DE280820C

DE280820C -

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Publication number: DE280820C
Application number: DENDAT280820D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 280820 KLASSE 746. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. Januar 1913 ab.

Zur Anzeige des Vorhandenseins entzündbarer Gase in Bergwerken und zum Messen des Gehaltes der Luft an solchen Gasen sind Vorrichtungen bekannt, welche auf der Änderung der Helligkeit einer elektrischen Lampe beruhen, der ein katalytisch erhitzter Draht vorgeschaltet ist. Diese Vorrichtungen können mit Rücksicht auf ihr Volumen, Gewicht und ihre komplizierte Einrichtung und Bedienung ausschließlich als Anzeige- und Meß vorrichtung dienen, nicht aber als Arbeitslampe.

Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine vorzugsweise für Bergwerke bestimmte elektrische Lampe, welche das Vorhandensein

ig schlagender Wetter oder anderer entzündbarer Gase selbsttätig durch Veränderung ihrer Lichtstärke (in ähnlicher Weise wie die Davylampe) kenntlich macht, wobei ebenfalls diese Veränderung durch Vorschaltung eines Leiters bewirkt wird, dessen Widerstand bei Vorhandensein schlagender Wetter in der Luft sich wesentlich verändert. Dabei ist die Lampe nach vorliegender. Erfindung nicht wesentlich schwerer und komplizierter und ebenso leicht zu bedienen wie die üblichen elektrischen Bergwerkslampen, so daß sie ohne weiteres als Arbeitslampe von jedem Bergmann benutzt werden kann; Der der Glühlampe vorgeschaltete Leiter kann aus einem durch den Strom vorgewärmten Platindraht bestehen, der in stärkeres Glühen gerät, sobald er in eine grubengashaltige Atmosphäre gebracht wird. Ferner kann ein Platindraht mit seiner ganzen Länge oder an einigen seiner Punkte mit Platinmoor 0. dgl. bedeckt werden, welches beim Zusammentreffen mit Grubengas sich erhitzt und.seine Wärme dem Drahte mitteilt. Sehr wirksam hat sich hierfür die Anordnung gezeigt, einen Draht mit besonders hohem Temperaturkoeffizienten, wie Eisen, zu benutzen, welcher allerdings von der Außenluft dicht abgeschlossen sein muß, und welcher ebenfalls einen Überzug aus Platinmoor besitzt. In diesem Falle ist es zweckmäßig, dem Eisendraht dauernd eine der dunklen Rotglut nahekommende Temperatur zu erteilen, welche dann bei Vorhandensein von Grubengas durch die katalytische Erhitzung des Platinmoores noch weiter erhöht wird. Diese Anordnung ist besonders empfindlich, da bekanntlich hierbei eine geringe Temperaturerhöhung einer bedeutenden Steigerung des Widerstandes entspricht. Selbstverständlich werden die an sich bekannten Vorsichtsmaßregeln getroffen, um ein Entzünden schlagender Wetter durch die heißen Drähte oder das Platinmoor zu verhindern. An Stelle der genannten Leiter mit positivem Temperaturkoeffizienten können auch solche, wie z. B. Kohle oder Bor, mit negativem Temperaturkoeffizienten verwendet werden. In diesem. Falle wird ihr Widerstand bei Erhitzung durch das Grubengas abnehmen und die Glühlampe heller brennen. Bei der Verwendung von Bor ist es notwendig, diesem noch einen weiteren, zweckmäßig konstanten Widerstand parallel zu schalten, da Bor in der Kälte praktisch ein Nichtleiter ist. In reiner Luft wird der Lampenstrom, durch diesen konstanten Widerstand fließen, während bei Vorhandensein von brenn-

baren Gasen der letztere durch den infolge der Erwärmung sehr gering gewordenen Widerstand des Bois verringert wird, so daß auch hier ein Aufleuchten der Lampe eintritt.
Um in jedem Falle sicher zu entscheiden, ob die geringe Helligkeit der Grubenlampen durch das Vorhandensein schlagender Wetter verursacht wird und nicht etwa durch die Erschöpfung der Batterie, empfiehlt es sich, an der

ίο vorbeschriebenen Lampe eine Vorrichtung anzubringen, um nach Belieben den Einfluß der Gase auf die Helligkeit der Lampe auszuschalten. Es kann dies geschehen, indem man den vorgeschalteten, durch die Grubengase beeinflußten Draht (in nachstehendem kurz Indikatordraht genannt) von den Grubengasen auf mechanischem Wege, z. B. durch Schließen einer Klappe, abschließt, ferner auf elektrischem Wege, indem man an Stelle des Indikatordrahtes der Lampe einen von der Grubenluft unbeeinflußten Widerstand vorschaltet, dessen Größe demjenigen des in reiner Luft befindlichen Indikatordrahtes gleich ist. Endlich ist es auch möglich, mit der Stromquelle eine

ag zweite Lampe zu verbinden, welche von den Grubengasen nicht beeinflußt wird, und deren Helligkeit nur von der Spannung der Stromquelle abhängt. Letztere Einrichtung eignet sich auch dazu, nicht nur das \^/'orhandensein der Grubengase, sondern auch deren Menge in einfacher Weise zu ermitteln. Es geschieht dies dadurch, daß man durch entsprechende Schaltung von Widerständen die unbeeinflußte und die Anzeigelampe auf dieselbe Helligkeit bringt und die Schaltapparate empirisch auf den Gehalt an Grubengasen eicht. Die gleiche Helligkeit der beiden Lampen kann bei Verwendung von Indikatordrähten mit positivem Temperaturkoeffizienten entweder erzielt werden durch Einschaltung von Widerständen in den Stromkreis der unbeeinflußten Lampe oder durch Parallelschalten von Widerständen zu dem Indikatordraht oder endlich durch Ausschalten von Teilen des Indikatordrahtes aus dem Stromkreis der Anzeigelampe. Bei Verwendung von Indikatordrähten mit negativem Temperaturkoeffizienten müssen die Schaltungen sinngemäß geändert werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Elektrische Grubenlampe zum selbsttätigen Anzeigen des Vorhandenseins schlagender Wetter oder anderer entzündbarer Gase, dadurch gekennzeichnet, daß der Glühlampe ein katalytisch erhitzter, derart bemessener Draht von besonders hohem positiven oder negativen Temperaturkoeffizienten, z. B. Eisen oder Bor, vorgeschaltet ist, daß lediglich durch die infolge der beim Auftreten von Gasen stattfindenden Erwärmung dieses Drahtes unmittelbar bewirkte Widerstandsänderung des Lampenstromkreises die Lichtstärke der Lampe in zum Anzeigen ausreichendem Maße verändert wird.