DE2754949C3 - Verfahren zur Behandlung von Lignocellulose enthaltendem Material - Google Patents
Verfahren zur Behandlung von Lignocellulose enthaltendem MaterialInfo
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- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C9/00—After-treatment of cellulose pulp, e.g. of wood pulp, or cotton linters ; Treatment of dilute or dewatered pulp or process improvement taking place after obtaining the raw cellulosic material and not provided for elsewhere
- D21C9/10—Bleaching ; Apparatus therefor
- D21C9/12—Bleaching ; Apparatus therefor with halogens or halogen-containing compounds
- D21C9/14—Bleaching ; Apparatus therefor with halogens or halogen-containing compounds with ClO2 or chlorites
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bleichung von Cellulosepulpe, im einzelnen ein Verfahren zur
Verwendung von Chlordioxid bei einer solchen Bleichung. Die Verwendung von Chlordioxid bei z_ B.
der Sulfat-Faserbreibleichung ist von zwei Tatsachen
bestimmt Erstens ist in den Hauptländern, die Pulpe produzieren, Chlordioxid so billig geworden, daß selbst
vom ökonomischen Standpunkt aus es mit den anderen Bleichchemikalien, z. B. Hypochlorit, konkurrieren
kann. Zweitens macht Chlordioxid infolge seiner einzigartigen Selektivität die Herstellung selbst von
vollständig gebleichten Sulfatpulpen möglich, ohne wesentlich die Festigkeit des Fasermaterials zu
vermindern.
Das chemische Verhalten von Chlordioxid beim Bleichen kann am besten wie folgt charakterisiert
werden.
1.) Schutz gegen Oxidation und Abbau der Kohlehydrate durch Radikalabsorption von z. B. Chlor-Radikalen.
2.) Selektive Oxidation des Lignins. so daß die aromatische Struktur zerstört wird.
Das erste der obigen Merkmale ist wahrscheinlich am meisten bedeutsam, da dieses Merkmal sowohl bei der
Vorbleichung als auch bei der Endbleichung des Faserbreis angewandt werden kann. Als Vorbleichung
soll in dieser Beziehung verstanden werden, die erste Stufe in einer Mehrstufenbleichfolge, wobei im wesentlichen
das Lignin herausgelöst wird. Die Vorbleichung betrifft im allgemeinen die erste von zwei oder drei
Bleichslufen. Die Fndbleichung bezieht sich in dieser
Beziehung auf die nachfolgenden Bleichstufen in der Vielstufenfolge, wobei im wesentlichen der Faserbrei
weiß gebleicht wird. Das zweite von den zwei obigen Merkmalen jedoch ist nur von Interesse bei der
Vorbleichungsstufe in Abhängigkeit von der speziellen Fähigkeit des Chlordioxids, mit Phenolen und veresterten
Phenolen zu reagieren, d. h. Strukturen, die sehr weit dem Lignin, der Sulfatpulpe oder Sulfitpulpe entsprechen.
Ursprünglich wurde, wenn der Preis von Chlordioxid höher war als der von anderen Chemikalien, Chlordioxid
nur in der Endbleichung verwendet, da seine Vorteile zwingend die Verwendung solch eines teuren
chemischen Materials motivierten. Technisch wurde die
Endbleichiingsstufe selbst nicht wesentlich weiter in den
vergangenen lahren entwickelt, aber die Bedingungen natürlich verfeinert. Die Vorbleichung andererseits wird
neuerdings in immer steigendem Ausmaß verwendet wegen des Abschlusses der Bleichanlage und wegen der
höheren Umweltschutzerfordernisse.
Chloridioxid als alleiniges chemisches Bleichmaterial
Chloridioxid als alleiniges chemisches Bleichmaterial
2ϊ in der ersten Stufe wurde durch Rapson in »The
Bleaching of Pulp«, Seiten 132—134, Tappi Monograph
Serien, No. 27 (1963) diskutiert. Die Bleichgeschwindigkeit
in der ersten Stufe ist dann niedriger als für Chlor und die Bleichbedingungen müssen daher so eingestellt
so werden, daß alles Chlordioxid verbracht wird. Es wird
weiterhin in dem zitierten Artikel festgestellt, daß etwas mehr Chlordioxid, berechnet als aktives Chlor, erforderlich
ist, ungeachtet der vorerwähnten besseren Selektivität von Chlordioxid.
r> Daher ist gemäß diesem Artikel die Verwendung von
Chlordioxid in der ersten Stufe üblicherweise wesentlich kostspieliger als die entsprechende Verwendung von
Chlor, so daß die Vorteile in Form von weniger Kohlenhydratabbau und höherer Farbstabilität normalerweise
nicht den Anstieg der Kosten motivieren können. Für Faserbreis mit niedrigem Ligningehalt und
z. B. mit schwierigen Harzproblemen jedoch ist es vorteilhaft, Chlordioxid als alleiniges chemisches Material
schon in der ersten Stufe zu verwenden. Eine solche
•r. Verwendung von Chlordioxid ist in verschiedenen
Anlagen bekannt.
Die Umweltschutzerfordernisse, die in den letzten Jahren erfolgten, um die Wirkung von Emissionen aus
Bleichanlagen zu vermindern, steigern natürlich wesent-
r>o lieh das Interesse an der alleinigen Verwendung von
Chlordioxid in der ersten Stufe, da hierbei der Anteil an chlorierter organischer Substanz im Ablauf drastisch auf
einen praktisch unwesentlichen Anteil vermindert werden kann. Es war jedoch schwierig, die Reaktionsge-
>"i schwindigkeit zu beeinflussen, und die Chlordioxidbleichung
konnte daher nicht in üblichen Bleichtürmen ausgeführt werden, selbst wenn diese Türme vom
Materialgesichtspunkt aus für Chlordioxid geeignet waren. Die negativen Erfahrungen jedoch in Hinsicht
Wi auf die Selektivität von mit Chlor unvermischtem
Chlordioxid hatte natürlich auch einen nachteiligen Effekt. Der rheinische Grund ist bis jetzt nicht bekannt,
warum das Chlordioxid, ungeachtet seiner zu erwartenden Selektivität, die zu einem hohen Grad in
h > Erscheinung tritt, wenn Chlordioxid mit Chlor gemischt
wird oder zusammenarbeitet, nicht genausogut wie reines Chlor in der Vorbleichungsstufe als Arbeitsmittel
geeignet ist, berechnet als kappa-Reduktionszahl der
Pulpe bei bekannter Beladung an aktivem Chlor. Diese kappa-Zahl wird in dem Standard, herausgegeben durch
Scandinavian Pulp, Paper and Board unter der Bezeichnung SCAN-Cl: 59 vom September 1959,
definiert
Die Optimierung der Bedingungen, wie des pH-Werts, der Reaktionszeit, der Temperatur und der
Beladung, wurden vorzugsweise für Chlordioxid in der Endbleichungsstufe unternommen. Was den pH-Wert
anbetrifft, stellt Rap so η in The Bleaching oi Pulp,
Seiten i54—157, Tappi Monograph Serien, No.27
(1963) einen End-pH von 3,5—4,5 als optimal für die erste Chlordioxidstufe bei dem Endbleichungsvorgang
und einen End-pH-Wert von 4,5—5,5 für die zweite Chlordioxidstufe fest, während Virkola in Svensk
Papperstidning, 65 (1962), 632, einen pH-Wert von 4-5 als optimal für gepufferte Bleichlaugen angibt Was die
verbleibenen Bleichbedingungen für die Endbleichung mit Chlordioxid anbetrifft, so hat die Mehrzahl der
Optimierungsstudien ausgeführt, daß es jetzt im allgemeinen bekannt ist, die Beladung an Chlordioxid
auf den gewünschten Helligkeitsgrad für die in Frage stehende Pulpe einzustellen, und daß Zeit und
Temperatur auf den in Frage stehenden Beladungsstand eingestellt werden, selbst wenn eine gewisse Sorgfältigkeit
in Hinsicht auf sehr hohe Temperaturen erforderlich ist Das Gleichgewicht zwischen den zwei
Chlordioxidstufen in der Endbleicharbeitsweise sollte so sein, daß etwa 60 bis 70% der Chlordioxidzugabe in der
ersten Endbleichstufe und 30 bis 40% in der zweiten μ Stufe eingeführt werden. Geringe Abweichungen sind
nicht sehr kritisch.
Es existiert keine entsprechende Erfahrung über die Bleichung mit Chlordioxid als einziges chemisches
Bleichmittel in der ersten Stufe der Bleichfolge. r>
Die Verwendung von Chlor in der ersten Bleichstufe jedoch ist gut vervollkommnet. Die wichtigsten Punkte
in Verbindung damit sind, daß die Chlorbeschickung auf den Ligningehalt der ungebleichten Pulpe und auf die in
Frage stehende Bleichfolge eingestellt werden, d. h. die 4« Kombination der Bleichstufen, die in ihrer Folge auf die
Bleicherfordernisse des in Frage stehenden Faserbreis eingestellt werden müssen.
Aus dem Vorausgehenden ergibt sich, daß die optimale Chlorbeschickung für die meisten Faserbreity- 4-,
pen und Bleichfolgen etwa das 1,2- bis l,5fache ckr
Chlorzahl, berechnet als aktives Chlor für den Faserbrei beträgt (die Variationsbreite hängt von den verschiedenen
Faserbreitypen und Bleichfolgen ab).
Es war daher klar, daß bei einer Bleichung mit ίο
Chlordioxid als einzigem chemischen Bleichmittel in der ersten Bleichstufe der Beschickungsstand, ausgedrückt
als aktives Chlor, nach der üblichen Chlorbleichung ausgewählt wurde. Da in beiden Fällen Lignin
herausgelöst wird und es außerdem bekannt ist, daß die r> Chlorierung mit einer niedrigen Beschickung negativ ist,
hat niemand bis jetzt ernsthafte Versuche mit niedrigen Beschickungen an Chlordioxid in der ersten Stufe
unternommen. Was den pH-Wert anbetrifft, sind in erster Linie die Erfahrungen von der Verwendung von mi
Chlordioxid in der Endbleichung angewandt worden, d. h. ein pH von 3,5 bis 4,5, aber mit einigen Ausnahmen,
in erster Linie infolge der Tatsache, daß keine Regelung und Einstellung des ph-Wertes durchgeführt wurde.
J. V. Hatton in Pulp and Paper Mag Can, 68, t,·-,
Nr. 4 :T 181 - 190, T204 (April 1967) hat eine Untersuchung
veröffentlicht, bei der ein niedriger End-pH-Wert in einer ersten Bleichstufe mit Chlordioxid als einzigem
chemischen Bleichmittel verwendet wurde. Dieser niedrige End-pH-Wert jedoch ist mehr ein Resultat der
experimentellen Umstände als eine angestrebte kontrollierte Bedingung. Die Chlordioxidbeschickung erwies
sich als zu hoch, sowoh» für die ausgewählten Bedingungen, die einen hohen Chlorrückstand ergaben
und daher den Vergleich störten, wie auch für ein annehmbares Gleichgewicht zwischen der Vorbleichung
und der Endbleichung im Fall von Chlordioxid als erste Stufe, wie später gezeigt werden wird. Die
Vergleichsbleichung mit Chlor zudem wurde bei einem extrem niedrigen pH-Wert durchgeführt, der spezielle
Effekte hervorbringen kann, die auch den Vegleich stören. Aus diesen Gründen hat so Hatton eine
experimentelle Anordnung gewählt, bei der er nicht die optimalen Bedingungen für die Bleichung mit Chlordioxid
in Stufe 1 erreichen konnte und daher auch keine korrekte Kinetik für diesen Fall. Der Vergleich fiel aber
nicht zugunsten der Bleichung mit alleinigem Chlordioxid in Stufe 1 aus.
Es wurde jedoch bei solchen Bleichuntersuchungen von der Anmelderin gefunden, daß Chlordioxid in der
ersten Stufe vollständig anders auf den pH-Wert reagiert wie in der Endbleichung. Der Grund dafür ist
wahrscheinlich, daß die Vorbleichung aliein ein Problem der Herauslösung von Lignin ist, während die
Endbleicbung in erster Linie mit der Entfärbung von stark modifizierten Ligninfragmenten zu tun hat. Bei
Untersuchungen betreffend die Wirkung des pH-Werts auf das Chlordioxid wurde überraschenderweise gefunden,
daß der pH-Wert nicht nur die Reaktionsgeschwindigkeit des Chlordioxids zu einem sehr wesentlichen
Grad steigert, so daß die Reaktionszeit nicht langer ein Problem ist, sondern auch, daß ein niedriger pH-Wert
die ChloHioxidreaktion wirksamer macht, möglicherweise
weil der pH-Wert zur Herauslösung des Lignins beiträgt, z. B. durch Säurehydrolyse von mit Chlordioxid
behandeltem Lignin. Dieser letztere Reaktionsmechanismus jedoch ist nicht bekannt und ist als eine
Extrapolation von bereits bekannten Tatsachen zu betrachten.
In jedem Fall ergab sich durch Aufrechterhaltung des
pH-Werts im wesentlichen unter dem normalen Stand für die Chlordioxidbleichung ein Erfolg bei der
Verbesserung der Reaktionen des Chlordioxids auf einen solchen Grad, daß Chlordioxid klar mit Chlor
hinsichtlich seiner Delignifizierungsaktivität verglichen werden ka^n, wobei gleichzeitig die vorerwähnten
Umweltschutzvorteile des Chlordioxids zu einem hohen Grad wirksam werden. Von besonderem Interesse war
die Beobachtung, daß diese neue Methode unerwarteterweise niedrige Zugaben von Chemikalien in der
ersten Stufe erforderte und außerdem eine gute Lignifizierung ergab, die die Endbleichung annehmbar
machte.
Die letztere Wirkung ist von großer Wichtigkeit für die Wirtschaftlichkeit der Bleichung und infolgedessen
kann die verbesserte Methode auch wirtschaftlich mit den üblichen Methoden, ohne daß die vorerwähnten
Vorteile verlorengehen, konkurrieren. Die Chlordioxidbeschickung ist beim Optimum in der ersten Stufe das
0,6- bis l.Ofache der Chlorzahl, berechnet als Prozentsatz an aktivem Chlor in dem Faserbrei. Der
Unterschied ist so, verglichen mit einer optimalen Chlorbeschickung, groß.
Die Erfindung soll durch die folgenden Beispiele erläutert werden:
In den Fig. 1 bib 3 sind Laboratoriumsbleichungen
von Birkensulfat-Faserbrei mit Chlordioxid als einzigem chemischen Bleichmittel gezeigt. Die verwendete Pulpe
hatte eine Chlorzahl von 2,7, eine kappa-Zahl von 19,6
und eine Viskosität von 1025dm3/kg. Die Bleichung
wurde in Stufe 1 mit einer Pulpenkonzentration von > 3,^1Vo ur.d bei einer Temperatur von 25°C durchgeführt.
Die Figuren zeigen das restliche Chlordioxid in bezug zu der Reaktionszeit bei verschiedenem End-pH-Wert. Die
Bleichbedingungen wurden auf die vorgesehene Verwendung von üblichen Chlortürmen eingestellt. Die in
große Bedeutung des pH-Werts für die Reaktionsgeschwindigkeit ergibt sich klar aus den Figuren, die auch
zeigen, daß das Erfordernis der Einstellung sich bei niedrigeren Chlordioxidbeschickungen erhöht, d. h.
näher zu dem Beschickungsoptimum. Bei hohen i->
Chlordioxidbeschickungen verringert sich das Erfordernis einer extra Ansäuerung infolge der gebildeten
sauren Reaktionsprodukte, aber unglücklicherweise wird ein optimaler pH-Wert erst erreicht, wenn die
Beschickung nicht optimal hoch ist und die Bleichfolge sich nicht im Gleichgewicht befindet, was hohe
chemische Kosten und einen unnötig hohen Kohlenhydratabbau ergibt.
In Tabelle I sind die Resultate von Mahlexperimenten unter Bleichung von Birkensulfat-Faserbrei mit Chlor- 2'>
dioxid als einzigem chemischen Bleichmittel in Stufe 1 gezeigt Die in der Tabelle aufgezeigte Helligkeit wurde
Scandinavian Pulp, Paper and Board Standard unter der Bezeichnung SCAN-P3:75 vom September 1975
bestimmt Die Helligkeit ist in % ISO angegeben.
Die chemischen Kosten wurden auf der Basis der folgenden Preise berechnet:
Chlor schwedische Kronen 0,50/kg
Chlordioxid schwedische Kronen 1,15/kg j>
Hypochlorit schwedische Kronen 1,50/kg
Natirumhydroxid schwedische Kronen 0,55/kg
Schwefelsäure schwedische Kronen 0,20/kg
Wenn die mit der pH-Einstellung durchgeführten Versuche mit solchen ohne pH-Einstellung verglichen
werden, findet man, daß Versuch Ic mit pH-Einstellung wesentlich überlegen ist dem Versuch Ib ohne
pH-Einstellung hinsichtlich sowohl der Faserbreiqualität wie Wirtschaftlichkeit. Selbst im Vergleich mit dem
Bezug la, der die Bleichung mit Chlor und Chlordioxid in Mischung betrifft, ist der mit eingestelltem pH-Wert
durchgeführte Versuch nicht nur besser aus der Sicht der Faserbreiqualität, sondern auch hinsichtlich der
Kosten. Diese Vorteile werden erreicht, obwohl die Waschverluste der ungebleichten Pulpe und dabei die
Pufferkapazität etwas höher war als berechnet, so daß der für die pH-Einstellung zugegebene Säureanteil
etwas zu niedrig war, um den optimalen pH-Wert von etwa 2£ beim Versuch 1 c zu erreichen.
In den Fig.4 bis 6 ist eine laboratoriumsmäßige
Bleichung von Coniferenholz-Sulfatpulpe mit Chlordioxid als einzigem chemischen Bleichmittel in Stufe 1
gezeigt Der verwendete Faserbrei hatte eine Chlorzahl von 4,4 und eine Viskosität von 1060dm3/kg. Die eo
Faserbreikonzentration betrug 12% und die Temperatur
23° C Die Chlordioxidbeschickung betrug 41,8 kg aktives Chlor pro Tonne Faserbrei- In Fig.4 ist
restliches Chlordioxid in bezug zu der Reaktionszeit bei verschiedenen Fjid-pH-Werten gezeigt Bei den Experi- es
menten, auf denen die F i g. 5 und 6 beruhen, wurde die
Chlordioxidbleichung zu einem konstanten Anteil von verbrauchtem aktiven Chlor von 41,8 kg/t Pulpe
durchgeführt, wobei F i g. 5 die kappa-Zahl und F i g. 6 die Viskosität nach der Standardextraklion in bczuj/ /υ
dem End-ph-Wert in Stufe 1 zeigt. Fig.4 zeigt analog
zu Fig. 1 die Bedeutung des pH-Wertes für die Reaktionsgeschwindigkeit. Die F i g. 5 und 6 zeigen, daß
ein niedriger pH-Wert eine wesentlich wirksamere Herauslösung des Lignins ergibt, hierdurch die kappa-Zahl
illustriert, von welcher man annimmt, daß sie in Korrelation mit dem restlichen Ligningehalt nach den
ersten zwei Stufen der Bleichfolge steht. Es muß beachtet werden, daß die Bleichungen hier bis zum
gleichen Anteil verbrauchtem aktiven Chlor durchgeführt wurden, wobei die Wirkung der verschiedener
Reaktionsgeschwindigkeiten eliminiert wird. Es kann weiter festgestellt werden, daß ein niedriger pH-Weri
einen bestimmten Viskositätsvorteil erbringt, mil Ausnahme von extrem niedrigen Werten.
Tabelle II zeigt Laboratoriums-Bleichungen von Coniferenholz-Sulfatpulpen mit Chlordioxid als einzigem
chemischen Bleichmittel in Stufe 1 im Vergleich mil der optimierten üblichen Chlorierung. BOD in der
Tabelle bedeutet Biochemical Oxygen Demand, bestimmt gemäß Scandinavian Pulp, Paper and Board
Standard, unter der Bezeichnung SCAN-W 5:71 vom Februar 1971. Die chemischen Kosten sind gemäß den
oben angegebenen Preisen berechnet
Die Wichtigkeit eines niedrigen pH-Wertes in der ersten Stufe bei der Bleichung mit Chlordioxid ergib!
sich klar aus einem Vergleich der Experimente 2a und 2b. Ein niedriger pH-Wert ist klar überlegen, sowohl in
Hinsicht auf die Faserbreiqualität (Viskosität) wie auch die chemische Wirtschaftlichkeit Bei der konventionellen
Bieichung mit Chlor können in den meisten Fällen die positiven Wirkungen unter Einschluß einer Erniedrigung
der Chlorzahl, Versuch 2d, im Vergleich mit Versuch 2e, nicht aus Qualitätsgründen verwendet
werden, während sie ausgezeichnet im Fall von Chlordioxid in der ersten Bleichstufe, Versuch 2a.
verwendet werden können. Die Viskosität für erstklassige gebleichte Coniferenholz-Sulfatpulpe sollte oberhalb
etwa 900dmVkg liegen, damit man weiterhin in den Genuß der bedeutenden Festigkeitseigenschaften des
Fasermaterials kommen kann. Wenn so Chlordioxid als chemisches Bleichmittel in der ersten Bleichstufe durch
die Einstellung des pH-Wertes auf einen geeigneter niedrigen pH-Wert durch Zugabe einer geeigneten
Säure und Einstellung der Beschickung auf diesen niedrigen Stand, der in diesem Fall optimal ist, und unter
gleichzeitiger Verwendung der einzigartigen Selektivität des Chlordioxids zur Erniedrigung der Chlorzahl der
ungebleichten Pulpe optimiert wird, wird eine Bleichung erzielt, die nicht nur eine hohe Faserbreiqualität ergibt,
sondern auch wesentlich die schädlichen Emissionen in die Umwelt vermindert und zudem zu einem hohen
Grad wirtschaftlich konkurrenzfähig ist
Im vorliegenden Zusammenhang wird die Chlorzahl (ISO) gemäß dem Standard gegeben durch Scandinavian
Pulp, Paper and Board mit der Bezeichnung SCAN-C 29 :72 vom März 1972 bestimmt
Die Viskosität wird gemäß dem Standard gegeben durch Scandinavian Pulp, Paper and Board mit der
Bezeichnung SCAN-C 15:62 vom Oktober 1962 bestimmt, die Bezeichnung der Grade wurde in
Übereinstimmung mit dem SI-System geändert
COD, Chemical Oxygen Demand, wird gemäß der
Methode, die in Standard Methods for the examination of Water and Waste Water, 14. Auflage, 508, Seiten
550—554,1975, angegeben ist, bestimmt
7 8
Mühlenbleichung von Birkensulfatpuipi.', Chlorzahl etwa 3,0. Mittelwerte von Langzeitversuchen
Bleichfolge
End-pH-Wert in Stufe 1
End-pH-Wert in Stufe 1
Stufe 1
Chlordioxid akt. Cl, mult. Chlordioxid akt. Cl, kg/t
Chlor akt. Cl, mult. Chlor akt. Cl, kg/t Pulpen-Konz., °/o Temp., 0C
Zeit, Min.
Restl. Chlor akt. Cl, kg/t
Zeit, Min.
Restl. Chlor akt. Cl, kg/t
Stufe 2
NaOH, kg/t
End-pH-Wert
End-pH-Wert
Stufe 3
Na-hypochl. akt. Cl, kg/t Restl. Chlor akt. Cl, kg/t
End-pH-Wert
Stufe 4
Chlordioxid akt. Cl, kg/t Re^tI. Chlor akt. Cl, kg/t
End-pH-Wert
Stufe 5
NaOH, kg/t
Na-hypochl. akt. Cl. kg/t End-pH-Wert
Stufe 6
Chlordioxid akt. Cl, kg/t Restl. Chlor akt. Cl, kg/t End-pH-Wert
Gebleichte Pulpe
Helligkeit, % ISO Viskosität, dmVkg
Chemische Kosten, schwedische Kronen/t
Experiment Nr.
la
Bezugsperiode
(D + C)-E-H-D-E-D-2,7
0,52
15,6
0,43
12,9
30
40
2,3
31,4 11,0
9,8 3,9 9,9
11,9
0.3
3,1
8,2 6,3 11,1
8,6 0,8 3,9
88,8 860
93:90
Ib
Versuchsperiode ohne pH-Einstellung in Stufe 1
Ic
Versuchsperiode mit pH-Einstellung in Stufe 1
D-E-H-DE-D 5,0
107:85
D-E-H-D-E-D-3,1
0.72
21,6
36
40
3,9
26,0 11,2
9,3 2,1 10,3
13,4
0.8
4,3
8,0 4,1 10,9
9,0 0,0 3,6
88,6 960
89:40
Laboratoriumsbleichung von zwei Coniferenholzsulfat-Pulpen, Pulpen, Chlorzahl 3,7 bzw. 5,5 mit den D-E-D-D-D-
und C-E-D-E-D-Folgen
Versuch Nr. | 2b | 2c | 2d | 2e | |
2a | C-E-D-E-D- | ||||
Bleichfolge | D-E-D-E-D- | ||||
Ungebleichte Pulpe | 3,7 | 5.5 | 3,7 | 5,5 | |
Chloranzahl | 3,7 | 25 | 35 | 25 | 35 |
Kappa-Zahl | 25 | 1110 | 1170 | 1110 | 1170 |
Viskosität, dmä/kg | 1110 | 4,0 | 2,0 | 2,0 | 1,8 |
End-pH-Wert in Stufe 1 | 2,0 | ||||
Stufe 1 | 0,9 | 0,9 | — | — | |
Chlordioxid akt. Cl, mult. | 03 | 33 | 49,5 | — | _ |
Chlordioxid akt Cl, kg/t | 33 | — | — | 1,45 | 1,45 |
Chlor akt. Cl, mult | — | — | — | 53,5 | 79.5 |
Chlor akt CL kg/t | — | 12 | 12 | 3.5 | 3.5 |
Pulpen-Konzentration, % | 12 | ||||
Kort sctzung | 27 | 54 949 | 2b | 2c | 10 | 2d | 2e | |
9 | ||||||||
25 | 25 | 25 | 25 | |||||
Stufe I | Versuch | Nr. | 60 | 60 | 30 | 30 | ||
Temperatur, 0C | 2a | 3,2 | Spuren | Spuren | Spuren | |||
Zeit, Min. | ||||||||
Restl. Chlor akt. Cl, kg/t | 25 | 20 | 29 | 22 | 31 | |||
Stufe 2 | 60 | 11,5 | 11,5 | 11,5 | 11,5 | |||
NaOH, kg/t | Spuren | |||||||
End-pH | 20,2 | 14,0 | 15,7 | 13,8 | ||||
Stufe 3 | 22 | Spuren | Spuren | Spuren | Spuren | |||
Chlordioxid akt. Cl, kg/t | 11,5 | 4,0 | 4,0 | 4,0 | 4,0 | |||
Restl. Chlor akt. Cl. kg/t | ||||||||
End-pH | 15,6 | 9,0 | 10,0 | 8,0 | 10,0 | |||
Stufe 4 | Spuren | 11,9 | 11,9 | 11,8 | 11,9 | |||
NaOH, kg/t | 4,0 | |||||||
End-pH | 13,5 | 9,3 | 10,5 | 9,2 | ||||
Stufe 5 | 8,0 | Spuren | Spuren | Spuren | Spuren | |||
Chlordioxid akt. Cl, kg/t | 11,9 | 4,0 | 4,0 | 4,0 | 4,0 | |||
Restl. Chlor akt. Cl, kg/t | ||||||||
End-pH | 10,4 | 89,5 | 89,5 | 89,5 | 89,5 | |||
Gebleichte Pulpe | Spuren | 850 | 105" | 750 | 900 | |||
Helligkeit, % ISO | 4,0 | |||||||
Viskosität, dmVkg | 58,5 | 88,5 | 120 | 177,5 | ||||
Abiaugenanalyse | 89,5 | 55 | 78,5 | 60 | 86 | |||
Farbe, kg Pt/t | 955 | 13,8 | 16,5 | 17,7 | 21,7 | |||
COD, kg/t | 92:65 | 105:80 | 73:40 | 88:75 | ||||
BOD, kg/t | 59,5 | Blatt Zeichnungen | ||||||
Chemische Kosten, schwedische | 54 | |||||||
13,3 | ||||||||
Kronen/t 85:15 | ||||||||
Hierzu 5 | ||||||||
Claims (5)
1. Verfahren zur Verwendung von Chlordioxid in der ersten Bieichstufe einer Vielstufenbleichung von ■>
Lignocellulose enthaltendem Material, dadurch
gekennzeichnet, daß der ph-Wert in dei
Bleichlösung auf einen solchen Stand eingestellt wird, daß der End-pH-Wert in der ersten Stufe unter
3,5, vorzugsweise unter 3,0, insbesondere bei oder κι unter 2,5, liegt, und die Chlodioxidbeschickung in der
ersten Stufe niedriger gehalten wird als dies für die Chlorierung normal ist, dem 0,6- bis l.Ofachen der
Chlorzahl, insbesondere dem 0,7- bis 0,95fachen der Chlorzahl, berechnet als Prozentsatz aktives Chlor
in dem Faserbrei.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der ph-Wert mit restlicher Säure aus der Chlordioxidherstellung eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der ph-Wert mit Abwasser aus den
Säure-Bleichstufen, z. B. Abwasser aus der ersten Bleichstufe, eingestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration des Faserbreis 8 bis
16% beträgt
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur bei 30 bis 50° C liegt.
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---|---|---|---|
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DE2754949A1 DE2754949A1 (de) | 1978-06-22 |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS5318602B2 (de) * | 1973-07-20 | 1978-06-16 |
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1976
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Also Published As
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SE7613827L (sv) | 1978-06-10 |
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