DE2813843A1 - Verfahren zur herstellung von geformten kollagenprodukten - Google Patents
Verfahren zur herstellung von geformten kollagenproduktenInfo
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Description
PATENTANWALT DR. HANS-GÜNTHER EGÜERT, DIPLOMCHEMIKER
5 KÖLN 51, OBERLÄNDER UFER 90 - 4 -
Beschreibung :
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Formteilen aus Kollagen, insbesondere ein verbessertes Verfahren
zur Herstellung von geformten Kollagenprodukten, z.B. schlauchförmigen Nahrungsmittelhüllen, wobei ein Entwässerungsmittel zur Behandlung des Kollagenformteils vor dem abschliessenden
Trocknen verwendet wird.
Seit einer Reihe von Jahren werden Produkte aus tierischem Kollagen in Form von Schläue"· ;n, Rohren, Folien und Fäden
verwendet, die in großtechnischen Mengen hergestellt und verwendet werden. Kollagenprodukte, die im allgemeinen durch
Strangpressen von formbaren Massen zu schlauchförmigen Formteilen erhalten werden, werden als Nahrungsmittelhüllen bei
der Verarbeitung von Lebensmittelprodukten, z.B. Schweinewurst u.dgl., verwendet.
Bei einem typischen Verfahren zur Herstellung von Kollagenprodukten,
z.B. schlauchförmigen Nahrungsmittelhüllen, wird ein endloses Kollagenmaterial, das im allgemeinen durch eine
Reihe von Behandlungsbädern einschließlich eines Weichmachungsbades
geführt wird, stranggepresst und dann im allgemeinen mit Hilfe von Heißluft getrocknet und kalibriert.
Der getrocknete Schlauch kann anschliessend zu kurzen Längen, die gewöhnlich als geraffte Wursthüllenstöcke oder Raupen
bezeichnet werden, gerafft und zusammengepresst werden. Beispielsweise beschreiben die US-PSen 3 123 432, 3 413 129,
3 123 483, 3 235 641 und 3 446 633 verschiedene Verfahren zur Herstellung von Kollagenschläuchen aus Massen mit niedrigem
Gehalt an Kollagenfeststoffen. Die üS-PSen 3 551 535 und 3 782 977 beschreiben Verfahren, die sich zur Herstellung
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solcher Schläuche aus Kollagenmassen mit hohem Gehalt an Kollagenfeststoffen eignen.
Das Trocknen des verarbeiteten Kollagenschlauchs vor der Lagerung und/oder vor dem Raffen ist ein wesentlicher, entscheidend
wichtiger Arbeitsgang, der gewöhnlich in Heißlufttrocknern durchgeführt wird, während der Schlauch sich im
aufgeblasenen Zustand befindet. Die verwendeten Maschinen sind teuer und erfordern eine erhebliche Investierung, und
die Kapazität der Trockner bestimmt im allgemeinen die maximale Geschwindigkeit der Fertigungsstraße. Bisher wurden
außer dem Heißlufttrocknen auch andere Verfahren zur Entfernung des Wassers während der Herstellung der verschiedenen
Arten von Kollagenprodukten vorgeschlagen. Hiersu gehören
beispielsweise das Gefrieren (US-PS 3 136 682)„ die Verwendung
von Gerbmitteln (US-PSen 2 246 236, 2 75o 251 und
3 223 551), die Dialyse und Druckanwendung (US-PS 2 838 363) und die pH-Einstellung (ÜS-PS 3 223 551). Bei den Behandlungen,
bei denen die Entwässerung durch pH-Einstellung erfolgen soll (US-PS 3 223 551), erfolgt eine Extraktion mit
destilliertem Wasser (US-PS 2 838 363), Keton und Alkohol (US-PSen 2 115 648, 2 934 447, 3 4o8 916 und 3 622 353) und
Puffersalzen. Ferner wurde beispielsweise in der US-PS 3 346 4o2 festgestellt, daß der Zusatz von Carboxymethylzellulose
zum wässrigen Glyzerinbad, das im allgemeinen als Weichmachungsbehandlung für schlauchförmige Kollagenhüllen
vor dem Trocknen verwendet wird, die Senkung des Feuchtigkeitsgehalts im Kollagenschlauch bewirkt.
Es besteht jedoch noch immer ein Bedürfnis für weitere Verbesserungen bei der Herstellung von Kollagenprodukten,
z.B. schlauchförmxgen Nahrungsmittelhüllen, Folien, Platten,
Fäden u.dgl., besonders wenn durch diese Verbesserungen eine Verringerung des Aufwandes an Kosten oder Zeit erzielt wird,
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ohne andere Aspekte des Verfahrens oder die Eigenschaften der hierbei hergestellten Produkte zu beeinträchtigen.
Gemäß der Erfindung wurde nun gefunden, daß den Kollagenformteilen
das Wasser teilweise entzogen wird, wenn die kollagenhaltigen Formteile vor dem Trocknen mit verhältnismäßig
geringen Mengen des Natriumsalzes von Alginsäure vorzugsweise in Form einer wässrigen Lösung behandelt werden.
Diese entwässernde Wirkung kann ausgenutzt werden, um den Feuchtigkeitsgehalt des in die Trockenapparatur eintretenden
Kollagenformteils zu senken und hierdurch die Anforderungen
an die Trockenapparatur mit einer damit verbundenen Senkung- der Kosten der Apparaturen oder der Möglichkeit einer
Steigerung der Geschwindigkeit der Fertigungsstraße zn verringern
β
!Die Koilagenformteile, die behandelt werden können, können
nach beliebigen bekannten Verfahren unter Verwendung von Kollagengeweben hergestellt werden, die aus den verschiedensten
Rohstoffen, z.B. geäscherten und ungeäscherten Tierhautspalten
und Sehnen erhalten worden sind.
Natriumalginate, d.h. Natriumsalze der Alginsäure, sind bekannte
Materialien, die in verschiedensten Viskositätsgraden im Handel erhältlich sind. Beispielsweise sind verschiedene
Viskositätsgrade von Natriumalginaten von der Kelco Company
unter den Handelsbezeichnungen KELCOGEL und KELGIN erhältlich,
Die Entwässerung von Kollagenformteilen gemäß der Erfindung kann nach einer Reihe von Verfahren erfolgen, bei denen ein
Natriumalginat als Entwässerungsmittel vorzugsweise in Form einer wässrigen Lösung auf eine Oberfläche des nassen Kollagenformteils
aufgebracht wird. Beispielsweise kann das Kollagenformteil vor dem Transport zur Trockenkammer durch ein
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Tauchbad geführt werden, das eine wässrige Natriumalginatlösung
in einer Konzentration enthält, auf die nachstehend ausführlich eingegangen wird. Bei einem bevorzugten und besonders
vorteilhaften Verfahren wird ein Kollagenformteil durch ein wässriges Tauchbehandlungsbad, z.B. das zum Weichmachen dienende
wässrige Glyzerinbad geführt, das im allgemeinen bei der Herstellung von Kollagenformteilen, z.B. schlauchförmigen
Nahrungsmittelhüllen, verwendet wird, und dem außerdem die hier genannte Menge Natriumalginat als Entwässerungsmittel
zugesetzt worden ist.
Wässrige Entwässerungslösungen, die sich für die Zwecke der Erfindung eignen, enthalten wenigstens etwa o,o1 %, vorzugsweise
wenigstens etwa o,5 Gew.% Natriumalginat. Die Konzentration des Natriumalginats kann in einem weiten Bereich
variieren. Die obere Grenze; ist nicht entscheidend wichtig und wird im allgemeinen nach wirtschaftlichen Erwägungen oder
anderen Faktoren^ ζΓΒ: viskosität der Lösung, Zusammensetzung
des Bades und in Abhängigkeit davon, ob es auch gleichzeitig für die Durchführung anderer Behandlungsformen des Kollagenformteils
dient, in Abhängigkeit von der gewünschten Geschwindigkeit der Fertigungsstraße u.dgl. Natriumalginatkonzentrationen,
die weit über etwa Io Gew.% liegen, können jedoch die Viskosität der Lösung und/oder die Neigung von Kollagenschläuchen
zum Verkleben übermäßig steigern. Um die gewünschte Entwässerung der Kollägenformteile zu erreichen, sind im allgemeinen
Konzentrationen über etwa 4 Gew.% nicht erforderlich.
Geeignete erfindungsgemäße Behandlungslösungen zur Entwässerung
können außerdem andere Bestandteile enthalten. Bevorzugte Ausführungsformen können mit beliebigen Polyolen hergestellt
werden, von denen bekannt ist, daß sie sich als Weichmacher für die verschiedenen Kollägenformteile eignen. Die Konzentration
dieses als Weichmacherkomponente in der wässrigen Behandlungslösung
enthaltenen Polyols hängt im allgemeinen von
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der Konzentration ab, die im allgemeinen für die.Weichmachung des Kollagenformteils erforderlich ist. Wenn beispielsweise
ein weichmachendes Polyol, z.B. Glyzerin, verwendet wird, sollte seine Konzentration etwa 2 bis 3o
Gew.%, vorzugsweise bis etwa 1o Gew.% betragen.
Der pH-Wert der Entwässerungslösung ist wichtig. Es ist wesentlich,
daß der pH-Wert des Bades auf einer Höhe gehalten wird, bei der das Kollagenmaterial nicht quillt. Der pH-Wert
des Behandlungsbades sollte daher im Bereich von etwa 4 bis 1o gehalten werden.
Die Temperatur des Entwässerungsbades ist ebenfalls wichtig und sollte im allgemeinen über dem Gefrierpunkt der Lösung,
jedoch unter 4o°C, d.h. unter der Temperatur, bei der thermischer Abbau des Kollagens stattfinden kann, liegen. Vorzugsweise
sollte die Temperatur des Bades unter etwa 25°C gehalten werden, um Befall der Entwässerungslösung mit
Mikroorganismen zu verhindern.
Die Viskosität des Entwässerungsbades kann in einem weiten Bereich variiert werden. Die oberen und unteren Viskositätsgrenzen sind daher nicht entscheidend wichtig. Wenn jedoch
KoIlagenformteile wie schlauchförmige Nahrungsmittelhüllen
verarbeitet werden, ist es im allgemeinen zweckmäßig, die Viskosität des Bades möglichst niedrig zu halten, um leichten
Durchgang des Kollagenschlauchs durch das Bad zu ermöglichen. Im allgemeinen kann die Viskosität des Entwässerungsbades
etwa 1 cP bis etwa 4ooo cP , vorzugsweise bis etwa 1o cPs7
betragen.
Gemäß der Erfindung kann die Dauer der Entwässerungsbehandlung im Bereich von etwa 3 see bis etwa 6o min liegen. Vorzugsweise
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beträgt sie etwa 1 bis 1o min. Wenn ein kombiniertes Entwässerungs-
und Weichmachungsbad verwendet wird, kann die Zeit, die im allgemeinen aurWeichmachungsbehandlving eines Kollagenformteils,
z.B. einer schlauchförmigen Nahrungsmittelhülle, erforderlich ist und beispielsweise etwa 3 bis Ί min beträgt,
vorteilhaft zur Entwässerung dieses Formteils ausgenutzt werden.
Beispielsweise wird bei einem bevorzugten Verfahren zur Herstellung
von Kollagenformteilen, z*B. einer schlauchförmigen
Nahrungsmittelhülle, eine nach dem in der OS-PS 3 782 977 beschriebenen Verfahren hergestellte Kollagenmasse, die wenigstens
etwa 6 Gew.% Kollagenfeststoffe und, gleichmäßig verteilt darin und bezogen auf das Gewicht der gesamten
trockenen Feststoffe, etwa 5 bis 3o Gew.% Nichtkollagenfasern enthält, so durch eine Strangpressdüse gepumpt und dosiert,
daß ein endloser Kollagenschlauch gebildet wird/ der stark genug ist, um sich unter niedrigem Aufblasedruck mit Luft
in Schlauchform zu halten, während er einem Vortrockner zugeführt und durch den Vortrockner geführt wird. Der teilweise
getrocknete Kollagenschlauch wird dann zwischen Quetschwalzen flachgelegt, neutralisiert, indem er durch einen
Tauchtank, der stark verdünntes Ämmoniumhydroxid enthält, geführt wird, gewaschen, indem er durch Wassertanks geführt
wird, und dann weichgemacht, indem er durch eine verdünnte
wässrige Glyzerinlösung geführt wird. Gemäß der Erfindung
enthält das wässrige Weichmachungsbad als Entwässerungsmittel ein Natriumalginat in der hier genannten Menge.
Es wurde gefunden, daß ein Kollagenschlauch, der durch ein weichmachendes Glyzerinbad geführt worden ist, im allgemeinen
einen Feuchtigkeitsgehalt zwischen etwa 75 und 85 Gew.% hat, während der Wassergehalt eines Kollagenschlauchs, der durch
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- To -
ein Weichmacherbad geführt wird, das einen Anteil von Natriumalginat
als Entwässerungsmittel gemäß der Erfindung enthält, bedeutend niedriger ist und im allgemeinen etwa
55 bis 67 % beträgt.
Der Kollagenschlauch wird dann erneut mit Luft unter niedrigem Druck aufgeblasen, während die Sehlauchgestalt aufrecht erhalten wird. Falls gewünscht, kann der getrocknete
Schlauch dann zu Stöcken oder Raupen nach bekannten Verfahren
gerafft oder als alternative in flachgelegtem Zustand
auf eine Rolle gewickelt werden.
Es wurde gefunden, daß bei Anwendung einer Entwässerungsbehandlung
mit Natriumalginat gemäß der Erfindung der Produktionsgang zur Herstellung von Kollagenschlauch einr
schließlich des Trocknens ohne jede Änderung der Kapazität der Trockner wesentlich gesteigert werden kann. Während
beispielsweise die Produktionsgeschwindigkeit für die Herstellung von Kollagenschlauch im allgemeinen etwa 4,1 m/min
betragen kann, kann ein solcher Schlauch, der in der hier beschriebenen Weise unter Verwendung einer wässrigen Lösung
von Natriumalginat als -Entwässerungsmittel hergestellt wird, unter Verwendung der gleichen Apparaturen mit einer Geschwindigkeit
von 5,5 m/min oder einer noch höheren Geschwindigkeit hergestellt werden.
Kollagenschlauch, der in der hier beschriebenen Weise hergestellt wird, verhält sich in allen Verarbeitungsstufen einwandfrei,
wobei im allgemeinen keine Probleme auftreten. Ferner wurde gefunden, daß schlauchförmige Kollagenhüllen,
die gemäß der Erfindung hergestellt werden, sich während der Arbeitsgänge des Raffens, Füllens, Abteilens und Kochens
gut und einwandfrei verhalten.
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Obwohl, wie hier beschrieben, Natriumalginat in'wässriger
Lösung als Entwässerungsmittel für Kollagenformteile gemäß der Erfindung dient, ist die Tatsache überraschend, daß
Produkte, die aus Kollagenmassen hergestellt werden, die Natriumalginat als Zusatzstoff enthalten, keine ähnlichen
Entwässerungseffekte aufweisen. Beispielsweise ist aus den US-PSen 3 551 535 und 3 695 9o2 bekannt, daß Salze von
Alginsäure als Zusatzstoff bei der Herstellung von Kollagenmassen, aus denen Produkte wie schlauchförmige Nahrungsmittelhüllen
hergestellt werden können, verwendet werden können. Wenn jedoch diese Produkte unter Verwendung der üblichen Behandlungslösungen
hergestellt werden, ist ihr Feuchtigkeitsgehalt keineswegs niedriger als in Produkten, die aus Kollagenmassen,
die kein Natriumalginat enthalten, hergestellt werden, und die Anforderungen an die Trocknung sind nicht
geringer.
Ausführungsformen der Erfindung werden in den folgenden Beispielen
beschrieben. In diesen Beispielen beziehen sich die Mengenangaben in Teilen und Prozentsätzen auf das Gewicht,
falls nicht anders angegeben.
Bei den in den Beispielen beschriebenen Versuchen wurde die Entwässerung durch Wägen der Kollagenformteile vor und nach
der Behandlung mit den Entwässerungsmitteln gemessen. Ein "Entwässerungsindex" wird verwendet, um den Wirkungsgrad
der Entwässerung zu bewerten. Dieser Index wird definiert als das Hundertfache des Gewichts des Kollagenformteils .
nach der Behandlung geteilt durch das Gewicht des Kollagenformteils vor der Behandlung. Ein niedriger Wert des "Entwässerungsindex"
zeigt wirksame Entwässerung an. Ein "Entwässerungsindex11 von Hundert bedeutet keine Entwässerung,
und ein "Index" von mehr als Hundert bedeutet Quellung anstelle von Entwässerung.
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- t2 -
739,4 kg geäscherte Rindshautspalte wurden zu Stücken von
etwa 12,7 χ 5o,8 mm zerhackt und einer zusätzlichen Kalkbehandlung
unterworfen, indem das Material zusammen mit 25,9 kg Kalk und Wasser in einer solchen Menge, daß das
Verhältnis von Wasser zu Haut 3,9:1 betrug, in einen Tank gegeben wurde. Die Äscherungsbehandlung wurde 24 h mit
zwischenzeitlichem Rühren fortgesetzt, worauf die geäscherten Hautschnitzel mit etwa 37,9 1 Wasser/min während einer
Zeit von 2o h ausgelaugt wurden. Die Hautschnitzel wurden dann 8 h in Salzsäurelösung, die bei pH 1 gehalten wurde,
gequollen, wobei die Durchlauf menge der verdünnten Säure 37,9 l/min betrug. Nach Beendigung dieser Säurequellung
wurden die gequollenen Schnitzel mit Wasser in einer Menge von 37,9 l/min etwa 5 h gewaschen, bis ein pH-Wert des
Waschwassers von 2,6 erreicht war. Die Schnitzel ließ man abtropfen, worauf sie auf etwa 1°C gekühlt wurden.
Eine Zellulosefaserdispersion wurde unter Verwendung der folgenden Bestandteile hergestellt:
Kollagenmasse · 115,2 kg Holzzellstoffasern 7o,3 kg
Wasser 991,6 kg
Die verwendeten Holzzellstoffasern hatten eine durchschnittliche Länge von etwa 1,o2 mm. Blätter der Fasern wurden zu
geeigneten Stücken zerkleinert, in einem Teil des Wassers etwa 6o min eingeweicht und dann etwa 2 min gemischt, weitere
3o min eingeweicht und dann etwa 2 min gemischt. Die restlichen Bestandteile wurden in den Mischer gegeben, worauf
das Gemisch etwa 165 min durchgemischt wurde. Die erhaltene Holzzellstoffasersuspension war glatt, sehr viskos, frei
von Faserklumpen und bestand aus 1 % Hautfeststoffen, 5,6 % Holzzellulosefasern und 93,4 % Wasser.
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95,3 kg Kollagenmasse mit einem Gesamtfeststoffgehalt von
1121 % wurden aus folgenden Bestandteilen hergestellt:
gemahlene Haut 85 %
Holzzellulosefasern 15 %.
Mit Säure gequollene Schnitzel, die in der oben beschriebenen
Weise hergestellt worden waren, wurden in einer Fleischmühle zu Stücken einer Größe, die im wesentlichen zwischen 3,2
und 12,7 mm lag, gemahlen und dann mit der viskosen Zellulosefaserdispersion gemischt. Die Temperatur während des Mahlens
der Schnitzel wurde so geregelt, daß sie etwa 2o°C nicht überstieg»
Die Kollagenmasse wurde durch Mischen von 28,4 kg der Zellulosefaserdispersion,
57,2 kg der gemahlenen, mit Säure gequollenen Schnitzel mit einem Feststoffgehalt von 15,2 %
und 9,6 kg Wasser hergestellt. Das Gemisch wurde etwa 5 min durchgemischt, worauf die Masse homogen war und am Mischer
zu haften begann. Die Temperatur der verschiedenen Materialien während der Mischvorgänge wurde so geregelt, daß sie
2o°C nicht überstieg. ·
Nach ihrer Herstellung wurde die Kollagenmasse mit Hilfe eines Schneckenextruders und einer Pumpe durch einen mit einer
Scherwirkung ausübenden Rotor versehenen Homogenisator geführt.
Um Abbau des Kollagens zu verhindern, wurden der Rotor und Stator des Homogenisators mit einem Kühlmittel
gekühlt, das bei einer Temperatur von etwa -5°C gehalten wurde.
Das homogenisierte Gemisch wurde durch zwei parallele Filter mit 76 μιη weiten Schlitzen gepumpt, um etwaige verbliebene
Kollagenklumpen zu zerkleinern und nicht dispergiertes Material zu entfernen. Das Gemisch wurde dann durch eine Strang-
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pressdüse gepumpt und dosiert, wobei ein endloser Kollagenschlauch
gebildet wurde. Der extrudierte Schlauch wurde mit Luft unter niedrigem Druck aufgeblasen, während er auf
waagerechten Rollen transportiert wurde.
Der aufgeblasene Kollagenschlauch wurde teilweise getrocknet und gehärtet, indem er durch einen Vortrockner bei 5o°C
geführt wurde, in einem Walzenspalt flachgelegt, neutralisiert, indem er durch einen Tauchtank, der 0,06 n-Ammoniumhydroxid
enthielt, geführt wurde, und Waschen, indem er durch Wasserbehälter geführt wurde. Nach dem Waschen wurde der
flachliegende Schlauch durch ein wässriges Weichmacherbad geführt, das 4,5 % Glyzerin enthielt. Zwei Längen des flachgelegten
Schlauchs wurden durch ein Glyzerinbad geführt, dem 1 % bzw. 2 % Natriumalginat zugesetzt worden waren. Das
bei diesem Versuch verwendete Natriumalginat war das Produkt der Handelsbezeichnung "KELGIN RL" (Hersteller Kelco Company,
San Diego, California).
Die Schlauchproben wurden dann erneut mit Luft unter niedrigem
Druck aufgeblasen, an der Luft bei 1oo°C getrocknet,
in einer Ausgleichsvorrichtung bei 7o % relativer Feuchtigkeit befeuchtet und dann mit einer Raffmaschine gerafft.
Vor dem erneuten Aufblasen und Trocknen wurden Proben von jedem aus den Glyzerinbehandlungsbädern kommenden flachgelegten
Schlauch während einer Zeit von 2 min genommen und gewogen. Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle I genannt.
Die dort genannten Schlauchgewichte zeigen, daß der flachgelegte Schlauch, der in dem Natriumalginat enthaltenden
Glyzerinbädern behandelt worden war, ein niedrigeres Gewicht hatte als der flachgelegte Schlauch, der nicht mit Natriumalginat
behandelt worden war.
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Während des Trocknens des aufgeblasenen Schläuche wurden
ebenfalls Beobachtungen gemacht. Nach vollständigem Trocknen ging der Schlauch von einem milchig opalisierenden Aussehen
zu einem klaren durchscheinenden Aussehen über. Die Stelledes Trockners, an der dieser Übergang stattfand, ist ebenfalls
in Tabelle I genannt. Die erneut.aufgeblasenen Schlauchproben,,
die mit Natriumalginat behandelt worden waren, waren auf einer kürzeren Strecke des Trockners vollständig getrocknet
als der Schlauch, der nicht mit Natriumalginat behandelt worden war.
Hüllen- Behandlung mit Gewicht des flach- zum Trocknen erforderprobe
Natriumalginat, gelegten Schlauchs, liehe Strecke im Trockner,
- Gew.% g/2 min - πι
A 0 1o9,5 7,92
B 1,o 85,9 5,79
C 2,o 69,o 5,o3
Gemahlene, mit Säure gequollene Schnitzel wurden auf die
in Beispiel 1 beschriebene Weise mit folgenden Unterschieden hergestellt: Hautgewicht 79o kg, Kalkgewicht 55,3 kg,
Verhältnis von Wasser zu Haut 3,6:1, Äscherungszeit 57 h, Auslaugung 9 h bei einem Wasserdurchlauf von 37,9 l/min,
Waschdauer 5 h bei einem Wasserdurchlauf von 37,9 l/min.
Eine Zellulosefaserdispersion wurde auf die in Beispiele 1 beschriebene Weise hergestellt. Die erhaltene Faserdispersion
war glatt, sehr viskos, frei von Zellulosefaserklumpen und hatte die folgende Zusammensetzung: 1 % Kollagenfest-
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stoffe, 5,6 % Holzzellulosefasern, 93,4 % Wasser.
63,o5 kg Kollagenmasse wurden auf die in Beispiel 1 beschriebene
Weise durch Mischen von 1oo kg säuregequollenen Schnitzeln mit 12,7 % Kollagenfeststoffen und 17,7 kg der
Zellulosefaserdispersion hergestellt.
Nach der Herstellung der Kollagenmasse wurde ein Kollagenschlauch auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise hergestellt
und in Tauchbädern behandelt, wobei das letzte Tauchbad 4,5 % Glyzerin und 0 % bzw. 1 % Natriumalginat enthielt. Die Laufgeschwindigkeit
des Schlauchs betrug 4,1 m/min, wenn das letzte Tauchbad kein Natriumalginat enthielt, und 5,5 m/min,
wenn 1 % Natriumalginat dem letzten Tauchbad zugesetzt wurde. Als Natriumalginat wurde bei diesem Versuch das Produkt der
Handelsbezeichnung "KELGIN RL" (Hersteller Kelco Company)
verwendet.
Die Schlauchproben wurden dann auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise erneut aufgeblasen, getrocknet, befeuchtet
und gerafft. Wie in Beispiel 1 beschrieben, wurden Proben des flachgelegten Schlauchs, der aus dem Glyzerinbehandlungsbad
kam, genommen und gewogen. Die Ergebnisse sind in Tabelle II genannt. Während des Trocknens wurden ebenfalls Beobachtungen
gemacht. Die Ergebnisse sind in Tabelle II genannt.
Tabelle | Probe | II | A | 079 | 1 | B |
Natriumalginat im letzten Bad, Gew.-% |
0 | 3 | 1,0 | |||
Laufgeschwindigkeit des Schlauchs, m/Minute |
4, | 2 | 5,5 | |||
Gewicht des flachgelegten Schlauchs, g/2 Minuten |
73, | 61,4 | ||||
Zum Trocknen erforderliche Strecke im Trockner, m |
8, | 8,2 | ||||
80984Ö/1 |
2813β43
Die Ergebnisse zeigen, daß durch das Natriumalginat Wasser aus dem flachgelegten Kollagenschlauch entfernt wurde, wodurch
beim Trocknen des erneut aufgeblasenen Schlauchs auf einer 8,2 m langen Strecke des Trockners eine höhere Laufgeschwindigkeit
des Schlauchs als ohne Behandlung mit Natriumalginat möglich war.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Wirksamkeit von wässrigen Behandlungsbädern, die Natriumalginat in verschiedenen
Konzentrationen enthalten.
Der auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise hergestellte
flachgelegte Kollagenschlauch wird nach der abschliessenden Wäsche aufgewickelt und im gefrorenen Zustand gelagert. Je
etwa Io g wiegende Proben des aufgetauten flachgelegten Schlauchs werden mit einem Stoffhandtuch gut trocken getupft,
um Oberflächenwasser zu entfernen, und dann bis auf die nächsten o,o1 g gewogen. Jeweils eine Probe des gewogenen
Schlauchs wird 5 min unter Rühren in einem wässrigen Tauchbad behandelt, das Natriumalginat enthält. Die Tauchbäder
würden mit verschiedenen Konzentrationen des Natriumalginats hergestellt. Die behandelten flachgelegten Kollagenschlauchproben
werden dann trockengetupft und gewogen. Aus den beiden Gewichten wird ein "Entwässerungsindex" berechnet, der das
Hundertfache Gewicht nach der Behandlung geteilt durch das Gewicht vor der Behandlung beträgt. Je niedriger der "Entwässerungsindex",
umso wirksamer ist die Entwässerungsbehandlung. Die Ergebnisse dieses Versuchs sind in Tabelle III
zusammengestellt.
Bei diesem Versuch wurden Natriumalginate der Handelsbezeichnungen
"KELCOGEL LV", "KELGIN RL" und "KELGIN XL" (sämtlich Produkte der Kelco Company) verwendet. Das Produkt 11KELCOGEL
LV" ist ein speziell geklärtes, calciumarmes Natriumalginat
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mit niedriger Viskosität. Das Produkt " KELGIN RL" ist ein
raffiniertes spezielles Natriumalginat mit niedriger Viskosität. Das Produkt "KELGIN XL" ist ein raffiniertes Natriumalginat
mit besonders niedriger Viskosität.
Tabelle III
Entwässerungsmittel
Sodium Alginat (KELGOGEL LV) Sodium Alginat (KELGIN RL) Sodium Alginat (KELGIN XL)
Entwässerungsindex bei der genannten Konzentration, Gew.%
o,5 | Ί,ο | - 1,5 | 2,ö 3,o |
82 | 7o | 56 | 52 |
85 | 78 | 72 | 68 65 |
92 | 85 | 75 |
Flachgelegter Kollagenschlauch, der auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise hergestellt worden ist, wird nach der
abschliessenden Wäsche aufgewickelt und im gefrorenen Zustand bis zur Durchführung der hier beschriebenen Prüfungen
gelagert.
Je etwa 1o g wiegende Proben des aufgetauten, flachgelegten Kollagenschlauchs werden mit einem Stoffhandtuch gut
abgetupft, um Oberflächenwasser zu entfernen, und dann auf die nächsten o,o1 g gewogen. Proben des gewogenen Kollagenschlauchs
werden dann in wässrigen Tauchbädern, die Natriumalginat enthalten, unter Rühren unterschiedlich lange behandelt.
Nach der Behandlung werden die Schlauchproben trocken getupft und gewogen, worauf der Entwässerungsindex
berechnet wird.
Die Ergebnisse der Entwässerungsbehandlung sind in Tabelle IV zusammengestellt. Als Natriumalginate werden bei diesem
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Versuch die Produkte der Handelsbezeichnungen "KiSLCOGEL LV"
und "KELGIN.RL" verwendet.
Tabelle IV | Behandlungs- Entwässe- | rungsindex | 71 | |
Natrium- | Konzentration | dauer, | 70 | |
alginat | des Tauchbades | Minuten | 89. | 69 |
Gew.-% | 0.3 | 79. | 59 | |
KELCOGEL LV | 1.0 | 1.0 | 79 | 77 |
II. | 1,0- | 3.0 | 74 | 73 |
Il | 1,0 | 5.0 | 68 | 63 |
If | 1.0 | 10. Q | 67 | 60 |
Il | 1.0 | 30.0 | 0.05 (3 Sek.) 75 | 61 |
Il | 1,0 | 0.3 | 76 | |
1» | 4,0 | 0.5 | ||
M | 4.0 | 0.7 | ||
If | 4.0 | • l.o | ||
M | 4.0 | 0.3 | ||
It | 4.0 | 1.0 | ||
KELGIN RL | 4.0 | 3.0 | ||
Il | 4.0 | . 5.0 | ||
π | 4.0 | 10.0 | ||
Il | 4.0 | 30.0 | ||
Il | 4.0 | |||
It | 4.0 | |||
Die Ergebnisse in Tabelle IV zeigen, daß bereits mit einer
Behandlungsdauer von nur 3 see eine erhebliche Entwässerung erzielt wird, und daß die Entwässerung im allgemeinen wirksamer
ist, wenn mit längerer Behandlungsdauer gearbeitet wird.
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Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung von Formteilen aus Kollagen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Formteile vor ihrer
endgültigen Trocknung mit einer entwässernden Lösung behandelt, die Natriumalginat in einer solchen Menge enthält,
daß ein Entwässerungsindex von weniger als 1oo für die Kollagenformteile erzielt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als entwässernde Lösung eine wässrige Natriumalginat-Lösung
verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Kollagenformteil eine schlauchförmige Nahrungsmittel
behandelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß als entwässernde Lösung eine wässrige Natriumalginat-Lösung
verwendet und die Behandlung durchgeführt wird, indem die schlauch-
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ORIGINAL INSPECTEO
förmige Nahrungsmittelhülle in die entwässernde Lösung
getaucht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die schlauchförmige Nahrungsmittelhülle wenigstens 3 see
in die entwässernde Lösung getaucht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß eine entwässernde Lösung, die außerdem Glyzerin enthält, verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
man die schlauchförmige Nahrungsmittelhülle etwa 3 bis 7 min in die entwässernde Lösung taucht.
8. Verfahren zur Herstellung von Kollagenformteilen, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Formteile vor ihrer endgültigen Trocknung mit einer entwässernden Lösung behandelt,
die wenigstens etwa o,o1 Gew.% Natriumalginat enthält.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man als entwässernde Lösung eine wässrige Lösung verwendet.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Kollagenformteil'eine schlauchförmige Nahrungsmittelhülle
behandelt.
11. Verfahren nach Anspruch 1o, dadurch gekennzeichnet, daß man als entwässernde Lösung eine wässrige Lösung verwendet
und die Behandlung durchführt, indem man die schlauchförmige Nahrungsmittelhülle in die entwässernde Lösung taucht.
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12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
man die schlauchförmige Nahrungsmittelhülle wenigstens 3 see in die entwässernde Lösung taucht.
13. Verfahren nach Anspruch 11 und 12, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine entwässernde Lösung verwendet, die außerdem Glyzerin enthält.
14. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man eine entwässernde Lösung verwendet, die etwa o,5
bis 1o Gew.% Natriumalginat enthält.
15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
man die schlauchförmige Nahrungsmittelhülle etwa 3 bis 7 min in die entwässernde Lösung taucht.
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