DE277463C

DE277463C -

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Publication number: DE277463C
Application number: DENDAT277463D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 277463 KLASSE 46. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. Dezember 1913 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf Scheinwerfer,

insbesondere für Fahrzeuge, bei denen als Lichtquelle Gasbrenner verwendet werden und bei denen in den Lichtaustrittsöffnungen Hilfsspiegel oder Hilfslinsen angeordnet sind.

Um mit einem solchen Scheinwerfer wechselweise eine intensive Beleuchtung während der Fahrt auf der Landstraße oder eine gedämpfte Beleuchtung, z. B. während der Fahrt durch Ortschaften, hervorbringen zu können, wird nach der Erfindung außerhalb des Brennpunktes der optischen Einrichtung zwischen dem Hilfsspiegel und dem Hauptreflektor ein zweiter Brenner angeordnet, dessen Flamme sich beim Ablöschen der im Brennpunkte der optischen Einrichtung befindlichen Flamme des Hauptbrenners selbsttätig entzündet, wenn er zur Erzeugung einer weniger intensiven Beleuchtung vor den Hilfsspiegel geschwenkt wird.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines solchen Scheinwerfers in Fig. 1 bei angezündetem Hauptbrenner und in Fig. 2 bei abgelöschtem Hauptbrenner und angezündetem Nebenbrenner je im Längsschnitt dargestellt. Die Fig. 3, 4 und 5 zeigen eine Einzelheit im Schnitt nach der Linie A -B der Fig. i und 2 in drei verschiedenen Stellungen. An der im Gehäuse 1 des Scheinwerfers vor dessen Hauptspiegel 2 fest angebrachten Zuleitung 3 des Hauptbrenners 4 ist in üblicher Weise ein Hilfsspiegel 2¹ derart befestigt, daß sich die Flamme des Brenners 4 im Brennpunkt des Spiegels 2 und gleichzeitig im Krümmungsmittelpunkt des Hilfsspiegels befindet. Der mittlere Teil des Brennerrohres 3 ist als Hahnküken ausgebildet und mit zwei lotrechten, durch eine Querwand 5 voneinander getrennten Bohrungen 6 und 7 sowie an seinem Umfang mit zwei Schlitzen 8 und 9 versehen, die bis an die Bohrungen 6 und 7 reichen. Das Hahngehäuse 11 ist um das Küken drehbar und trägt auf einem Ansatz ein gekrümmtes Brennerrohr 12 mit einem Brenner 13. Zwei um 180° gegeneinander versetzte Kanäle 14 und 15 stehen je nach der Stellung des Gehäuses mit den Bohrungen des Hahnkükens 6, 7 und 8, 9 in Verbindung. Das Hahngehäuse ist mittels einer Stange 16 mit einer Rolle 17 verbunden, über die zum Führersitz des Fahrzeuges ein Zugseil 18 führt, mittels dessen unter Zuhilfenahme bekannter Einrichtungen (Bowdenzug) die Drehung der vorteilhaft unter Federwirkung stehenden und mit Anschlägen versehenen Rolle 17 um 180 ° bewirkt werden kann.

Bei der Stellung der Teile nach Fig. 1 und 3 strömt das Gas durch die Bohrungen 7, 14

und 6 des Hahnes zum Brenner 4. Die Strahlen 19, die von dessen Flamme ausgehen, werden vom Spiegel 2 parallel zu dessen Achse zurückgeworfen. Wird nun die Rolle 17 und mit ihr das Hahngehäuse im Sinne des in den Fig. 3 und 4 eingezeichneten Pfeiles bis zu einem Winkel von 90° gedreht, so gelangt die Bohrung 15 des Hahngehäuses vor den Schlitz 9 im Hahnküken, wodurch der Brenner 13 Gas erhält, während der Brenner 4 noch brennt. Das Gas des Hilfsbrenners entzündet sich an der Flamme des Hauptbrenners, und bei weiterer Drehung des Hahngehäuses in der Pfeilrichtung um 90 ° wird die Gaszufuhr zum Brenner 4 vollständig abgesperrt und seine Flamme erlischt, wodurch auch die Wirkung der beiden Spiegel 2 und 2¹ ausgeschaltet wird, während die direkten Strahlen der Flamme des Brenners 13 ein Licht erzeugen, das eben noch zur Beleuchtung des unmittelbar vor dem Wagen befindlichen Teils der Fahrstraße ausreicht.

Es wird noch bemerkt, daß Doppelgasbren-. ner bekannt sind, bei denen neben einem aufrechtstehenden Brennerarm ein zweiter gebogener Brennerarm drehbar derart angeordnet ist, daß bei entsprechender Drehung der Gaszufluß zu letzterem freigegeben wird.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Scheinwerfer, insbesondere für Fahrzeuge, mit einem vor dem Brenner ange ordneten Hilfsspiegel oder einer Hilfslinse, dadurch gekennzeichnet, daß außerhalb des Brennpunktes der optischen Einrichtung zwischen dem Hauptreflektor (2) und dem Hilfsspiegel (2¹) ein zweiter Brenner (12, 13) ausschwenkbar angeordnet ist, dessen Flamme beim Ausschwenken vor den Hilfsspiegel sich an dem Hauptbrenner entzündet, während die im Brennpunkt der optischen Einrichtung befindliche Flamme des Hauptbrenners zwecks Abblendung des Scheinwerfers gelöscht wird.

2. Scheinwerfer nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Ausbildung des Hauptbrennerrohres (3) als Hahnküken und des schwenkbaren Brennerarmes als Hahngehäuse (11) in der Weise, daß beim Ausschwenken des Nebenbrenners um etwa 90° das Gas durch die Bohrungen des Kükens und des Hahngehäuses beiden Brennern zufließt, während bei weiterem Ausschwenken des Nebenbrenners um 180 ° die Gaszufuhr zum Hauptbrenner abgesperrt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.