(NO3J3, Rh3O3,
Rhodium(III)-pentandionat sowie Rhodium- oder Rutheniumtrihalogenide,
wie RhCl3 und RuCl3, PdCb,
K2PdCl4 und K2PtCI4. Zur Behandlung der Rhodiumoder
Rutheniumverbindungen verwendet man ein Reduktionsmittel, das Rh bzw. Ru selektiv on der
höheren Wertigkeitsstufe zu einer niedrigeren katalytischen Stufe reduziert, ohne die in dem katalytischen
Komplex enthaltenen Anthranilsäure anzugreifen oder zu reduzieren. Beispiele für derartige Reduktionsmittel
sind Natriumborhydrid, Natriummetall (in Äthanol), Natriumhydrid, Zinkstaub und Salzsäure, Vanadiumchlorid,
Chromchlorid und Lithiumaluminiumhydrid.
Verschiedene polymere Träger, z. B. in Form von Perlen, Blöcken, Fasern, Kügelchen oder Filamenten,
eignen sich zur Herstellung des erfindungsgemäßen Katalysators. Die Verwendung von Polymerperlen hat
den Vorteil, daß die Anthranilsäure in die Perlen leicht dadurch eingearbeitet werden kann, daß man ein
entsprechendes Gemisch in einem inerten organischen Lösungsmittel rührt und gegebenenfalls auf eine
Temperatur bis zur Rückflußtemperatur des Systems erhitzt. Das letztgenannte Hilfsmittel kann angewandt
werden, um einen besseren und schnelleren Einbau der Anthranilsäure in die Perlen zu erreichen. Die
Polymerperlen haben z. B. eine Größe von etwa 1 bis 10 mm, jedoch können auch Perlen mit einer Größe von
bis zu 2 bis 5 cm mit Vorteil verwendet werden. Im allgemeinen sind jedoch kleinere Perlen bevorzugt, da
sie eine größere Oberfkäche für die katalytische Wirkung haben.
Besonders geeignete polymere Träger sind Polystyrolharze, in deren Grundgerüst sehr leicht verschiedene
chemische Gruppen, d. h. seitenständige Gruppen, eingeführt werden können. Die Aminogruppe der
Anthranilsäure kann mit diesen Gruppen kondensiert werden, wodurch die Anthranilsäure auf dem Polymeren
verankert wird. Chlormethylierte Polystyrolperlen, z. B. Polystyrol, das mit Chlormethylmethyläther bis zu
einem Chlorendgehalt von 10,02% chlormethyliert worden ist, werden bevorzugt als polymerer Träger für
den erfindungsgemäßen Katalysator verwendet. Die Art des Trägers spielt offenbar eine wichtige Rolle für
den erwünschten glatten Verlauf und die hohe Ausbeute bei der Hydrierung bei niedriger Temperatur und
niedrigem Druck. So wird bei Verwendung von Anthranilsäure auf Polyvinylchloridperlen ein Katalysa-
torsystem mit vernachlassigbarer Aktivität erhalten (1% Hydrierung von Benzol nach 48 Stunden bei 4,22
atü).
Andererseits können auch andere reaktive Polymere, die mit seitenständigen Gruppen versehen werden
können, verwendet werden, wobei die Anthranilsäure durch Kondensation ihrer Aminogruppe mit diesen
Gruppen an den Polymerträger gebunden wird. Beispiele für diese Polymere sind chloriertes Polystyrol,
wobei die Chloratome als seitenständige Gruppen dienen, und Copolymere von Styrol mit anderen
copolymerisierbaren Monomeren, Ferner eignen sich Polymere mit Carbonsäurefunktionen, z. B. Polyacrylate,
als Polymersubstrat zur Herstellung des erfindungsgemäßen Katalysators. Dieser kann auch nach dem
Verfahren der US-PS 25 97 437 hergestellt werden.
Der Polymerträger muß seitenständige Gruppen aufwiesen, z. B. Suifonat-, Methansulfonat-, Tosylat-,
Carboxylat- oder Cyanmethylgruppen, die leicht mit der
Aminogruppe der Anthranilsäure kondensieren und dabei die Seitengruppen der Polymerkette bilden. Zur
Herstellung des heterogenen Katalysatorsystems der F.rfindung können somit die verschiedensten Polymerträger
verwendet werden, die dieser Bedingung genügen.
Obwohl die genaue Natur der Bindung in dem Katalysator nicht mit Bestimmtheit bekannt ist, kann
folgendes gesagt werden:
Im Falle von chlormethylierten Polystyrolperlen läuft
vermutlich folgende Reaktion mit Anthranilsäure ab:
NH2
CH2Cl+
In diesem Reaktionsschema entspricht das Symbol:
CO2H
CO2H
CH2NH
der Polymer-Grundkette.
Behandelt man das Reaktionsprodukt z. B. mit Palladiumdichlorid, so wird vermutlich folgendes Produkt erhalten:
Behandelt man das Reaktionsprodukt z. B. mit Palladiumdichlorid, so wird vermutlich folgendes Produkt erhalten:
Pd-O
C=O
Als Ausgangsmaterial bzw. als ungesättigte organische Verbindungen können im erfindungsgemäßen
Verfahren z. B. organische Verbindungen eingesetzt werden, die sterisch nicht gehinderte Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen,
-Dreifachbindungen oder aromatische Bindungen aufweisen, z. B. unsubstituierte Aromaten, wie Benzol, Naphthalin oder Anthracen,
alicyclische Verbindungen, z. B. Cycloolefine, wie Cyclopentadien und Cyclohexen, Alkene und Alkine,
wie Äthylen, Propen, Buten und Acetylen, sowie Diene, wie Butadien. Ungesättigte Verbindungen, die unter
anderem funktionell Gruppen enthalten, z. B. Nitro-, Carbonyl- oder Nitrilgruppen, können ebenfalls unter
Verwendung des erfindungsgemäßen Katalysators unter Reduktion der funktionellen Gruppe hydriert
werden.
Die Katalysatoren können als Aufschlämmungen, als Festbett, bewegtes Bett oder Fließbett, in flüssiger
Phase oder Dampfphase im kontinuierlichen, diskontinuierlichen oder stufenweisen Betrieb eingesetzt werden.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Katalysatoren kann die Hydrierung bei relativ niedrigen Temperaturen
und Drücken durchgeführt werden und zwar sowohl in flüssiger Phase als auch in der Dampfphase. Die
Hydrierung erfolgt üblicherweise Weise bei einer Temperatur von etwa 20 bis 180°C; jedoch ist
Raumtemperatur bevorzugt, da dann einfachere Vorrichtungen verwendet werden können und der Energieaufwand
niedriger ist. Die Hyrierung kann bei Drücken erfolgen, die unterhalb oder oberhalb Atmosphärendruck
liegen; im allgemeinen werden jedoch Drücke von 1 atm bis etwa 70,3 atü angewandt. Bevorzugt sind
Drücke von etwa 1 bis 3 atm, da dann einfachere Vorrichtungen verwendet werden können und der
Energieaufwand niedriger ist.
Falls die Hydrierungsreaktionen vollständig durchgeführt werden sollen, wird ein stöchiometrischer
Wasserstoffüberschuß angewandt. Dieser Überschuß kann einige wenige Prozent bis zu einigen 100 oder
sogar einigen 1000% betragen. In den letztgenannten Fällen wird der überschüssige Wasserstoff abgetrennt
und im Kreislauf in das System zurückgeführt. Falls teilweise Hydrierungen durchgeführt werden sollen,
regelt man die Reaktion über die Wasserstoffkonzentration, ζ. B. das Molverhältnis Hi/Einspeisung, oder die
Reaktionskinetik, z. B. durch Verwendung von überschüssigem Wasserstoff und Steuern der Reaktion z. B.
über die Zeit, die Temperatur oder den Wasserstoff-Partialdruck.
Die Hydrierung kann auf übliche Weise in einem inerten organischen Lösungsmittel durchgeführt werden.
Die relative Hydriergeschwindigkeit hängt hierbei in gewissem Ausmaß von dem jeweiligen Lösungsmittel
ab. Diese Unterschiede beeinflussen jedoch nicht die
j | 5 | 28 1 | den folgenden | 80 | mMol | Dauer | 8,00 | 16 231 | 6 | obwohl ihre Hydrieraktivität mit | der Zeit | B. selbst nach ötätiger Lagerung an | sich auf das Gewicht, falls nichts | 15 | . Produkt | der Luft | — | 4,2 | — | 13 | Styrol-Perlen eingesetzt werden. | Pd(II)-Polymera) | mMol | Dauer | Druck Temp | Produkt | Zyklen/ |
i | ■ Hydrierung selbst Hydriert | die folgenden Hydrierge- | Kat. | h | 0,50 | insbesondere wenn sie an der Luft | eelaeert | pjnp Alftivitnt von ^iOQd | angegeben ist. | Ausbeute (%) | 4 | 120 | 26 | b) Die Perlen werden 1,5 Jahre an der Luft gelagert. | mMol | Kat. | h | atü 0C | Ausbeute (%) | Atom-h | |||||||
§ | man z. B. eine 20prozentige | 0.075 | 0,66 | Die Katalysatorperlen der Erfindung sind | eine r\MiViidl vuii JU /u. Die Beispiele erläutern die Erfindung. Alle |
Druck Temp | Cyciohexan (40) | Prozente | 30 | 150 | ") Alle Beispiele werden mit Perlen durchgeführt, die mit 2% Divinylbenzol vernetzt worden sind, mit Ausnahme der Beispiele 10, 13 | RT = Raumtemperatur. | 0.026 | 16 | 28.1 80 | Cyclohexan (6) | 290 | ||||||||||
P | Cyclohexenlösung bei 3,52 atü in | 80 | 0,007 | 3,40 | Ein weiterer Betriebsparameter ist die Lagerstabilität | insgesamt selbst gegenüber Sauerstoff relativ stabil und | beziehen | atü °C | Hexan (47) | anderes | 20 | und 17, in denen 80% Divinylbenzol/20 % | Tabelle III - Hydrierung mit | 200 | 0,0050 | 0,75 | 3,52 RT | Cyclüoctan (1) | 5800 | ||||||||
B | Lösungsmitteln, so werden | 0,007 | 3,00 | des Katalysators. Vorzugsweise werden die getränkten | ίο zeigen z. | 2,11 RT | Hexan (69) | 40 | 250 | Bei- Verbindung | 40 | ||||||||||||||||
B | schwindigkeiten erzielt: | 30 | 0,007 | Perlen möglichst schnell nach ihrer Herstellung in dem | 2,11 RT | N.R. | 3 | spiel | |||||||||||||||||||
8 | relalive | 0.030 | katalytischen Hydriersystem verwendet Die Perlen | 2,11 RT | Cyclooctan (1) | 5 | — | 28 Cyclohexen | |||||||||||||||||||
B | Tabelle 1 | Hydrier- | 30 | 3,00 | 5 können jedoch auch nach einer Lagerung verwendet | 2,11 RT | Cycloocten (15) | Zyklen | — | 29 1,3-Cyclooctadien | |||||||||||||||||
B | 30 | 0,030 | werden. | 3,52 RT | Cyclooctan (1) | Atom-h | |||||||||||||||||||||
i | Lösungsmittel | 90 | 0,33 | abnimmt. | Cycloocten (6) | 130 | |||||||||||||||||||||
Ü | werden. | 1.3-Cyclooctadien (6) | 2100 | ||||||||||||||||||||||||
m | 0,20 | 18,00 | 3,52 RT | Octan (4) | 2400 | ||||||||||||||||||||||
B | 230 | 24,00 | cis-4-Octen (40) | — | |||||||||||||||||||||||
I | Acetonitril | 230 | 0,015 | 18,00 | 3,52 RT | 3-Phenyl-l-propanol (20) | 150 | ||||||||||||||||||||
B | Dimethylformamid | geschwinriigkeit | 230 | 0,015 | 20,00 | 3-Phenylpropionsäure (10) | |||||||||||||||||||||
i | Äthyläther | 230 | 1,000 | 1,00 | 3,52 RT | Cyclohexanon (100) | 70 | ||||||||||||||||||||
I | Cyclohexan | 1,8 | 115 | 0,20 | 18,00 | 3,52 RT | keine nachweisbare Hydrierung | ||||||||||||||||||||
I | Tabelle II - Hydrierung mit | 1,5 | 90 | 0.030 | 18,00 | 4,22 RT | 60 % hydriert | ||||||||||||||||||||
1 | Bei- Verbindung | 1,0 | i60 | 3,000 | 5,00 | 3,52 RT | Cyclohexan (99) | 220 | |||||||||||||||||||
I | spiel | 1,0 | 90 | 0,35 | 3,00 | 35,2 70 | Cyclohexan (12) | ||||||||||||||||||||
I | 1 Cyclohexen | 70 | 0,35 | 6 | 3,52 RT | Cyclohexan (25) | 20 | ||||||||||||||||||||
I | 2 1-Hexen | 110 | 0,35 | 18 | 70,3 RT | Cyclohexan (10) | 8 | ||||||||||||||||||||
1 | 3 trans-3-Hexen | 0,044") | 14 | 70,3 100 | Cyclohexan (9) | 5 | |||||||||||||||||||||
1 | 100 | 0,20 | 20 | 70,3 180 | Methylcyclohexan (15) | ||||||||||||||||||||||
ι | 100 | 0,20 | 42,2 70 | 10% hydriert | |||||||||||||||||||||||
I | Rh (D-Polymer3) | 100 | 0,20 | 3 | 3,52 RT | Spur hydriert | |||||||||||||||||||||
1 | niMol | 75 | π on | 70,3 100 | 1,2,3,4-Tetrahydro- | ||||||||||||||||||||||
1 | 130 | U,ZU | 2 | 70,3 100 | naphthalin (100) | ||||||||||||||||||||||
I | 200 | 130 | 4 | Cyclohexan (80) | |||||||||||||||||||||||
1 | 16 | 0,20 | 17 | 70,3 70 | Anilin (100) | ||||||||||||||||||||||
i | 16 | 0,20 | 17 | keine nachweisbare Hydrierung | |||||||||||||||||||||||
1 | 4 2,3-Dimelhyl-2-buten 16 | 0,20 | 4 | 56,2 70 | PhCH2NHCH2Ph (20) | ||||||||||||||||||||||
I | 5 1,3-Cyclooctadien | 0,20 | 4 | 4,22 RT | Heptanol (25) | ||||||||||||||||||||||
I | 0,025 | 70,3 100 | Isopropanol (1) | ||||||||||||||||||||||||
I | 6 1,5-Cyclooctadien | 0,025 | 70,3 100 | Isopropanol (2) | |||||||||||||||||||||||
56,2 100 | |||||||||||||||||||||||||||
?! | 56,2 100 | ||||||||||||||||||||||||||
Ί | 7 4-Octin | ||||||||||||||||||||||||||
% | |||||||||||||||||||||||||||
1H | 8 Cinnamylalkohol | ||||||||||||||||||||||||||
i- | 9 trans-Zimtsäure | ||||||||||||||||||||||||||
10 2-Cyclohexen-l-on | |||||||||||||||||||||||||||
11 Maisöl (9,2 g) | |||||||||||||||||||||||||||
'} i | 12 Maisöl (9,2 g) | ||||||||||||||||||||||||||
13 Benzol | |||||||||||||||||||||||||||
14 Benzol | |||||||||||||||||||||||||||
15 Benzol | |||||||||||||||||||||||||||
16 Benzol | |||||||||||||||||||||||||||
17 Benzol | |||||||||||||||||||||||||||
'■ >. | 18 Toluol | ||||||||||||||||||||||||||
<:■ | 19 p-Xylol | ||||||||||||||||||||||||||
20 Äthylbenzoat | |||||||||||||||||||||||||||
21 Naphthalin | |||||||||||||||||||||||||||
Benzol | |||||||||||||||||||||||||||
22 Ni/robenzol | |||||||||||||||||||||||||||
23 Nitrobenzol | |||||||||||||||||||||||||||
24 Benzonitril | |||||||||||||||||||||||||||
25 Heptanol | |||||||||||||||||||||||||||
26 Aceton (wasserfrei) | |||||||||||||||||||||||||||
27 Aceton (1 % H2O) | |||||||||||||||||||||||||||
Fortsetzung
Beispiel
Verbindung
mMol
mMol Kai.
Dauer Druck Temp. Produkt
h atü 'C Ausbeute (%)
Zyklen Atoni-h
30 1,3-Cyclooctadien
31 1 ,S-Cyclooctadien
32 4-Octin
33 Zimtaldehyd
34 Zimtalkohol
35 Maisöl 81 g
36 Maisöl 18g
37 Maisöl 138 g
38 Sojaölmethylester 8 g
39 Benzol
40 p-Xylol
41 Nitrobenzol
42 Benzonitril
1200 0.125 10 3,52 RT
40 0.0050 0,75 3,52 RT
35 0.0064 4
160 0.064 1
3,52 RT 28,1
160
200 160 500 200
0.025
0,33
0.33
0,125
0,041
0.125
0.050
0,132
0,030
16
3 14
16 30
3,5 16
28,1 21,1 35,2 35,2 21,1 42,2 56,2 70,3 49,2
Cyclooclan (1)
Cycloocten (36)
Cyclooctan (Spur)
Cycloocten (25)
1,3-Cyclooctadien (6)
Octan (7)
cis-4-Octen (90)
3-Phenylpropanol (3)
3-Phenyl-1-propanol (30)
3-Phenyl-l-propano! (IUU)
35 % hydriert
90 % hydriert
48 % hydriert
60% hydriert
Cyclohexan (19)
! % hydriert
Anilin (97)
Dibenzylamin (20)
Cycloocten (36)
Cyclooctan (Spur)
Cycloocten (25)
1,3-Cyclooctadien (6)
Octan (7)
cis-4-Octen (90)
3-Phenylpropanol (3)
3-Phenyl-1-propanol (30)
3-Phenyl-l-propano! (IUU)
35 % hydriert
90 % hydriert
48 % hydriert
60% hydriert
Cyclohexan (19)
! % hydriert
Anilin (97)
Dibenzylamin (20)
360 2700
1400 400
20
1000
a) Alle Beispiele werden mit 2% Divinylbenzol/98% Styrol-Polymerisat durchgeführt.
Tabelle IV - Hydrierung mit Platin- und Ruthenium-Polymeren*)
Bei | Verbindung | mMol | Me | mMol | Dauer | Druck | Temp. | Produkt | Zyklen/ |
spiel | tall | Kat. | (h) | (atü) | 0C | Atom-h | |||
43 | 1,3-Cyclooctadien | 200 | Pt | 0,13 | 6,0 | 3.52 | RT | Cyclooctan (6) | 80 |
Cycloocten (20) | |||||||||
44 | Cyclohexen | 240 | Pt | 0,13 | 8,0 | 3,52 | RT | Cyclohexan (100) | 230 |
45 | Cyclohexen | 90 | Ru | 0,50 | 1,5 | 3,52 | RT | Cyclohexan (100) | 120 |
46 | Benzol | 30 | Ru | 0,083 | 24 | 3,52 | RT | Cyclohexan (5) | 0,8 |
47 | 2-Cvclohexen-l -on | 30 | Ru | 0,083 | 17 | 3,52 | RT | Cyclohexanon (100) | 20 |
') Die Beispiele 43 und 44 werden mit 2% Divinylbenzol/98% Styrol-Polymerisat durchgeführt.
b) Die Beispiele 45 bis 47 werden mit 80% Divinylbenzol/20% Styrol-Polymerisat durchgeführt.
Arbeitsweise in den Beispielen 1 bis 47
Bindung der Anthranilsäure an den Polymerträger
Es wird ein Polystyrol verwendet, das aus harten unlöslichen Kügelchen mit einer Größe von 0,3 bis
0,9 mm besteht Das Polymerisat ist feucht und wird vor der Verwendung 12 Stunden in einem Rotationsverdampfer
bei 500C getrocknet. Die Chlormethylierung
erfolgt nach dem Verfahren von Pepper et al, »j. Chem. Soc.«, S. 4087 (1953). In einem Ansatz beträgt der
Chiorgehält 10,02%, in einem anderen 1131%.
Anthranilsäure wird an die Perlen gebunden, indem man diese mit überschüssiger Anthranilsäure in
Äthyläther, Aceton oder DMF rührt Eine typische Verfahrensweise besteht darin, daß man 1,0 g chlormethylierte
Perlen, die in 5OmI Äthyläther suspendiert sind, mit 04 g Anthranilsäure versetzt, das Gemisch 20
Stunden rührt, dann filtriert und mit 200 ml absolutem
Äthanol auswäscht
Es werden allgemein reine Chemikalien eingesetzt, die nicht weiter gereinigt werden. Bei Wiederholungsversuchen mit technischem Benzol sind keine nennenswerten
Unterschiede feststellbar.
Sojaölmethylester wird nach dem Verfahren von Hartmann, »J. Amen Oil Chem. Soc.«, Bd. 34, S. 165
(1957) hergestellt Maisöl wird von Matheson, Coleman and Bell bezogen und ohne weitere Reinigung
eingesetzt.
Metall-Polymerkomplexe
Metall-Polymerkomplexe
Rh(l)-Anthranilsäure-Po!ymerisat
Ein Gemisch aus 1,0 g der mit Anthranilsäure umgesetzten Perlen wird 24 Stunden in 5 ml absolutem
Äthanol mit 0,1 g Rhodiumtrichlorid-trihydrat gerührt Nach dem Filtrieren werden die Perlen mit 200 ml
absolutem Äthanol gewaschen, in 5 ml absolutem Äthanol gerührt und mit 0,1 g Natriurubcrhydrid
behandelt. Es tritt sofort ein Farbwechsel nach dunkelbraun ein. Die Perlen werden 1 Stunde im
Vakuum getrocknet Analyse: Rh 036%; N 0,40%.
Pd(II)-AnthraniIsäure-Polymerisat
Das folgende Verfahren ist typisch für die Anwendung
von Pd(II): 1,00 g der mit Anthranilsäure umgesetzten Perlen werden unter Stickstoff in 500 ml
Aceton (Spektralqualität) und 4 ml frisch destilliertem wasserfreiem Acetonitril suspendiert und mit 0,09 g
Palladiumchlorid versetzt Nach 20stündigem Kochen der Suspension unter Rückfluß kühlt man ab, filtriert,
wäscht das hellgelbe Produkt mit 50OmI Aceton und trocknet schließlich 1 Stunde im Vakuum. Analyse: Pd
335%; N 039%.
Platin-Anthranilsäure-Polymerisat
Der Platinkatalysator wird ähnlich dem Pd(II)-Polymerisat
hergestellt. 1,31 g der mit Anthranilsäure umgesetzten Perlen und 0,27 g K)PtCU werden unter
Stickstoff in 500 ml Aceton suspendiert und 20 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Hierauf kühlt man die Suspension
ab, filtriert und wäscht mit 500 ml Aceton aus. Die Perlen werden 1 Stunde im Vakuum getrocknet.
Analyse: Pt 1,99%; N 0,40%.
Ruthenium-Anthranilsäure-Polymerisat
Dieser Katalysator wird wie der Rh(l)-Katalysator hergestellt. 0,30 g der mit Anthranilsäure umgesetzten
Perlen werden 24 Stunden unter Stickstoff mit 0,10 g RuCIj · 2 H2O in 5 ml absolutem Äthanol gerührt. Nach
dem Filtrieren und Auswaschen mit 200 ml Äthanol suspendiert man die Perlen in 5 ml Äthanol und
behandelt mit überschüssigem Natriumborhydrid. Nach 30minütigem Rühren filtriert man die Perlen ab, wäscht
mit 200 ml Äthanol und trocknet vor der Verwendung 1 Stunde an der Luft. Analyse: Ru 1,68%; H 0,35%.
Verfahren und Vorrichtungen bei der Hydrierung
Die Niederdruckhydrierungen werden in einer Standard-Katalysatorvorrichtung durchgeführt. In einem
typischen Versuch beschickt man einen 500 ml-Reaktor mit der ungesättigten Verbindung und dem
Katalysator, verschließt das System, spült dreimal mit Wasserstoff und erhöht dann den Druck auf 4.22 atü.
Für die Hochdruckhydrierungen werden die Reaktanten in ein 300 ml-Reaktionsgefäß einer Schüttelvorrichtung
gegeben. Der Reaktor wird dreimal mit Wasserstoff gespült. Für Umsetzungen bei Raumtemperatur
stellt man dann den Druck auf den gewünschten Wert ein. Für Reaktionen bei höherer Temperatur stellt man
den Reaktordruck nur zum Teil ein und erhitzt dann unter Schütteln auf die gewünschte Temperatur.
Schließlich wird der Druck auf den gewünschten Wert eingestellt. Definitionsgemäß beginnen die Reaktionen
erst, wenn das System die gewünschte Temperatur bzw. den Druck erreicht hat. und alle Reaktionszeiten
errechnen sich von diesem Zeitpunkt an. Da zu diesem Zeitpunkt keine Probe abgezogen werden kann, wurden
einige Reaktionen sofort abgebrochen. Hierbei war nur ein niedriger Hydrierungsgrad feststellbar.
Vergleichsbeispiele
Die folgenden Vergleichsbeispiele werden durchgeführt, um zu zeigen, daß der erfindungsgemäße
Katalysator auf Änderungen empfindlich reagiert und seine genaue Zusammensetzung kritisch ist, um die
gewünschten Hydrierergebnisse zu erzielen.
Vergleichsbeispiel 1
N-Phenylanthranilsäuremethylester wird unter Methanolrückfluß
und mit Schwefelsäure hergestellt Ein Oberschuß dieses Esters wird dann mit chlormethylierten
Polystyrolperlen (Polystyrol, das mit Chlormethylmethyläther bis zu einem Chlorgehalt von 10,02%
chlbrmethyliert worden ist) gerührt Es setzt sofort eine schwach exotherme Reaktion ein, jedoch wird das
Gemisch 3 Tage gerührt, um eine vollständige Reaktion zu erreichen. Die Methyl-Schutzgruppen werden
dadurch abgetrennt, daß man die Perlen 3 Stunden in lOprozentiger Natronlauge unter Rückfluß kocht Nach
gründlichem Auswaschen mit Wasser rührt man die Perlen 2 Tage mit überschüssigem RhCl3 · 3 H2O in
absolutem Äthanol. Die Perlen werden dann mit Äthanol gespült, in absolutem Äthanol suspendiert und
mit überschüssigem Natriumborhydrid behandelt. Es tritt sofort eine Farbänderung nach Schwarz ein, worauf
man die Perlen gründlich mit Äthanol wäscht und einige Minuten an der Luft trocknet. 0,3 g der so erhaltenen
Perlen werden zu 20 ml Cyclohexen gegeben, worauf man bei 2,11 bis 3,52 g/cm2 hydriert.
Nach 8 Stunden ist keine Cyclohexanbildung nachweisbar.
Dieses Vergleichsbcispiel zeigt, daß der N-Phenylanthranilsäurekomplex
auf einem chlormethylierlen Polystyrolträger nicht im Sinne der Erfindung wirksam ist.
Vergleichsbeispiel 2
Als nächstkommende Modellverbindung für den erlindungsgemäßen Liganden wird gemäß der US-PS
37 55 194 ein Homologes des N-Phenylanthranilsäurekatalysators
(im wesentlichen ein N-Benzylanthranilsäurekomplex) hergestellt und geprüft. Dieser Ligand
wird zum Vergleich ausgewählt, da er unter Berücksichtigung des Styrolpolymerträgers die nächstverwandte
Molekülstruktur ergibt; d.h. einen Komplex mit zwei parallelen Anthranilsäurederivat-Einheiten zwischen
zwei Strängen von Styrolpolymerketten.
Gemäß Beispiel 1 wird ein N-Benzylanthranilsäurekomplex
von Rhodium(l) auf einem Polystyrolperlen-Träger hergestellt. Das erhaltene schwarze mikrokristalline
Pulver ist im Gegensatz zu dem aus N-Phenylanthranilsäure hergestellten Katalysator in Dimethylformamid
unlöslich. Ferner ist nach 8stündiger Hydrierung von Benzol bei einem Wasserstoffdruck von 1,41 bis
3,52 atü keine Hydrierung nachweisbar. Unter denselben Bedingungen und mit demselben Katalysator wird
nur eine Spur Cyclohexan aus Cyclohexen erhalten.
Vergleichsbeispiel 3
Eine Lösung von 0,07 g N-Benzylanthranilsäure in 17 ml 88prozentigem wäßrigem Äthanol wird mit 0,07 g
RhCl3 · 3 H2O versetzt. Das erhaltene Gemisch wird 30
Minuten bei Raumtemperatur gerührt und dann mit überschüssigem Natriumborhydrid versetzt. Es bildet
sich sofort ein schwarzer Niederschlag, der abfiltriert, mehrmals mit Äthanol gewaschen und 20 Minuten an
der Luft getrocknet wird. Der erhaltene Katalysator wird in 40 ml Dimethylformamid und 20 ml Benzol
suspendiert. Nach 24stündigem Hydrieren von Benzol unter einem Wasserstoffdruck von 4,22 atü sind weniger
als 1% Benzol unter einem Wasserstoffdruck von 4,22 atü sind weniger als 1% Benzol in Cyclohexan
umgewandelt.
Dieses Beispiel zeigt daß die auf einen Träger aufgebrachte N-Benzylanthranilsäure nicht die gewünschte
Hydrierung ermöglicht
Vergleichsbeispiel 4
5,0 g Polyvinylchloridperlen in 25 ml 95prozentigem Äthanol werden mit 5,0 g Anthranilsäure versetzt Das
Gemisch wird 30 Minuten unter Rückfluß gekocht dann auf Raumtemperatur abgekühlt, filtriert, mit Äthanol
gewaschen und um Vakuum getrocknet 5,0 g des erhaltenen Produkts werden 2 Tage mit 0,5 g
RhCl3 - 3 H2O gerührt Das erhaltene Gemisch wird
filtriert mit Äthanol gewaschen, in 20 ml Äthanol suspendiert und mit überschüssigem Natriumborhydrid
behandelt Die Perlen verfärben sich teilweise nach schwarz.
Die hergestellten Perlen werden filtriert, mit Äthanol
Die hergestellten Perlen werden filtriert, mit Äthanol
11 12
gewaschen und I Stunde an der Luft getrocknet. Hierauf Hydrierung von Cyclohexen ungeeignet,
versetzt man mit 20 ml Benzol und preßt Wasserstoff Dieses Beispiel zeig'., daß der für den erlindungsge-
bis zu einem Druck von 4,22 atü auf. Nach 48 Stunden mäßen Katalysator verwendete Styrolpolymer-Trägcr
sind weniger als 1% Benzol in Cyelohexan umgewan- ebenfalls eine wichtige Rolle für den Ablauf der
delt. Dieser Katalysator ist somit ebenfalls für die 5 Hydrierung spielt.
Claims (2)
1. Katalysator zum Hydrieren von organischen Verbindungen, hergestellt durch Umsetzen von
Anthranilsäure mit einer Verbindung des Rhodiums, Rutheniums, Palladiums oder Platins in einem
inerten organischen Lösungsmittel und gegebenenfalls Behandeln mit einem Reduktionsmittel, dadurch
gekennzeichnet, daß Anthranilsäure in einem inerten organischen Lösungsmittel mit
einem polymeren Träger umgesetzt wird, der reaktive Gruppen aufweist, die eine chemische
Bindung zwischen der Anthranilsäure und dem polymeren Träger ermöglichen, daß das erhaltene
Produkt abgetrennt, gewaschen und in einem inerten organischen Lösungsmittel mit einer Verbindung
des Rhodiums, Rutheniums, Palladiums oder Platins versetzt wird und daß das nach Rühren der
Aufschlämmung erhaltene Produkt abgetrennt und gewaschen wird.
2. Verwendung des Katalysators nach Anspruch 1 zum katalytischen Hydrieren von organischen
Verbindungen.
25
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