DE2422182B2 - Verfahren zur herstellung farbstarker und kornweicher organischer pigmente - Google Patents

Description

Aus der DT-AS 2 14 700 ist ein Verfahren zur Herstellung farbstarker organischer Pigmente bekannt, bei dem man eine wäßrige pumpfähige Suspension eines organischen Rohpigmentes in einer kontinuierlich arbeitenden Strömungsapparatur zwischen 10 Sekunden und 20 Minuten auf Temperaturen zwischen 80 bis 300⁰C unter Druck erhitzt.

Es wurde nun gefunden, daß man den kontinuierlichen Druckfinish der wäßrigen Pigmentsuspension statt in einem Strömungsrohr auch in solchen kontinuierlich arbeitenden Wärmeaustauschern durchführen kann, die mit beweglichen Innenelementen ausgestattet sind. Durch die Verwendung solcher Wärmeaustauscher mit beweglichen Innenelementen lassen sich auch Pigmentsuspensionen bzw. Pigmentteige mit wesentlich höheren Pigmentkonzentrationen verarbeiten als bei dem Verfahren gemäß DT-AS 22 14 700.

Zur Durchführung des Verfahrens besonders geeignet sind alle druckfesten, zylindrischen Wärmeaustauscher, die durch eine oder mehrere im Innern rotierende oder schwingende Wellen oder Schnecken, eventuelle mit auf den beweglichen Teilen oder am Gehäuse befestigten Rührelementen (Schaber, Wischer, Flügel, Leisten oder Stäbe) eine gute Durchmischung der hochprozentigen Pigmentteige und dadurch sowie durch eine gleichzeitige Selbstreinigung der Wärmeausstauscherflächen einen guten Wärmeübergang gewährleisten. Weitere Vorteile sind der geringe Druckverlust in der Apparatur und die Möglichkeit, durch Innenbeheizung der beweglichen Teile die Wärmeaustauschfläche rationell vergrößern und den Produktdurchsatz dadurch erhöhen zu können. Die Konzentration der Pigmentteige liegt zwischen etwa 10 und 30 Gewichtsprozent.

Mit der Möglichkeit, den Finishprozeß durch gezielte Veränderung der Temperatur der Pigmentsuspension und ihrer Verweilzeit in der Apparatur exakt steuern zu können, ist die Voraussetzung geschaffen für eine rationelle Verfahrensweise des Druckfinishs von Pigmenten. Die kompakte und wartungsfreundliche Bauweise der verfahrensgemäß beschriebenen Wärmeaustauscher führt zudem nicht nur zu Preisvorteilen gegenüber konventionellen Druckfinishapparaturen (großvolumige Rührwerksbehälter, Rohrschlangen; Rohrbündeltauscher, sondern erhöht gleichzeitig die Betriebssicherheit durch das nur kleine, unter Druck stehende Volumen.

Die thermische Behandlung wäßriger Pigmentteige

ίο in den beschriebenen Wärmetauschern ergibt aufgrund einer sehr gleichmäßigen Verweilzeit der Gutpartikel Produkte mit wertvollen anwendungstechnischen Eigenschaften.

In den folgenden Beispielen bedeuten Prozente Gewichtsprozente, die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegegen. Die Verweilzeiten errechnen sich aus dem Produktdurchsatz und dem Volumen der eingesetzten Wärmetauscher, bei denen Aufheiz- und Abkühlzone mittels eines variablen Baukastensystems zweckmäßigerweise in einem Apparat unmittelbar aneinander anschließen. Die erforderlichen Drucke richten sich nach der jeweiligen Temperatur und sollten stets über dem Sättigungsdampfdruck liegen.

Be ispiel 1

In einem Ringspaltwärmetauscher, der durch zwei konzentrische, schlanke Zylinder gebildet wird, wobei der innere Zylinder rotiert und auf seinem Umfang in sich bewegliche Wischer trägt, welches das Produkt ohne Förderwirkung scheren, wird ein 20%iger wäßriger Teig des durch Kupplung von Anthranilsäure-n-butylester auf 5-(2^r-Hydroxy-3'-naphthoyl-amino)-benzimidazolon erhaltenen Rohpigmentes unter Druck 6 Minuten auf 170⁰C erhitzt. Man erhält ein Pigmentpul-

3; ver mit denselben Qualitäten, wie sie nach den üblichen Verfahren nur durch mehrstündiges Erhitzen auf 150⁰C inter Zusatz von o-Dichlorbenzol erreicht werden (s. DT-PS 12 17 008).

Beispiel 2

In einem zylindrischen Finishapparat mit zwei durch geeignete Geometrie sich zwangsläufig selbst und gleichzeitig die Zylinderinnenwand reinigende Schnekken, über deren Drehzahl ihre aktive Produktförderwirkung und damit die Verweilzeit der Pigmentsuspension verändert werden kann, wird ein 25%iger Teig des durch Diazotierung von Anthranilsäure und Kupplung auf 5-Acetoacetylaminobenzimidazolon erhaltenen Rohpigmentes (DT-OS 19 39 466) unter Druck 8 Minuten auf 160⁰C erhitzt. Man erhält ein gut verteilbares Pigmentpulver, das sich gegenüber einem bisher durch zweieinhalbstündiges Erhitzen bei 150⁰C erhaltenen Produkt durch erhöhte Farbstärke und einen stärkeren Glanz der damit erhaltenden Lackierungen auszeichnet.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zur Herstellung farbstarker organischer Pigmente, bei dem man eine wäßrige pumpfähige Suspension eines organischen Rohpigmentes in einer kontinuierlich arbeitenden Strömungsapparatur zwischen 10 Sekunden und 20 Minuten auf Temperaturen zwischen 80 bis 300°C erhitzt, dadurch gekennzeichnet, daß man die Suspension des Rohpigmentes in einer Strömungsapparatur erhitzt, die als Wärmetauscher gestaltet und mit beweglichen Innenelementen ausgestattet ist.