DE39320C - Neuerung an elektrischen Kurzschlufs-Apparaten - Google Patents
Neuerung an elektrischen Kurzschlufs-ApparatenInfo
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H79/00—Protective switches in which excess current causes the closing of contacts, e.g. for short-circuiting the apparatus to be protected
Landscapes
- Resistance Heating (AREA)
Description
KAlShKLlCHBS
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate.
Patentirt im Deutschen Reiche vom a. October 1886 ab.
Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein einfacher und sicherer Apparat, um Unterbrechungen
in elektrischen Stromkreisen zu verhindern, in welchen elektrische Lampen
oder andere Apparate hinter -einander geschaltet sind.
Bisher war es gebräuchlich, für diesen Zweck elektromagnetische Vorrichtungen zu benutzen,
jedoch alle derartigen Vorrichtungen sind kostspielig und nehmen einen grofsen Raum ein,
was ihre Verwendung sehr behindert; auch sind sie nicht so sicher in ihrer Function, als
der nachstehend beschriebene Apparat.
Wenn eine Anzahl von Glühlampen von niederem Widerstand in einer gemeinsamen
Leitung hinter einander geschaltet sind, versieht man jede Lampe mit einer Nebenleitung,
die eine Substanz enthält, welche bei gewöhnlicher Temperatur einen hohen Widerstand repräsentirt.
Durch diese Substanz wird alsdann nur ein geringer Stromtheil gehen. Zerbricht die Kohle der Lampe, so bildet sich in derselben
ein Lichtbogen und der Widerstand wird erheblich erhöht, und es geht nun durch den Nebenschlufs ein stärkerer Strom.
Die im Nebenschlufs befindliche Substanz ist eine Metallverbindung, z. B. Silberoxyd.
Dieselbe hat einen hohen specifischen Widerstand. Geht jedoch ein aufsergewöhnlicher
Strom durch den Nebenschlufs, so entsteht eine grofse locale Hitze an der Stelle, an der
sich ein Körper von hohem Widerstand befindet. Das Silberoxyd zersetzt sich, und es
bildet sich metallisches Silber, welches einen Kurzschlufs . von aufserordentlich geringem
Widerstand um die Lampe herstellt.
Fast alle Metallverbindungen sind in der Hitze zersetzbar, für den vorliegenden Zweck
sind jedoch hauptsächlich solche Verbindungen zu benutzen, welche bei geringer Temperatur
zersetzbar sind und alsdann ein reines Metall von grofser Leitungsfähigkeit geben. Solche
Verbindungen sind z. B. Silberoxyd, Quecksilberoxyd, Quecksilbercyanid.
Da einzelne Metallverbindungen einen sehr hohen Widerstand haben, so verringert man
denselben durch Zusatz von Metall oder Kohlenpulver. Ebenso kann der Widerstand durch Zusatz von nicht leitenden Substanzen
erhöht werden; verschiedene Metallverbindungen können zusammengemischt werden.
Fig. ι zeigt das allgemeine Arrangement von hinter einander geschalteten Lampen oder anderen
Apparaten.
L L bedeuten Lampen, M einen Motor, S S Umschalter und C C den Kurzschlufsapparat.
Durch den Umschalter kann der Strom in die Lampe bezw. den Motor geleitet werden
oder die Leitung wird kurz geschlossen.
Geht der Strom durch die Lampe, so fliefst ein schwacher Theilstrom durch den automatischen
Kurzschlufsapparat; derselbe ist in Fig. 2 dargestellt.
Es ist D eine Hülse aus isolirendem Material, z. B. Glas. E und J sind in den Enden der
Hülse eingepafste Metallstücke, an welchen die Leitungsdrähte befestigt sind. Durch das Metallstück
J geht ein Schraubenstift F. Derselbe drückt auf die Metallverbindung G, welche
in einer Vertiefung in dem Metallstück E gelagert
ist. :
Die Metallverbindung G kann, wie bereits erwähnt, in verschiedener Weise hergestellt
werden; eine passende Art ist die folgende:
Es wird Silberoxyd mit einem geringen Theil Kohle gemischt und dieser Mischung
etwas concentrirte Zuckerlösung, Gummi oder eine ähnliche Substanz zugefügt, welche dem
Ganzen eine plastische Consistenz verleiht. Die so erhaltene Masse wird getrocknet, in geeigneten
Formen geprefst und ist alsdann zum Gebrauch fertig.
Die Anwendung des Apparates geschieht in folgender Weise: Wird der Umschalter S so
gestellt, dafs ein Strom durch die Lampe geht, so fliefst ein schwacher Strom durch den
Kurzschlufsapparat, dessen Widerstand etwa 40 Ohm beträgt. Wird jedoch durch irgend
eine Ursache die Spannungsdifferenz zwischen den Enden des Kurzschlufsapparates auf nur
das Dreifache erhöht, so fliefst ein aufsergewöhnlicher Strom durch denselben, die Metallverbindung
erhitzt sich und in etwa 10 Secunden hat sich der Widerstand durch Reduction
des Metalles auf eine Gröfse reducirt, welche praktisch als Null bezeichnet werden kann.
Die Leitung ist alsdann durch den Apparat kurzgeschlossen.
Obwohl auch Kohle allein die Eigenschaft hat, den Widerstand bei Erhitzung zu verringern,
so ist diese Verringerung für den vorliegenden Zweck keineswegs genügend.
Dahingegen ist es nicht nothwendig, dafs die Metallverbindung G als ein getrenntes
Stück hergestellt wird, sondern es kann auch das Ende der einen oder: der anderen Elektrode
E oder F in eine geeignete Metallverbindung umgewandelt werden.
Es würde dies nur eine unwesentliche constructive Modification der oben beschriebenen
Erfindung darstellen.
Claims (1)
- Patent-Ansprüch:Ein automatischer, elektrischer Kurzschlufsapparat, bestehend aus zwei Elektroden, zwischen denen sich eine Metallverbindung befindet, welche dem normalen Strom einen verhältnifsmäfsig hohen Widerstand entgegensetzt, jedoch durch einen aufsergewöhnlichen Strom zu gut leitendem Metall reducirt wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family
ID=314954
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT39320D Expired - Lifetime DE39320C (de) | Neuerung an elektrischen Kurzschlufs-Apparaten |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE39320C (de) |
-
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