DE279233C

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Publication number: DE279233C
Application number: DENDAT279233D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVi 279233 KLASSE 63 c. GRUPPE

TODOR MIRKOV in WIEN.

Schneckenschaltgetriebe für Motorfahrzeuge.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. Dezember 1911 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf Schneckenschaltgetriebe, bei welchen Schneckenpaare in um die anzutreibenden Wellen pendelnden Lagerbügeln gelagert sind und ihre Vorschubbewegung abwechselnd auf die auf den anzutreibenden Wellen festsitzenden Schneckenräder übertragen, wobei die jeweils rücklaufende Schnecke jedes Paares mit einer Geschwindigkeit gedreht wird, welche dem doppelten

ίο Vorschub weg des Schneckenrades entspricht, und wobei ferner die Lagerbügel ihre Schwingbewegung durch auf und ab verschiebbare Exzenterringe erhalten, die von nach Art schiefer Zylinder geformten Hubkörpern beeinflußt werden.

Die Erfindung bezweckt, ohne Änderung der arbeitenden Teile eines solchen Getriebes dasselbe so einzurichten, daß beim Befahren von Krümmungen die die jeweilig äußere Krümmung befahrenden Räder mit größerer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben werden als die die innere Krümmung befahrenden Räder, und sie erreicht diesen Zweck dadurch, daß die ihre Hubbewegung auf die Lagerbügel übertragenden Exzenterringe um eine in der Richtung der Hubbewegung liegende und die Achse der Hubkörper schneidende Mittelachse schwenkbar sind, so daß von den von ihnen getragenen, auf die Lagerbügel der Schaltschnecken einwirkenden Armen der eine näher zu, der andere weiter von der Achse ■ der anzutreibenden Welle zu stehen kommt, und somit der Lagerbügel der einen Schnecke in größerer Schwingungsweite pendelt als der andere.

Da jeder Exzenterring auf je eine Schnecke der beiden Schneckenpaare gleichzeitig einwirkt, kann durch Kuppeln der verschwenkbaren Exzenterringe in gegenläufigem Sinne ein gleichzeitiges Einstellen beider Ringe auf gleiche Vorschubgeschwindigkeiten beider Schnecken eines und desselben Paares herbeigeführt werden.

Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in Fig. ι im Längsschnitt in der durch die anzutreibenden Wellen gelegten senkrechten Mittelebene, in Fig. 2 im wagerechten Schnitt, und in Fig. 3 im Schnitt senkrecht hierzu, in der durch die Achse der Hubkörper gelegten Ebene und in Fig. 4 in Draufsicht auf die Kupplungseinrichtung der beiden Exzenterringe dargestellt.

Für die Darstellung der Teile ist eine Mittelstellung gewählt, in welcher eine Einwirkung der Hubkörper auf die Hubexzenter und dieser auf die Schaltschnecken noch nicht erfolgt.

Das Getriebe, das an sich bereits bekannt ist, besitzt die treibende Welle 1, auf der die nach Art schiefer Zylinder ausgebildeten Hubkörper 7 und 8 sitzen und die beiden getriebenen Wellen 2 und 3, welche in derselben wagerechten Ebene, wie die Welle 1, jedoch senkrecht zu letzterer stehen und die Bewegung in bekannter Art auf die Räder übertragen.

Die treibende Welle 1 ist mittels ■ Kugellager 4 im Gehäuse 5 gelagert, welches auch ein Stützlager 6 für die Enden der getriebenen Wellen 2 und 3 besitzt.

Der Hubkörper 7 arbeitet mit einem Exzenterring 9, der Hubkörper 8 mit einem Exzenterring 10 zusammen.- Jeder Exzenterring ist durch in gleicher Achsenrichtung gelegene

Zapfen 13 in Lagerhülsen 14 des Gehäuses 5 geführt, in denen er eine Bewegung in Richtung der Zäpfenachse, nach der Darstellung in lotrechtem Sinne, ausführen kann.
Der Exzenterring 9 trägt zwei Arme 17 und 18, der Exzenterring 10 zwei Arme iy_d und ΐ8_ς1, welche nach diametral entgegengesetzter Richtung parallel zu den Achsen der Wellen 2 und 3 verlaufen und senkrecht zu ihrer Längsrichtung stehende Schlitze 30 aufweisen.

Jeder Arm umgreift einen Zapfen 29 des Lagerbügels 21, 22, 23 bzw. 24 einer Schaltschnecke 25, 26, 27 bzw. 28, von denen die Bügel 21 mit Schnecke 25 und 22 mit Schnecke 26 um die Welle 2, die Bügel 23 mit Schnecke 27 und 24 mit Schnecke 28 um Welle 3 schwingen. Die Schnecken 25 und 26 greifen an diametralen Stellen in das auf der Welle 2 sitzende Schneckenschaltrad 19 ein, während die Schnecken 27 und 28 an diametralen Stellen in das auf der Welle 3 befestigte Schneckenschaltrad 20 eingreifen.

Durch die abwechselnde Hubarbeit der Hubkörper 7 und 8 werden einmal durch Vermittlung des Exzenterringes 9, der Arme 17, 18 und der Lagerbügel 21 und 23 die Schnecken 25 und 27, das andere Mal durch den Exzenterring 10, die Arme xy_a und i8_a und die Lagerbügel 22 und 24 die Schnecken 26 und 28 im Sinne des Vorschubes der Schneckenschalträder 19 und 20 vorgestoßen, indes die jeweils unwirksamen Schnecken, d. i. im ersteren Falle die Schnecken 26 und 28, im anderen Falle die Schnecken 25 und 27 in ihre Anfangslage zurückgeführt werden, wobei sie sich mit einer Geschwindigkeit drehen, die dem doppelten in derselben Zeit vom Schaltrad zurückgelegten Weg entspricht.

Diese Drehbewegung erhalten die Schnecken von einem auf der Antriebswelle 1 sitzenden Doppelkegelrade 31 mittels Kegelräder 32 und biegsamer Wellen 33.

Erfindungsgemäß ist jeder Exzenterring 9 bzw. 10, welcher die ihm vom zugehörigen Hubkörper erteilte Bewegung auf die Schaltschnecken überträgt, um eine in Richtung seiner Hubbewegung verlaufende, die Drehungsachse der Hubkörper 7 bzw. 8 schneidende Achse drehbar. Am besten werden zu diesem Zwecke die Führungszapfen 13 so angeordnet, daß ihre Achse die Mittelachse des zugehörigen Hubkörpers schneidet und diese Führungszapfen 13 ebenso wie ihre Lagerhülsen 14 von kreisrundem Querschnitt ausgeführt.

Verschwenkt man nun die beiden Exzenterringe 9 und 10, die stets gleichen Hub ausführen, so daß die dem einen Schneckenpaare (z. B. 27, 28) zugehörigen Arme 18 und i8_a der anzutreibenden Welle 3 näher zu stehen kommen, während die anderen Arme 17 und I¹Ja für das andere Schneckenpaar 25, 26 sich weiter von der zugehörigen Welle 2 entfernen, so ist klar, daß bei der Gleichheit der Hubgröße der Exzenterringe 9 und 10, die Schnecken 27 und 28 einen größeren, die Schnecken 25 und 26 dagegen einen kleineren Schaltweg ausführen, somit die Welle 3 um einen größeren und die Welle 2 um einen kleineren Winkel verdreht bzw. erstere mit größerer, letztere mit kleinerer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben wird.

Es kann also beim Befahren von Krümmungen durch einfaches Verschwenken der Exzenterringe erzielt werden, daß die Welle, die auf das die äußere Krümmung befahrende Rad einwirkt, mit größerer Geschwindigkeit umläuft, als die, welche auf das die innere Krümmung durchlaufende Rad einwirkt.

Vorteilhaft ist es, die beiden Exzenterringe 9 und 10 derart miteinander zu kuppeln, daß sie gleichzeitig in gegenläufigem Sinne verstellt werden können.

Zur Lösung dieser Aufgabe können die verschiedensten Mittel benutzt werden. Nach der Darstellung sind die Drehzapfen 13 der beiden Exzenter nach oben verlängert. und auf die Verlängerungen Zahnsektoren 38 aufgeschoben, welche die einem Zapfen (z. B. durch Hebel 39) erteilte Drehbewegung in eine gegenläufige des anderen Zapfens umsetzen. Damit die Exzenter ihre Hubbewegung ungehindert ausführen können, ohne daß die Sektoren 38 und die Hebelstange 39 diese mitmachen müssen, sind diese Teile der Zapfen kantig ausgebildet oder führen sich mit Nut und Feder in den erwähnten Getriebeteilen.

Mit gleichem Erfolge können auch durch eine Lenkstange gekuppelte Gegenkurbelarme benutzt werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Schneckenschaltgetriebe für Motorfahrzeuge, bei dem die Schnecken in um die beiden anzutreibenden, die Schneckenschalträder tragenden Wellen pendelnd angeordneten Bügeln gelagert sind und ihre Vorschubbewegung von Exzenterringen erhalten, die durch auf der treibenden Welle sitzende Hubkörper abwechselnd im Sinne der Vorschubarbeit . verstellt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Exzenterringe (9, 10) um in der Richtung ihrer Hubbewegung liegende, die Drehungsachse der Hubkörper schneidende Achsen (13) schwingbar sind, zum Zwecke, den Abstand der ^J15 Angriffsstellen (Anne 17, 17^ und 18, i8_a) der Hubexzenterringe auf die Lagerbügel der Schnecken von den angetriebenen Wellen ' (2 bzw. 3) wechselweise in entgegengesetztem Sinne ändern und dadurch die Wellen mit verschiedener Vorschubgeschwindigkeit antreiben zu können.
2. Ausführungsform des Schneckenschaltgetriebes nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubexzenterringe (9 und 10) derartig zwangläufig miteinander gekuppelt sind, daß sich die an den Exzenterringen sitzenden Arme (17, τη_α bzw. 18, i8_a), welche das dem einen Schneckenrade zugehörige Schneckenpaar beeinflussen einander nähern, wenn sich die dem Schneckenpaare des anderen Schneckenrades zügehörigen Arme (18, i8_a bzw. 17, 17J voneinander entfernen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.