DE2758391A1 - Verfahren zur verarbeitung eines benzylbenzoathaltigen teeres - Google Patents
Verfahren zur verarbeitung eines benzylbenzoathaltigen teeresInfo
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Description
Dr. F. Zumstein sen. - Dr. E. Assmann - Dr. R. Koenigsberger Dipl.-Phys. R. Holzbauer - Dipl.-Ing. F. Klingseisen - Dr. F. Zumstein jun.
aoOO München 2 · BrauhausstraQe 4 Telefon Sammel-Nr. 22 5341 ■ Telegramme Zumpat Telex 029979
.. Verfahren zur Verarbeitung eines benzylbenzoathaltigen Teeres
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verarbeitung eines benzylbenzoathaltigen Teeres.
Derartige Gemische können bei der Oxidation von Monoalkylbenzolverbindungen
mit einem Molekularsauerstoff enthaltenden Gas anfallen. Die Oxidation von Toluol findet in grosstechnischem Massstab Anwendung, und das
Benzylbenzoat, das dabei anfallen kann, ist das nichtsubstituierte Benzylbenzoat,
vas bedeutet, dass beide Benzolkerne des Benzylbenzoats nicht substituiert sind.
Ib Zusammenhang mit dieser technischen Bedeutung wird die Erfindung hauptsächlich
anhand der Toluoloxidation und des dabei anfallenden Teeres, der
nichtsubstituiertes Benzylbenzoat enthält, erläutert werden. Die Erfindung lässt sich jedoch auf Teer, der substituierte Benzylbenzoate enthält, anwenden;
ein solcher Teer entsteht z.B. bei der Oxidation anderer Alkylbenzolverbindungen.
Die Oxidationsreaktion kann sowohl in der flüssigen Phase mit z.B. einem im Reaktionsmittel löslichen Kobalt- und/oder Mangansalz als
Katalysator, oder aber in der Gasphase z.B. unter Anwendung eines Katalysators auf Basis eines Oxids von Vanadium oder einem anderen Übergangsmetall (SRI (=
Stanford Research Institute)-Berichte Nr. 7(1965),29, 7A (1968), 241 und
7B(1976), 53) stattfinden.
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dem Reaktionsgemisch, das Benzoesäure, Benzylbenzoat, andere höher als
Benzoesäure siedende Produkte, welche hier unter dem Namen Teerruckstand
zusammengefasst werden, unumgesetztes Toluol and niederiger als Benzoesäure
siedende Nebenprodukte wie Benzylalkohol und Benzaldehyd enthält, kann man die Benzoesäure vollständig oder teilweise zusammen mit allen niedriger
siedenden Produkten abdestillieren und das Destillat weiter zu reiner Benzoesäure aufbereiten, so dass als Rückstand benzylbenzoathaitiger Teer,
der ggf. noch Benzoesäure enthält, übrigbleibt. Dieser Rückstand kann als
Ausgangsstoff für das erfindungsgemässe Verfahren dienen.
Ein benzylbenzoathaltiger Teer, der ebenfalls als Ausgangsstoff für das erfindungsgemässe Verfahren dienen kann, kann auch anfallen, wenn man
obengenanntes Destillat in Abwesenheit oder Gegenwart eines Veresterungs/
Umesterings-katalysators wie Schwefelsäure, Phosphorsäure, Bortrifluorid oder
Zinkacetat erhitzt, um auf diese Weise Benzylalkohol und/oder leichte
Benzylester wie Benzylformiat and Benzylacetat, welche sich im obengenannten Destillat befinden, zu verestern bzw. umzuestern, vor allem, wenn das
Gemisch zur Zeit dieser Esterbildungsreaktion noch Benzaldehyd enthält.
Es ist ausserordentlich schwierig, aus solchem benzylbenzoalthaltigen
Teer nützliche Produkte zu gewinnen. Zwar kannn man Benzylbenzoat aus dem Teerrückstand abdestillieren, es ist aber fast nicht möglich auf diese Weise
ein reines Benzylbenzoatprodukt zu erhalten. Anmelderin hat nunmehr gefunden,
dass der im Teer enthaltene Bestandteil Fluorenon dabei sehr grosse Schwierigkeiten bereitet. Es zeigt sich nämlich, dass Fluorenon sich fast
nicht von Benzylbenzoat trennen lässt. Neben Fluorenon können Jedoch auch andere, nicht identifizierte Verbindungen eine Rolle spielen.
Gemäss detr vorliegenden Erfindung verarbeitet man einen
Benzylbenzoathaltigen Teer so, dass man diesen Teer einer Hydrolyse? oder
Ammonolysereaktion unterzieht. Dabei setzt man das hochsiedende und auf destillativem Wege nicht von bestimmten Teerkomponenten abzutrennende
Benzylbenzoat in den erheblich niedriger siedenden Benzylalkohol nebst Benzoesäure oder einem Salz oder Amid derselben um, welche Verbindungen sich
in ihren chemischen Eigenschaften beachtlich von Benzylbenzoat und den Teerkomponenten unterscheiden.
Aus dem hydrolysieren oder ammonolysierten Gemisch kann der
Benzylalkohol z.B. mittels Dampfdestillation in reiner Form gewonnen werden. Benzylalkohol ist ein nützliches Produkt, das in der Geruch - und Geschmackstoff
enindus trie Anwendung findet. Mit dem erfindungsgemässen Verfahren wird
somit erreicht, dass ein bisher unbrauchbares Abfallprodukt in einen nützlichen
Stoff umgesetzt wird.
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insbesondere wässeriger Natronlauge oder einer Sodalösung, ausgeführt werden.
Auch könnte z.B. Kalilauge oder eventuell Calciumhydroxid verwendet werden. Es besteht jedoch vor allem ein Bedürfnis nach Natriumbenzoat als Reaktionsprodukt, so dass die Hydrolyse vorzugsweise mit einer basischen Natriumverbindung
ausgeführt wird. Das anfallende Benzoatsalz kann durch Extraktion mit
Wasser vom Teer abgetrennt werden. Statt Hydrolysieren kann man auch Ammonolysieren, z.B. mit Ammoniakgas, einer wässerigen Ammoniaklösung oder
ggf. einem Amin, dessen Siedepunkt bei atmosphärischem Druck dann vorzugsweise
nicht höher als 150 °C ist.
Auf Wunsch kann man ein auf diese Weise erhaltenes Benzoatsalz oder Benzamid durch Reaktion mit einer starken Säure wie Schwefelsäure oder
Salpetersäure in sehr reine freie Benzoesäure umsetzen.
Man kann die Hydrolysereaktion auf Wunsch auch mit einem saueren statt mit einem basischen Katalysator ausführen, z.B. mit einer mineralen
Säure wie Schwefelsäure oder Phosphorsäure. Es fällt dann selbstverständlich
freie Benzoesäure an, die ggf. durch Destillation oder Extraction mit z.B. Wasser gewonnen werden kann.
ο ausgeführt wird, kann z.B. zwischen 30 und 200 C liegen. Der Druck ist nicht
kritisch und liegt aus praktischen Gründen vorzugsweise zwischen 1 und 10 at.
Leider ist es ausserordentlich schwierig, aus dem bei der basischen
Hydrolyse des Benzylbenzoat/Teer-Gemisches erhaltenen Reaktionsgemisch neben
Benzylalkohol auch das Benzoatsalts, insbesondere das wertvolle Natriumbenzoat, in reiner Form zu gewinnen. Bestimmte Komponenten des Teeres verbinden sich
nämlich hartnäckig mit Natriumbenzoat, insbesondere in Gegenwart von Benzylalkohol.
Gemäss der vorliegenden Erfindung extrahiert man zwecks Lösung dieses Problems das Hydrolysereaktionsgemisch mit einem organischen
Extraktionsmittel, das in Kombination mit dem Hydrolysereaktionsgemisch eine Trennung der flüssigen Phase veranlasst. Dabei gehen der Benzylalkohol und die
Teerkomponenten in die organische Phase über, während die wässerige Phase eine
nahezu reine Natriumbenzoatlösung ist, aus der sich auf einfache Weise reines festes Natriumbenzoat gewinnen lässt. Aus der organischen Phase kann man durch
Destillation reinen Benzylalkohol gewinnen und das Extraktionsmittel zurückgewinnen.
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aliphatische, aromatische und gemischt aliphatisch-aromatische Kohlenwasserstoffe
mit vorzugsweise maximal 12 Kohlenstoffatomen je Molekül, Äther, Ester und halogenierte, insbesondere chlorierte oder broaierte, Kohlenwasserstoffe mit
normalen Siedenpunkten, welche vorzugsweise nicht über 250 C liegen. Spezifische
Beispiele sind Benzin, Heptan, Benzol, Toluol, die Xylole, Diisopropyläther,
Amylacetat, Äthylbenzoat, Chloroform, 1,2-Dichloräthylen, 1,1,1-Trichloräthan
und 1,2-Dibrommethan. Besonders bevorzugt wird Toluol, da dieser Stoff in
einer Toluo!oxidationsanlage in grossen Mengen vorhanden ist und eine gute
Trennung garantiert.
Nach einer geeigneten Ausfuhrungsform des erfindungsgemässen
Verfahrens führt man das Produktgemisch der Hydrolysereaktion zu einer Extraktionskolonne, in die man auch das Extraktionsmittel einleitet.
Auch ist es möglich, dass das Extraktionsmittel bereits wahrend
der Hydrolysereaktion vorhanden ist. Selbstverständlich ist es in diesem Fall empfehlenswert, ein Extraktionsmittel zu wählen, das unter den betreffenden
Reaktionsbedingungen inert ist. Nach der Reaktion trennt man das Produktgemisch dann in eine den Benzylalkohol, den Teerrückstand und das Extraktionsmittel
enthaltende organische Schicht und eine natriunbenzoathaltige wässerige
Schicht.
Man kann die Hydrolysereaktion dabei in einer Extraktionskolonne stattfinden lassen, durch die der benzylbenzoathaltige Teer und die basische
Lösung im Gegenstrom mit dem Extraktionsmittel durchgeleitet werden.
Die Erfindung wird anhand des untenstehenden, nichteinschränkenden
Beispiels näher erläutert.
Das flüssige Reaktionsprodukt der Toluoloxidation in der flüssigen
Phase mit Luft in Gegenwart von Kobaltacetat als Katalysator (Toluolumsetzungsgrad ca. 20 Gew.-%) wird destilliert, bis nahezu alle
Benzoesäure und niedriger siedenden Bestandteile aus dem Reaktionsprodukt entfernt sind. Der Rückstand wird bei einer Temperatur von 260 °C und einem
Druck van 25 mm Hg einer Filmverdampfung unterzogen. Dem bei der Filmverdampfung anfallenden Destillat, einem Gemisch von Benzylbenzoat und
Teer, wird in einem aus einem gläsernen Kolben mit Rückflusskühler und Rührwerk bestehenden Hydrolysereaktor wässerige Natronlauge (14 Gew.-% NaOH)
beigegeben. Für die Zusammensetzung des auf diese Weise erhaltenen Gemisches sei auf Tabelle 1 ('vor Hydrolyse') verwiesen. Der Teerruckstand besteht u.a.
aus Fluorenon (ca. 40 Gew.-%, bezogen auf die Teermenge), 1,2-Diphenyläthan
und 2-, 3- und 4-Methyldiphenylen.
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Das im Hydrolysereaktor befindliche Gemisch wird 30 Minuten bei
einer Temperatur van 100 oc gerührt, nach welcher Zeit fast alles Benzylbenzoat hydrolysiert ist. Für die Zusammensetzung des Reaktorinhalts nach der Hydrolyse sei ebenfalls auf Tabelle I verwiesen.
einer Temperatur van 100 oc gerührt, nach welcher Zeit fast alles Benzylbenzoat hydrolysiert ist. Für die Zusammensetzung des Reaktorinhalts nach der Hydrolyse sei ebenfalls auf Tabelle I verwiesen.
Zusammensetzung vor Hydrolyse (Gew.-%) |
Zusammensetung nach Hydrolyse (Gew.-%) |
|
Benzoesäure | 8,7 | - |
Benzylbenzoat | 26,1 | <0,01 |
Teerrückstand | 8,7 | 8,7 |
Natriumhydroxid | 8,1 | 0,3 |
Wasser | 48,4 | 49,8 |
Benzylalkohol | - | 13,3 |
Natriumbenzoat | - | 27,9 |
Der Inhalt des Hydrolysereaktors wird 4x mit gleichen Mengen Toluol
extrahiert (die Gesamtmenge entspricht zweimal dem Gewicht des vorhandenen
Wassers). Die auf diese Weise erhaltenen Toluolschichten wird zusammengefügt
und mit Wasser (10 Gew.-%, bezogen auf die vorhandene Toluolmenge) gewaschen.
Nach der Schichtentrennung wird das Waschwasser mit obengenannter Wasserschicht zusammengefugt.
extrahiert (die Gesamtmenge entspricht zweimal dem Gewicht des vorhandenen
Wassers). Die auf diese Weise erhaltenen Toluolschichten wird zusammengefügt
und mit Wasser (10 Gew.-%, bezogen auf die vorhandene Toluolmenge) gewaschen.
Nach der Schichtentrennung wird das Waschwasser mit obengenannter Wasserschicht zusammengefugt.
Aus der gewaschenen Toluolschicht werden das Toluol und das anwesende
Wasser bei atmosphärischem Druck abdestilliert. Anschliessend wird der
Rückstand bei 70 C und 1 mm Hg destilliert. Der Kopfstrom dieser Destillation
besteht aus nahezu reinem Benzylalkohol (Reinheitsgrad mehr als 99 Gew.-%). Der Destillationsrückstand setzt sich entsprechend Tabelle II zusammen.
Rückstand bei 70 C und 1 mm Hg destilliert. Der Kopfstrom dieser Destillation
besteht aus nahezu reinem Benzylalkohol (Reinheitsgrad mehr als 99 Gew.-%). Der Destillationsrückstand setzt sich entsprechend Tabelle II zusammen.
Zusammensetzung in Gew.-% |
|
Fluorenon | 38,9 |
Uberiger Teerruckstand | 57,8 |
Benzylalkohol | 3,3 |
Benzylbenzoat | 0,1 |
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Die Ausbeute an Benzylalkohol gegenüber Benzylbenzoat beträgt nach
der Destillation mehr als 90 %.
Aus der kombinierten Wasserschicht wird durch Entfernung des Wassers
in nahezu quantitativer Ausbeute reines Natriumbenzoat erhalten.
«09828/1043
Claims (7)
1./Verfahren zur Verarbeitung eines benzylbenzoathaltigen Teeres, dadurch
gekennzeichnet, dass man den Teer einer Hydrolyse- oder Anunonolysereaktion
unterzieht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man aus dem
Produktgemisch der Hydrolyse- oder Ammonolysereaktion einen Benzylalkohol gewinnt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die
Hydrolysereaktion mit Natriumhydroxid oder Natriumcarbonat ausführt und aus dem Produktgemisch Natriumbenzoat gewinnt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man das Produktgemiscl
mit einem organischen Extraktionsmittel extrahiert.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass man als Extraktionsmittel Toluol verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder S, dadurch gekennzeichnet, dass man die
Hydrolysereaktion in Gegenwart des Extraktionsmittels ausfuhrt.
7. Benzylalkohol, Benzoesäure, Benzamid und/oder Benzoatsalz, hergestellt unter
Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-6.
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