DE2754560C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen schälbaren Block gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 und dessen Verwendung.

Das Schälen von Jalousiefolien durch Erwärmen der zu schälenden Oberfläche wird in der US-PS RE 27 617 beschrieben. Auch die Herstellung von Fußbodenfliesen (US-PS 31 98 860) und Dekorationsmaterialien (BE-PS 5 59 159) nach Schälverfahren ist bekannt.

Bei Herstellung von Jalousiefolien einer Dicke bis hin­ unter zu etwa 0,1 mm treten Schwierigkeiten auf, insbe­ sondere wenn man Polymerisatmaterial verwendet, das zum Schälen erheblich erweicht werden muß. Die Wärme wird, obgleich über die gesamte Oberfläche aufgebracht, vor­ zugsweise von dem opaken Material der Jalousielamellen absorbiert, so daß der verwendete Block entlang den Lamellenlinien weicher als entlang der klaren bzw. trans­ parenten Linien ist. Wenn man Folien von 0,5 mm, insbe­ sondere von etwa 0,2 mm oder weniger Dicke herstellen will, führen die Temperaturgefälle in den Folien zu einer mechanischen Schwächung, die das Schälen erschwert. Da die Herstellung von Blöcken verhältnismäßig kostenaufwen­ dig und zeitraubend ist, sollte aus einem Block eine möglichst große Folienlänge erhältlich sein. Dies er­ reicht man, indem man die Dicke der Folie soweit wie möglich verringert, ohne die gewünschten optischen Ef­ fekte zu beeinträchtigen. In der Praxis erbringt eine 0,2 mm dicke oder auch dünnere Folie brauchbare Eigenschaften bei einer Materialeinsparung von 20% oder mehr gegenüber einer 0,25 mm dicken Folie; gegenüber noch dickerem Material ist die Einsparung noch größer. Jalousieartig strukturiertes Folienmaterial einer Dicke von 0,2 mm mit Lamellen von 0,06 mm bis zur Hälfte der Foliendicke bieten eine nutzbare optische Apertur und Abschirmeffek­ te, die Seitenlichter und andere unerwüschte Effekte an den Seiten eliminieren. Folien von etwa 0,1 bis 0,25 mm Dicke sind nach den bekannten Verfahren jedoch äußerst schwierig zu schälen, insbesondere wenn man Cellulose­ acetatbutyratharz mit pigmentierten Lamellen verwendet.

Ziel der Erfindung sind Blöcke aus abwechselnd angeordne­ ten Lagen von Kunststoffen mit verhältnismäßig niedriger und verhältnismäßig hoher optischer Dichte, aber verhält­ nismäßig gleichmäßiger Wärmeabsorption, die sich auf eine Foliendicke bis zu etwa 0,1 mm schälen lassen, insbeson­ dere bei Schälen von Jalousiefolien.

Dieses Ziel wird mit dem schälbaren Block nach Anspruch 1 erreicht.

Nach der Erfindung lassen sich Blöcke leicht auf Folien­ dicken bis zu 0,1 mm und bis auf etwa 1 mm schälen, wenn man wasserlösliche Polyazo-Direktfarbstoffe zusammen mit feinteiliger Kieselerde und Acryllatices von selbstver­ netzenden anionischen Acrylaten für die Schichten höherer optischer Dichte verwendet. Diese Schichten werden auf Bögen eines klaren Kunststoffs von niedriger optischer Dichte aufgebracht.

Die Herstellung der Scheiben zum Aufbau der Blöcke und die Ausbildung der Blöcke erfolgen nach den Angaben der US-PS RE 27 617.

Die Zeichnung zeigt einen Block 10 der Erfindung mit einer Welle 12 und Scheiben 14, in denen opake Schichten 18 durch die die Scheiben trennenden verdickten Linien dargestellt sind. Die Welle ist an einem Ende mit einem Vierkant 16 dargestellt, mit dem sie in das Futter einer (nicht gezeigten) Drehbank eingesetzt werden kann.

Geeignete Polyazo-Direktfarbstoffe sind Formanil-Schwarz G (Farbindex 35 435), Direktschwarz 100 (Farbindex 35 415), Säureschwarz 4 (Farbindex 35 420), Cotoseral V Extra (Farbindex 35 430), Direktblau 70 (Farbindex 34 205), Direktrot 103 (Farbindex 34 025), Direktgrün 26 (Farbindex 34 045).

Die feinteiligen Kieselerde-Teilchen verhindern ein Blocken, d.h. eine verfrühte Haftung aufeinanderliegender Bögen unter normalen Lagerungsbedingungen.

Das klare Kunststoffmaterial ist Celluloseacetatbutyrat, das sich gut mit selbstvernetzenden anionischen Verbund­ acrylaten in Latexform beschichten lassen. Die Verbund­ acrylate werden zweckmäßigerweise mit einer kleinen Menge eines Entschäumungsmittels - beispielsweise Octanol - versehen und haften nach Entfernen des Wassers die ver­ schiedenen Schichten des Blockes wirksam aneinander.

Mit den Kombinationen lassen sich die gewünschten opti­ schen Eigenschaften leicht erreichen, ohne die Absorption von Infrarotstrahlung oder Wärme wesentlich zu beeinflus­ sen. Formanilschwarz G ist besonders brauchbar, da es aus den Latices nicht auswandert, sich innerhalb sehr breiter Konzentrationsbereiche verwenden läßt und gegenüber Licht verhältnismäßig stabil bleibt.

Beispiel

Zur Herstellung einer Beschichtung verbesserter optischer Dichte (etwa 0,3) wurden 275 g Wasser, 1378 g Formanil­ schwarz G (ungereinigt; gereinigtes Formanilschwarz G ist ungeeignet) und 278 g feinteilige Kieselerde in einem 54- Liter-Behälter 24 Stunden lang mit Stahlkugeln von 12 - 13 mm Durchmesser durchmischt. Der resultierenden schwar­ zen Aufschlämmung wurden 6,3 kg etwas vernetzende an­ ionische Acrylatemulsion (Torsionsmodul 300 kg/cm² bei - 3°C), 3,15 kg selbstvernetzende anionische Acrylatemul­ sion (Torsionsmodul 300 kg/cm² bei +3°C), 9,0 kg selbstvernetzende anionische Acrylatemulsion (Torsions­ modul 300 kg/cm² bei +7°C) und 0,5 kg Octanol zugegeben und weitere 4 Std. kugelgemahlen; die resultierende Beschichtungsmasse ist dann für die Beschichtung ge­ eignet.

Auf eine kontinuierliche Bahn aus Celluloseacetatbutyrat einer Dicke von 0,08 mm wurde mit dem Messer eine 0,01 mm dicke Schicht der oben erläuterten Masse aufgestrichen und getrocknet. Das Laminat wurde zu gleichen Ringen gestanzt und aus diesen ein Block aufgebaut, wie in der US-PS RE. 27 617 beschrieben. Nach dem Konsolidieren und Abkühlen ließ sich der Block einwandfrei bis auf eine Dicke von etwa 0,15 mm schälen; die resultierende Folie hatte nutzbare optische Eigenschaften. Entsprechende Lichtsteuerfolien wurden unter Verwendung anderer Poly­ azo-Direktfarbstoffe auf Dicken von etwa 0,1 mm bis etwa 1,0 mm geschält.

Claims (2)

1. Schälbarer Block aus Schichten abwechselnd niedriger und verhältnismäßig hoher optischer Dichte, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichten hinsichtlich der Absorption von Infrarotstrahlung verhältnismäßig ähnliche Eigenschaften aufweisen, die Schicht niedriger optischer Dichte im wesentlichen aus Celluloseacetat­ butyrat und die Schichten verhältnismäßig höherer opti­ scher Dichte sich aus selbstvernetzenden anionischen Acrylaten, fein zerteilter Kieselerde und wasserlöslichem Polyazo-Direktfarbstoff zusammensetzen.

2. Verwendung des schälbaren Blocks nach Anspruch 1 zur Herstellung einer Folie von etwa 0,15 bis 0,25 mm Dicke durch Abschälen des Blocks unter Erwärmung der Oberfläche des Blockes.