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Vorrichtung zum AuFteilen eines auf ein Endlos-Band
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aufgestreuten Vlieses, das aus mit mindestens einem Bindemittel versehenen
lignozellulosehaltigen Teilchen besteht, in Vlies-Abschnitte Die Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung zum Aufteilen eines aus mit mindestens einem Bindemittel
versehenen, lignozellulosehaltigen Teilchen gebildeten, auf ein erstes Endlos-Band
aufgestreuten und vorzugsweise vorgewärmten und/ oder vorverdichteten Vlieses in
Vl iesabschnitte, die nach dem Aufteilen über weitere Endlos-Bänder einer Fertiqpresse
zugeführt und zu Platten verpreßt werden sollen, mit einem heb-und senkbaren Trennwerkzeug,
wie Messer, Säge od. dgl.
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Das Aufteilen eines solchen Vlieses in Vliesabschnitte erfolgte bisher
immer auf dem Obertrum des ersten Endlos-Bandes, so daß die Gefahr des Beschädigens
dieses ersten Endlos-Bandes durch das Trennwerkzeug bestand, was die Standzeit eines
solchen Bandes verkiirzt bzw. unerwünschte Betriebsunterbrechungen verursacht. Man
ist daher dazu über gegangen, das Werkzeug der Trennvorrichtung gegenüber dem Obertrum
des ersten Endlos-Bandes so festzulegen, daß zwischen beiden ein gewisser Abstand
verbleibt. Dies hat jedoch den Nachteil, daß befriedigende Schnittkanten der Vliesabschnitte
nicht erzielt werden können, ganz abgesehen davon, daß verhältnismäßig viel beleimte
lignozellulosehaltige Teilchen abgeführt, beispielsweise ausqeschoben bzw. abgesaugt
werden müssen, um ein die Umwelt belästigendes Vagabundieren dieser Teilchen zu
vermeiden (DE-PS 949 007, DE-AS 24 51 154).
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Aufteilvorrichtungen
der eingangs erwähnten Art so weiterzuentwickeln, daß die Vliesabschnitte gerade
Schnittkanten aufweisen, ohne daß während des Vlies-Aufteilens verhältnismäßig viel
Teilchen abzusaugen sind und ohne daß die Gefahr besteht, daß das Trennwerkzeug
das das Vlies tragende Endlos-Band beschädigt. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst,! daß die Trennvorrichtung und das Trennwerkzeug zwischen zwei; hintereinander
angeordneten Endlos-Bändern vorgesehen sind.
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Gleichgültig, ob als Trennwerkzeug ein Messer, ein Kreissägeblatt
oder ein Endlos-Sägeband eingesetzt wird, lassen sich stets glatte Schnittkanten
erzeugen, ohne daß die Gefahr der Beschädigung eines Endlos-Bandes besteht, weil
an der Obergabestelle des Vlieses von einem Endlos-Band auf das Nächstfolgende zwischen
den beiden Endlos-Bändern immer ein Zwischenraum vorhanden ist, der ein Bewegen
des Trennwerkzeuges unter die Ebene gestattet, die durch die Obertrums der beiden
Endlos-Bänder festgelegt ist.
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Beim diskontinuierlichen Herstellen von Holzwerkstoffplatten? bei
denen beispielsweise das Aufstreuen eines Vlieses auf daS erste Endlos-Band durch
Hin- und Herbewegen der Streuvorrichtung bewirkt wird, die Endlos-Bänder also angetrieben,
stillgesetzt, wieder angetrieben usw. werden, wird das Trennwerkzeug während des
Stillsetzens der Endlosbänder abgesenkt und gehoben, es braucht also nur in einer
Vertikalebene bewegt zu werden, und zwar je nach Art des Trennwerkzeuges in vertikaler
Richtung oder quer zur Bewegungsrichtung der Obertrums der Endlosbänder.
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Bei der kontinuierlichen Herstellung von Holzwerkstoffplatten werden
hingegen Endlosbänder eingesetzt, die gesteuert längenänderbar geführt ausgebildet
sind, wobei das dem ersten Endlosband folgende Endlosband mit änderbarer Geschwindigkeit
antreibbar ist, um die einzelnen Vlies-Abschnitte
beschleunigt
abführen zu können. Da in diesem Fall der kontinuierlichen Fertigung die Streustation
ortsfest angeordnet ist und das unter der Streustation bewegte erste Endlos-Band
ständig umläuft, muß ein ihm zugeordnetes Trennwerkzeug mit der Bev.egungsgeschwindigkeit
des Obertrums dieses ersten Endlos-Bandes mitbewegt werden, bis der Aufteilvorgang
beendet ist, wonach es wieder in seine Ausgangsstellung zurückfährt. Auch in diesem
Fall besteht, wenn der Aufteilvorgang auf dem Obertrum des ersten Endlosbandes durchgeführt
wird, der Nachteil unexakter Schnittkanten und die Gefahr der Beschädigung des ersten
Endlos-Bandes.In diesem Fall ist die Trennvorrichtung erfindungsgemäß mit der Obergabestelle
zwischen dem Ende des ersten Endlos-Bandes und dem Anfang des dann folgenden Endlos-Bandes
hin- und herverfahrbar auszubilden, so daß die Nachteile der hekannten Lösungen
(DE-PS 949 007, DE-Gbm 1 803 701, DE-AS 1 166 093, DE-OS 1 453 372 und Prospekt
"Einetagenpressen mit Bandformstrasse" der Firma G. Siempelkamp & Co., Krefeld)
vermieden sind.
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Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten
Ausführungsbeispieles, das sich auf die kontinuierliche Herstellung von Holzwerkstoffplatten
bezieht, nachstehend erläutert. Es zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht eines Teiles
einer Anlage zur Herstellung von Span-, Faser- od. dgl. -Platten in einer Stellung,
in der das aufgestreute und vorgepreßte Vlies noch nicht in Vlies-Abschnitte aufgeteilt
ist, Fig. 2 den Gegenstand der Fig. 1 nach Abtrennen eines Vliesabschnittes und
Fig.
3 den Gegenstand der Fig. 1, nachdem der hergestellte Vliesabschnitt vom Vlies wegbewegt
worden ist.
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Das dargestellte Ausführungsbeispiel gilt sowohl für den Fall der
Platten-Fertigung in Einetagen- als auch in Mehretagen-Pressen. Da das Aufstreuen
eines Vlieses auf ein Endlos-Band in breiter Form bekannt ist, wurde die Streustation
nicht dargestellt, sie legt auf ein erstes Endlos-Band 1 ein Vlies 2 auf, welches
aus mit Bindemitteln versetzten lignozellulosehaltigen Teilchen besteht, wobei sich
empfiehlt, das Aufstreuen mindestens teilweise nach dem Windsichtverfahren durchzuführen.
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Das erste Endlos-Band 1 ist im Falle des dargestellten Ausführungsbispieles
um Umlenkrollen und um Spannrollen geführt, von denen nur die Umlenkrollen 5, 6,
7 und 8 sowie die Spannrollen 3 und 4 und die Umlenkwalze 7 dargestellt sind. Dieses
erste Endlos-Band 1 wird in Richtung des angegebenen Pfeiles kontinuierlich angetrieben,
was beispielsweise über die Umlenkwalze 7 bewirkt werden kann. Die Förderlänge des
Obertrums des ersten Endlos-Bandes 1 ist auf der zur Obergabestelle 9 hingerichteten
Seite änderbar ausgeführt, da die Rollen 3 und 4in horizontalen Ebenen hin-und herbewegbar
geführt sind.
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Dem ersten Endlos-Band 1 unmittelbar nachgeordnet ist ein weiteres
Endlos-Band 10, auch als Beschleunigungsband bezeichnet, welches um Umlenkrollen
12, 13, 14, 15 und 17 sowie um die Spannrollen 11 und 16 herumgeführt ist. Die Umlenkrollen
11 und 16 sind in horizontalen Ebenen synchron hin- und herbewegbar geführt, so
daß auch die Förderlänge des Obertrums dieses Endlosbandes 10 änderbar ist und zwar
auf der zur Obergabestelle 9 hin gerichteten Seite.
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Auf die der übergabestelle 9 abgewandten Seite des Endlos-Bandes 10
folgt ein weiteres Endlos-Band 18, welches über Umlenkrollen 19, 20, 21, 22 und
weitere nicht dargestellte Rollen mit mindestens einer Spannrolle geführt ist. Dadurch
ergibt sich eine weitere übergabestelle 23 zwischen dem Endlos-Band 10, welches
mit mindestens zwei voneinander abweichenden Geschwindigkeiten antreibbar ist, von
denen die eine der Umlaufgeschwindigkeit des Endlos-Bandes 1 entspricht und die
andere auf jeden Fall größer ist, und dem Endlos-Band 18. Das Endlos-Band 18 übernimmt,
je nachdem, ob mit einer Einetagen- oder mit einer Mehretagen-Fertigpresse gearbeitet
wird, die Funktion eines Ausgleichförderbandes oder eines Wiege- und/oder Bandtablett-Obergabebandes.
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Unterhalb der Obergabestelle 23 ist ein Schacht 24 angeordnet, in
dessen Bodenbereich hier eine Doppelschnecken-Transportvorrichtung 25 od. dgl. vorgesehen
ist. Diese Mittel haben die bekannte Aufgabe, bei entsprechender Verstellung des
Endlos-Bandes 18 von der der Obergabestelle 9 abgewandten Seite des Endlos-Bandes
10 abgeworfene Teilchen, beispielsweise die Teilchen eines fehlgeschütteten Vlieses
2 aufzunehmen, um sie in geeigneter Weise vorzugsweise wieder zur Formstation zwecks
Bildung eines neuen Vlieses zuzuleiten.
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Längs des Vliesträgers 1 ist hier eine an sich bekannte hin-und herverfahrbare
Trennvorrichtung 26 vorgesehen, dessen heb- und senkbares Trennwerkzeug erfindungsgemäß
in jeder Funktionsstellung der vorerwähnten Teile stets genau der übergabestelle
9 zugeordnet ist, so daß das Vlies 2 zwischen den Umlenkrollen 3 und 11 in einzelne
Vlies-Abschnitte 27 (Fig. 2 und 3) aufgeteilt werden kann. Dies geschieht wie folgt:
I In der Funktionsstellung gemäß Fig. 1, die das Anfahren der Endlosbänder erkennen
läßt, erstreckt sich das in einer
Vorpresse 28 vorzugsweise stark
verdichtete und zweckmässigerweise zuvor vorgewärmte Vlies 2, das in der angegebenen
Pfeilrichtung kontinuierlich bewegt wird, über die Obergabestelle 23 hinaus. Die
Endlos-Bänder 1, 10 und 18 laufen hier bei synchron mit gleicher Geschwindigkeit
um und die hin-und herverfahrbare Trennvorrichtung 26 befindet sich in ihrer linken
Ausgangsstellung. Sobald das Vlies 2 die Länge der jeweils herzustellenden Vliesabschnitte
erreicht, bewegt sich die Trennvorrichtung 26 mit der Obergabestelle 9 bei gleichzeitiger
Verlängerung des Obertrums des Endlos-Bandes 1 und gleichzeitiger Verkürzung des
Obertrums des Endlos-Bandes 10 in der Förderrichtung des Vlieses 2 mit der gleichen
Geschwindigkeit wie die Endlos-Bänder 1, 10 und 18. Gleichzeitig wird das nicht
dargestellte Trennwerkzeug der Trennvorrichtung 26 abgesenkt, das Vlies zwischen
den Umlenkrollen 3 und 11 aufgeteilt und die dabei anfallenden Teilchen in an sich
bekannter Weise abgesaugt. Dieser Vorgang ist beendet, wenn die Trennvorrichtung
26 die aus Fig. 2 ersichtliche, rechte Arbeitsstellung erreicht hat. Der erhaltene
Vlies-Abschnitt 27 wird sodann auf den Obertrums der Endlos-Bänder 10 und 18 gegenüber
der bisherigen Umlaufgeschwindigkeit dieserEndlos-Bänder beschleunigt weitertransportiert.
Gleichzeitig verlängert sich mit dem kontinuierlich bewegten Vlies 2 dier Vorderlänge
des Obertrums des Endlos-Bandes 1 weiter, und die Trennvorrichtung 26 fährt beim
Anheben des Trennwerkzeuges mit der gleichen Geschwindigkeit wie das Endlos-Band
1 noch eine gewisse Wegstrecke weiter nach rechts, wobei sich die Förderlänge des
Obertrums des Endlos-Bandes 10 verkürzt, bis der Vlies-Abschnitt 27 vollständig
auf den Obertrum des Endlos-Bandes 26 übergeben worden ist (Fig. 3), danach fährt
die Trennvorrichtung 26 mit der Obergabestelle 9 bei gleicher Geschwindigkeit der
Bänder 1 und 10 in die linke Ausgangsstellung gemäß Fig. 1 zurück.