DE2803367C3 - Verfahren und Anordnung zum Betreiben einer Pumpenturbine - Google Patents
Verfahren und Anordnung zum Betreiben einer PumpenturbineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Pumpenturbine, bei welchem während des
Startvorgangs der Pumpenturbine in eine Läuferkammer
Druckluft eingelassen und eine Leck-Ablaufleilung
geöffnet wird, um den Wasserspiegel in der Läuferkammer abzusenken und den Läufer in Luft umlaufen zu
lassen, worauf nach Erreichen einer bestimmten Drehgeschwindigkeit des Läufers für den Pumpenbetrieb
die in der Läuferkammer befindliche Druckluft ausgelassen und so die Läuferkammer mit Wasser
gefüllt wird. Die Erfindung betrifft ferner eine Anordnung zum Betreiben einer Pumpenturbine nach
dem vorgenannten Verfahren mit einer mit Leitschaufeln und mit einem Saugrohr versehenen Wasserturbine,
mit einer Ventilanordnung für die Zu- und Abführung von Druckluft in die Läuferkammer der Pumpenturbine
lind einer von den Leitschaufeln zum Saugrohr führenden I.eck wasserleitung und mit einer Druckmeßvorrichtung
für die Feststellung des in der l.äuferkam- »ner entstehenden Druckes.
Es ist eine Wasserturbine bekannt (US-PS 39 85 464),
die bei fehlender Belastung durch einen Motor in
Drehbewegung gehalten wird, wobei die Leitschaufeln geschlossen sind und der Wasserspiegel im Turbinenge»
häuse mit Hilfe von Druckluft so weit herabgedrückt
wird, daß der Tüfbinenläüfef in Luft umläuft. Um eine
Behinderung des in Luft umlaufenden Läufers durch das durch die Leitschaufeln leckendes Wasser zu vermeiden,
ist eine Leck-Ablaufleitung vorgesehen, die das Leckwasser in das Saugrohr ableitet. Hs ist auch eine
hydraulische Turbine der vorgenannten Art bekannt ■-, (US-PS 38 90 059), bei welcher Vorrichtungen vorgesehen
sind, mit denen das Druckluft-Auslaßventil, das Leckwasser-Auslaßventil usw. steuerbar sind, um so die
beim Umschalten der Betriebsarten auf den Läufer einwirkeiiden axialen Belastungen in bestimmten
lu Grenzen zu halten. Die bekannte Turbitrenanlage
enthält auch eine Wasserdruck-Meßvorrichtung, die nach dem Umlaufen des Läufers in Druckluft und nach
dem Schließen des Leck-Ablaufventils bei auftretendem Wasserdruck ein Signal abgibt, das eine Schließung des
η Druckluft-Auslaßventils und eine Öffnung der Leitschaufeln
bewirkt. Dabei kann die Druckmeßeinrichtung so eingestellt sein, daß dieses Signal zu
unterschiedlichen Zeiten abgegeben wird, je nachdem vom Leerlauf in Druckluft auf Turbinenbetrieb oder auf
Pumpenbetrieb umgeschaltet wird.
Es hat sich gezeigt, daß sich während des Betriebes, insbesondere beim Umschalten von Leerlauf in
Druckluft auf Pumpenbetrieb, innerhalb des Turbinengehäuses mit Sauerstoff angereichertes Wasser bildet,
2ί das zu einer Korrosion des Läufers oder anderer
Maschinenteile führen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Bitreiben einer Pumpenturbine zu
schaffen, durch das Korrosionen von Maschinenteilen
!o vermieden werden. Dies wird erfindungsgemäß dadurch
erreicht, daß das gelösten Sauerstoff enthaltende, in Umfangsnähe des Läufers befindliche Wasser durch die
das durch die Leitschaufeln eintretende Leckwasser abführende Leck-Ablaufleitung in einen Überlauf
S5 abgelassen wird, daß darauf der in der Läuferkammer
entstehende Druck gemessen wird und daß schließlich eine vorbestimmte Zeit nach Feststellung des entstehenden
Druckes die Leck-Ablaufleiiung geschlossen wird.
Hierdurch wird erreicht, daß das sich am Umfang des
Hierdurch wird erreicht, daß das sich am Umfang des
■»η Läufers sammelnde, sauerstoffhalt"?e Wasser ausgelassen
und damit eine Korrosion von Maschinenteilen verhindert wird
Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Durchführung des vorgenannten
Verfahrens zu schaffen. Diese Vorrichtung ist gekennzeichnet durch einen mit dem Ausgang der Druckmeßvorrichtung
verbundenen Zeitgeber, welcher nach einer vorbestimmten Zeit die Schließung eines in der
Leckablaufleitung vorgesehenen Ventils bewirkt.
ίο Die Erfindung is<
im folgenden anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der
Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine grafische Darstellung der Beziehung zwischen der Konzentration (in Volumenprozent) des in
Wasser gelösten Sauerstoffes und der Korrosionsgeschwindigkeit (in Milligramm pro Quadratdezimeter
und Tag).
F ι g. 2 schematich einen Querschnitt durch eine
Pumpcniurbine. und
Fig. 3 ein Ablaufdiagramm der Schritte des erfin
dungsgemäßen Verfahrens.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben einer Pumpenturbine Wird im folgenden anhand der
Fig, 2 und 4 erläutert,
Fig.2 zeigt ein Beispiel einer Francis'PumpenlUrbi·
ne, in Welcher ein Läufer 2 an dem unteren Ende eirtef
Welle I angeordnet isf. Der Läufer 2 ist in einer Läuferkammer 3 drehbar, die von einer oberen
Abdeckung 4 und einer unteren Abdeckung 5 umgeben ist. Leitschaufel 6, Stützschaufeln 7 und ein Spiralgehäuse
8 sind radial auswärts der Läuferkammer 3 in bekannter Weise angeordnet. Ferner ist auch unterhalb
der Läuferkammer 3 ein Saugrohr 9 vorgesehen. An die obere Abdeckung 4 ist ein Zuleitungs- und Auslaßrohr
10 angeordnet, dessen eines Fnde sich auf die Rückseite des Läufers 2 hin öffnet, während das andere Ende an
eine Druckluftquelle 11 und ein Auslaßrohr 20 angeschlossen i?t Ventile 12 und 19 für die Steuerung
der Zuführung oder das Auslassen von Druckluft sind in
der Leitung 10 vorgesehen.
Die untere Abdeckung 5 ist an das Saugrohr 9 über eine Leck-Ablaufleitung 13 angeschlossen, die ein
Leck-Ablaufventil 14 enthält Die untere Abdeckung 4 und die obere Abdeckung 5 sind miteinander durch
äußere und innere Ausgleichsleitungen 15 und 16 verbundenem so Druckdifferenzen auszuschalten.
Die Arbeitsweise der Pumpenturbine, auf die das erfindungsgemäße Verfahren angewendet wird, wird
nunmehr in Verbindung mit F i g. 3 beschrieben.
Wenn zunächst an die Pumpenturbine ein Aufpump-Befehl gegeben wird, werden die Leitschaufel!. 6
vollständig geschlossen, und es wird das Leck-Abflußventil
14 zusammen mit dem Speiseventil 12 geöffnet. Es wird dann Druckluft aus der Druckluftquelle 11 in die
Läuferkammer eingeführt, und zwar durch die Leitung 10, wodurch das Wasser bis unter die Kammer 3 in das
Saugrohr 9 gedrängt wird. Das Ventil 12 wird vollständig geschlossen, wenn der Wasserspiegel eine
vorbestimmte Höhe unterhalb des Läufers 2 erreicht
Üblicherweise ist auf der Welle 1 ein nicht dargestellter Anlaß-Generator-Motor vorgesehen. Der
Anlaßmotor wird nun betätigt, um die Pumpe in Luft anlaufen zu lassen. Wenn der Läufer die vorbestimmte
Geschwindigkeit erreicht, wird der Generator mit dem Netz verbunden, und es wird der Anlaßvorgang
fortgesetzt. Während dieser Stufe wird Wasser, das aus den Leitschaufeln 6 in die Läuferkammer 1 leckt, durch
die Leck-Auslaßleitung 13 in das Saugrohr 9 ausgelassen.
Wenn in der nächsten Stufe das Auslaßventil 19
geöffnet wird, um die Druckluft in der Läuferkammer 3 in die Atmosphäre durch die Leitungen 10 und 20
auszulassen, steigt der Wasserspiegel unter dem Laufer 2 durch den Atmosphärendruck allmählich an und füllt
die Läuferkammer mit Wasser, wodurch die Absperrwirkung beginnt. Wenn der Druck in der Kammer 3 auf
einen vorbestimmten Anfangsdruck ansteigt, wird ein einen Zeitgeber enthaltendes Verzögerungsrelais 18
erregt, und es wird das Leck-Abflußventil 14 nach
Ablauf einer durch den Zeitgeber voreingestellten Zeit geschlossen. Es ist vorteilhaft, diese Zeit so voreinzustellen,
daß Wasser, das eine große Menge Sauerstoff enthält und das sich in der Nähe des Umfanges des
Läufers 2 befindet, durch die Leckablaufleitung 13 vollständig in das Saugrohr 9 gedrängt wird.
Da ein Ende der Leitung 13, das die untere Abdeckung 5 durchsetzt, sich normalerweise an einer
Stelle nahe dem Außenumfang des Läufers befindet, ist der auf das offene Ende einwirkende Druck erheblich
groß, und es besteht eine große Druckdifferenz zwischen dieser öffnung und dem oberen Ende des
Saugrohres 9, das mit der Läuferkar.s-.ier verbunden ist,
so daß eine große Wassermenge abgtiassen werden kann.
Da somit die Zeit für das Schließen des Leck-Abflußventils
14 so eingestellt ist, daß dieses Schließen eine vorbesummte Zeit nach der Feststellung des anfänglichen
Druckaufbaus unter Laufbedingung der Pumpenturbine erfolgt, kann eine große Menge Sauerstoff
enthaltendes Wasser, das sich in der Läuferkammer befindet, durch das Saugrohr in den Überlauf gedrängt
werden, wodurch die Korrosion der Oberflächen des Läufers, der oberen und unteren Abdeckungen und der
Leitschaufeln usw. wirksam verhindert werden kann. Außerdem kann die Lebensdauer der Elemente, welche
die Pumpenanordnung bilden, vergrößert, und es kann die Verringerung des Arbeitswirkungsgrades des
Läufers, die durch Korrosion bewirkt wird, wirksam verhindert werden.
Obwohl in Fig.2 das Auslaßende des Leck-Auslaßrohres
13 mit dem Saugrohr 9 verbunden ist, kann dieses Auslaßende auch mit dem Überlauf verbunden sein.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Betreiben einer Pumpenturbine, bei welchem während des Startvorganges der
Pumpenturbine in eine Läuferkammer Druckluft eingelassen und eine Leck-Ablaufleitung geöffnet
wird, um den Wasserspiegel in der Läuferkammer abzusenken und den Läufer in Luft umlaufen zu
lassen, worauf nach Erreichen einer bestimmten Drehgeschwindigkeit des Läufers für den Pumpenbetrieb
die in der Läuferkammer befindliche Druckluft ausgelassen und so die Läuferkammer mit
Wasser gefüllt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das gelösten Sauerstoff enthaltende, in Umfangsnähe des Läufers befindliche Wasser durch
die das durch die Leitschaufeln eintretende Wasser abführende Leck-Ablaufleitung in einen Oberlauf
abgelassen wird, daß darauf der in der Läuferkammer entstehende Druck gemessen wird und daß
anschließend eine vorbestimmte Zeit nach Feststellung des entstehenden Druckes die Leck-Ablaufleitung
geschlossen wird.
2. Anordnung zum Betreiben einer Pumpenturbine nach dem Verfahren nach Anspruch 1 mit einer
mit Leitschaufeln und mit einem Saugrohr versehenen Wasserturbine, mit einer Ventilanordnung für
die Zu- und Abführung von Druckluft in die Läuferkammer der Pumpenturbine und einer von
den Leitschaufeln zum Saugrohr führenden Leckwasserleitung und mit einer Druckmeßvorrichtung
für die Feststellung des in der Läuferkammer entstehenden Drucks, gekennzeichnet durch einen
mit dem Ausgang der Druckmeßvorrichtung (17) verbundenen Zeitgeber (18/, welcher nach einer
vorbestimmten Zeit die Schließung eines in der Leckablaufleitung (13) vorgei.henen Ventils (14)
bewirkt.
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