DE2808572A1 - Haemostatisches mittel - Google Patents
Haemostatisches mittelInfo
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Description
ßCHLElSSHEIMERSTR. 299
8000 MÜNCHEN 40
24 094
Hämostatisches Mittel
Gegenstand der Erfindung ist ein hämostatisches Mittel aus einem hämostatischen Wirkstoff und einem üblichen Träger, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß es als Wirkstoff wenigstens zwei der Verbindungen Phytonadion, Adrenochrommonosemicarbazon und Ascorbinsäure
oder eines Salzes hiervon enthält.
Phytonadion, Adrenochrommonosemicarbazon und Ascorbinsäure oder deren Salze sind bekannte Hämostatika. Eine Verabreichung einer
Kombination von zwei oder drei dieser Hämostatika für hämostatische Zwecke ist bisher jedoch nicht bekannt.
Von besonderem Interesse wäre jedoch ein Kombinationspräparat aus zwei oder drei dieser Hämostatika, das bei von Blutungen begleiteten
Syndromen bei Mensch und Tier in einem breiteren Spektrum wirksam wäre.
Es wurde nun ein hämostatisches Mittel aus einem hämostatischen Wirkstoff und einem pharmazeutisch unbedenklichen Träger gefunden,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß es als hämostatischen Wirkstoff wenigstens zwei der Verbindungen Phytonadion, Adrenochrommonosemicarbazon
und Ascorbinsäure enthält. Anstelle von Ascorbinsäure oder zusätzlich dazu läßt sich auch ein Salz der Ascorbinsäure
verwenden.
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-Jf-
Die Wirkung des vorliegenden hämostatischen Mittels geht aus
der Zeichnung hervor.
Figur 1 zeigt die Wirkung des erfindungsgemäßen Mittels auf
die Blutungszeit bei mit Tetrachlorkohlenstoff behandelten Mäusen.
Figur 2 zeigt die Wirkung des erfindungsgemäßen Mittels auf
die Blutungszeit bei mit Dicumarol behandelten Mäusen.
Figur 3 zeigt die Wirkung des erfindungsgemäßen Mittels auf die Pulmonarhämorrhagie bei unter negativen Druck stehenden
Mäusen.
Das erfindungsgemäße hämostatische Mittel aus (A) einem Wirkstoff und (B) einem pharmazeutisch unbedenklichen Träger ist dadurch
gekennzeichnet, daß es als Wirkstoff zwei oder mehr Verbindungen aus der Gruppe (1) Phytonadion, bei dem es sich um
eine von US-Pharmacopeia anerkannte Bezeichnung handelt und das ein anderer Name für Vitamin K1 ist, welches im folgenden
als K1 abgekürzt wird, (2) Adrenochrommonosemicarbazon, das
die Formel
NHNCONH2
hat und im folgenden abgekürzt als ACS bezeichnet wird, und (3) Ascorbinsäure, nämlich Vitamin C, oder ein Salz hiervon, das
im folgenden abgekürzt als AA bezeichnet wird, enthält.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein hämostatisches Kombinationspräparat das zwei oder drei Komponenten aus der
Gruppe K^, ACS und AA in geeigneten Gewichtsverhältnissen und
in entsprechenden Dosierungsformen enthält.
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Im Vergleich zur Wirkung bei einer alleinigen Verabreichung der angegebenen Wirkstoffe verfügt das erfindungsgemäße Kombinationspräparat bei Blutungssyndromen bei Mensch und Tier über eine wesentlich
günstigere hämostatische Wirksamkeit.
Unter Salzen der Ascorbinsäure wird erfindungsgemäß jedes pharmazeutisch
unbedenkliche nichttoxische Salz von AA verstanden, und zu solchen Salzen gehören beispielsweise die Alkalisalze, wie
das Natriumsalz. Alle diese Salze sind dem Fachmann bekannt.
Der Wirkstoff K., der eine Komponente des erfindungsgemäßen
Mittels sein kann, ist ein bekanntes Blutgerinnungsmittel und wird bei der sich in der Leber des Menschen abspielenden Synthese
von Faktor V, Faktor IX, Faktor X und Prothrombin benötigt, die
für die Blutgerinnung erforderlich sind. Die mittlere Tagesdosis hiervon beim erwachsenen Menschen liegt bei etwa 10 bis 50 mg.
Der Wirkstoff ACS, bei dem es sich ebenfalls um eine mögliche
Komponente des erfindungsgemäßen Mittels handelt, ist ein bekannter
Vasokonstriktor zur Erhöhung der Widerstandskraft von Kapillargefäßen sowie zur Hemmung der Erhöhung der Kapillarpermeabilität,
und er soll seine hämostatische Wirkung ohne irgendeine Beeinflussung der Gerinnungszeit oder Kontraktionskraft der Blutplättchen entfalten. Die mittlere Tagesdosis
hiervon liegt beim erwachsenen Menschen bei etwa 6 bis 15 mg.
Der Wirkstoff AA, bei dem es sich wiederum um eine mögliche Komponente des erfindungsgemäßen Mittels handelt, verstärkt die
Wände von Blutgefäßen, erhöht die Bildung von Blutplättchen und aktiviert die Funktion von Thrombin, und er soll bei der
Verhinderung einer Blutung oder bei der Stillung einer Hämorrhagie eine Rolle spielen. Die mittlere orale Tagesdosis beim
erwachsenen Menschen beträgt hiervon etwa 50 bis 500 mg.
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Die oben angegebenen Wirkstoffe sind somit zusammen mit ihrer Wirkung im einzelnen bekannt, von einer kombinierten Verabreichung
von zwei oder drei der Komponenten K.., ACS und AA ist
bisher jedoch nichts berichtet worden.
Es wurde nun gefunden, daß das erfindungsgemäße Mittel bei
oraler oder parenteraler Verabreichung bei der Behandlung von von Blutungen begleiteten Krankheiten überraschenderweise eine
synergistische Wirkung ergibt, wobei sich diese Wirkung ganz wesentlich von der Wirkung unterscheidet, die jeder einzelne
Wirkstoff für sich entfaltet.
Das erfindungsgemäße Mittel, das zwei oder drei der Komponenten
K1, ACS und AA und/oder ein Salz hiervon enthält, enthält normalerweise
etwa einen Gewichtsteil K-, etwa 1,7 bis 2,3 Gewichtsteile ACS und insgesamt etwa 17 bis 23 Gewichtsteile AA und/oder
eines Salzes hiervon, berechnet auf Basis von AA. Das vorliegende Mittel kann als Wirkstoff eine Kombination aus K1 und ACS,
eine Kombination aus K1 und AA oder eines Salzes hiervon oder auch
eine Kombination aus ACS und AA oder eines Salzes hiervon enthalten. Sind im erfindungsgemäßen Mittel nur zwei der genannten Wirkstoffe
enthalten, dann läßt sich die jeweilige Menge der einzelnen Bestandteile aus den oben für alle drei Wirkstoffe angegebenen
Mengen auswählen, so daß ein solches Mittel beispielsweise einen Gewichtsteil K1 und etwa 1,7 bis 2,3 Gewichtsteile
ACS enthalten kann.
Das erfindungsgemäße Mittel kann in Einheitsdosierungsformen verabreicht werden, die 5 mg K1, etwa 8,5 bis 11,5 mg, vorzugsweise
10 mg, ACS und etwa 85 bis 115 mg, vorzugsweise 1OO mg,
AA oder eine äquivalente Menge (berechnet auf Basis von AA) eines Salzes hiervon enthalten.
Das erfindungsgemäße Mittel läßt sich für eine orale Verabreichung
in Form von Pulvern, Tabletten, Dragees, Lösungen oder Sirupen formulieren, kann für eine rektale Verabfolgung in
Form von Suppositorien formuliert werden und läßt sich für eine parenterale Verabfolgung beispielsweise in Form von
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Injektionen formulieren, wobei hierzu jeweils alle herkömmlichen und pharmazeutisch unbedenklichen nichttoxischen Träger
verwendet werden können. Zur Formulierung fester Zubereitungen kann man die erfindungsgemäßen wirksamen Komponenten vorwiegend
mit festen und/oder zur Tablettenherstellung üblichen Adjuvantien kombinieren, wie Lactose, Stärke, Calciumcarbonat oder
Magnesiumstearat. In ähnlicher Weise lassen sich auch Lösungen und Injektionen unter Verwendung irgendwelcher Solubilisierungsmittel
formulieren.
Die oben für die einzelnen Komponenten angegebenen Mengen tragen der zulässigen üblichen Abweichung bei derartigen Heilmitteln
bereits Rechnung.
Die unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Mittels bei entsprechenden
pharmakologischen Untersuchungen erhaltenen Ergebnisse werden im folgenden vergleichend mit entsprechenden Kontrollen
näher beschrieben.
Der Wirkstoff K1 wird in einer solubilisierbaren Form zusammen
mit einem nichttoxischen oberflächenaktiven Mittel, wie HCO-60,
verwendet. Der Wirkstoff ACS wird in Form einer zweiprozentigen Suspension von Gummiarabicum eingesetzt. Der Wirkstoff AA
wird in wäßriger Form verwendet. Die einzelnen Wirkstoffe werden unmittelbar vor ihrer Verabreichung an Tiere miteinander
vermischt.
Als Versuchstiere werden ICR-Mäuse und SD-Ratten verwendet, und
diesen Tieren gibt man eine Woche lang vor Beginn der Untersuchungen Wasser und festes Futter ad libitum, wobei man sie
bei einer Temperatur von 22 - 2 0C und einer relativen Luftfeuchtigkeit
von 65 % hält. Diejenigen Tiere, die sich bei einer entsprechenden Untersuchung als gesund erweisen, werden für
die einzelnen Untersuchungen ausgewählt.
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(1) Blutungszeit bei der Schwanzvene von mit Tetrachlorkohlenstoff
gespritzten Mäusen:
Man verabreicht einer Gruppe aus 10 ICR-Mäusen mit einem Gewicht
von jeweils 20 - 2 g getrennt oral (a) den Wirkstoff K1 in einer
Menge von 5 mg pro kg Körpergewicht, im folgenden als Gruppe K1
bezeichnet, (b) den Wirkstoff ACS in einer Menge von 10 mg pro kg Körpergewicht, im folgenden als Gruppe ACS bezeichet, (c)
den Wirkstoff AA in einer Menge von 100 mg pro kg Körpergewicht, im folgenden als Gruppe AA bezeichnet, (d) eine Kombination
aus 5 mg des Wirkstoffs K1 und 10 mg des Wirkstoffs ACS, im folgenden
als Gruppe K..+ACS bezeichnet, (e) eine Kombination aus
5 mg des Wirkstoffs K1 und 100 mg des Wirkstoffs AA, im folgenden
als Gruppe K..+AA bezeichnet, (f) eine Kombination aus 10 mg
des Wirkstoffs ACS und 100 mg des Wirkstoffs AA, im folgenden als Gruppe ACS+AA bezeichnet, und (g) eine Kombination aus 5 mg des
Wirkstoffs K1, 10 mg des Wirkstoffs ACS und 100 mg des Wirkstoffs
AA, im folgenden als Gruppe K1+ACS+AA bezeichnet.
Jeder Maus spritzt man subkutan 2 Stunden nach Verabfolgung des jeweiligen Wirkstoffs 0,05 ml Tetrachlorkohlenstoff pro kg Körpergewicht.
Die auf diese Weise behandelten Mäuse legt man in entsprechenden Käfigen fest, wobei man 48 Stunden nach Injektion
des Tetrachlorkohlenstoffs in die rechte Vene des Schwanzes an einer 3 cm vom Schwanzende entfernten Stelle in nicht anästhesiertem
Zustand mit einer 0,5 mm starken Injektionsnadel bis zu einer bestimmten Tiefe einsticht. Zur Bestimmung der Blutungszeit
legt man auf die so gebildete Wunde in Zeitabständen von 5 Sekunden der Reihe nach solange Filterpapierstücke auf, bis auf dem
Filterpapier kein Blutfleck mehr zu sehen ist.
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Die bei diesen Untersuchungen erhaltenen Ergebnisse gehen aus
Figur 1 der Zeichnung hervor. Hierin bedeutet das Symbol A eine Tiergruppe (Kontrollgruppe), die weder mit Tetrachlorkohlenstoff
noch mit Wirkstoff behandelt worden ist. Das Symbol B steht für eine Tiergruppe, der man subkutan lediglich Tetrachlorkohlenstoff
in einer Menge von 0,05 ml pro kg Körpergewicht gespritzt hat. Die Symbole C, D, E, F, G, H und I stellen die Wirkstoffgruppen
K1, ACS, AA, K.+ACS, K.+AA, ACS+AA und K..+ACS+AA dar.
Das Symbol P steht für den Differenzwert. Die beiden Sternchen (**)
bedeuten, daß P weniger als 0,01 ausmacht. Im einzelnen geht aus Figur 1 hervor, daß die Wirkstoffgruppen K-, ACS und AA im Vergleich
mit der Wirkstoffgruppe B eine kürzere Blutungszeit ergeben. Es läßt sich jedoch kein wesentlicher Unterschied feststellen.
Die Wirkstoffgruppen K1+ACS, K1+AA, ACS+AA und K1+ACS+AA
führen im Vergleich zur Wirkstoffgruppe B zu einer wesentlichen Erniedrigung der Blutungszeit (P 41.0,01). Die Wirkstoffgruppe
K..+ACS+AA gibt eine starke Erniedrigung der Blutungszeit
(P<0,05) im Vergleich zur Blutungszeit einer jeden einzelnen Wirkstoffgruppe.
(2) Wirkung gegenüber Kaliikreins
Männliche SD-Ratten mit einem Gewicht von 200 - 10 g teilt man
in die aus der folgenden Tabelle I hervorgehenden Gruppen ein, wobei man jeder Tiergruppe (mit Ausnahme der Kontrollgruppe)
in der beim vorhergehenden Versuch (1) beschriebenen Weise getrennt den jeweiligen Wirkstoff verabreicht. 2 Stunden nach
der Wirkstoffverabreichung injiziert man jeder Ratte der einzelnen Tiergruppen 5 ml 0,5-prozentige Evans-S-blau-Lösung pro
kg Körpergewicht und spritzt jede Ratte dann unmittelbar darauf intracutan in das Abdomen 0,1 ml Kallikreinlösung (Konzentration
1 Einheit pro ml). 2 Stunden nach Injektion des Kallikreins veneseziert man die einzelnen Ratten und legt ihre blaugefärbte
Haut dann auf eine entsprechende Glasplatte, worauf man die Fläche der Blaufärbung bestimmt. Die dabei erhaltenen Ergebnisse
gehen aus der folgenden Tabelle I hervor.
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AO
Wirk | Dosis | Anzahl | Blau gefärbte | Veränderung der Kapillar permeabilität |
stoff | (mg/kg, per os) | d.Ratten | Fläche in nun | in % |
Kon trolle |
HCO-60, 3mg/kg | 6 | 14 6,0-27,9 | |
K1 | 5 | 6 | 119,O±26,1 | 18,3 |
ACS | 10 | 6 | 107,5-14,9* | 26,4 |
AA. | 100 | 6 | 117,0-19,1 | 19,7 |
K1+ACS | 5+10 | 6 | 103,0^9,9 | 29,5 |
K1+AA | 5+100 | 6 | 61,5±13,4** | 57,9 |
ACS+AA | 10+100 | 6 | 82,0-25,4** | 43,8 |
K.+ACS+AA | 5+10+100 | 6 | 40,6-9,5** | 72,2 |
+ : P < 0,05,
** : P < 0,01
(3) Blutungszeit bei mit Dicumarol behandelten Mäusen;
Man teilt weibliche ICR-Mäuse in entsprechende Gruppen ein und
verabreicht ihnen genauso wie beim vorhergehenden Versuch (1) beschrieben die jeweils zu untersuchenden Wirkstoffe. 2 Stunden
nach der Wirkstoffverabfolgung verabreicht man jeder einzelnen Maus oral 50 mg Dicumarol pro kg Körpergewicht, und 24 Stunden
nach Verabreichung des Dicumarols bestimmt man die Blutungszeiten der einzelnen Tiere wie dies beim Versuch (1) beschrieben
ist.
Die hierbei erhaltenen Versuchsergebnisse gehen aus Figur 2 der Zeichnung hervor. Darin haben die Symbole A bis P die bereits
bei der Beschreibung der Figur 1 angegebenen Bedeutungen, wobei
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abweichend davon jedoch das Symbol B eine Tiergruppe bedeutet,
der man oral Dicumarol in einer Menge von 50 mg pro kg Körpergewicht gegeben hat, und das Sternchen (*) für P
< 0,05 steht. Im einzelnen ergibt sich aus Figur 2, daß jede Tiergruppe, die man mit einem einzelnen Wirkstoff behandelt hat, eine kürzere
Blutungszeit mit einem wesentlichen Unterschied aufweist als die Tiergruppe B. Ferner geht daraus hervor, daß jede Tiergruppe,
der man eine Wirkstoffkombination gegeben hat, insbesondere die Wirkstoffgruppe K.-+ACS+AA (P
<C 0,01) im Vergleich zu Tiergruppen, denen man jeweils einen einzigen Wirkstoff gegeben
hat, über eine kürzere Blutungszeit verfügt.
(4) Wirkung auf die Pulmonarhämorrhagie bei unter negativen Druck stehenden Mäusen:
ICR-Mäuse mit einem Gewicht von jeweils 20 - 2 g werden in Gruppen
aus jeweils 10 Tieren eingeteilt, worauf man jedem Tier in der beim Versuch (1) beschriebenen Weise den jeweiligen Wirkstoff
verabreicht. 2 Stunden nach der WirkstoffVerabreichung gibt man jede Maus nach dem Verfahren von G.J. Majuski et al in
eine Weithalsflasche und erniedrigt den Druck rasch auf 65 bis 70 mm Hg. Nach 1 Minute entnimmt man die einzelnen Mäuse aus den
einzelnen Flaschen, macht einen Cerebralschnitt und nimmt die Lunge heraus. Sodann bestimmt man den Blutungsgrad der Lunge
auf folgender Basis. Einer in 99-prozentigem Alkohol schwimmenden extrahierten Lunge wird der Wert 0 zugeordnet. Einer in 70-prozentigem
Alkohol schwimmenden Lunge wird der Wert 1 zugeordnet. Einer in 50-prozentigem Alkohol schwimmenden Lunge wird der
Wert 2 zugeordnet. Einer in 30-prozentigem Alkohol schwimmenden Lunge wird der Wert 3 zugeordnet. Einer in Wasser schwimmenden
Lunge wird der Wert 4 zugeordnet. Einer in Wasser sinkenden Lunge wird der Wert 5 zugeordnet. Aus der Gesamtzahl der bei den
Mäusen der einzelnen Gruppen erhaltenen Werte werden entsprechende
Mittelwerte für jede Tiergruppe berechnet.
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Die Versuchsergebnxsse gehen aus Figur 3 der Zeichnung hervor. Die darin enthaltenen Symbole entsprechenden den bereits bei
den Figuren 1 und 2 beschriebenen Symbolen. Im einzelnen läßt sich aus Figur 3 entnehmen, daß die Kontrollgruppe einen Mittelwert
von 4,4 - 0,3 hat. Die Blutung erstreckt sich hierbei über die gesamte Lungenoberfläche. Bei jeder einzelnen Wirkstoff
gruppe (Symbole C, D und E) ergibt sich demgegenüber eine Hemmung der Blutung in jeweils ähnlichem Ausmaß, während jede
kombinierte Wirkstoffgruppe (Symbole F, G, H und I) r insbesondere
die Wirkstoffgruppe K..+ACS+AA (P <
0,01) einen ganz ausgeprägten Unterschied in der Hemmung der Blutung ergibt.
Akute Toxizität:
Zur Bestimmung des LD„ -Werts (mg pro kg Körpergewicht) verabreicht
man jeden Wirkstoff Mäusen und Ratten oral, wobei man zu den aus den folgenden Tabellen II und III hervorgehenden Werten gelangt.
Tabelle II
j-- bei Mäusen
Wirkstoff männliche Maus weibliche Maus
K1
ACS
ACS
AA
K,+ACS K..+AA
ACS+AA K..+ACS+AA
> 83,333 | >83,333 |
>35,832 | >35,832 |
9,030 | 7,990 |
^31,104 | ^31,104 |
8,200 | 7,480 |
9,600 | >8,5OO |
9,300 | 9,350 |
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Tabelle III
LD5 bei Ratten | weibliche Ratten | |
Wirkstoff | männliche Ratten | > 33,487 |
K1 | J> 33,487 | > 17,280 |
ACS | y 17,280 | N, 5,787 |
ÄA | > 5,787 | y 18,000 |
K1+ACS | y 18,000 | 8,000 |
K1H-AA | N> 6,076 | v> 7,638 |
ACS+AA | > 7,638 | V 6,654 |
K^ACS+AA | > 7,985 | |
Aus den obigen, Untersuchungen geht hervor, daß die erfindungsgemäßen
Kombxnationspräparate im Vergleich zu den einzelnen Wirkstoffen bei der Verhinderung und Behandlung von Blutungssyndromen
bei Mensch und Tier überraschenderweise wesentlich wirksamer sind» Sie eignen sich daher für innere Behandlungen,
beispielsweise Lungenblutungen, Gastoenteralblutungen, Nierenblutungen, durch Hypertension hervorgerufene Blutungen oder
Purpura, zur chirurgischen Behandlung, wie Blutungen während einer Operation, zur gynäkologischen Behandlung, wie Blutungen
des Uterus und Menorrhagie zur otorhinolaryngologischen Behandlung, wie Nasenbluten oder Halsbluten, zur opthalmologischen
Behandlung, wie einer Blutung der Retina oder des Glaskörpers und einer durch Purpura hervorgerufenen Blutung oder einer
Blutung des Harntrakts„
Die jeweils wirksame Dosis des erfindungsgemäßen Kombinationspräparats ist natürlich abhängig von der Art und Stärke der jeweiligen
Erkrankung sowie dem Geschlecht und dem Alter des jeweiligen Patienten. Handelt es sich bei der zu verabreichenden
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Einheitsdosierungsform beispielsweise um eine Tablette, die
5 mg des Wirkstoffs K1, 10 mg des Wirkstoffs ACS und 100 mg
des Wirkstoffs AA enthält, dann behandelt man einen niederen Blutdruck beim erwachsenen Menschen vorzugsweise mit 1 bis
Tabletten 1 bis 3 mal täglich, einen erwachsenen Menschen mit Pupura vorzugsweise mit 1 bis 2 Tabletten 1 bis 3 mal täglich
und einen erwachsenen Menschen, der an einer Blutung des Glaskörpers leidet, vorzugsweise mit 1 bis 4 Tabletten 2 bis 3 mal
täglich.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele weiter beschrieben.
Beispiel 1 Pulverformulxerung
K1 10 kg
ACS 17 kg
AA 200 kg
Lactose 100 kg
Stärke 170 kg
Die obigen Bestandteile werden gründlich miteinander vermischt, worauf man das Gemisch durch ein entsprechendes Sieb schickt.
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AS
15 | kg |
30 | kg |
300 | kg |
240 | kg |
240 | kg |
15 | kg |
15 | kg |
9 | kg |
270 | kg |
45 | kg |
K1
ACS
ACS
Lactose Stärke
Guituniarabicum Pulver Talkum
Gelatine Weißer Zucker
Gefälltes Calciumcar bo nat
Die obigen Bestandteile werden in üblicher Weise gründlich miteinander vermischt, granuliert, zu Tabletten verpreßt und
mit Zucker überzogen.
Beispiel 3
Fluss igformulierung
Fluss igformulierung
K1 2 kg
ACS 3,6 kg
AA 42 kg
Polyoxyethylen(20)sorbitan- 4 . kg
monooleat
Einfacher Sirup 240 kg
Steriles Wasser ad. 800 ml
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- Ήτ-
Beispiel
Drageeformulierung
Drageeformulierung
Κ1 | 15 kg |
ACS | 35 kg |
AA | 28Ο kg |
Weißer Zucker | 1060 kg |
Stärke | 13 kg |
Steriles Wasser | 59 kg |
Die obigen. Bestandteile werden in herkömmlicher Weise miteinander
vermischt, gesiebt, granuliert und zu Dragees verpreßt.
Beispiel 5 Inj ektionsformulierung
K1 | 5 kg |
ACS | 13 kg |
AA | 30 kg |
HCO-60 | 25 kg |
Natriumbenzoat | 40 kg |
Propylenglykol | 30 kg |
Phosphat-Pufferlösung | ad. 1000 Liter |
Die auf diese Weise hergestellte Lösung wird in üblicher Weise zu einer injizierbaren Lösung formuliert.
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Beispiel Kapselformulxerung
K1 | 10 | kg |
ACS | 20 | kg |
AA | 210 | kg |
Lactose | 132 | kg |
Stärke | 334 | kg |
Hydroxypropylencellulose | 3, | 5 kg |
Die obigen Bestandteile werden in herkömmlicher Weise zu Kapseln formuliert.
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eerseife
Claims (10)
1. Hämostatisches Mittel aus (A) einem hämostatischen
Wirkstoff und (B) einem pharmazeutisch unbedenklichen Träger, dadurch gekennzeichnet, daß es als
Wirkstoff (A) wenigstens zwei Vertreter der folgenden Gruppen in kombinierter Form enthält:
(1) einen Gewichtsteil Phytonadion,
(2) etwa 1,7 bis 2,3 Gewichtsteile Adrenochrommonosemicarbazon
und
(3) etwa 17 bis 23 Gewichtsteile Ascorbinsäure oder eine entsprechende Menge eines pharmazeutisch unbedenklichen
Salzes hiervon.
2. Hämostatisches Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Wirkstoff (A) aus einer
Kombination aus einem Gewichtsteil Phytonadion, etwa 1,7 bis 2,3 Gewichtsteilen Adrenochrommonosemicarbazon und etwa 17 bis
23 Gewichtsteilen Ascorbinsäure besteht.
3. Hämostatisches Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff (A) aus einer
Kombination aus einem Gewichtsteil Phytonadion und etwa 1,7 bis 2,3 Gewichtsteilen Adrenochrommonosemicarbazon besteht.
4. Hämostatisches Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff (A) aus einer
Kombination aus etwa 1,7 bis 2,3 Gewichtsteilen Adrenochrommono semicarbazon und etwa 17 bis 23 Gewichtsteilen Ascorbinsäure be
steht.
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ORIGINAL IN
-yr-
5. Hämostatisches Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Wirkstoff (A) aus einer
Kombination aus einem Gewichtsteil Phytonadion und etwa 17 bis 23 Gewichtsteilen Ascorbinsäure besteht.
6. Hämostatisches Mittel in Einheitsdosierungsform, dadurch gekennzeichnet, daß es aus etwa
5 mg Phytonadion, etwa 10 mg Adrenochrommonosemicarbazon und etwa 100 mg Ascorbinsäure zusammen mit einem pharmazeutisch unbedenklichen
Träger besteht.
7. Hämostatisches Mittel nach Anspruch 6 in Form eines Pulvers, einer Tablette, einer Flüssigkeit oder eines Dragees.
8. Pharmazeutisch unbedenkliche Kapsel, dadurch
gekennzeichnet , daß sie das Mittel nach Anspruch enthält.
9. Hämostatisches Mittel nach Anspruch 6 in Injektionsform.
10. Verfahren zur Hemmung von Blutungen bei entsprechenden Patienten, dadurch gekennzeichnet, daß
man solchen Patienten ein Mittel nach Anspruch 1 verabreicht.
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JP52024094A JPS6029361B2 (ja) | 1977-03-04 | 1977-03-04 | 増強された止血効果を有する医薬組成物 |
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Non-Patent Citations (1)
Title |
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B. Helwig, Moderne Arzneimittel, Stuttgart 1972, S. 278, 279, 282, 1064, 1570 * |
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EP0644754A4 (de) * | 1990-12-06 | 1995-12-27 | Leslie Binshyang Soong | Blutstillende Substanz für chirurgische, medizinische und zahnärztliche Verwendung/ Substanz in Pulverform 001 zur Blutstillung während chirurgischer Eingriffe in der Medizin, Zahnmedizin oder bei Blutungen jedweder Ursache. |
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