DE279039C

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Publication number: DE279039C
Application number: DENDAT279039D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 279039 KLASSE 46 c. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. Juni 1912 ab.

Die Erfindung betrifft einen Spritzvergaser für Verbrennungskraftmaschinen mit einem die Zufuhr des Verbrennungsgemisches regelnden Rückschlagventil, welches gleichzeitig als Zerstäubungspilz für den aus der Düse tretenden Brennstoff dient, und besteht darin, daß das Rückschlagventil seine Schließbewegung nur vermöge seines Eigengewichtes ausführt, und daß der Hauptlufteinlaß unterhalb der Brennstoff düse liegt und durch ein selbsttätiges Saugventil gesteuert wird.

Bezweckt wird hiermit, beim Saughub der Maschine die volle Saugkraft zunächst auf die Brennstoffdüse und erst später auf das Luftventil wirken zu lassen, damit der Brennstoff mit voller Kraft gegen die Kegelflächen des Rückschlagventils gespritzt wird und der Brennstoff bereits zerstäubt ist, wenn die Luft nach der darauffolgenden Öffnung ihres Ventiles hinzutritt. Die Folge hiervon ist, daß die auf die Brennstoffdüse ausgeübte Saugkraft im wesentlichen während der Änderungen der Saugkraft in der Mischkammer oder in den Zylindern konstant" bleibt. Hieraus ergibt sich eine Regulierfähigkeit des Betriebes in sehr weiten Grenzen.

Neben der gewöhnlichen Luftleitung der Hauptluftleitung, in welcher die Brennstoffdüse ' liegt, ist eine Hilfsluftleitung angeordnet, und an der Kreuzungsstelle beider Luftleitungen ist der Sitz für das Rückschlagventil vorgesehen. Das untere Ende der Luftleitung ist geneigt und mit Führungen für ein Kugelventil versehen, um eine größere und schwerere Kugel für eine gegebene Größe der Maschine verwenden zu können und hierdurch eine ruhigere und sanftere Wirkungsweise zu erzielen als durch eine Kugel, welche senkrecht von ihrem Sitz abgehoben wird.

Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt:

Fig. ι einen Längsschnitt,

Fig. 2 einen Grundriß.

Gemäß Fig. 1 besitzt der Vergaser ein Rohr 2 für die Ableitung des Verbrennungsgemisches, welches mit mehreren zu den Maschinenzylindern führenden Zweigrohren versehen ist. 6 ist die Mischkammer. Diese besitzt zwei Abzweigungen, die sich am unteren Ende der Mischkammer vereinigen. Die eine Abzweigung 7 ist der Hilfslufteinlaß, die andere Abzweigung 8 dient dazu, die Hauptluft und den Brennstoff der Mischkammer zuzuführen. Die Mischkammer besteht aus dem oberen Teil 6¹ und dem unteren Teil 6². Der letztere ist an seinem unteren Ende gerade oberhalb der Abzweigungen 7, 8 mit dem Ventilsitz 9 versehen. Oberhalb des Ventilsitzes liegt eine gelochte und flachgewölbte Scheibe 10, die an ihrem Umfang zwischen den Flanschen 11, 11¹ eingeklemmt ist.

Die Ventilstange 12 tritt durch die untere Wand des Lufteinlasses 7 hindurch, und ihr oberes Ende wird in einem Auge 13 geführt.

Auf der Stange 12 gleitet das Rückschlagventil 14, das durch sein Eigengewicht frei in die Normalstellung fällt. Es wird durch eine Feder 15 getragen, die es leicht von seinem Sitz abhebt. Der Brennstoff wird hierdurch der Maschine bei niedriger Geschwindigkeit zugeführt, wenn die Saugkraft in der Maschine nicht ausreicht, das Ventil von seinem Sitz abzuheben. Die Feder 15 ist so stark, daß sie das Gewicht des Ventils überwindet; sie wird aber bei der Kompression zusammengedrückt, um den Rückschlag des Brennstoffes zu verhindern. Der Ventilhub wird durch einen Stift 16 begrenzt. Das Rückschlagig ventil 14 hat die Form eines Kegels und dient als Zerstäubungspilz ■ für den aus der Düse tretenden Brennstoff. Es kann von Hand zwangsweise mit Hilfe der Stange 12 geschlossen werden.

Die Abzweigung 7 ist mit einer Lufteinlaßöffnung 28 versehen, die durch ein gewöhnliches Ventil 29 abgeschlossen wird. Die Abzweigung 8 verläuft in einen senkrechten Teil 30 und einen wagerechten Teil 31. Letzterer wird gegenüber der Atmosphäre durch ein Kugelventil 32 abgeschlossen, dessen Sitz 34 eine Kappe 33' bildet. Neben der Kappe ist der Durchlaß mit Rippen 35 versehen, auf welchen die Kugel ruht, so daß Luft um die Kugel herum zwischen den Rippen angesaugt werden kann. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, verläuft die Bahn, auf welcher die Kugel 32 rollt, geneigt. Der Durchmesser des Einlasses zwischen den Rippen ist größer als der Durchmesser der Kappenöffnung, so daß der Flanschenteil der Kappe jede Flüssigkeit, die in den Durchlaß gelangt, aufnehmen und zurückhalten kann, wodurch ein Heraustropfen derselben vermieden wird.

36 ist der Brennstoffbehälter, der neben der Abzweigung 8 liegt und durch einen Kanal 37 mit ihr in Verbindung steht. Am Ende dieses Kanals befindet sich die Brennstoffdüse 38, welche den Brennstoff gegen das Ventil 14 spritzt.

Der Durchlaß 8 ist am unteren Teil mit einer Tropfpfanne 40 versehen, um den flüssigen Brennstoff aufzufangen. Die Pfanne steht mit dem Durchlaß durch die große Öffnung und durch mehrere geneigte enge Öffnungen 42 in Verbindung, so daß ein Teil der angesaugten Luft durch die große öffnung in den Behälter tritt, den Brennstoff aufnimmt und dann durch die geneigten Öffnungen 42 wieder austritt. Die Tropfpfanne ist unmittelbar an der unteren Wand des Durchlasses 8 durch Schrauben 43 befestigt, während der Behälter 36 mit den Wandungen des Durchlasses 8 aus einem Stück besteht. Das Düsenrohr 37 ist mit einem Nadelventil 49 versehen.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Spritzvergaser für Verbrennungskraftmaschinen mit einem die Zufuhr des Verbrennungsgemisches regelnden Rückschlagventil, welches gleichzeitig als Zerstäubungspilz für den aus der Düse tretenden Brennstoff dient, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückschlagventil (14) seine Schließbewegung nur vermöge seines Eigengewichtes ausführt, und daß der Hauptlufteinlaß (34) unterhalb der Brennstoffdüse (38) liegt und durch ein selbsttätiges Saugventil (32) gesteuert wird.

2. Spritzvergaser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß neben der Hauptluftleitung (30), in welcher die Brennstoffdüse (38), liegt, eine Hilfsluftleitung (7) angeordnet ist, und daß an der Kreuzungsstelle beider Luftleitungen der Sitz (9) für das Rückschlagventil (14) vorgesehen ist.

3. Spritzvergaser nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Ende der Hauptluftleitung (31) geneigt und mit Führungen . für ein Kugelventil versehen ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.