DE1203751B - Verfahren zur Reinigung von roher, durch katalytische Oxydation von Toluol erhaltener Benzoesaeure - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von roher, durch katalytische Oxydation von Toluol erhaltener Benzoesaeure

Info

Publication number
DE1203751B
DE1203751B DED43044A DED0043044A DE1203751B DE 1203751 B DE1203751 B DE 1203751B DE D43044 A DED43044 A DE D43044A DE D0043044 A DED0043044 A DE D0043044A DE 1203751 B DE1203751 B DE 1203751B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
benzoic acid
water
phase
extraction
crude
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DED43044A
Other languages
English (en)
Inventor
Calvin William Weaver
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Dow Chemical Co
Original Assignee
Dow Chemical Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Dow Chemical Co filed Critical Dow Chemical Co
Publication of DE1203751B publication Critical patent/DE1203751B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/42Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Reinigung von roher, durch katalytische Oxydation von Toluol erhaltener Benzoesäure Bei der Toluoloxydation fallen Benzoesäure, nicht oxydiertes Toluol sowie Katalysatorreste neben kleineren Mengen an Nebenprodukten wie Teeren, anderen Kohlenwassertoffen als Toluol und verschiedenen oxydierten Verbindungen an. Nach einer Vorreinigung, durch die die Hauptmasse des nicht oxydierten Toluols, Katalysatorreste und Oxydationsnebenprodukte beseitigt werden, erhält man eine Rohbenzoesäure, welche zur Phenolherstellung benutzt werden kann. Es ist jedoch häufig von Vorteil, einen Teil der Rohbenzoesäure abzuzweigen und noch einmal zu reinigen, um ein Handelsprodukt höherer Reinheit zu gewinnen.
  • Zu den üblichen Verfahren zur Reinigung von Benzoesäure zählen Destillation und Sublimation sowie die Rekristallisation des Rohmaterials aus heißem Wasser.
  • Die Art der Verunreinigungen, die in Rohbenzoesäure enthalten sind, wenn diese durch katalytische Oxydation von Toluol hergestellt worden ist, macht die herkömmlichen Reinigungsverfahren allerdings relativ unwirksam. Zu den Verunreinigungen zählen z. B. Benzaldehyd, Benzylalkohol, Benzylester und verwandte Verbindungen, deren Dampfdruck- und Löslichkeitswerte nahe bei denjenigen von Benzoesäure liegen, so daß es schwierig ist, die Verunreinigungen von der Benzoesäure nach den bekannten Verfahren auch nur annähernd vollständig abzutrennen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man rohe Benzoesäure, die durch katalytische Oxydation von Toluol mit einem sauerstoflhaltigen Gas erhalten wurden, dadurch reinigen kann, daß man a) 0,6 bis 14 Teile, insbesondere 0,7 bis 7 Teile Wasser mit 1 Teil roher Benzoesäure auf eine Temperatur von 95 bis 1000 C erhitzt, die dabei gebildete schwerere, organische Phase von der leichteren, wäßrigen Phase abtrennt oder b) 0,7 bis 7 Teile Wasser mit 1 Teil roher Benzoesäure auf etwa 110 bis 1170 C unter solchem Druck, daß das Wasser in flüssigem Zustand verbleibt, erhitzt, die beiden dabei entstandenen Phasen trennt, die leichtere, wäßrige Phase auf etwa 95 bis etwa 1000 C abkühlt, die hierbei erneut entstehenden zwei Phasen in eine leichtere, wäßrige Phase und eine schwerere, organische Phase trennt, die nach a) oder b) erhaltenen leichteren, wäßrigen Phasen auf eine Temperatur unterhalb von 94,63 C abkühlt und die auskristallisierte Benzoesäure isoliert.
  • Das Phasendiagramm für das System Benzoesäure-Wasser ist bekannt; es ist beispielsweise beschrieben in F in dl a y, »The Phase Rule and Its Applications«, S. 175, 9. Auflage (1951), veröffentlicht in Dover Publications. Dort ist in einem Diagramm, in dem die Zusammensetzung über der Temperatur aufgetragen ist, der Bereich dargestellt, in dem zwei flüssige Phasen im Gleichgewicht miteinander stehen, nämlich die schwere oder organische Phase als Lösung von Wasser in Benzoesäure und die leichte oder wäßrige Phase als Lösung von Benzoesäure in Wasser. Die Temperaturgrenzen dieses Bereiches liegen bei ungefähr 94,60 C (Invarianz) und ungefähr 117,20 C (kritische Lösungstemperatur). Die Mischungsgrenzen liegen bei etwa 6 bis 73 Gewichtsprozent Benzoesäure. In diesem Bereich wird erfindungsgemäß gearbeitet.
  • Wenn zwei Phasen vorliegen, die im Gleichgewicht miteinander stehen, so möchte man annehmen, daß die Oxydationsprodukte in der Rohbenzoesäure sich auf die beiden flüssigen Phasen entsprechend ihren relativen Löslichkeiten in Wasser verteilen. Es wurde jedoch überraschenderweise gefunden, daß diese Der unreinigungen nahezu ebenso vollständig in der organischen Phase zu finden sind, obwohl einige dieser Nebenprodukte Wasserlöslichkeiten besitzen, die ebenso groß oder größer sind als die von Benzoesäure selbst.
  • Die so erhaltene wäßrige Phase ist also im wesentlichen eine Lösung von reiner Benzoesäure; bei Kühlung und Abtrennung fällt kristalline Benzoesäure von außerordentlicher Reinheit aus. Auch die Färbungs- und Geruchsbeeinflussung wird durch dieses Reinigungsverfahren weitgehend beseitigt, so daß die schließlich gewonnene Benzoesäure im wesentlichen farb- und geruchlos ist.
  • Bekannte Verfahren zurWasserextraktion bei ähnlichen Gemischen haben gezeigt, daß verbesserte Resultate dann gewonnen werden, wenn mit überhitztem Dampf unter hohem Druck gearbeitet wird.
  • Diese Verfahren erfordern jedoch notwendigerweise eine verhältnismäßig große Wärmezufuhr und die Verwendung einer Druckanlage, so daß die Investitionskosten hoch und die Arbeitsweise kompliziert ist. Im vorliegenden Fall haben sich beste Resultate bei Durchführung der Extraktion bei einer Temperatur von 95 bis 1000 C, also unterhalb des Siedepunkts von Wasser bei atmosphärischem Druck erzielen lassen; es können also alle Vorteile des Arbeitens bei atmosphärischem oder annähernd atmosphärischem Druck ausgenutzt werden. Unter diesen Bedingungen fallen 0,6 bis 14 Gewichtsteile, vorzugsweise 0,7 bis 7 Gewichtsteile Wasser auf einen Teil Rohbenzoesäure. Bei der Bestimmung des Wasseranteils innerhalb der oben angegebenen Grenzen hat man einen Kompromiß zu schließen einerseits zwischen dem Bestreben, eine große Menge von Benzoesäure mit einer verhältnismäßig großen Wassermenge zu extrahieren, und andererseits der Tatsache, daß bei geringerem Wasseranteil ein höherer Reinheitsgrad der Benzoesäure erzielt wird. Überraschenderweise tritt jedoch keine Anreicherung von Verunreinigungen in dem Filtrat ein, das man bei der Abtrennung kristallisierter Benzoesäure aus dem gekühlten wäßrigen Extrakt erhält. Das wäßrige Filtrat kann vielmehr in den Extraktionsprozeß wieder zugeleitet werden, ohne daß die Qualität des Produkts verschlechtert wird. Dieses Verhalten steht im Gegensatz zum üblichen Relrristallisationsverfahren, bei dem die rohe Benzoesäure vollständig in Wasser gelöst wird und die Verunreinigungen in dem wäßrigen Filtrat der gekühlten Lösung zurückbleiben. Die organische Schicht des Extraktionsverfahrens kann in denRohbenzoesäurevorrat zurückgeleitet werden, der etwa einer Phenol anlage zugeleitet wird. Er kann auch in anderen Verfahren weiter verwendet werden oder dem Extraktionsverfahren erneut zugeleitet werden.
  • Alternativ kann man das Verfahren auch zweistufig als Extraktion in überhitztem Wasser durchführen. Diese Möglichkeit beruht wieder auf der bekannten Tatsache, daß in bestimmten Mischungsverhältnissen vorliegende Gemische von Benzoesäure und Wasser zwischen 94,60C (Invarianz) und 117,20 C (kritische Lösungstemperatur) in zwei flüssigen Phasen nebeneinander bestehen. Die Rohbenzoesäure wird bei dem zweistufigen Verfahren zunächst mit 0,7 bis 7 Gewichtsteilen Wasser von etwa 110 bis 1170 C unter solchen Bedingungen zusammengebracht, daß wenigstens annähernd Gleichgewicht eintritt und zwei flüssige Phasen nebeneinander bestehen. Die Rohbenzoesäure wird bei dem zweistufigen Verfahren zunächst mit 0,7 bis 7Gewichtsteilen Wasser von etwa 110 bis 1170 G unter solchen Bedingungen zusammengebracht, daß wenigstens annähernd Gleichgewicht eintritt und zwei flüssige Phasen nebeneinander bestehen. Es wird wenigstens so viel Druck angewandt, daß das Wasser im flüssigen Zustand verbleibt. Die leichtere oder wäßrige Phase wird abgetrennt und auf ungefähr 95 bis 1000 C abgekühlt. Bei dieser Temperatur zerfällt die Lösung ein zweites Mal in eine wäßrige und eine organische Phase, im folgenden die zweite wäßrige Schicht und die zweite organische Schicht genannt. Kühlt man die abgetrennte zweite wäßrige Schicht nunmehr auf eine unter 900 C liegende Temperatur, vorzugsweise eine Temperatur von unter 10 bis 500 C ab, so tritt eine Kristallisation von im wesentlichen reiner Benzoesäure ein, die von den ursprünglichen Verunreinigungen im wesentlichen frei ist. Werden die bevorzugten Verfahrensbedingungen eingehalten, dann ist das Produkt nach Filtration und Trocknung so rein, daß es ohne weitere Behandlung als Benzoesäure höchster Qualität gehandelt werden kann. Die zweite organische Schicht ist gewöhnlich auch noch von einer Reinheit von mehr als 99Q/o, so daß die ihr entnommene Benzoesäure als gute technische Benzoesäure gehandelt werden kann, nachdem sie abgetrennt, gekühlt und getrocknet ist.
  • Die erste organische Schicht enthält bei diesem Verfahren nahezu alle ursprünglichen Verunreinigungen, obwohl einige dieser Verunreinigungen in Wasser ebenso löslich sind wie die Benzoesäure selbst. Die organische Schicht kann in den Rohbenzoesäurestrom zur Phenolgewinnung zurückgeleitet werden. Sie kann aber auch wenigstens zum Teil dem Reinigungsverfahren wieder zugeleitet und erneut mit überhitztem Wasser in Berührung gebracht werden.
  • Man erhält also nach dem zweistufigen Verfahren eine Benzoesäure unterschiedlicher Qualität, deren Mengenverhältnis entsprechend den jeweiligen Anforderungen eingestellt werden kann. Die Einstellung erfolgt durch Veränderung des Wasserzusatzes und der Verfahrenstemperatur.
  • Die erste Stufe kann, wie bereits festgestellt, in einem Temperaturbereich von 110 bis 1170 C ausgeführt werden, da Wasser und flüssige Benzoesäure bei 117,20 C in allen Mengenverhältnissen mischbar werden. Vorzugsweise führt man die erste Verfahrensstufe bei 113 bis 1160 C durch. Die Anwendung verhältnismäßig hoher Temperaturen in dieser Verfahrensstufe ermöglicht die Extraktion verhältnismäßig großer Mengen an Benzoesäure aus der Rohsäure und somit die Abtrennung von mehr gereinigter Benzoesäure in der zweiten Stufe. Andererseits führt die Anwendung niedriger Temperatur in der ersten Stufe zur Gewinnung von zwar weniger, aber reinerer Benzoesäure. Ähnliches gilt für die zweite Stufe, je nachdem, welche Temperatur innerhalb des Bereichs von 95 bis 1000 C gewählt wird.
  • Die Wasserextraktion wird, gleichgültig, welche Betriebsweise angewandt wird, unter so viel Turbulenz durchgeführt, daß annähernd Gleichgewicht zwischen den beiden flüssigen Schichten erhalten wird.
  • Die Beispiele 1 bis 4 erläutern nun die Ergebnisse einer Wasserextraktion mit Rohbenzoesäure bei 95 bis 1000 C.
  • Beispiele 1 bis 3 Rohbenzoesäure, hergestellt durch katalytische Luftoxydation von Toluol, wurde einer Vorreinigung zwecks Beseitigung von Katalysatorrückständen, nichtreagiertem Toluol und den wesentlichen Oxydationsverunreinigungen unterworfen. Die so erhaltene Benzoesäure war gemäß chromatographischer Analyse zu 98,60/o rein. Diese Benzoesäure wurde mit verschiedenen Mengen Wasser gemischt, die so bemessen waren, daß bei 990 C ein Zweiphasensystem entstand, in dem das Verhältnis der wäßrigen Schicht zur Benzoesäureschicht in einem ersten Fall 8,1: 1, in einem zweiten Fall 21,1: 1 und in einem dritten Fall 47,8: 1 betrug. Diese drei Gemische wurden in Trenngefäßen, die mit einem Dampfbeheizungsmantel versehen waren, unter gelegentlichem Schütteln auf 990 C erhitzt. Die schweren Phasen, die ungefähr 70 ovo Benzoesäure enthielten, wurden abgetrennt. Die leichten oder wäßrigen Phasen wurden dann rasch auf 250 C abgekühlt, wobei kristalline Benzoesäure in jedem Fall ausgefällt wurde. Die Ausfällung wurde jeweils filtriert, getrocknet und analysiert.
  • Des weiteren wurde die in den schweren Phasen enthaltene Benzoesäure abgetrennt und gaschromatographisch analysiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengestellt. Die Zahlen für die Verunreinigungen bedeuten Teile pro 1 Million Teile (ppm).
  • Tabellen
    Phasenverhältnis Phasenverhältnis Phasenverhältnis
    Verunreinigung Ausgangs 8,1 :1 22,1 : 1 47,8: 1
    material leichte schwere leichte schwere leichte schwere
    Phase Phase Phase Phase Phase Phase
    Benzaldehyd ................... 70 50 280 50 420 50 380
    Benzylester ................... 190 75 250 75 350 75 430
    Benzylalkohol ........ ............ 800 20 960 20 1680 20 2210
    Aromatische Kohlenwasserstoffe 12150 280 18 700 710 31500 1280 50 860
    Unbekannt ... ... 950 55 1280 60 2210 90 3610
    Gesamtverunreinigungen, %.. .. 1,4 0,05 2,15 0,09 3,62 0,15 5, 755,75
    Wie aus der Tabelle zu entnehmen, erhält man bei kleinerem Wasseranteil aus der leichten Phase kristalline Benzoesäure von bedeutend höherem Reinheitsgrad. Erhöhung des Wasserverhältnisses führt zu Erhöhung der extrahierten Menge an Benzoesäure, gleichzeitig aber verschlechtert sich die Qualität der aus der leichten Phase gewonnenen Säure. Wenn das Wasser einen Anteil erreicht, bei dem alle Benzoesäure gelöst und keine schwere Phase mehr vorhanden ist, so entspricht dieser Zustand der üblichen Rekristallisation; die rekristallisierte Säure, die bei Abkühlung einer solchen Lösung erhalten wird, ist jedoch noch von wesentlich schlechterer Qualität.
  • Beispiel 4 Eine Reihe von Wasserextraktionen mit roher Benzoesäure wurde bei 990 C gemäß Beispielen 1 bis 3 durchgeführt. Dabei wurde das aus der wäßrigen Phase der Benzoesäureseparation erhaltene Filtrat in der jeweils folgenden Extraktion wieder verwendet. Wie die Tabelle II zeigt, wurde die Reinheit der Benzoesäure jedoch durch dieses Vorgehen nicht nachteilig beeinflußt, d. h., es fand keine Anreicherung von Verunreinigungen im Wasser statt.
  • Tabelle II
    Mutterflüssigkeit
    Benzoe- Verunreinigungen
    säure in Teilen pro
    1 Million Teile
    Nach der
    ersten Extraktion .. 99,7 50
    zweiten Extraktion.. 99,8 nicht gemessen
    dritten Extraktion 99,9 nicht gemessen
    vierten Extraktion .. 99,8 50
    BeispielS erläutert ein chargenweises Verfahren, bei dem eine erste Phasentrennung mit überhitztem Wasser stattfindet.
  • Beispiel 5 Zur Anwendung kam Rohbenzoesäure wie im Fall der Beispiele 1 bis 4. Ein rostfreier Stahlzylinder mit einem Fassungsvermögen von 500 ml und einem Ventil an jedem Ende wurde mit 69 g Rohbenzoesäure und 261 g Wasser beschickt und unter gelegentlichem Schütteln auf 1150 C erhitzt. Die untere, organische Schicht in einer Menge von 55,8 g wurde abgezogen, die obere, wäßrige Schicht in ein Trenngefäß übergeführt und dort auf eine Temperatur von 990 C eingestellt. Hier trat nun eine zweite Trennung in eine wäßrige und organische Phase ein.
  • Die organische Phase wurde abgezogen. Die zweite organische Schicht wog 24,5 g. Sie stellte eine Lösung von Wasser in flüssiger Benzoesäure mit einem Gehalt von 72,9 Gewichtsprozent Benzoesäure dar. Die durch Abkühlung und Trocknung aus dieser zweiten organischen Schicht gewonnene feste Benzoesäure besaß eine Reinheit von 99,50/o. Die zweite wäßrige Schicht wurde auf 250 C abgekühlt. Dabei trat eine Ausfällung von reiner, farbloser, kristalliner Benzoesäure ein. Das Trockenprodukt wog 14 g und war außerordentlich rein, praktisch zu 1000/0.
  • Das vorstehende, für den Fall des chargenweisen Betriebs beschriebene Verfahren kann auch kontinuierlich durchgeführt werden, wobei dann in der ersten Stufe eine Flüssigkeit-Flüssigkeit-Gegenstromextraktion in einer herkömmlichen Extraktionssäule oder einem Extraktionsturm bei geeigneten Temperaturen stattfindet. Die Bauart der Säule und die Durchsätze an Rohbenzoesäure und heißem Wasser werden so eingestellt, daß Gleichgewicht erreicht wird und eine stabile Grenzfläche zwischen den flüssigen Phasen zustande kommt. Im übrigen werden die Verfahrensbedingungen so gewählt, wie vorstehend beschrieben. Der geschmolzene Benzoesäurestrom wird an oder nahe dem oberen Ende der Extraktionssäule zugeführt, das extrahierte Raffinat vom Boden der Säule kontinuierlich abgezogen und von dort zum Eingang des Extraktionsprozesses zurückgeleitet oder dem Phenolprozeß zugeführt. Heißes Wasser wird nahe dem Boden der Säule zugeführt. Der wäßrige Extrakt fließt kontinuierlich von einer Ausflußöffnung nächst dem oberen Ende ab.
  • Wird die Extraktion bei 95 bis 1000 C durchgeführt, dann wird der wäßrige Extrakt einer Kristallisieranlage zugeleitet, in der er abgekühlt und der abgekühlte Brei der Filtration zugeführt wird. Erfolgt die Extraktion bei 110 bis 1170 C, so läßt man den wäßrigen Extrakt kontinuierlich vom Ausfluß nächst dem oberen Ende des ersten Gefäßes in ein Scheidegefäß fließen, in dem die zweite Stufe des Verfahrens bei 95 bis 1000 C durchgeführt und die zweite wäßrige Schicht und die zweite organische Schicht getrennt werden. Das wäßrige Filtrat, das nach der endgültigen Kristallisation der Benzoesäure übrigbleibt, gleichgültig, welches Verfahren im einzelnen angewandt wird, wird zweckmäßig in die Extraktionssäule zurückgeleitet.
  • An dieser vorstehend beschriebenen Betriebsweise können natürlich Änderungen vorgenommen werden.
  • Zum Beispiel kann man den Extraktionsturm oder die Extraktionssäule durch eine Reihe von miteinander verbundenen Gefäßen ersetzen, die als kombinierte Misch- und Absetztanks wirken. Man läßt dann in diesen Gefäßen einen Gegenstrom der wäßrigen und der organischen Schichten stattfinden und erreicht auch hier wieder die gIeichen Resultate wie bei der Extraktion in einer Säule. Gleichgültig, welche Extraktionsanlage man benutzt, kann man durch mehrstufige Extraktion die jeweiligen Anforderungen an Reinheit und Ausbeute erfüllen.
  • Patentansprüche: 1. Verfahren zur Reinigung von roher, durch katalytische Oxydation von Toluol mit einem sauerstoffhaltigen Gas erhaltener Benzoesäure, dadurch gekennzeichnet, daß man a) 0,6 bis 14 Teile, insbesondere 0,7 bis 7 Teile Wasser mit 1 Teil roher Benzoesäure auf eine Temperatur von 95 bis 1000 C erhitzt, die dabei gebildete schwerere, organische Phase von der leichteren, wäßrigen Phase abtrennt oder b) 0,7 bis 7 Teile Wasser mit 1 Teil roher Benzoesäure auf etwa 110 bis 1170 C unter solchem Druck, daß das Wasser in flüssigem Zustand verbleibt, erhitzt, die beiden dabei entstandenen Phasen trennt, die leichtere, wäßrige Phase auf etwa 95° C bis etwa 1000 C abkühlt, die hierbei erneut entstehenden zwei Phasen in eine leichtere, wäßrige Phase und eine schwerere, organische Phase trennt, die nach a) oder b) erhaltenen leichteren, wäßrigen Phasen auf eine Temperatur unterhalb von 94,60 C abkühlt und die auskristallisierte Benzoesäure isoliert.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man gemäß b) 0,8 bis 5 Teile Wasser auf 1 Teil Benzoesäure verwendet.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man kontinuierlich in einer Gegenstromextraktionssäule arbeitet.
DED43044A 1962-12-03 1963-11-28 Verfahren zur Reinigung von roher, durch katalytische Oxydation von Toluol erhaltener Benzoesaeure Pending DE1203751B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US1203751XA 1962-12-03 1962-12-03

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1203751B true DE1203751B (de) 1965-10-28

Family

ID=22389872

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DED43044A Pending DE1203751B (de) 1962-12-03 1963-11-28 Verfahren zur Reinigung von roher, durch katalytische Oxydation von Toluol erhaltener Benzoesaeure

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1203751B (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2376113A1 (fr) * 1976-12-28 1978-07-28 Stamicarbon Procede de traitement d'un goudron contenant du benzoate de benzyle
CN113548960A (zh) * 2021-07-19 2021-10-26 武汉有机实业有限公司 一种食品级苯甲酸的纯化方法

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2376113A1 (fr) * 1976-12-28 1978-07-28 Stamicarbon Procede de traitement d'un goudron contenant du benzoate de benzyle
CN113548960A (zh) * 2021-07-19 2021-10-26 武汉有机实业有限公司 一种食品级苯甲酸的纯化方法

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69201978T3 (de) Verfahren zur Herstellung von Terephthalsäure.
DE2223541C3 (de) Verfahren zur Reinigung eines Essigsäure enthaltenden Produktstroms
DE1903552C3 (de) Verfahren zur Reinigung von gesättigten aliphatischen Alkoholen
DE2437846C2 (de)
DE2635935A1 (de) Verfahren zur reinigung von essigsaeure
AT404832B (de) Verfahren zur kristallisation von iopamidol
DE1165018B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von reinem Isophoron
EP0087678A1 (de) Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von Phthalsäureanhydrid und Maleinsäureanhydrid aus Reaktionsgasen
DE2118281C3 (de)
DE2430520A1 (de) Verfahren zur reinigung von rohem maleinsaeureanhydrid
DE1203751B (de) Verfahren zur Reinigung von roher, durch katalytische Oxydation von Toluol erhaltener Benzoesaeure
DE1242212B (de) Verfahren zur Abscheidung von Isophthalsaeure aus an Isophthalsaeure und Terephthalsaeure heiss gesaettigter Loesung
DE1132113B (de) Verfahren zur Reinigung von Vanillin
DE2300492A1 (de) Verfahren zur abtrennung von betain aus einer verunreinigungen enthaltenden waessrigen loesung
DE1925038C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von Terephthalsäure
DE2019431C2 (de) Verfahren zur Reinigung von Caprolactam
DE2111196A1 (de) Verfahren zur Gewinnung von Adipinsaeure
DE1928537C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von reinem Isophoron
DE3040431C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von reinem Anthracen aus dem Steinkohlenteer-Anthracenöl
DE1445934C3 (de) Verfahren zur Reinigung von Bipyridylen
DE3016336A1 (de) Verfahren zur reinigung von rohcaprolactam
DE951926C (de) Verfahren zur Entfernung von Formaldehyd aus der Acetaldehydoxydation entstammender Rohessigsaeure und bzw. oder deren Anhydrid bzw. deren Destillaten
DE2232453A1 (de) Verfahren zur abtrennung von anthrachinon aus dem gemisch seines dampfes mit einem traegergas
DE2122583C3 (de) Verfahren zur Auftrennung von Gemischen von Methytterephthalsäure und 4-Methy !isophthalsäure
AT228742B (de) Verfahren zum Aufarbeiten von teilweise abgebauten Arbeitslösungen der Herstellung von Wasserstoffperoxyd nach dem Anthrachinonverfahren