DE2800815A1 - Verfahren zur herstellung leicht verteilbarer und deckender isoindolinpigmentfarbstoffe - Google Patents
Verfahren zur herstellung leicht verteilbarer und deckender isoindolinpigmentfarbstoffeInfo
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Description
-2- O.Z. 32
Verfahren zur Herstellung leicht verteilbarer und deckender Isoindolinpigmentfarbstoffe
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überführung von Isoindolin
pigmentfarbstoffen in leicht verteilbare, brillante, deckende bis
extrem deckende und wetterechte Pigmentformen.
Isoindolinpigmente der Formel
(D
in der A =C oder den Rest einer Barbitursäure und B den
CONH2
Rest einer Barbitursäure bedeuten, wie z.B. die in der DE-OS
16 70 748, Eeispiel 76, beschriebene Verbindung und insbesondere
solche mit zwei Barbitursäureresten wie die in der DE-OS 20 4l beschriebenen, zeichnen sich durch gute Echtheiten aus. Nach den
in den OS angegebenen Herstellungsverfahren fallen die Pigmentfarbstoffe in feinteiliger und kornharter Form an, so daß man in
Lacken und Kunststoffen stippige, farbschwache und trübe Färbungen mit geringem Deckvermögen erhält.
Nach den zur Herstellung von deckenden organischen Pigmenten üblichen
Verfahren, wie Erhitzen der Rohpigmente in organischen Lösungsmitteln
in Gegenwart oder Abwesenheit von Wasser (DE-OS 25 21 249,
23 02 509, 23 02 517, 23 02 482 und 25 21 249) oder Mahlen und anschließende
Rekristallisation in organischen Lösungsmitteln entsprechend den Angaben in der DE-OS 23 57 077 erhält man im Falle
der oben genannten Isoindolinverbindungen nicht die gewünschte Pigmentform mit den verbesserten coloristischen und anwendungstechnischen
Eigenschaften.
90982B/OU7 W,
W- ff ■' -'■:■'·!
O. Z. 32 985
Aufgabe der Erfindung war es, ein sicher zu handhabendes Verfahren
zu finden, nach dem aus den oben genannten Isoindolinverbindungen unter Erhalt oder Verbesserung der Echtheiten brillante, leicht
verteilbare, deckende Pigmentformen erhalten werden.
Es wurde gefunden, daß man brillante, leicht verteilbare, deckende
Pigmentformen von Isoindolinpigmenten der Formel I, worin A und B die vorstehend genannte Bedeutung haben, erhält, wenn man auf die
Rohpigmente, die eine mittlere Primärteilchengröße von ^ 0,1/um aufweisen,
in Gegenwart von Wasser Scherkräfte einwirken läßt und anschließend in Wasser in Gegenwart oder Abwesenheit von oberflächenaktiven
Verbindungen auf Temperaturen zwischen 90 und l6o°C erwärmt.
Als Reste einer Barbitursäure kommen z.B. die der N-Methyl-, N-Phenylbarbitürsäure,
der 2-Thiobarbitursäure, der 2-Imino- und 2-N-Cyaniminobarbitursäure, der nicht substituierten Barbitursäure
oder auch Gemische der genannten Barbitursäuren in Betracht. Der . Rest der nicht substituierten Barbitursäure ist besonders bevorzugt
.
Es gelingt so, auf einfache Weise.und ohne Verwendung von organischen
Lösungsmitteln und den damit verbundenen ökonomischen und ökologischen Problemen brillante, leicht verteilbare, deckende oder
extrem deckende Pigmente mit verbesserten Licht- und Wetterechtheiten herzustellen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im allgemeinen so durchgeführt,
daß man die gemäß der DE-OS 20 41 999 oder DE-OS 16 70 748 oder in
anderer Weise hergestellte Rohpigmente der Formel I, die eine mittlere Primärteilchengröße £ 0,1 /um aufweisen, Scherkräften in Gegenwart
von Wasser bei Temperaturen zwischen 200C und 1000C unterzieht
und die resultierende wäßrige Pigmentsuspension in Gegenwart oder Abwesenheit von oberflächenaktiven Verbindungen auf Temperaturen
zwischen 900C und l60°C erhitzt.
Die in Frage kommenden Rohpigmente fallen nach den in der Literatur
beschriebenen Herstellungsverfahren sehr feinteilig an und können als solche in der erfindungsgemäßen Weise behandelt werden. Um be-
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-4-
O.Z. ^2 985
sonders wertvolle Verfahrensprodukte zu erhalten, empfiehlt es
sich, die Pigmente vor Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
in an sich bekannter Weise durch Mahlen auf eine mittlere Größe der Primärteilehen von SO, 1/um, vorzugsweise -SO,02/um mit möglichst
enger Korngrößenverteilung zu zerkleinern.
Die Einwirkung der Scherkräfte in Gegenwart von Wasser erfolgt z.B.
unter Mahlbedingungen in Zerkleinerungsmaschinen unter Mitwirkung von Mahlkörpern, wie Glas-, Metall-, Keramik- oder Kunststoffkugeln
oder Sand oder in einem Kneter.
Die Menge an Mahlkörpern liegt im allgemeinen zwischen der 10- bis
40fachen Gewichtsmenge, bezogen auf das Pigment. Die Temperatur liegt hier zwischen 2O0C und 1000C, vorzugsweise zwischen 40 und
800C.
Die erhaltene wäßrige Pigmentsuspension wird dann in Gegenwart oder
nach Abtrennung der Mahlkörper in Abwesenheit oder nach Zugabe von oberflächenaktiven Verbindungen auf Temperaturen zwischen 9O0C und
l60°C erhitzt und anschließend in an sich bekannter Weise aufgearbeitet.
Die Menge an oberflächenaktiven Verbindungen ist unkritisch und
kann innerhalb weiter Grenzen variiert werden. So genügen weniger als 1 %, berechnet auf Pigment, um während des Erhitzens in Wasser
eine gute Benetzung des Pigmentes zu gewährleisten. Überlicherweise wird man jedoch 5 % bis 100 % anwenden.
Als oberflächenaktive Verbindungen kommen in Präge: nichtionische,
anionische oder kationische, die üblicherweise als Dispergiermittel, Netzmittel und/oder Schutzkolloide oder Belegmittel verwendet werden.
Als anionische, oberflächenaktive Verbindungen kommen z.B. in Betracht: C2,- bis CpQ-Alkylbenzolsulfonsäuren, C2,- bis C20-Alkylpheno!sulfonsäuren,
Mono- und BiS-C1- bis C10-Alkylnaphthalinsulfonsäuren,
partiell sulfoniertes Polystyrol, wasserlösliche Kondensationsprodukte von ß-Naphthalinsulfonsäure und/oder C1- bis C10-Alkylnaphthalin-ß-sulfonsäure
mit Formaldehyd, Kondensations-
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produkte aus Phenolsulfonsäuren, Formaldehyd und Harnstoff, Kondensationsprodukte
aus Phenol, Harnstoff, Formaldehyd und Natriumsulfit, Kondensationsprodukte aus Phenol-Formaldehyd, die mit Phenolsulf
onsäure, Harnstoff und Formaldehyd nachkondensiert worden sind, Ligninsulfonate, langkettige Fettsäuren, Harzsäuren in Form der
Alkalimetall-, Erdalkalimetall- oder Ammoniumsalze.
Nichtionische oberflächenaktive Mittel sind z.B. Additionsprodukte
von Sthylenoxid und/oder Propylenoxid an Alkanole, Alkandiole, Alkanpolyole, Phenole, Cg- bis CLg-Alkylphenole, Carbonsäuren,
Carbonsäureamide, Mono-, Di- und Polyamine.
Weitere geeignete Mittel sind wasserquellbare bis in Wasser lösliche
Polymerisate, wie Polymere aus Vinylpyridin, N-Vinylpyrrolidin,
Acrylsäureamid und/oder Acrylsäure mit in Wasser unlöslichen Monomeren
wie Acrylnitril, Methacrylsäureester, Acrylsäureester, Vinylacetat, Vinychlorid und/oder Styrol, außerdem Polyvinylalkohol und
C10- bis CgQ-Fettalkohole.
Die oberflächenaktiven Mittel können auch in Form von Gemischen verwendet
werden.
Bevorzugt sind C,- bis C^-AlkyInaphthalinsulfonsäure, Kondensationsprodukte aus Phenol, Harnstoff und Formaldehyd, Additionsprodukte
von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Cp- bis Cp0-Alkanole, Alkandiole,
Alkantriole, aliphatische C,o- bis C20-Carbonsäuren und/oder
deren Amide und Ci0- bis C2O-Fettalkohole als oberflächenaktive
Mittel.
Durch geeignete Wahl der Bedingungen beimErhitzen der wäßrigen Suspension
nach erfolgter Einwirkung der Scherkräfte ist es möglich, gezielt deckende bis stark deckende Pigmente mit sehr guten coloristisehen
und anwendungstechnischen Eigenschaften herzustellen.
Erhitzt man die Suspension nach dem Mahlen eine bis zehn Stunden zum Sieden, so erhält man brillante, farbstarke und wenig deckende
Pigmente.
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Erhitzt man die gleiche Suspension 10 bis 30 Stunden am Rückfluß, so erhält man brillante, deckende Pigmente mit verbesserter Licht-
und Wetterechtheit.
Erhitzt man die Suspension nach dem Mahlen unter Druck 3 bis 20 Stunden auf Temperaturen zwischen 110 und 14O0C, so erhält man im
Vergleich zu bekannten organischen Gelbpigmenten extrem deckende Pigmente mit hervorragenden Licht- und Wetterechtheiten.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird weiterhin durch die Ausführungsbeispiele erläutert. Die im folgenden genannten Teile und Prozentangaben
beziehen sich auf das Gewicht.
30 Teile des in Beispiel 1 der DE-OS 20 41 999 beschriebenen Farbstoffes
werden in einer Planetenkugelmühle (gefüllt mit I50 Teilen
Achatkugeln vom Durchmesser 0,5 bis 1,5 cm) 8 Stunden gemahlen (Primärteilchengröße ^0,05/um). Das stark verdichtete, bräunlich
gelbe Pulver wird zusammen mit I80 Teilen Kunststoffperlen vom Durchmesser 0,5 bis 1 mm und 240 Teilen Wasser 5 Stunden bei 60
bis 700C mit einem hochtourigen Rührer gerührt. Anschließend wird
von den Perlen abgesiebt und die Kunststoffperlen zur Entfernung von anhaftendem Farbstoff nochmals mit 200 Teilen Wasser gewaschen.
Die resultierende Suspension wird mit 0,5 Teilen des Natriumsalzes
einer C^/Cc-Alkylnaphthalinsulfonsäure versetzt und 7 Stunden auf
1300C erhitzt. Nach der Filtration und Trocknung erhält man 25 Teile
eines brillanten, leicht verteilbaren, hoch deckenden, stark rotstichigen Gelbpigmentes mit hervorragenden Licht- und Wetterechtheiten.
Man verfährt wie in Beispiel 1, erhitzt jedoch die Pigmentsuspension
14 Stunden auf 1000C. Man erhält 26 Teile eines rotstichigen, farb-
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starken und leicht verteilbaren Gelbpigmentes mit mittlerem Deckverrnögen
und deutlich verbesserter Wetterech the it und hoher Purtonbrillanz.
Man verfährt wie in Beispiel 1, erhitzt jedoch die Pigmentsuspension
6 Stunden auf 1000C. Man erhält 27 Teile eines sehr farbstarken,,
brillanten und gegenüber Beispiel 1 der DE-OS 20 4l 999 im Deckvermögen und in der Verteilbarkeit verbesserten Pigmentes.
Man verfährt wie in Beispiel 1, setzt jedoch bei der Perlmahlung das entsprechend den Angaben der DE-OS 20 4l 999, Beispiel 1 erhaltene
Rohprodukt direkt ein. Man erhält 24 Teile eines brillanten, leicht verteilbaren, hoch deckenden, stark rotstichigen Gelbpigmentes
mit hervorragenden Licht- und Wetterechtheiten.
Ein Gelbpigment mit den gleichen Eigenschaften erhält man, wenn man
als Rohpigmente die nach der DE-OS 20 41 999, Beispiele 2 oder 3*
erhaltenen, verwendet.
Man verfährt wie in Beispiel 1, verwendet jedoch 30 Teile des nach
der DE-OS 16 70 748, Beispiel 76, hergestellten Pigmentfarbstoffes.
Man erhält 24 Teile eines brillanten, deckenden, leicht verteilbaren und in purtonnahen Einfärbungen wetterechten, grünstichigen
Pigments.
BASF Aktiengesellschaft
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Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung brillanter, leicht verteilbarer, deckender Pigmentformen von Isoindolinpigmenten der Formel
in der A=C oder den Rest einer Barbitursäure und B v CONH2
den Rest einer Barbitursäure' bedeuten, dadurch gekennzeichnet,
daß man auf die Rohpigmente, die eine mittlere Primärteilchengröße von C 0,1 /um aufweisen, in Gegenwart von Wasser Scherkräfte
einwirken läßt und anschließend in Wasser in Gegenwart oder Abwesenheit von oberflächenaktiven Verbindungen auf Temperaturen
zwischen 90 und l60°C erwärmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein
Rohpigment verwendet, deren Primärteilchengröße im Mittel ^ 0,02/um beträgt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man Scherkräfte auf die wäßrige Suspension des feinteiligen Rohpigments unter Mitwirkung von Mahlkörpern einwirken läßt.
603/77 -2-
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