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Tragschemel
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Tragschemel und betrifft insbesondere
einen stapelbaren Tragschemel für die Verwendung bei der Bergung von flugunfähigen
Flugzeugen aus Örtlichkeiten, an denen keine Rollbahnen oder sonstige festen Bodenflächen
vorhanden sind.
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In einer Ausführungsform schafft die Erfindung einen Tragschemel mit
einem ersten und einem zweiten rechteckigen Rahmen, welche um eine gemeinsame Mittelachse
herum übereinander angeordnet sind, sowie mit sich zwischen den beiden Rahmen erstreckenden
und an diesen bevestigten Tragstützen, wobei die beiden Rahmen im wesentlichen gleiche
Grundrißform, jedoch von unterschiedlichen Abmessungen aufweisen, so daß die Seiten
des einen Rahmens weiter von der gemeinsamen Mittelachse entfernt sind als die des
anderen, wodurch gleichartige Tragschemel ineinandergesetzt stapelbar sind.
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In einer anderen Ausführungsform schafft die Erfindung ein Luftkissenfahrzeug
mit einer auf dem Körper desselben aus einer Anzahl von Tragschemeln der beschriebenen
Art geformten tragenden Plattform.
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Wie im folgenden eingehend erläutert, ist eine solche Anordnung für
den Abtransport etwa eines notgelandeten Flugzeugs vom Ort der Notlandung verwendbar.
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Die Tragschemel sind darüber hinaus auch für andere Zwecke verwendbar.
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Im folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung
erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Schrägansicht eines erfindungsgemäßen Tragschemels,
Fig. 2 eine Schrägansicht eines Tragschemels mit einer daran angebrachten flexiblen
Schürze, Fig. 3 den mühelosen Transport eines Tragschemels, Fig. 4 eine Schrägansicht
eines Luftkissenfahrzeugs mit einer aus einer Anzahl von Tragschemeln geformten
tragenden Plattform, Fig. 5 eine Schrägansicht einer in der Anordnung nach Fig.
4 verwendeten Bodenplatte, Fig. 6 eine Schrägansicht eines Teils der Anordnung nach
Fig. 4, Fig. 7 eine Draufsicht auf ein flugunfähiges Flugzeug beim Abtransport desselben
mittels mehrerer läuftkissenfahrzeuge der in Fig. 4 dargestellten Art und Fig. 8
eine Seitenansicht einer Anzahl von übereinandergestapelten, eine Arbeitsplattform
tragenden Tragschemeln.
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Ein in Fig. 1 dargestellter Tragschenel 1 weist einen ersten und zweiten
rechteckigen Rahmen 2, 3 von rechteckiger Grundrißform auf, welche um eine gemeinsame
Mittelachse 4 herum übereinander angeordnet sind, sowie eine Anzahl von sich zwischen
den Rahmen 2, 3 erstreckenden und an diesen befestigten Tragstützen 5.
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Die beiden Rahmen 2, 3 haben in der dargestellten Ausführung eine
länglich-rechteckige Grundrißform, weisen jedoch unterschiedliche Abmessungen auf,
so daß die äußeren Ränder des einen Rahmens 3 weiter von der gemeinsamen Mittelachse
4 entfernt sind als die des anderen Rahmens 2. In der Draufsicht ist daher der eine,
obere Rahmen 2 koaxial innerhalb des anderen, unteren Rahmens 3 angeordnet.
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Dadurch hat der Tragschemel 1 eine solche Form, daß er in der in Fig.
3 dargestellten Weise ineinandergesetzt mit anderen, gleichartigen Tragschemeln
stapelbar ist.
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Die Rahmen 2, 3 sind in der Mitte offen und aus Winkelprofilen aus
Stahl zusammengeschweißt. Der zwischen den Schenkeln der Profile gebildete Winkel
liegt beim ersten, oberen Rahmen 2 innen und beim zweiten, unteren Rahmen 3 außen.
Dadurch sind die äußeren, die Belastung aufnehmenden Oberflächen der Rahmen 2, 3
im wesentlichen eben. Die aus Stahlrohr gefertigten Tragstützen 5 sind an den Rahmen
2, 3 angeschweißt und bilden mit diesen zusammen gitterartige Wände des Tragschemels
1, welche vom zweiten Rahmen 3 einwärts geneigt zum ersten Rahmen 2 verlaufen. Die
geneigten Gitterwände verleihen somit dem Tragschemel 1 sowohl in Längs- als auch
in Querrichtung einen trapezförmigen Querschnitt.
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Tragschemel 1 der beschriebenen Art sinrl besonders
geeignet
als Hilfsmittel für die Bergung von flugunfähigen Flugzeugen aus einem Gelände,
in welchem Rollbahnen oder sonstige feste Bodenflächen fehlen.
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Zu diesem Zweck können ineinandergesetzte Stapel von Tragschemeln
1 mittels eines anderen Flugzeugs od. dergl.
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in die Nähe der betreffenden Ortlichkeit transportiert werden. Von
dort können die Tragschemel dann an den Ort der Bergung transportiert und wie nachstehend
beschrieben zusammengebaut werden. In Fig. 3 ist zu erkennen, daß ein Tragschemel
1 mühelos von vier Personen getragen werden kann.
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An der Bergungsstelle wird aus Tragschemeln 1 ein Teil wenigstens
eines Luftkissenfahrzeugs 20 zusammengebaut.
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Das Luftkissenfahrzeug nach Fig. 4 hat einen Körper 21 mit einem langen
und breiten Rahmen 22 aus Stahlprofilen, entlang dessen Umfang eine flexible Schürze
24 lösbar befestigt ist (Fig. 6). Eine derartige flexible Schürze 24 ist beispielsweise
in der GB-PS 1 043 351 beschrieben, -auf welche hier insoweit bezug genommen wird.
In die jeweils unten liegenden Rahmen 2 oder 3 der Tragschemel 1 wird jeweils eine
im wesentlichen rechteckige Bodenplatte 23 aus einem gewellten Material eingesetzt,
worauf die Tragschemel 1 dann eng nebeneinander in Reihen auf den Rahmen 22 gesetzt
werden, um eine tragende Plattform zu bilden (Fig. 2, 4). Nebeneinanderliegende
Tragschemel werden dabei mittels (nicht gezeigter) Knebelzwingen
od.
dergl. lösbar miteinander verbunden.
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Die von den oberen Rahmen 2 der Tragschemel 1 gebildeten Oberflächen
stellen zusammen eine im wesentlichen in einer Ebene verlaufende tragende Plattform
dar. Die Zwischenräume zwischen den Rahmen 2 einander benachbarter Tragschemel 1
sind durch Streben 25, 26 überbrückt.
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In der Draufsicht sind die Tragschemel 1 in einander benachbarten
Reihen relativ zueinander versetzt angeordnet. Diese Anordnung ähnelt einem Ziegelverbund
und ergibt ein steifes und festes Gefüge.
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Einige der zu der Plattform zusammengefügten Tragschemel 1 sind überkopf
angeordnet, so daß zwischen zwei Tragschemeln, bei denen der zweite Rahmen 3 unten
liegt, jeweils ein Tragschemel angeordnet ist, bei welchem der zweite Rahmen 3 oben
liegt. Die Neigung der Wände der Tragschemel ermöglicht eine solche Anordnung ohne
Schwierigkeit.
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Wie man in Fig. 2 und 6 erkennt, sind die äußeren Seitenflächen wenigstens
einiger der zweiten Rahmen 3 von Schraublöchern 27 durchsetzt, welche dazu dienen,
die äußeren Teile der flexiblen Schürze 24 entlang dem Umfang des Fahrzeugkörpers
21 an den Rahmen 3 zu befestigen.
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Wie man in Fig. 4 erkennt, ist die aus den Rahmen 2, 3 gebildete tragene
Oberfläche mit einem Belag aus tragenden Bodenplatten 30 versehen, von denen eine
in Fig. 5 dargestellt
ist. Die Platten 30 dienen als Unterlage
für Motor-Gebläseaggr egate 35/36 und aus Luftsäcken 38 geformte aufblasbare Tragkörper.
Die Gebläse 35 saugen Außenluft über Einlässe 37 an und blasen sie unter Druck über
nicht dargestellte flexible Leitungen unter den Fahrzeugkörper 21, um dort ein tragendes
Luftkissen 40 zu erzeugen und aufrechtzuerhalten. Die flexible Schürze 24 ist zum
Luftkissen 40 hin offen und wird von diesem aus aufgeblasen.
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Die Luftsäcke 38 sind mittels eines (nicht gezeigten) Kompressors
über Druckleitungen 39 aufblasbar und weisen (nicht gezeigte) Einrichtungen zum
Ablassen der Druckluft auf.
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Fig. 7 zeigt die Verwendung von vier Luftkissenfahrzeugen 20 für die
Bergung eines flugunfähigen Großflugzeugs.
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Dazu werden die Fahrzeuge 20 mit noch nicht aufgeblasenen Luftsäcken
38 unter Verwendung von Traktoren od. dergl.
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unter den Rumpf und die Tragflächen des Flugzeugs 50 manöveriert.
Befinden sich die Fahrzeuge 20 dann im Schwebezustand in den gewünschten Stellungen,
so werden die Luftsäcke 38 aufgeblasen, um das Flugzeug 50 vorsichtig und gleichmäßig
anzuheben.
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Die Fahrzeuge 20 sind über Schlepptrossen 51 miteinander verbunden,
so daß das Flugzeug 50 nun unter Verwendung von Traktoren und/oder Winden fortbewegt
werden kann.
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Um Beschädigungen des Flugzeugs 50 zu vermeiden, können
während
des Transports und beim Anheben Haltegurte 52 verwendet werden. Diese dienen auch
dazu, das Flugzeug während des Transports stabil zu halten und durch Druckschwankungen
in den Luftkissen hervorgerufene Schwingungen zu verringern.
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Während des Anhebens und des Transports des Flugzeugs wird jeweils
eines der paarweise vorhandenen Motor-Gebläseaggregate 35, 36 mit voller Leistung
betrieben, so daß es den größten Teil des Auftriebs erzeugt, während das andere
Aggregat langsamer und mit veränderlicher Drehzahl betrieben werden kann, um den
Auftrieb zu steuern.
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Die Fahrzeuge 20 ermöglichen die Bergung eines Flugzeugs nahezu in
jedem Gelände, einschließlich Sumpf- oder Moorflächen.
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Der Zusammenbau von vier Fahrzeugen 20 mit jeweils vierzig Tragschemeln
1, welche für die Bergung eines Flugzeugs des Typs Boeing 747 ausreichen, dürfte
für eine Mannschaft von acht Personen in nur zwei Tagen bewerkstelligbar sein, wobei
sich diese Zeit mit einer eingeübten Mannschaft noch verkürzen könnte.
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Je größer die Anzahl der für den Zusammenbau einer tragenden Plattform
verwendeten Tragschemel 1 ist, um so größer ist deren Tragfähigkeit, wie aus folgender
Tabelle hervorgeht:
Anzahl Tragschemel Tragfähigkeit (kg) 40 55
440 35 47 376 30 38 304 25 30 240 20 21 330 15 15 120 Die Tragschemel 1 si d auch
zu anderen Zwecken als für die Bergung von Flugzeugen verwendbar. Sie können etwa
auf die in Fig. 8 dargestellte Weise übereinandergesetzt werden, um damit, etwa
in einer Wartungshalle od. dergl., eine Arbeitsplattform zu bauen, welche anderenfalls
mit einem herkömmlichen Gerüst errichtet wurde.