DE27678C

DE27678C - Neuerung an Velocipeden

Info

Publication number: DE27678C
Application number: DENDAT27678D
Authority: DE
Original assignee: M NATHO in Zeitz

Description

Trotzdem man das ganze Lager halb so breit baut als die sonst üblichen, so hat es doch den Vorzug, dafs die Entfernung der Lagerkugeln e in der Richtung von χ nach y eine bedeutend gröfsere ist, wodurch das Lager mehr an Stabilität und Sicherheit im Gange erhält. Sollten sich die Kugeln e, welche vom besten Stahl sind, abgenutzt haben, so dafs ein Nachstellen der Lager erforderlich wird, so geschieht dies hierbei mittelst der Schraube s, welche die Lagertheile in Richtung der Achsen zusammenprefst. Die Keile i haben den Zweck, beide Theile α und b nach Einstellung festzustellen. Dieses Nachstellen geschieht bei den bisher gebräuchlichen Kugellagern normal zur Achse, so dafs die Lagerung der Kugeln mit der Zeit eine elliptische Form erhält, wodurch die Lager sehr schlecht functioniren und bald untauglich werden. Dieser Uebelstand fällt hier vollständig fort.

Fig. 3 zeigt die Befestigung der Radspeichen f. Diese waren bisher durch Gewinde mit der Nabe fest verbunden. Da nun sowohl das Bohren der Gewindelöcher als auch die Befestigung eine ungenaue wurde, so geschah es oft, dafs bei Stöfsen, denen das Velociped beim Fahren ausgesetzt ist, häufig Verbiegen und Brüche der Speichen vorkam, weshalb dann der ganze Apparat für den augenblicklichen Gebrauch unbrauchbar wurde. Wie Fig. 2 und 3 zeigen, sind hier die Speichen mit der Nabe gar nicht verbunden, sondern haben dieselben in den Lagern h so viel Spielraum, dafs denselben eine seitliche Bewegung gestattet ist. Befestigt werden die Speichen durch die Muttern m.

Diese sind am oberen Ende konisch zugespitzt, damit sich die Wände der Muttern am oberen Theil besser an das Gewinde anpressen und ferner die Seitenbewegung eine scharnierähnliche wird. Ein Lösen der Mutter ist dadurch vermieden, dafs, nachdem der ganze Radreifen gespannt ist, wohl eine Seitenbewegung der Speichen mit Muttern gestattet ist, aber ein Drehen dadurch verhindert wird, da eine Mutter an die andere anstöfst.

Sollten nun die Radreifen bei Stöfsen durchfedern, so geben die Speichen sowohl radial nach, als auch durch die Seitenbewegung die Wirkung des Stofses aufgehoben wird, so dafs ein Brechen vermieden wird.

Pa ten τ-An Spruch:

Die Befestigung der Speichen in der Nabe durch konisch zulaufende und konisch gelagerte Muttern m.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.

Claims

KAISERLICHES

PATENTAMT.

MAX NATHO in ZEITZ. Neuerung an Velocipeden.

Tig. ι zeigt eine Ansicht der Radnabe,
Fig. 2 einen Querschnitt A-B durch die Nabe, Fig. 3 einen Schnitt C-D durch das Kugellager.

Aus Fig. 2 ist die Anordnung der einzelnen Theile des Lagers ersichtlich. Hierbei ergänzen sowohl die Treibkurbel α wie auch die Nabe b das Zwischenstück c erst zu dem vollständigen Lager. Durch diese eigenthümliche Anordnung der einzelnen Theile wird das ganze Lager bedeutend schmaler, da die sonst üblichen Lagerschlüsse vollständig fortfallen, wodurch es möglich wird, dafs das ganze Lager näher an die Nabe rückt. Da sich hierdurch ebenfalls die Achsenlänge bedeutend verkürzt, so wird das sehr nachtheilige Durchbiegen und Federn der Achsen thunlichst vermieden, und fallen die hierdurch verursachten Uebelstände vollständig fort.