DE2754949B2 - Verfahren zur Behandlung von Lignocellulose enthaltendem Material - Google Patents
Verfahren zur Behandlung von Lignocellulose enthaltendem MaterialInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C9/00—After-treatment of cellulose pulp, e.g. of wood pulp, or cotton linters ; Treatment of dilute or dewatered pulp or process improvement taking place after obtaining the raw cellulosic material and not provided for elsewhere
- D21C9/10—Bleaching ; Apparatus therefor
- D21C9/12—Bleaching ; Apparatus therefor with halogens or halogen-containing compounds
- D21C9/14—Bleaching ; Apparatus therefor with halogens or halogen-containing compounds with ClO2 or chlorites
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bleichung von Cellulosepulpe, im einzelnen ein Verfahren zur
Verwendung von Chlordioxid bei einer solchen Bleichung. Die Verwendung von Chlordioxid bei z. B.
der Sulfat-Faserbreibleichung ist von zwei Tatsachen bestimmt. Erstens ist in den Hauptländern, die Pulpe
produzieren, Chlordioxid so billig geworden, daß selbst vom ökonomischen Standpunkt aus es mit den anderen
Bleichchemikalien, z. B. Hypochlorit, konkurrieren kann. Zweitens macht Chlordioxid infolge seiner
einzigartigen Selektivität die Herstellung selbst von vollständig gebleichten Sulfatpulpen möglich, ohne
wesentlich die Festigkeil des Fasermaterials zu vermindern.
Das chemische Verhalten von Chlordioxid beim Bleichen kann am besten wie folgt charakterisiert
werden.
1.) Schutz gegen Oxidation und Abbau der Kohlehydrate durch Radikalabsorption von z. B. Chlor-Radikalen.
2.) Selektive Oxidation des Lignins, so daß die aromatische Struktur zerstört wird.
Das erste der obigen Merkmale ist wahrscheinlich am meisten bedeutsam, da dieses Merkmal sowohl bei der
Vorbleichung a!s auch bei der Endbleichung des Faserbreis angewandt werden kann. Als Vorbleichung
soll in dieser Beziehung verstanden werden, die erste Stufe in einer Mehrstufenbleichfolge, wobei im wesentlichen
das Lignin herausgelöst wird. Die Vorbleichung betrifft im allgemeinen die erste von zwei oder drei
Bleichstufen. Die Endbleichung bezieht sich in dieser Beziehung auf die nachfolgenden Bleichstufen in der
Vielstufenfolge, wobei im wesentlichen der Faserbrei weiß gebleicht wird. Das zweite von den zwei obigen
Merkmalen jedoch ist nur von Interesse bei der Vorbleichungsstufe in Abhängigkeit von der speziellen
Fähigkeit des Chlordioxids, mit Phenolen und veresterten Phenolen zu reagieren, d. h. Strukturen, die sehr weit
dem Lignin, der Sulfatpulpe oder Sulfitpulpe entsprechen.
Ursprünglich wurde, wenn der Preis von Chlordioxid höher war als der von anderen Chemikalien, Chlordioxid
nur in der Endbleichung verwendet, da seine Vorteile zwingend die Verwendung solch eines teuren
chemischen Materials motivierten. Technisch wurde die Endbleichungsstufe selbst nicht wesentlich weiter in den
vergangenen Jahren entwickelt, aber die Bedingungen natürlich verfeinert. Die Vorbleichung andererseits wird
ν-,
5r>
b5 neuerdings in immer steigendem Ausmaß verwendet
wegen des Abschlusses der Bleichanlage und wegen der höheren I Jmweltschutzerfordernisse.
Chloridioxid als alleiniges chemisches Bleichmaterial in der ersten Stufe wurde durch R a ρ s ο η in »The
Bleaching of Pulp«, Seiten 132—134, Tappi Monograph Serien, No. 27 (1963) diskutiert. Die Bleichgeschwindigkeit
in der ersten Stufe ist dann niedriger als für Chlor und die Bleichbedingungen müssen daher so eingestellt
werden, daß alles Chlordioxid verbracht wird. Es wird weiterhin in dem zitierten Artikel festgestellt, daß etwas
mehr Chlordioxid, berechnet als aktives Chlor, erforderlich ist, ungeachtet der vorerwähnten besseren Selektivität
von Chlordioxid.
Daher ist gemäß diesem Artikel die Verwendung von Chlordioxid in der ersten Stufe üblicherweise wesentlich
kostspieliger als die entsprechende Verwendung von Chlor, so daß die Vorteile in Form von weniger
Kohlenhydratabbau und höherer Farbstabilität normalerweise nicht den Anstieg der Kosten motivieren
können. Für Faserbreis mit niedrigem Ligningehalt und z. B. mit schwierigen Harzproblemen jedoch ist es
vorteilhaft, Chlordioxid als alleiniges chemisches Material schon in der ersten Stufe zu verwenden. Eine solche
Verwendung von Chlordioxid ist in verschiedenen Anlagen bekannt.
Die Umweltschutzerfordernisse, die in den letzten Jahren erfolgten, um die Wirkung von Emissionen aus
Bleichanlagen zu vermindern, steigern natürlich wesentlieh
das Interesse an der alleinigen Verwendung von Chlordioxid in der ersten Stufe, da hierbei der Anteil an
chlorierter organischer Substanz im Ablauf drastisch auf einen praktisch unwesentlichen Anteil vermindert
werden kann. Es war jedoch schwierig, die Reaktionsgeschwindigkeit zu beeinflussen, und die Chlordioxidbleichung
konnte daher nicht in üblichen Bleichtürmen ausgeführt werden, selbst wenn diese Türme vom
Materialgesichtspunkt aus für Chlordioxid geeignet waren. Die negativen Erfahrungen jedoch in Hinsicht
auf die Selektivität von mit Chlor unvermischtem Chlordioxid hatte natürlich auch einen nachteiligen
Effekt. Der chemische Grund ist bis jetzt nicht bekannt, warum das Chlordioxid, ungeachtet seiner zu erwartenden
Selektivität, die zu einem hohen Grad in Erscheinung tritt, wenn Chlordioxid mit Chlor gemischt
wird oder zusammenarbeitet, nicht genausogut wie reines Chlor in der Vorbleichungsstufe als Arbeitsmittel
geeignet ist, berechnet als kappa-Reduktionszahl der
Pulpe bei bekannter Beladung an aktivem Chlor. Diese kappa-Zahl wird in dem Standard, herausgegeben durch
Scandinavian Pulp, Paper and Board unter der Bezeichnung SCAN-CI: 59 vom September 1959,
definiert.
Die Optimierung der Bedingungen, wie des pH-Werts, der Reaktionszeit, der Temperatur und der
Beladung, wurden vorzugsweise für Chlordioxid in der Endbleichungsstufe unternommen. Was den pH-Wert
anbetrifft, stellt Rap so η in The Bleaching of Pulp, Seiten 154-157, Tappi Monograph Serien, No. 27
(1963) einen End-pH von 3,5 — 4,5 als optimal für die erste Chlordioxidstufe bei dem Endbleichungsvorgung
und einen End-pH-Wert von 4,5 — 5,5 für die zweite Chlordioxidstufe fest, während Virkola in Svensk
Papperstidning, 65 (1962), 632, einen pH-Wert von 4-5 als optimal für gepufferte Bleichlaugen angibt. Was die
verbleibenen Bleichbedingungen für die Endbleichung mit Chlordioxid anbetrifft, so hat die Mehrzahl der
Optimierungsstudien ausgeführt, daß es jetzt im allgemeinen bekannt ist, die Beladung an Chlordioxid
auf den gewünschten Helligkeitsgrad für die in Frage stehende Pulpe einzustellen, und daß Zeit und
Temperatur auf den in Frage stehenden Beladungsstand eingestellt werden, selbst wenn eine gewisse Sorgfältigkeit
in Hinsicht auf sehr hohe Temperaturen erforderlich ist. Das Gleichgewicht zwischen den zwei
Chlordioxidstufen in der Endbleicharbeitsweise sollte so sein, daß etwa 60 bis 70% der Chlordioxidzugabe in der
ersten Endbleichstufe und 30 bis 40% in der zweiten Stufe eingeführt werden. Geringe Abweichungen sind
nicht sehr kritisch.
Es existiert keine entsprechende Erfahrung über die Bleichung mit Chlordioxid als einziges chemisches
Bleichmittel in der ersten Stufe der Bleichfolge.
Die Verwendung von Chlor in der ersten Bleichstufe jedoch ist gut vervollkommnet. Die wichtigsten Punkte
in Verbindung damit sind, daß die Chlorbeschickung auf den Ligningehalt der ungebleichten Pulpe und auf die in
Frage stehende Bleichfolge eingestellt werden, d. h. die Kombination der Bleichstufen, die in ihrer Folge auf die
Bleicherfordernisse des in Frage stehenden Faserbreis eingestellt werden müssen.
Aus dem Vorausgehenden ergibt sich, daß die optimale Chlorbeschickung für die meisten Faserbreitypen
und Bleichfolgen etwa das 1,2- bis 1,5fache der Chlorzahl, berechnet als aktives Chlor für den Faserbrei
beträgt (die Variationsbreite hängt von den verschiedenen Faserbreitypen und Bleichfolgen ab).
Es war daher klar, daß bei einer Bleichung mit Chlordioxid als einzigem chemischen Bleichmittel in der
ersten Bleichstufe der Beschickungsstand, ausgedrückt als aktives Chlor, nach der üblichen Chlorbleichung
ausgewählt wurde. Da in beiden Fällen Lignin herausgelöst wird und es außerdem bekannt ist, daß die
Chlorierung mit einer niedrigen Beschickung negativ ist, hat niemand bis jetzt ernsthafte Versuche mit niedrigen
Beschickungen an Chlordioxid in der ersten Stufe unternommen. Was den pH-Wert anbetrifft, sind in
erster Linie die Erfahrungen von der Verwendung von Chlordioxid in der Endbleichung angewandt worden,
d. h. ein pH von 3,5 bis 4,5, aber mit einigen Ausnahmen, in erster Linie infolge der Tatsache, daß keine Regelung
und Einstellung des ph-Wertes durchgeführt wurde.
J. V. Hatton in Pulp and Paper Mag Can, 68, Nr. 4 : T 181 - 190, T 204 (April 1967) hat eine Untersuchung
veröffentlicht, bei der ein niedriger End-pH-Wert in einer ersten Bleichstufe mit Chlordioxid als einzigem
chemischen Bleichmittel verwendet wurde. Dieser niedrige End-pH-Wert jedoch ist mehr ein Resultat der
experimentellen Umstände als eine angestrebte kontrollierte Bedingung. Die Chlordioxidbeschickung erwies
sich als zu hoch, sowohl für die ausgewählten Bedingungen, die einen hohen Chlorrückstand ergaben
und daher den Vergleich störten, wie auch für ein annehmbares Gleichgewicht zwischen der Vorbleichung
und der Endbleichung im Fall von Chlordioxid als erste Stufe, wie später gezeigt werden wird. Die
Vergleichsbleichung mit Chlor zudem wurde bei einem extrem niedrigen pH-Wert durchgeführt, der spezielle
Effekte hervorbringen kann, die auch den Vegleich stören. Aus diesen Gründen hat so Hatton eine
experimentelle Anordnung gewählt, bei der er nicht die optimalen Bedingungen für die Bleichung mit Chlordioxid
in Stufe 1 erreichen konnte und daher auch keine korrekte Kinetik für diesen Fall. Der Vergleich fiel aber
nicht zugunsten der Bleichung mit alleinigem Chlordioxid in Stufe 1 aus.
Es wurde jedoch bei solchen Bleichuntersuchungen von der Anmelderin gefunden, daß Chlordioxid in der
ersten Stufe vollständig anders auf den pH-Wert reagiert wie in der Endbleichung. Der Grund dafür ist
wahrscheinlich, daß die Vorbleichung allein ein Problem der Herauslösung von Lignin ist, während die
Endbleichung in erster Linie mit der Entfärbung von stark modifizierten Ligninfragmenten zu tun hat. Bei
Untersuchungen betreffend die Wirkung des pH-Werts auf das Chlordioxid wurde überraschenderweise gefunden,
daß der pH-Wert nicht nur die Reaktionsgeschwindigkeit des Chlordioxids zu einem sehr wesentlichen
Grad steigert, so daß die Reaktionszeit nicht länger ein Problem ist, sondern auch, daß ein niedriger pH-Wert
die Chlordioxidreaktion wirksamer macht, möglicherweise weil der pH-Wert zur Herauslösung des Lignins
beiträgt, z. B. durch Säurehydrolyse von mit Chlordioxid behandeltem Lignin. Dieser letztere Reaktionsmechanismus
jedoch ist nicht bekannt und ist als eine Extrapolation von bereits bekannten Tatsachen zu
betrachten.
In jedem Fall ergab sich durch Aufrechterhaltung des
pH-Werts im wesentlichen unter dem normalen Stand für die Chlordioxidbleichung ein Erfolg bei der
Verbesserung der Reaktionen des Chlordioxids auf einen solchen Grad, daß Chlordioxid klar mit Chlor
hinsichtlich seiner Delignifizierungsaktivität verglichen werden kann, wobei gleichzeitig die vorerwähnten
Umweltschutzvorteile des Chlordioxids zu einem hohen Grad wirksam werden. Von besonderem Interesse war
die Beobachtung, daß diese neue Methode unerwarteterweise niedrige Zugaben von Chemikalien in der
ersten Stufe erforderte und außerdem eine gute Lignifizierung ergab, die die Endbleichung annehmbar
machte.
Die letztere Wirkung ist von großer Wichtigkeit für die Wirtschaftlichkeit der Bleichung und infolgedessen
kann die verbesserte Methode auch wirtschaftlich mit den üblichen Methoden, ohne daß die vorerwähnten
Vorteile verlorengehen, konkurrieren. Die Chlordioxidbeschickung ist beim Optimum in der ersten Stufe das
0,6- bis I1Ofache der Chlorzahl, berechnet als Prozentsatz
an aktivem Chlor in dem Faserbrei. Der Unterschied ist so, verglichen mit einer optimalen
Chlorbeschickung, groß.
Die Erfindung soll durch die folgenden Beispiele erläutert werden:
In den Fig. 1 bis 3 sind Laboratoriumsbleichungen
von Birkensulfat-Faserbrei mit Chlordioxid als einzigem chemischen Bleichmittel gezeigt. Die verwendete Pulpe
hatte eine Chlorzahl von 2,7, eine kappa-Zahl von 19,6 und eine Viskosität von 1025dmVkg. Die Bleichung
wurde in Stufe 1 mit einer Pulpenkonzentration von 3,5% und bei einer Temperatur von 25°C durchgeführt.
Die Figuren zeigen das restliche Chlordioxid in bezug zu der Reaktionszeit bei verschiedenem End-pH-Wert. Die
Bleichbedingungen wurden auf die vorgesehene Verwendung von üblichen Chlortürmen eingestellt. Die
große Bedeutung des pH-Werts für die Reaktionsgeschwindigkeit ergibt sich klar aus den Figuren, die auch
zeigen, daß das Erfordernis der Einstellung sich bei niedrigeren Chlordioxidbeschickungen erhöhl, d. h.
näher zu dem Beschickungsoptimum. Bei hohen Chlordioxidbeschickungen verringert sich das Erfordernis
einer extra Ansäuerung infolge der gebildeten sauren Reaktionsprodukte, aber unglücklicherweise
wird ein optimaler pH-Wert erst erreicht, wenn die Beschickung nicht optimal hoch ist und die Bleichfolge
sich nicht im Gleichgewicht befindet, was hohe chemische Kosten und einen unnötig hohen Kohlenhydratabbau
ergibt.
In Tabelle I sind die Resultate von Mahlexperimenten unter Bleichung von Birkensulfat-Faserbrei mit Chlordioxid
als einzigem chemischen Bleichmittel in Stufe 1 gezeigt. Die in der Tabelle aufgezeigte Helligkeit wurde
Scandinavian Pulp, Paper and Board Standard unter der Bezeichnung SCAN-P3:75 vom September 1975
bestimmt. Die Helligkeit ist in % ISO angegeben.
Die chemischen Kosten wurden auf der Basis der folgenden Preise berechnet:
Chlor
Chlordioxid
Hypochlorit
Natirumhydroxid
Schwefelsäure
schwedische Kronen 0,50/kg
schwedische Kronen 1,15/kg
schwedische Kronen 1,50/kg
schwedische Kronen 0,55/kg
schwedische Kronen 0,20/kg
schwedische Kronen 1,15/kg
schwedische Kronen 1,50/kg
schwedische Kronen 0,55/kg
schwedische Kronen 0,20/kg
Wenn die mit der pH-Einstellung durchgeführten Versuche mit solchen ohne pH-Einstellung verglichen
werden, findet man, daß Versuch Ic mit pH-Einstellung wesentlich überlegen ist dem Versuch Ib ohne
pH-Einstellung hinsichtlich sowohl der Faserbreiqualität wie Wirtschaftlichkeit. Selbst im Vergleich mit dem
Bezug la, der die Bleichung mit Chlor und Chlordioxid in Mischung betrifft, ist der mit eingestelltem pH-Wert
durchgeführte Versuch nicht nur besser aus der Sicht der Faserbreiqualität, sondern auch hinsichtlich der
Kosten. Diese Vorteile werden erreicht, obwohl die Waschverluste der ungebleichten Pulpe und dabei die
Pufferkapazität etwas höher war als berechnet, so daß der für die pH-Einstellung zugegebene Säureanteil
etwas zu niedrig war, um den optimalen pH-Wert von etwa 2,5 beim Versuch 1 c zu erreichen.
In den Fig.4 bis 6 ist eine laboratoriumsmäßige
Bleichung von Coniferenholz-Sulfatpulpe mit Chlordioxid als einzigem chemischen Bleichmittel in Stufe 1
gezeigt. Der verwendete Faserbrei hatte eine Chlorzahl von 4,4 und eine Viskosität von 1060dmVkg. Die
Faserbreikonzentration betrug 12% und die Temperatur 23°C. Die Chlordioxidbeschickung betrug 41,8 kg
aktives Chlor pro Tonne Faserbrei. In Fig.4 ist restliches Chlordioxid in bezug zu der Reaktionszeit bei
verschiedenen End-pH-Werten gezeigt. Bei den Expcrimenten, auf denen die F i g. 5 und 6 beruhen, wurde die
Chlordioxidbleichung zu einem konstanten Anteil von verbrauchtem aktiven Chlor von 41,8 kg/t Pulpe
durchgeführt, wobei Fig. 5 die kappa-Zahl und F i g. f
die Viskosität nach der Standardextraktion in bezug zi dem End-ph-Wert in Stufe 1 zeigt. Fig.4 zeigt analog
zu F i g. 1 die Bedeutung des pH-Wertes für dif ι Reaktionsgeschwindigkeit. Die F i g. 5 und 6 zeigen, daf.
ein niedriger pH-Wert eine wesentlich wirksamen Herauslösung des Lignins ergibt, hierdurch die kappa
Zahl illustriert, von welcher man annimmt, daß sie ir Korrelation mit dem restlichen Ligningehalt nach der
ίο ersten zwei Stufen der Bleichfolge steht. Es mul
beachtet werden, daß die Bleichungen hier bis zun bleichen Anteil verbrauchtem aktiven Chlor durchge
fuhrt wurden, wobei die Wirkung der verschiedener Reaktionsgeschwindigkeiten eliminiert wird. Es kanr
r, weiter festgestellt werden, daß ein niedriger pH-Wer
einen bestimmten Viskositätsvorteil erbringt, mi Ausnahme von extrem niedrigen Werten.
Tabelle II zeigt Laboratoriums-Bleichungen vor Coniferenholz-Sulfatpulpen mit Chlordioxid als einzi
.'(ι gern chemischen Bleichmittel in Stufe 1 im Vergleich mi
der optimierten üblichen Chlorierung. BOD in de Tabelle bedeutet Biochemical Oxygen Demand, be
stimmt gemäß Scandinavian Pulp, Paper and Boarc Standard, unter der Bezeichnung SCAN-W 5 :71 von
r> Februar 1971. Die chemischen Kosten sind gemäß der oben angegebenen Preisen berechnet.
Die Wichtigkeit eines niedrigen pH-Wertes in de ersten Stufe bei der Bleichung mit Chlordioxid ergib
sich klar aus einem Vergleich der Experimente 2a unc
so 2b. Ein niedriger pH-Wert ist klar überlegen, sowohl ir Hinsicht auf die Faserbreiqualität (Viskosität) wie aucl
die chemische Wirtschaftlichkeit. Bei der konventionel len Bleichung mit Chlor können in den meisten Fäller
die positiven Wirkungen unter Einschluß einer Erniedri
ii gung der Chlorzahl, Versuch 2d, im Vergleich mi
Versuch 2e, nicht aus Qualitätsgründen verwende werden, während sie ausgezeichnet im Fall vor
Chlordioxid in der ersten Bleichstufe, Versuch 2a verwendet werden können. Die Viskosität für erstklassi
•to ge gebleichte Coniferenholz-Sulfatpulpe sollte oberhall
etwa 900 dmVkg liegen, damit man weiterhin in der Genuß der bedeutenden Festigkeitseigenschaften de:
Fasermaterials kommen kann. Wenn so Chlordioxid al; chemisches Bleichmittel in der ersten Bleichstufe durcl
v-, die Einstellung des pH-Wertes auf einen geeigneter
niedrigen pH-Wert durch Zugabe einer geeigneter Säure und Einstellung der Beschickung auf dieser
niedrigen Stand, der in diesem Fall optimal ist, und untei gleichzeitiger Verwendung der einzigartigen Selektivi
-.ο tat des Chlordioxids zur Erniedrigung der Chlorzahl dei
ungebleichten Pulpe optimiert wird, wird eine Bleichunj erzielt, die nicht nur eine hohe Faserbreiqualität ergibt
sondern auch wesentlich die schädlirhen Emissionen ir die Umwelt vermindert und zudem zu einem hoher
ri5 Grad wirtschaftlich konkurrenzfähig ist.
Im vorliegenden Zusammenhang wird die Chlorzah (ISO) gemäß dem Standard gegeben durch Scandina
vian Puip, Paper and Board mit der Bezeichnunj SCAN-C 29 : 72 vom März 1972 bestimmt.
M) Die Viskosität wird gemäß dem Standard gegeber
durch Scandinavian Pulp, Paper and Board mit de Bezeichnung SCAN-C 15:62 vom Oktober 196:
bestimmt, die Bezeichnung der Grade wurde ir Übereinstimmung mit dem SI-System geändert.
hi COD, Chemical Oxygen Demand, wird gemäß dei
Methode, die in Standard Methods for the cxarninatior
of Water and Waste Water, 14. Auflage, 508, Seiter 550-554,1975, angegeben ist, bestimmt.
Mühlenbleichung von Birkensulfatpulpe, Chlorzahl etwa 3,0. Mittelwerte von Langzeitversuchen
Experiment Nr. | Versuch Nr. | Ib | Ic | |
la | 2a 2b | Versuchsperiode | Versuchsperiode | |
Bezugsperiode | ohne pH-Einstellung | mit pH-Einstellung | ||
in Stufe 1 | in Stufe 1 | |||
D-E-H-D-E-D- | D-E-H-D-E-D- | |||
Bleichfolge | (D+ C)-E-H-D-E-D- | 5,0 | 3,1 | |
End-pH-Wert in Stufe 1 | 2,7 | |||
Stufe 1 | 0,85 | 0,72 | ||
Chlordioxid akt. Cl, mult. | 0,52 | 25,5 | 21,6 | |
Chlordioxid akt. Cl, kg/t | 15,6 | 0 | 0 | |
Chlor akt. Cl, mult. | 0,43 | 0 | 0 | |
Chlor akt. Cl, kg/t | 12,9 | 4 | 4 | |
Pulpen-Konz., % | . 4 | 36 | 36 | |
Temp., 0C | 30 | 40 | 40 | |
Zeit, Min. | 40 | 10,5 | 3,9 | |
Restl. Chlor akt. Cl, kg/t | 2,3 | |||
Stufe 2 | 27,5 | 26,0 | ||
NaOH, kg/t | 31,4 | 11,4 | 11,2 | |
End-pH-Wert | 11,0 | |||
Stufe 3 | 10,3 | 9,3 | ||
Na-hypochl. akt. Cl, kg/t | 9,8 | 2,0 | 2,1 | |
Restl. Chlor akt. Cl, kg/t | 3,9 | 9,9 | 10,3 | |
End-pH-Wert | 9,9 | |||
Stufe 4 | 17,2 | 13,4 | ||
Chlordioxid akt. Cl, kg/t | 11,9 | 1,1 | 0,8 | |
Restl. Chlor akt. Cl, kg/t | 0,3 | 3,9 | 4,3 | |
End-pH-Wert | 3,1 | |||
Stufe 5 | 8,4 | 8,0 | ||
NaOH, kg/t | 8,2 | 6,5 | 4,1 | |
Na-hypochl. akt. Cl, kg/t | 6,3 | 11,0 | 10,9 | |
End-pH-Wert | 11,1 | |||
Stufe 6 | 12,0 | 9,0 | ||
Chlordioxid akt. Cl, kg/t | 8,6 | 1,1 | 0,0 | |
Restl. Chlor akt. Cl. kg/t | 0,8 | 3,5 | 3,6 | |
End-pH-Wert | 3,9 | |||
Gebleichte Pulpe | 86,0 | 88,6 | ||
Helligkeit, % ISO | 88,8 | 780 | 960 | |
Viskosität, dmVkg | 860 | 107:85 | 89:40 | |
Chemische Kosten, schwedische Kronen/t | 93:90 | |||
Tabelle II | Chlorzahl 3,7 bzw. 5,5 | mit den D-E-D-D-D- | ||
Laboratoriumsbleichung von zwei Coniferenholzsulfat-Pulpen, Pulpen, | ||||
und C-E-D-E-D-Folgen | ||||
2c 2d | 2e | |||
Bleichfoige
Ungebleichte Pulpe Chloranzahl Kappa-Zahl Viskosität, dmVkg
End-pH-Wert in Stufe 1
Stufe 1
Chlordioxid akt. Cl, mult. Chlordioxid akt. Cl1 kg/t
Chlor akt. Cl, mult. Chlor akt. Cl, kg/t Puloen-Konzentration, %
D-E-D-E-D-
3,7
25
1110
25
1110
2,0
0,9
33
33
12
3,7 25 1110
4,0
0,9 33
12
5,5 35 1170
0,9 49,5
C-E-D-E-D-
3,7 25 1110
2,0
1,45 53,5 3,5
5,5 35 1170
1,8
1,45 79,5 3,5
9 | Fortsetzung | 27 | 54 949 | 2c | 10 | 2d | 2e |
25 60 Spuren |
25 30 Spuren |
25 30 Spuren |
|||||
Stufe 1 Temperatur, 0C Zeit, Min. Restl. Chlor akt. Cl, kg/t |
Versuch 2a |
Nr. 2b |
29 11,5 |
22 11,5 |
31 11.5 |
||
Stufe 2 NaOH, kg/t End-pH |
25 60 Spuren |
25 60 3,2 |
14,0 Spuren 4,0 |
15,7 Spuren 4,0 |
13,8 Spuren 4,0 |
||
Stufe 3 Chlordioxid akt. Cl, kg/t Restl. Chlor akt. Cl, kg/t End-pH |
22 11,5 |
20 11,5 |
10,0 11,9 |
8,0 11.8 |
10,0 11,9 |
||
Stufe 4 NaOH, kg/t End-pH |
15,6 Spuren 4,0 |
20,2 Spuren 4,0 |
9,3 Spuren 4,0 |
10,5 Spuren 4,0 |
9.2 Spuren 4,0 |
||
Stufe 5 : Chlordioxid akt. Cl, kg/t Restl. Chlor akt. Cl, kg/t End-pH |
8,0 11,9 |
9,0 11,9 |
89,5 1050 |
89,5 750 |
89,5 900 |
||
Gebleichte Pulpe Helligkeit, % ISO Viskosität, dmVkg |
10,4 Spuren 4,0 |
13,5 Spuren 4,0 |
88,5 78.5 16,5 |
120 60 17,7 |
177,5 86 21,7 |
||
Abiaugenanalyse Farbe, kg Pt/t COD, kg/t BOD, kg/t |
89,5 955 |
89,5 850 |
105:80 | 73:40 | 88:75 | ||
Chemische Kosten, schwedische | 59,5 54 13,3 |
58,5 55 13,8 |
|||||
K.ronen/t 85:15 | 92:65 | ||||||
Hierzu 5 | Hkitt Zeichnungen | ||||||
Claims (5)
1. Verfahren zur Verwendung von Chlordioxid in der ersten Bleichstufe einer Vielstufenbleichung von ί
Lignocellulose enthaltendem Material, dadurch
gekennzeichnet, daß der ph-Wert in der Bleichlösung auf einen solchen Stand eingestellt
wird, daß der End-pH-Wert in der ersten Stufe unter 3,5, vorzugsweise unter 3,0, insbesondere bei oder κι
unter 2,5, liegt, und die Chlodioxidbeschickung in der ersten Stufe niedriger gehalten wird als dies für die
Chlorierung normal ist, dem 0,6- bis l.Ofachen der Chlorzahl, insbesondere dem 0,7- bis 0,95fachen der
Chlorzahl, berechnet als Prozentsatz aktives Chlor in dem Faserbrei.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der ph-Wert mit restlicher Säure aus
der Chlordioxidherstellung eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der ph-Wert mit Abwasser aus den
Säure-Bleichstufen, z. B. Abwasser aus der ersten Bleichstufe, eingestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration des Faserbreis 8 bis
16% beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur bei 30 bis 500C liegt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE7613827A SE7613827L (sv) | 1976-12-09 | 1976-12-09 | Sett att behandla lignocellulosahaltigt material. |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2754949A1 DE2754949A1 (de) | 1978-06-22 |
DE2754949B2 true DE2754949B2 (de) | 1978-10-05 |
DE2754949C3 DE2754949C3 (de) | 1979-05-31 |
Family
ID=20329703
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2754949A Expired DE2754949C3 (de) | 1976-12-09 | 1977-12-09 | Verfahren zur Behandlung von Lignocellulose enthaltendem Material |
Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
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Cited By (1)
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