DE277437C - - Google Patents

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DE277437C
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formaldehyde
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F3/00Compounds containing elements of Groups 2 or 12 of the Periodic Table

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Disinfection, Sterilisation Or Deodorisation Of Air (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVi 277437 KLASSE 12 o. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. April 1912 ab.
Es \vurde gefunden, daß Metalloxyde und Metallhydroxide sich leicht mit wässerigen Formaldehydlösungen zu schwer löslichen Salzen vereinigen. Auch lassen sich derartige Salze des Formaldehyds durch doppelte Um- - Setzung von einer Formaldehydalkalilösung mit einer Metallsalzlösung gewinnen.
. Man hat zwar schon durch Einwirkung von Bleioxyd auf Formaldehyd bei Wasserbadtemperatur ein Produkt gewonnen, welches ein Bleisalz des Formaldehyds enthalten soll (vgl. Ber. d. Deutschen Chemischen Gesellschaft 22 [1889], 472) ; das Produkt enthält aber noch Blei, Bleioxyd und Bleihydroxyd. Das vorliegende Verfahren, bei welchem eine wesentliche Erwärmung bei der Reaktion vermieden wird, liefert die Salze, insbesondere auch das Bleisalz, in reinem Zustand.
Beispiele:
i. Formaldehydblei.
113,6 g Bleiacetat (300 MM) werden in 700 ecm Wasser gelöst, eine Lösung von 24 g reinem Natriumhydroxyd (600 MM) in 100 ecm Wasser hinzugefügt, das Ganze auf
' 1000 ecm aufgefüllt und gut umgeschüttelt.
Nach dem Absitzen des Bleihydroxyds wird die überstehende Flüssigkeit abgehebert, ι 1 Wasser hinzugegeben, gut durchgeschüttelt und wieder absitzen gelassen. Dieses. Verfahren wird dann noch dreimal wiederholt. Auf diese Weise erhält man ein sehr feines, nicht zu Klumpen zusammengeballtes Bleihydroxyd.
Der Bleihydroxydschlamm wird nun in derselben Flasche, in welcher er bereitet wurde, mit etwa 300 ecm Wasser übergössen, 72 g Formaldehyd (2400 MM) als etwa 40 prozentige Lösung hinzugegeben, auf 650 ecm aufgefüllt und nun zunächst so lange mit der Hand geschüttelt (etwa V2 Stunde), bis die erste Reaktion vorüber ist. Versäumt man dieses sofortige Schütteln mit der Hand, so setzt sich das Formaldehydblei in festen Krusten an den Wandungen der Flasche an. Nach Beendigung der Hauptreaktion wird noch 24 Stunden auf der Schüttelmaschine geschüttelt, abgesaugt und ohne vorher zu waschen im Vakuumexsikkator über Kali und Schwefelsäure getrocknet.
Man erhält auf diese Weise ein schneeweißes, stark nach Formaldehyd riechendes Pulver, welches ■ sich am Licht leicht grau färbt; das Präparat wird deshalb zweckmäßig im Dunkeln aufbewahrt. Der Körper löst sich leicht in verdünnter Essigsäure und Salpetersäure.
Die Formaldehydbestimmung· wurde in folgender Weise ausgeführt: Eine abgewogene Menge Substanz wurde in einem 250 ecm Meßkolben mit 150 ecm Wasser übergössen und tropfenweise unter Umschütteln so lange verdünnte Essigsäure hinzugefügt, bis Lösung eingetreten war. Nach dem Auffüllen auf
(z. Auflage, ausgegeben am 30. April 1917J
250 ecm wurde in je 50 ecm der Formaldehydgehalt nach der Methode von Romiyn ermittelt. Der Farbenumschlag läßt sich trotz des ausgeschiedenen Bleijodids sehr gut erkennen. Der Bleigehalt des Körpers wurde durch Abrauohen mit Schwefelsäure und Wägen des Bleisulfates ermittelt.
Berechnet
für C5 H16 O14 Pb6
80,55 Proz. Pb
Gefunden II.
80,85 Proz. 80,83 Proz.
Gefunden
I.
9,73 Proz. HCHO 9,51 Proz. 9,29 Proz.
20 g Bleioxyd werden mit 50 ecm 40 proig zentiger Formaldehydlösung mehrere Stunden auf der Schüttelmaschine geschüttelt, wobei das Ganze zu einer halbfesten, farblosen Masse erstarrt, die sich nur, sehr schwer aus der Flasche entfernen läßt. Das Ganze wird mit Wasser zu einem dünnen Brei angerieben, abgesaugt und im Vakuumexsikkator über Kali und Schwefelsäure getrocknet. Fast farbloses, schwach rötliches Pulver, welches schwach nach Formaldehyd riecht.
2. Formaldhydcalcium.
11,2g Calciumoxyd (200 MM) werden mit 80 ecm Wasser abgelöscht und zu der erkalteten Kalkmilch unter fortwährendem Umschütteln 60 ecm 40 prozentige Formaldehydlösung (300 MM) hinzufügt, wobei das Ganze ■zu einem dicken Brei erstarrt. Nach halbstündigem Stellen und öfterem Umschütteln wird abgesaugt, mit etwas 40 prozentiger Formaldehydlösüng * nachgewaschen und im Vakuumexsikkator über Kali und Schwefelsäure getrocknet.
Das Trocknen über Kali und Schwefelsäure bietet in diesem Falle dem Trocknen über Schwefelsäure allein gegenüber den großen Vorteil, daß man genau sehen kann, wann die Substanz trocken ist; sind die Kalistangen . wieder trocken geworden, so ist auch die Substanz trocken.
Der Körper ist ein schneeweißes, nach Formaldehyd riechendes Pulver, welches sich leicht in verdünnter Salzsäure und Salpetersäure löst.
Bestimmung des Formaldehyds: 0,5 bis 1 g Substanz wurden, in 10 ecm n/i-Salzsäure gelöst und die Lösung auf 250 ecm aufgefüllt. Je 50 ecm dieser Lösung wurden mit 50 ecm η/1 o-Jodlösung versetzt und 20 ecm n/i-Kalilauge hinzugefügt. Nach 10 Minuten wurde mit 20 ecm n/i-Salzsäure angesäuert und das ausgeschiedene Jod mit n/i-Natriumthiosulfatlösung titriert. .
Der Kalkgehalt des Körpers wurde durch Abrauchen mit Schwefelsäure und Wägen des
Go Calciumsulfates ermittelt.
Berechnet
für C2 H0 O4 Ca
Gefunden I.
Gefunden II.
29,91 Proz. Ca 29,96 Proz. 30,16 Proz.
44,75 Proz. HCHO 40,64 Proz. 40,39 Proz.
Um zu sehen, ob reproduzierbare Werte erhalten werden können, wurde die Darstellung unter genau denselben Bedingungen wiederholt. ' .
Berechnet
für C2 H0 O4 Ca
Gefunden I.
Gefunden II.
3. .Strontiums.aIz.
29,91 Proz. Ca 29,65 Proz. 29,42 Proz.
44,75 Proz. HCHO 40,86 Proz. 41,21 Proz.
Bei längerem Aufbewahren verliert das Formaidehydcalcium einen Teil seines Formaldehyds.. Ein Präparat, welches anfänglich 40,60 Prozent Formaldehyd enthielt, wurde 8 Wochen lang" in einer fest verschlossenen Flasche aufbewahrt und dann analysiert:
Gefunden I. Gefunden II.
37,05 Proz. HCHO 36,70 Proz.
Wesentlich rascher erfolgt der Zerfall unter dem Einfluß der Luftfeuchtigkeit und -kohl endioxyd.
12 g Natriumhydroxyd (300 MM) werden in 25 ecm Wasser gelöst und unter fortwährender Kühlung langsam 18 g Formaldehyd (600 MM) als 40 prozentige Lösung hinzugegeben. Zu dieser Formaldehydalkalilösung wird eine Lösung von 40 g Strontiumchlorid (Sr Cl2 : 6 H2O) in 50 ecm Wasser unter, kräftigem Umschütteln hinzugefügt, wobei das Ganze sofort zu einem dicken, schleimigen Blei erstarrt. Es wird abgesaugt, mit 20 prozentiger Formaldehydlösung gewaschen und im Vakuum über Kali und Schwefelsäure getrocknet. Blendend weißes Pulver, leicht löslich in verdünnter Salzsäure und Salpetersäure. !
Die Metallverbindungen des Formaldehyde, insbesondere des Calciums,·· sollen als Desinfektionsmittel Verwendung finden. Die Desinfektion mit anderen, Formaldehyd entwik- . kelnden Substanzen krankt an zweierlei Übelständen. Einmal ist immer eine Apparatur zum Entwickeln des Formaldehyds notwendig, und andererseits erstreckt sich die Desinfektion immer nur über einen sehr beschränkten Zeitraum. Die nach dem beanspruchten Verfahren hergestellten Körper dagegen, insbesondere das Calciumsalz, geben an der Luft von selbst ganz allmählich Formaldehyd ab. So eignet sich z. B. das Calciumsalz ganz ausgezeichnet als desinfizierender Anstrich für Räume, in denen Schimmelbildung verhindert
werden soll, als Schutzanstrich für Obstbäume, Rebstöcke usw.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung von Metallverbindungen des Formaldehyds, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die Oxyde oder Hydroxyde von Metallen in der Kälte oder bei mäßiger Temperatur wässerige Formaldehydlösungen einwirken läßt, oder daß man Lösungen von Formaldehydalkalisalzen mit Lösungen von Metallsalzen zur doppelten Umsetzung bringt.
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