DE279248C

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Publication number: DE279248C
Application number: DENDAT279248D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Es sind schon verschiedenfach Versuche gemacht worden, den Oberschlagwebstuhl mit selbsttätiger Spulenauswechselung von oben zu versehen; dabei hat man die unentbehrliehe Pikerspindel, auf welcher der Piker läuft, und welche in ihrer gewöhnlichen Anordnung der selbsttätigen Spulenauswechselung hinderlich ist bzw. diese unmöglich macht, nach oben oder unten seitlich verlegt, um den

ίο Raum oberhalb des Schützenkastens frei zu bekommen.

Gemäß der vorliegenden Erfindung sind hintereinander zwei Pikerspindeln vorgesehen, auf welchen der Piker geführt wird, derart, daß die auszuwerfende leere Hülse zwischen den Spindeln hindurchtreten kann. Der Piker wird infolgedessen auch vom Schützen gerade in der Mitte angegriffen bzw. die Angriffsstelle befindet sich genau auf der Mitte zwischen

ao den beiden Spindeln.

Bei der Anordnung der Pikerspindeln in vorbeschriebener Weise ist also für die auszustoßende leere Spule ein Weg geschaffen, welchen diese ohne jede Schwierigkeit passieren kann.

Ein Vorteil besteht auch darin, daß derjenige Teil (Führungsstück) des Pikers, welcher auf den Spindeln läuft, aus Vulkanfiber gefertigt ist und an den Seiten Öffnungen hat, so daß, weil einesteils die Reibung zwischen Vulkanfiber und Eisen gering, und zum andern, weil die Luft frei um die sich reibenden Teile herumstreichen kann, die Spindeln sich nie warm laufen.

Um einen möglichst kleinen Piker zu bekommen, ist derselbe in an sich bekannter Weise zweiteilig ausgebildet und besteht aus dem Führungsstück und dem eigentlichen Treiber. Die zweiteilige Ausführung hat den bekannten Nutzen, daß der Treiber, wenn er abgenutzt ist, leicht ausgewechselt werden kann. Das Führungsstück ist aus Vulkanfiber o. dgl. gefertigt und demzufolge von langer Lebensdauer. Der aus Büffelhaut bestehende Treiber ist infolge seiner einfachen Form, der damit verbundenen leichten Herstellung und weil nur wenig Material dazu gebraucht wird, sehr billig.

Im nachstehenden wird eine Ausführung beschrieben und Zeichnungen erklärt.

Fig. ι ist eine Vorderansicht, zum Teil im Schnitt.

Fig. 2 ist Seitenansicht.

Fig. 3 ist Oberansicht im Schnitt.

Fig. 4 und 5 zeigen das Führungsstück und den Treiber von verschiedenen Seiten.

Fig. 6 bis 8 zeigen eine zweite Pikerausführung, bei welcher der Schlagriemen im Führungsstück befestigt ist.

Die vom Stande des Webers aus gesehen hintereinanderliegenden Pikerspindeln 1 und 2 (Fig. 3) werden wie beim gewöhnlichen Webstuhl am äußeren Ende an der Lade 3 (Fig. 3) in den Löchern 4 und 5 mittels Druckfedern 6 und 7 und vorn durch einen Klotz 8, in welchen die Pikerspindeln 1 und 2 bei 9 und 10 eingelassen sind, und welcher am Schützen-

kasten ii bei 12 verschraubt ist, gehalten, so daß die Führung des Pikers oberhalb in

' Wegfall kommt und somit der Platz oberhalb des Schützenkastens für den Spulenwechsel frei bleibt.

Um bei Schadhaftwerden des Pikers diesen nicht jedesmal ganz erneuern zu müssen, ist derselbe in an sich bekannter Weise zweiteilig ausgebildet und besteht aus einem Führungsstück 13 (Fig. 4) und aus dem eigentlichen Treiber 14 (Fig. 5).

Um den Antrieb des Pikers möglichst nahe an die Pikerstangen zu verlegen, ist der Riemen 17 hinter dem Treiber 18 in dem Führungsstück 19 mittels eines Keiles 20 befestigt (Fig. 6 bis 8).

Claims

Patent-An Sprüche:

1. Pikerführung für Oberschlagwebstühle mit selbsttätiger Spulenauswechselung, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zwecke des ungehinderten Ein- oder Ausführens von Schußspulen zwei hintereinanderliegende Pikerspindeln (1, 2) derart angeordnet sind, daß die auszuführende Spulenhülse zwischen den Spindeln ausgeworfen werden kann.

2. Pikerführung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Pikerspindeln unterhalb des Schützenkastens angeordnet sind, damit dieselben dem Spulenauswechselmechanismus oberhalb des Schützenkastens nicht hinderlich werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.