DE253036C

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Publication number: DE253036C
Application number: DENDAT253036D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Die Erfindung betrifft einen Scheinwerfer, insbesondere für Fahrzeuge, in der die bekannte Konstruktion eines zur Erzeugung von Parallel- und Büschelstrahlen eingerichteten Linsen- und Reflektorensystems und der bei manchen Scheinwerfern gebräuchliche Abblendschirm zu dem Zweck kombiniert sind, mittels der Abblendvorrichtung das Parallelstrahlenbüschel, je nachdem es die gegebenen Verhältnisse und das beleuchtete Objekt erforderlich machen, für sich abzublenden und die Stärke des von der Lichtquelle ausgehenden direkten Kegelstrahlenbüschels nach Erfordernis zu regeln.

Bei dieser Kombination ist für die Linsen und Reflektoren eine an sich bekannte Anordnung getroffen; diese Anordnung besteht darin, daß die der optischen Achse gleichgerichteten Strahlen mittels eines hinter der Lichtquelle liegenden konkav-konvexen Reflektors und eines an diesen anschließenden hyperbolischen bzw. sphärischen Reflektors reflektiert und gesammelt werden. Die Lichtaustrittsöffnung des Scheinwerfers ist durch eine Fresnelsche Linse abgedeckt, welche zur Erzeugung sowohl des parallelen Strahlenbündels als auch zur Erzeugung des direkt von der Lichtquelle ausgehenden kegelförmigen Strahlenbüschels dient.

Dieser Anordnung der Linsen und Reflektoren entspricht die besondere Ausgestaltung des Abblendschirmes, der aus einem über die Lichtquelle zu stülpenden Schirm besteht und mit einer* vorderen, in der Weite regelbaren Öffnung für den Austritt der den streuenden Kegel erzeugenden direkten Lichtstrahlen versehen ist. Die Regelung der vorderen öffnung des Schirmes wird möglich durch die Herstellung des letzteren aus zwei durch ein Gelenk miteinander verbundenen halbzylindrischen Flügeln, die in Führungen in der Lampe lotrecht verschiebbar so gelagert sind, daß mit der Abwärtsbewegung des Schirmes ein augenblickliches Abblenden der reflektierten, parallelen Strahlen und anschließend durch Drehung der zunächst offenen Flügel um die Gelenkachse ein allmähliches Abblenden der zerstreuten, direkten Strahlen erreicht wird.

Auf der Zeichnung stellt

Fig. ι einen Aufriß der Vorrichtung im Schnitt nach 1-1 der Fig. 2 dar, während

Fig. 2 die Vorrichtung in Richtung 2-2 der Fig. ι geschnitten von vorn gesehen zeigt.

Fig. 3 veranschaulicht im Aufriß und Fig. 4 im Grundriß den aus dem Apparat herausgenommenen Blendschirm in vollkommener Offenstellung. . _:

Die Fig. 5 und 6, 7 und 8, 9 und 10, 11 und 12 zeigen den Blendschirm entsprechend Fig. 3 und 4 in verschiedenen Lagen zwischen seiner weitesten Offenstellung und der vollständigen Abblendung.

Fig. 13 stellt, teilweise im Schnitt, eine Einzelheit der Antriebsvorrichtung für den Schirm dar.
' Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus dem Scheinwerfergehäuse a, der Lichtquelle b, der optischen Einrichtung c, d, e (f) und dem Abblendschirm.

Die Lichtquelle b kann aus einer Lampe beliebiger Art ganz nach dem Verwendungszweck der Vorrichtung bestehen. In den ■ Zeichnungen ist beispielsweise die Verwendung einer Acetylenflamme als Lichtquelle dargestellt.

Die optische Einrichtung besteht aus einem konkav-konvexen Reflektor c, dessen reeller Brennpunkt mit der Lichtquelle bei F zusammenfällt und dessen virtueller Brennpunkt bei F¹ liegt. Dieser Reflektor c ist an der Rückwand des Gehäuses α angeordnet und ist in üblicher Weise zu einem Glasreflektor ausgebildet, dessen sphärische Flächen verschiedene Krümmungsradien erhalten. Statt dessen kann aber auch ein hyperbolischer Metallreflektor oder ein hyperbolischer Glasreflektor Anwendung finden, dessen konvexe Seite versilbert ist.

Außer dem Reflektor c ist ein zweiter als Rotationsfläche ausgebildeter Reflektor d vorhanden, ebenfalls mit den Brennpunkten F, F¹.

Dieser Teil d besteht aus einem hyperbolischen Metallreflektor, dessen konkave Fläche poliert ist, oder auch aus einem Glasreflektor mit vollkommen oder annähernd hyperbolischem Querschnitt und mit Versilberung auf seiner Konkavfläche, oder schließlich auch aus einem katadioptrischen Ring, dessen Strahlengang dann der gleiche ist wie bei einem hyperbolischen Reflektor.

Gegebenenfalls kann der Raum (Fig. 1) zwischen den Reflektoren c und d durch einen dritten sphärischen Reflektor f ausgefüllt werden, der mit Durchbrechungen zur Durchführung des Lampenhalters und für die Zu- und Abführung der Luft versehen ist.

Der Brennpunkt dieses Reflektors ist wieder F.

. Die Scheinwerferöffnung ist mit einer

Fresnelschen Linse e abgedeckt, mit dem Brennpunkt in F¹; die Linse β kann dabei als eine Ringlinse mit ebener Einfallsfläche (aus einem oder mehreren Einzelteilen bestehend) ausgebildet sein oder aus einer gleichwinkligen Linse mit konvexer Einfallsfläche bestehen. Man kann überhaupt beliebig für die Zusammensetzung der Körper c, d, e und gegebenenfalls f geeignete Elemente miteinander vereinigen.

Es ergibt sich bei dieser Anordnung der Reflektoren und der Linse, daß die von den ersteren reflektierten und von der Linse gesammelten Strahlen der Lichtquelle ein kräftiges, aus parallelen Strahlen bestehendes Lichtbündel erzeugen. Der Strahlengang ist in Fig. ι mit F, A, B, C, D, E einerseits und F, G, H, I andererseits gekennzeichnet.

Die Strahlen der Lichtquelle, welche direkt auf die Linse e fallen (deren Brennpunkt nicht in F liegt), ergeben nach Durchgang durch diese Linse einen Lichtkegel, dessen Verlauf durch den eingezeichneten Strahlengang F, J, K und F¹, J¹, K¹ in Fig. 1 angedeutet ist.

Der Abblendschirm besteht aus zwei halbzylindrischen Flügeln g, g, die durch ein Scharnier h miteinander verbunden sind. Der Schirm ist so angeordnet, daß er über die Lichtquelle b herabgelassen werden kann. In beiden Flügeln g, g sind vorn Ausschnitte i vorgesehen, die bei Übereinanderlagerung der Flügel durch Drehung um das erwähnte Scharnier h eine Öffnung begrenzen, welche mit der Höhenlage des Schirmes zwangläufig veränderlich ist.

Die zwangläufige Verstellung erfolgt durch eine Führung der Flügel g, g bei der lotrechten Auf- und Abwärtsbewegung des Schirmes. Für diese Führung sind an den Flügeln Schieber η _rvorgesehen, die auf zwei Stäben 0, 0 gleiten. Die Stäbe 0, 0 sind in der Richtung von oben nach unten schräg nach innen gestellt und im unteren.Teil (Fig. 1 und 2) übereinstimmend derart gekrümmt, daß sie durch ihren Druck auf die Schieber η beim Abwärtsbewegen des Schirmes die Flügel g, g zunächst allmählich zusammenführen, ihre Übereinanderlagerung beim Gleiten der Schieber η über ihre starke untere Krümmung dann beschleunigen, so daß schließlich in der tiefsten Stellung des Schirmes die Lichtquelle vollständig abgeblendet ist.

Der Blendschirm g, g wird durch einen auf der Achse k befestigten beweglichen Hebel j gehalten. Die Achse k ist in geeigneter Weise in dem Laternenkörper α gelagert und kann durch eine beliebige Hebelverbindung, durch Seile, Stäbe o. dgl. gedreht werden. Die Bewegung der Achse k kann auch auf elektrischem Wege oder durch Luftdruck geschehen, derart, daß man den Schirm von einiger Entfernung aus bewegen und erforderlichenfalls auch mehrere Blendschirme gemeinsam verstellen kann.

Der Hebel / besitzt an seinem freien Ende einen Schlitz I, in welchem sich ein Knopf m führt, der durch eine Verlängerung der Scharnierachse für die Flügel g des Schirmes getragen wird.

Die Wirkungsweise der Einrichtung ist in

den Fig. 3 und 4, 5 und 6 bis 11 und j 2 in fünf verschiedenen aufeinanderfolgenden Stellungen des Blendschirmes g, g veranschaulicht. In den Fig. 3 und 4 ist der Schirm vollkommen angehoben dargestellt, wie er auch in ausgezogenen Linien in den Fig. 1 und 2 veranschaulicht ist.

Die Fig. 5 und 6 zeigen den Schirm in der Stellung, in der sich die.Flügel g, g gerade

berühren und die Öffnung i, i noch das Licht für das volle Kegelstrahlenbündel durchtreten läßt. Das parallele Strahlenbündel ist bei dieser Stellung des Schirmes bereits vollständig abgeblendet.

Die Fig. 7 und 8 bzw. 9 und 10 zeigen die weitere allmähliche Abblendung des Kegel· Strahlenbüschels, wie sie durch weiteres Senken des Schirmes auf den Führungen 0, 0 durch Ubereinanderschieben der Flügel g, g und daraus resultierendem Schließen der öffnung i, i bewirkt wird.

Bei der Stellung des Schirmes gemäß Fig. 11 und 12 ist die Lichtquelle ganz abgeschlossen und auch das Kegelstrahlenbüschel vollständig abgeblendet.

Durch Anwendung der Abblendvorrichtung, beispielsweise bei Automobillaternen, kann der Fahrer sehr leicht, besonders beim Passieren von Hindernissen, den zu starken und blendenden Schein der Lampen derart abblenden, daß er das Hindernis gut erkennen kann, ohne daß er hierzu seinen Platz zu verlassen braucht. Die Abblendvorrichtung stellt eine Vervollkommnung derjenigen Vorrichtungen dar, welche man bereits bei Scheinwerfereinrichtungen für Küstenbefeuerung verwendete.

Claims

Patent-An Sprüche:

i. Scheinwerfer, insbesondere für Fahrzeuge, gekennzeichnet durch die Vereinigung einer Abblendvorrichtung für die Lichtstrahlen und eines die Lichtaustrittsöffnung abdeckenden Linsensystems zur Erzeugung eines der optischen Achse des Scheinwerfers gleichgerichteten, reflektierten Strahlenbündels bzw. eines seitlich streuenden direkten Strahlenkegels in der Weise, daß mittels der Abblendvorrichtung nach vollkommener Abblendung des der optischen Achse gleichgerichteten Bündels die Abblendung des streuenden Strahlenkegels geregelt werden kann.
2. Scheinwerfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Abblenden des mittels des konkav-konvexen Reflektors (c) und der sphärisch bzw. hyperbolischen Reflektoren (d, f) erzeugten, der optischen Achse des Scheinwerfers gleichgerichteten Strahlenbündels ein über die Lichtquelle gestülpter Schirm dient, der mit einer vorderen, in der Weite regelbaren Öffnung für den Austritt der den streuenden Kegel erzeugenden direkten Lichtstrahlen versehen ist.
3. Scheinwerfer nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abblendschirm aus zwei durch ein Gelenk miteinander verbundenen halbzylindrischen Flügeln besteht, die in Führungen in der Lampe lotrecht verschiebbar so gelagert sind, daß mit der Abwärtsbewegung der Blende ein augenblickliches Abblenden der reflektierten parallelen Strahlen und anschließend durch Drehung der zunächst offenen Flügel an die Gelenkachse ein allmähliches Abblenden der zerstreuten direkten Strahlen erreicht wird.
4. Scheinwerfer nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Flügel (g, g) des Abblendschirmes an ihren freien Rändern mit Ausschnitten (i, i) versehen sind, welche bei der Abwärtsbewegung des Schirmes und Übereinanderlagerung der Vorderflächen der Flügel eine allmählich verkleinerte Öffnung auf der nach vorn gerichteten Seite des Schirmes bilden.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.