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Einschubwagen für Labor-Geschirrspülmaschinen
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Die Erfindung betrifft einen Einschubwagen für Labor-Geschirrspülmaschinen
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Zum Spülen von länglichem rohrförmigem Spülgut aus Glas, wie Büretten,
Pipetten oder dgl. ist es bekannt, als Einschubwagen ausgebildete kastenförmige
Aufnahmebehälter zu verwenden, die waagerecht ausgerichtet sind. Diese Behälter
sind stirnwandseitig mit einem Spülwasser-Zuführungsrohr der Spülmaschine kuppelbar.
Auf der dem Wasseranschluß gegenüberliegenden Stirnwand des Aufnahmebehälters tritt
das Spülwasser wieder aus, nachdem es zuvor das waagerecht im Behälter übereinanderliegende
Spülgut durchströmt hat.
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Zwecks Erzielung möglichst hoher Reinheitsgrade beim Waschen und Spülen
sind ferner die beiden Stirnwände eines solchen Aufnahmebehälters perforiert ausgebildet,
wodurch dicht nebeneinanderliegende Sprühstrahlen gebildet werden, welche das Spülgut
(z.B. Pipetten) sowohl innen als auch außen abspritzen und reinigen. Ein Großteil
der Sprühstrahlen trifft dabei durch das Rohrinnere der Pipetten, wodurch die Innenreinigung
bewerkstelligt wird. Ein solches Reinigungsverfahren ist auch als Langstromreinigung
bekannt geworden.
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Um die Reinigung des Spülgutes möglichst unabhängig von der Länge
der zu säubernden Teile zu machen, ist zwischen den stirnseitigen Enden des Aufnahmebehälters
quer zur Strömungsrichtung des Spülwassers eine ebenfalls perforierte Zwischenwand
in Führungen einschiebbar, an welche das Spülgut endseitig anliegt.
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Die Lage der Zwischenwand, d.h. deren Abstand von dem Wasserzuführungs-Anschluß
kann beliebig gewählt werden. Diese Zwischenwand dient als hintere Stützfläche für
das Spülgut.
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Bei dem bekannten Einschubwagen mit Aufnahmebehälter ist es als nachteilig
anzusehen, daß für einen Spülgang nur Spülgut mit möglichst gleicher Länge eingesetzt
werden kann.
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Wenn unterschiedlich lange Pipetten gemeinsam gespült werden, so besteht
Gefahr, daß sich das kürzere Spülgut in dem Gehäuse bei plötzlichem Wassereintritt
querlegt und die Sprühstrahlen in unkontrollierbarer Weise ablenkt. Eine annähernd
optimale Reinigung des Spülgutes ist hierdurch nicht mehr möglich. Die lageveränderliche
perforierte Zwischenwand kann dies auch nicht verhindern. Ferner ist ein solcher
Einschubwagen mit Aufnahmebehälter sehr bauaufwendig und teuer in der Herstellung.
Die waagerechte Lagerung des Spülgutes innerhalb des Behälters verlangt ferner höhere
Sprühstrahldrücke, insbesondere bei langem Spülgut. Ein weiterer Nachteil ist darin
zu sehen, daß die waagerechte Lage des Aufnahmebehälters das Befüllen des Behälters
mit Spülgut erschwert.
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Auch ist ein Pipetten-Spülbehälter bekannt geworden, der fest auf
dem Einschubwagen in Schrägstellung angeordnet ist. Der Wasserzulauf erfolgt dabei
von unten her, wobei das obere Behälterende als offener Überlauf ausgebildet ist.
Das bei einem Wasch- oder Spülgang in dem Aufnahmebehälter stehende, bzw. das der
Richtung der Sprühstrahlen entgegengesetzt von oben nach unten in den Pipetten oder
an den übrigen Wandteilen zurückströmende Wasser wirkt bremsend auf die Ausbildung
von Sprühstrahlen. Eine optimale Strahlenausbildung kann auch nicht erreicht werden,
zumal die ortsfeste Anordnung der Lochplatten (perforierte Stirnwände) keine Änderung
der Sprühstrahl-Stärke, -Anzahl, -Richtung oder -Geschwindigkeit zuläßt. Bei der
vorerwähnten Vorrichtung muß mit sehr viel Wasser gespült werden, um einen ausreichenden
Reinheitsgrad zu erreichen.
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Ferner besteht die Gefahr, daß bei unsachgemäßer Einordnung des Spülgutes,
dasselbe durch den Druck der unten eintretenden Sprühstrahlen angehoben und quergestellt
wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Einschubwagen und
insbesondere den Aufnahmebehälter für langgestrecktes rohrförmiges Spülgut so auszubilden,
daß mit geringstem Aufwand kurzes und langes Spülgut mit unterschiedlichen Längen
und Durchmessern gleichermaßen gut bei niedrigem Wasserverbrauch und -druck gereinigt
und gereinigtes Spülgut ebenso wie noch zu säuberndes leicht und problemlos aus
dem Behälter heraus bzw. in diesen hineingebracht werden kann.
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Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale
des Kennzeichens des Anspruches 1.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
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Die nachstehende Beschreibung dient der Erläuterung des Gegenstandes
gemäß der Erfindung, von dem ein Ausführungsbeispiel in den Zeichnungen dargestellt
ist. Es zeigt: Fig. 1 einen Einschubwagen ohne Behälter für die Aufnahme von zu
reinigendem Spülgut, wie Pipetten, Büretten od. dgl. in der Seitenansicht, Fig.
2 den Aufnahmebehälter für das Spülgut im Längsschnitt, Fig. 3 den Einschubwagen
nach Fig. 1 mit eingehängtem Aufnahmebehälter in der Draufsicht, Fig. 4 eine Düsenplatte
als Bestandteil eines Sprühorgans in der Ansicht,
Fig. 5 die Düsenplatte
im Längsschnitt nach der Linie V - V gemäß Fig. 4.
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Der in Fig. 1 gezeigte Einschubwagen 1 für eine nicht dargestellt
Labor-Geschirrspülmaschine zum Reinigen von Büretten, Pipetten od. dgl. besteht
aus einem korbähnlichen Untergestell aus senkrecht und waagerecht verlaufenden Streben
2, wobei der Korbboden 3 mit Laufrollen 4 ausgestattet ist. Die Laufrollen 4 stützen
sich in ansich bekannter Weise gegen Führungselemente in Form von nicht gezeigten
im Spülraum der Geschirrspülmaschine wandseitig angeordneten Schienen ab. Diese
Maßnahme gestaltet ein leichtes Hineinschieben und Herausziehen des Einschubwagens
1 in bzw. aus dem Spülraum der Maschine.
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Vorzugsweise mittig vom Korbboden 3 des Einschubwagens 1 ausgehend
ist ein Spülrohr 5 angeordnet, das nach unten hin über den Korbboden 3 hinaus verlängert
ist und ein unten offenes Kupplungsteil 6 aufweist, welches sich beim Einschieben
des Wagens in den Spülraum der Spülmaschine selbsttätig in die ortsfeste Spülleitung
der Maschine einkuppelt. Hierdurch wird gleichzeitig ein Ventil im Kupplungsteil
der Spülleitung in Offenstellung gebracht, durch welches das Spülrohr 5 des Einschubwagens
1 an den Spülwasserlauf angeschaltet wird.
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Oberhalb des Korbbodens 3 verläuft das Spülrohr 5 quer zur Schieberichtung
(Pfeil, Fig. 3) des Wagens schräg nach oben und mündet über dem linken Randbereich
in ein aufgestecktes separates Sprühorgan 7, das aus einer siebartigen Scheibe nach
Art einer Düsenplatte 8 mit dieselbe rückseitige abdichtender Haube 9 gebildet ist.
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Die Sprührichtung des Sprühorgans 7 ist parallel zum Verlauf des Spülrohres
5 bzw. des später genannten Leitkanals 11 von oben nach unten hin ausgerichtet.
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Zur Sprühstrahlbildung weist die ebene Düsenplatte 8 (Fig. 4 u. 5)
auf Abstand nebeneinanderliegende Durchgangsbohrungen 10 in einem kreisförmigen
Teil 8a (Raster)
auf, der ein durchbohrtes Ansatzteil 8b am Rand
zum lös-und auswechselbaren Aufstecken der Düsenplatte 8 bzw. des kompletten Sprühorgans
7 auf das schon genannte Spülrohr 5 besitzt. Die rückseitig angeordnete und mit
der Düsenplatte 8 ebenfalls lösbar verbundene Haube 9 (Fig. 3) deckt die Düsenplatte
8 unter Einhaltung eines nicht gezeigten inneren Wassersammelraumes vollständig
ab und läßt nur den vorderen kreisförmigen Teil 8a mit den Durchgangsbohrungen 10
und dem Anschluß für das Spülrohr 5 frei.
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Mit 11 ist ferner der rinnen- oder muldenartig geformte und endseitig
offene Leitkanal 11 bezeichnet, dessen Radius etwa dem Radius der ebenen Düsenplatte
8 mit den Durchgangsbohrungen 10 entspricht. Der Leitkanal 11 stützt sich an der
Düsenplatte 8 ab, dicht oberhalb des Sprührohres 5 (Stegteil 8c) und erstreckt sich
abwärts bis in den rechten Randbereich am Korbboden 3 des Einschubwagens 1.
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Etwa von der Mitte des schräg nach oben verlaufenden Spülrohres 5
ausgehend weist der Leitkanal 11 in Einschubrichtung des Wagens gesehen vorzugsweise
an seinem linken Wandteil eine stegförmige Halterung 12 mit auf Abstand hintereinander
liegenden Haken 13 zum lösbaren Einhängen eines Aufnahmebehälters 14 (Fig. 2) für
das zu reinigende Spülgut auf. Der Aufnahmebehälter 14 ist köcherförmig ohne äußeren
Mantel ausgebildet, wobei sein unteres Ende durch einen kreisrunden Siebboden 15
verschlossen ist, um den mehrere senkrechte Streben 16 als tragende Elemente ebenfalls
kreisförmig angeordnet sind. Gehalten werden die Streben 16 durch mindestens zwei
um dieselben gelegte ringförmige Bandschellen 17. Eine der Streben 16 ist im oberen
Bereich des so gebildeten köcherförmigen Aufnahmebehälters 14 bügelförmig ausgebildet
und ermöglicht ein Einhängen des Behälters in die Haken 13 der Halterung 12. Die
Lage des Ausnahmebehälters 14, d.h. der Abstand der oberen Behälter Öffnung zum
Sprühorgan 7 läßt sich gut dabei innerhalb gewisser Grenzen variieren, so daß mit
ein und derselben Dü-Düsenplatte 8 unterschiedliche Sprühstrahldrücke für das Spülgut
erzeugt werden können
Der Aufnahmebehälter 14 selbst ist so geformt,
daß er sich im eingehängten Zustand auf dem längeren Leitkanal 11 abstützt. Die
zu reinigenden Pipetten oder Büretten liegen dabei teilweise lose übereinander bzw.
auf dem Leitkanal 11, welcher praktisch den Außenmantel des Behälters 14 bildet,
auf. Der Siebboden 15 des Aufnahmebehälters 14 dient hierbei zugleich als untere
Stützfläche und ist etwas in den köcherartigen im Querschnitt vorzugsweise kreisförmigen
Aufnahmebehälter 14 hineingezogen. Hierdurch können die beim Füllen des Behälters
14 mit Spülgut eventuell am Siebboden 15 austretenden Pipettenenden nicht beschädigt
werden.
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Im folgenden soll näher auf die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen
Gegenstandes eingegangen werden.
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Die zu reinigenden Pipetten und/oder Büretten werden in den köcherartigen
hierzu vom Einschubwagen 1 abgenommenen Aufnahmebehälter 14 eingebracht, der daraufhin
am Einschubwagen 1 eingehängt wird. Der Wagen wird anschließend in den Spülraum
des Geschirrspülers eingeschoben und das spezielle Spülprogramm nach dem Einschalten
der Maschine in bekannter Weise angewählt.
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Beim Betrieb der Geschirrspülmaschine wird in den einzelnen Spülgängen
durch eine Umwälzpumpe Wasser über das nunmehr eingekuppelte Spülrohr 5 über das
Sprühorgan 7 von oben her in den Aufnahmebehälter 14 gespritzt. Die aus der Düsenplatte
8 austretenden Sprühstrahlen durchsetzen den Aufnahmebehälter 14 und damit das in
Strahlrichtung ausgerichtete Spülgut.
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Dabei erfolgt eine Reinigung der Pipetten sowohl von innen als auch
von außen. Bei diesem auch unter Langstromreinigung bekannten Spülverfahren spritzt
das Spülwasser von oben nach unten, wobei die vertikale Komponente des strömenden
Wassers die Sprühstrahlbildung zusätzlich unterstützt.
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Das von oben nach unten gedrückte Spülwasser fließt sofort wieder
zum Sammeltopf im unteren Spülraum der Labor- Geschirrspülmaschine zurück und steht
augenblicklich wieder zur Verfügung.
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Eine Vorbehandlung der zu reinigenden Objekte vor dem Säuberungsprozess
kann ebenso entfallen, wie eine besondere Befestigung des Spülgutes innerhalb des
köcherartigen Aufnahmebehälters 14. Die Durchgangsbohrungen 10 der gegebenenfalls
austauschbaren Düsenplatte 8 können gleichartig oder verschieden gestaltet sein
derart, daß unterschiedliche Sprühstrahl-Geschwindigkeiten, -Drücke, -Stärken, -Durchmesser
zwecks Reinigung z.B. aus der Norm fallender Pipetten od.
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Büretten realisiert werden können. Beispielsweise könnten die Durchgangsbohrungen
10 düsenförmig oder ähnlich ausgebildet sein, wobei deren Anzahl zum Randbereich
des Spru~horgans 7 hin z.B. geringer wird als in Düsenplattenmitte.
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Die vorbeschriebene Anordnung und Ausrichtung des Spülrohres am Einschubwagen
ermöglicht ferner den Anschluß einer Düse 18 zum Ausspülen des stets vorhandenen
Waschmitteleinspülkastens innerhalb des Spülraumes der Labor-Geschirrspülmaschine.
Die Düse 18 ersetzt die normalerweise im Deckenbereich des Spülraumes angeordnete
Düse mit separater Anschlußleitung bzw. die Düsen beim Betrieb ohne Mittelsprüharm.
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Es versteht sich, daß die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt ist. Ebenso ist es möglich, den Aufnahmebehälter fest am Wagen anzuordnen,
oder ein Spülrohr ohne Kupplungsteil zu verwenden, wobei die Spülwassereinspeisung
in ansich bekannter Weise über einen oberen Einlaufstutzen des Spülraumes erfolgt.
Hierzu kann das Sprühorgan bei gleichbleibender Lage und SprUhrichtung mit einem
trichterförmigen Einlaßstutzen versehen sein, der separat von Einlaufstutzen für
das Spülwasser aber unmittelbar unter diesem angeordnet ist. Das vom Sprühorgan
abzweigende Spülrohr würde für diesen Fall z.B. kurz hinter der Düse zum Ausspülen
des Waschmitteleinspülkastens enden.
Die Düse könnte aber ebensogut
auch seitlich am Sprühorgan angeordnet sein.
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Der Werkstoff aller verwendeten Teile ist so geschaffen, daß er gegen
handelsübliche alkalische oder saure Spülmittel resistent ist. Als Werkstoffe kamen
beispielsweise Edelstahl, geeigneter Kunststoff od. ähnliches in Frage.