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Behälter mit Deckel aus einem Folienmaterial
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Die Erfindung betrifft einen Behälter mit Deckel aus einem Folienmaterial,
insbesondere Aluminium oder seinen Legierungen, oder einem Folienverbundmaterial,
wobei der Deckel eine Verdickung aufweist, welche seitlich durch Aufreisslinien
begrenzt ist, längs deren das Deckelmaterial bevorzugt aufreisst, sowie eine Lasche
zum Aufreissen.
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Das Aufreissen eines Deckels aus einem derartigen Folienmaterial
mittels einer davon wegragenden und üblich mit dem Deckelmaterial integrierten Lasche
ist ohne zusätzliche Vorkehrungen deshalb in gewünschter Weise nicht möglich, weil
die Anreisslinien, welche sich bei Ziehen an der Lasche selbsttätig ausbilden, unter
einem durch das Deckelmaterial bestimmten oder beeinflussten Winkel aufeinander
zulaufen, bis sie sich in der Zugrichtung treffen, worauf die Lasche mit dem abgerissenen
Zipfel von dem Deckelmaterial getrennt wird, ohne dass der Deckel genügend geöffnet
wäre.
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Es ergeben sich aber selbst Schwierigkeiten dann, wenn wie bei dem
bekannten Behälter nach der eingangs beschriebenen Art (CH-PS 551 318) solche zusätzlichen
Vorkehrungen getroffen sind, in diesem Fall durch Anordnen einer Quetschfalte oder
dgl. am Deckel, längs denen der Behälter aufreissbar ist; und es lässt sich nicht
vermeiden, dass die im bekannten Fall mit der Deckelfolie integrierte und vom Deckel
und Behälter seitlich wegragende Lasche so angerissen wird, dass der Anriss nicht
in gewüzischter Weise bis an die Aufreisslinien seitlich der Quetschfalte oder dgl.
läuft und deshalb das Aufreissen auch nicht längs dieser Quetschfalte stattfindet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Behälter der eingangs
beschriebenen Art so auszubilden, dass er bzw. sein Deckel zuverlässig, einfach
und
reproduzierbar längs einer vorbestimmten Bahn aufreissbar ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäss der Erfindung vorgesehen, dass
die Lasche ein getrenntes Teil bildet und im Bereich der Verdickung derart befestigt
ist, dass das Anreissen längs einer vorgesehenen Anreisslinie erfolgt, welche zwangsläufig
auf die die Verdickung begrenzenden Aufreisslinien stösst.
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Die Anreisslinien können bei der Erfindung vorzugsweise durch eine
Schwächungslinie oder durch definiertes Einschneiden vorgegeben werden, wobei dieses
Einschneiden eine Ausbildung der Lasche in starrer Konstruktion und mit einer Schneidkante
voraussetzt.
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Die Lasche kann in jeder bekannten Weise mit dem Deckelmaterial im
Bereich der Verdickung verbunden sein, vorausgesetzt dass dadurch eine die Anreisskraft
übersteigende übertragbere Verbindungskraft erreicht wird. Bevorzugt sind Verbindungen
durch Ultraschallschweissung oder durch Kleben. Die Verdickung wirkt wie eine Schneide
mit zwei parallelen Schneidkanten, welche definierte Aufreisslinien bilden, die
also keine Schwächungslinien sein müssen.
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Soll der Deckel vollständig entfernt werden können, so bildet die
Verdickung in bekannter Weise einen in sich geschlossenen Ring.
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Die Erfindung ist im folgenden anhand schematischer Zeichnungen mit
weiteren Einzelheiten näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf den
an einem Behälter, wie einer Dose, befestigten Deckel; Fig. 2 eine im Masstab vergrösserte
Draufsicht auf eine Einzelheit bei A in Fig. 1; Fig. 3 einen Teilschnitt nach der
Linie III-III in Fig. 2;
Fig. 4 eine Abwandlung in einem Fig. 3
entsprechenden Teilschnitt; Fig. 5 eine perspektivische Teilansicht im Bereich A
der Fig. 1 auf den zum Anheften einer Lasche vorbereiteten Deckelbereich; Fig. 6
eine Fig. 5 entsprechende Teilansicht, jedoch mit angehefteter Lasche; Fig. 7 eine
Teilansicht ähnlich denjenigen rauch Fig. 5 und 6 auf eine weitere Abwandlung.
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Der Deckel 1 gemäss Fig. 1 ist mit seinem Randbereich 2 um den Rand
eines Behälters, wie einer Dose, umgebördelt oder gesiegelt. Der Deckel 1 besteht
aus einer Aluminiumfolie mit einer auf der Aussenseite angebrachten Lackschicht
oder aus einer Verbundfolie aus Aluminium und Kunststoff, wobei sich der Kunststoff
auf der Innenseite des Deckels befindet.
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Der DeckelQweist eine durch Tiefziehen gebildete Verdickung, nämlich
eine Falte 3 auf, deren Querschnittsgestalt aus den Fig. 3 und 5 bis 7 ersichtlich
ist.
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Diese Falte 3 hat den Zweck, definierte Aufreisslinien 4,5 zu bilden
(in Fig. 2 und 3 strichpunktiert), längs deren die in sich geschlossene Falte 3
mittels einer Lasche 10 aufreissbar ist, um den durch die Falte 3 umgrenzten Bereich
einschliesslich der Falte selbst entfernen und damit den genannten Bereich zum Oeffnen
des Behälters freilegen zu können. Die Aufreisslinien 4,5 sind dadurch definiert,
dass die seitlichen Ränder 6,7 der Falte 3 (s. Fig. 3) bei ihrem Hochziehen wie
Schneidkanten wirken, welche die darüber liegenden Bereiche bei 8,9 längs der Aufreisslinien
4,5 durchtrennen.
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Das Aufreissen geschieht mittels einer Lasche 10, die mittels eines
Befestigungsteiles 11 an den in den Figuren mit dem Bezugszeichen 12 bezeichneten
Befestigungsstellen verbunden ist, und zwar unmittelbar auf der Falte 3.
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Die Befestigungsstelle 12 liegt dabei innerhalb einer Schwächungslinie
13. Diese Schwächungslinie 13 hat ebenso wie die Befestigungsstelle 12 U-Gestalt
und erstreckt sich gemäss Fig. 5 mit ihren beiden freien Schenkeln 14,15 ausserhalb
und parallel zu den Aufreisslinien 4,5 und mit der Basis 16 quer über die Falte,
so dass die entsprechend ausgebildete Befestigungsstelle 12 durch die Schwächungslinie
13 an drei Seiten umschlossen ist.
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Die Befestigung zwischen der Lasche lo und der Falte 3 im Befestigungsbereich
12 kann durch Klebung, vorzugsweise mittels hitzevernetzender Kleber, geschehen.
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Es können auch die beteiligten Flächen mittels Schweissung, insbesondere
Ultraschallschweissung, verbunden werden, nachdem eine eventuell für das Heissversiegeln
des Deckels mit der Dose vorgesehene Lackschicht bzw. eine Kunststoffschicht entfernt
ist, so dass im Bereich 12 eine Metallfläche blossliegt. Die Lasche hat zweckmässigerweise
von Hause aus jedenfalls auf ihrer Verbindungsseite eine Metallschicht. Beim Ultraschallschweissen
kann durch eine entsprechend ausgebildete Ultraschallsonotrode gleichzeitig die
Schwächungslinie 13 in das Deckelmaterial eingebracht werden.
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Wie auch immer die Verbindung im Bereich 12 zwischen der Lasche 10
und der Falte 3 hergestellt ist, muss die mit ihre übertragene Kraft stets grösser
als die zum Aufreissen des Deckelmaterials längs der Schwächungslinie 13 in Richtung
des Pfeiles A aufzubringende Zugkraft sein, ohne abzureissen. Diese Forderung ist
auch mit einer herkömmlichen Klebeverbindung erfüllbar.
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Bei der Abwandlung nach Fig. 4 ist anstatt einer Falte 3 in einer
Auswölbung 20, die wie die Falte 3 gemäss Fig. 1 in sich geschlossen sein kann,
eine eine Verdickung bildende Leiste 21 angeordnet, die hier mit ihren Kanten 23,24
die oben geschilderte Schneidefunktion zum
Bilden zweier definierter,
paralleler Aufreisslinien ausübt, wenn die Lasche 10 in Richtung des Pfeiles A,
d.h. in Längsrichtung der Auswöbung und der Leiste aufgerissen wird.
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Während Fig. 5 den Befestigungsbereich für die Lasche auf der Falte
3 in zur Befestigung vorbereitetem Zustand zeigt, in welchem im Bereich 12 eine
metallische Oberfläche für das Ultraschallschweissen freigelegt ist, zeigt Fig.
6 die Lasche 10 in angeheftetem Zustand mit anschliessend an den Befestigungsbereich
11 zum Aufziehen hochgebogenem Teil 17, an dem die Zugkraft in Längsrichtung der
Falte (Pfeil A> eingeleitet wird.
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Um Missverständnisse zu vermeiden, wird darauf hingewiesen, das der
Bereich 12 in Fig. 6 auf der Lasche gezeigt ist, obwohl er selbstverständlich in
Wirklichkeit zwischen Lasche und Falte liegen muss, wie dies die Fig. 3 und 4 zeigen.
Es sei in diesem Zusammenhang noch darauf hingewiesen, dass beim Heissiegein vorkommen
kann, dass die aufeinanderliegenden äusseren Deckelbereiche in der Fläche 18 der
Falte aneinanderhaften können. Trotzdem lassen sich die aneinanderliegenden Flächenbereiche
19 der Falte beim Abziehen der Lasche A voneinander abheben, weil diese Bereiche
19 auf der nicht durch eine Lack- oder Xunst ~ stoffschicht überzogenen Schicht
liegen und folglich beim Hiessiegeln nicht zur Haftung aneinander gebracht werden.
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Während die bisher beschriebene Lasche 10 aus einem Folienmaterial
etwa gleicher Stärke wie das Deckelmaterial selbst besteht, ist die Lasche 30 bei
der Ausführung nach Fig. 7 wesentlich etwa 3-fach starker, so dass sie en starres
Teil bildet.
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Die Lasche ist auf der gleich sie bei den vorher beschriebenen Ausführungsbeispielen
ausgeführten
Falte 3 angeordnet und hier ebenso,wie in Fig. 6 durch
Kreuzschraffierung dargestellt, mit dem Deckel 1 verbunden.
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Die Lasche 30 hat zwei V-förmige Schneiden 32,33 mit Spitzen 34,35,
die einen solchen Abstand haben, dass sie etwa einen dem Abstand der Schenkel 14,15
der Schwächungslinien bei dem vorher beschriebenen Ausführungsbeispiel entsprechenden
Abstand haben. Zum Bilden einer Anreisslinie längs der Kontur der Schneiden 32,33
wird die Lasche an ihrem in Fig. 7 oben gezeigten Ende um das Teil 31 gekippt. Dabei
schwenken die Spitzen 34,35 nach unten und schneiden seitlich der Falte 3 in das
Deckelmaterial ein. Bei weiterem Aufstellen der Lasche wird eine V-formige Anreisslinie
in die Falte eingeschnitten. Wird die Lasche nun ebenso wie bei dem bisherigen Ausführungsbeispiel
in Richtung des Pfeiles A gezogen, so laufen die Anreisslinien zwangsläufig auf
die Aufreisslinien und die Falte 3 wird längs der Aufreisslinie 4,5 selbsttätig
und definiert aufgerissen.
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Die Falte ist bei allen Ausführungsormen gleich und weist zwei zu
einer Mittelebene symmetrische Hälften auf, die Z- bzw. S-förmig doppelt gefaltet
sind.
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Nach der Aussenseite des Deckels hin ist die Falte geöffnet.
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