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Die ERfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entdrallen von
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Stabl@@efilen, insbesondere von Kanaldielen, leichten und schweren
Schloßprofilen, Spundwandteilen, Schlienen, Stahlschutzplank n, Stahlstüt@en und
ähnlichen langgestrecklen Profilteilen, die bei ü@rem Einsatz eine Verwindung erfahren
haben und für den Wiedereinsatz möglichst weitgehend ihre ursprüngliche Gestalt
zurückerhalten sollen.
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Insbesondere im Baugewerbe wird heutzutage eine Vielzahl solcher Stahlprofile,
beispielsweise Spundwände zum Abstützen der Seitenwände einer Baugrube, eingesetzt,
die nach Erfüllung ihres Zweckes an einem bestimmten Einsatzort an anderer Stelle
wieder verwendet werden sollen. Eine Wiederverwendung solcher Profilteile ist allein
schon durch deren holme Anschaffungskosten gebooten Jedoch ist eine Wiederverwendung
nur dann sinnvoll, wenn im Einsatz beschädigte Teile zu vertretbaren Kosten wieder
in einen brauchbaren Zustand überführt werden können.
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Die Schäden, die solche Stahlprofile bei ihrem Einsatz erleiden können,
sind hauptsächlich von zweierlei Art. So kommen einer seits Verbiegungen und andererseits
Verdrehungen der langgestreckten Profilteile vor. Insbesondere Teile, die in den
Boden eingerammt werden, sind erheblichen Drallwirkungen ausgesetzt, wenn sie bcim
Eindringen in den Boden auf Widerstände stoßen.
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Zum Ausrichten von Verbiegungen haben sich weitgehend hydraulische
Pressen eingeführt, wie sie beispielsweise in der DT-PS 1 253 999 beschrieben sind.
Solche Pressen bestehen im allgemeinen aus einem Richttisch, über dem eine in einem
von zwei Ständern getragenen Querhaupt angeordnete hydraulische Kolbenstange auf
und ab bewegbar ist, die an ihrem unteren Ende
einen der Kontur
der Oberseite des zu richtenden S@@@@lprofiles nachgebildeten Preßstempel besitzt.
Bei der Richterbeit wird das Profil fer@@@ durch eine Matrize unterlegt, die der
unterseitigen Kontur des Profiles angepaßt ist. Mit Richtpressen dieser Art lassen
sich zwar Biegestellen in den aufzuarb@@tonden Profilen weitgehend beseitigen, jedoch
sind diese be@@@@ntem Pressen ungeeignet, um Verdrehungen entlang der Profillänge
auszugleichen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgate zugrunde, eine
geeignete Vorrichtung zum Entdrallen von Stahlprofilen zu schaffen, die unter den
rauhen Betriebsbedingungen, die bei solchen Arbeiten an Baustellen und dergleichen
vorkommen, Zllverlässige Dienste leistet, und die darüber hinaus in Kombination
mit den beschriebenen, bekannten Richtpressen einsetzbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung zum Entdrallen
von Stahlprofilen gelöst, die gekennzeichnet ist durch eine Einrichtung zum frei
auskragenden, einseitigen Hinspannen der zu richtenden Profillänge sowie einem in
Richtung dieser Profillänge verschiebbar angeordneten und in den Grenzen des vorgesehenen
Verschiebbarkeitsbereiches an beliebiger Stelle der zu richtenden Profillänge an
dieser ansetzbaren Richtkopf, der mit einem das Profil erfassenden Mitnehmer versehen
ist, welcher gegenüber dem verwindungsfest angeordneten Rahmen des Richtkopfes mittels
eines Antriebes um eine Achse verdrehbar ist, die im wesentlichen mit der Achse
der eingespannten Profil länge übereinstimmt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemßen Vorrichtung
wird als eine solche Einspanneinrichtung eine der an sich bekannten, mit einem Auflagetisch
versehenen Richtpressen zum Richten verbogener Stahlprofile verwendet. Diese Kombination
bietet den Vorteil, daß sie sowchl zum Biegen als auch zum Entdrallen von Profilen
einsetzbar ist. Beim Entdrallen wird das zu richtende Stahlprofil zwischen Matrize
und Stempel der Richtpresse eingespannt, so daß der Richtkopf an dem frei auskragenden,
zu entdrallenden jrnde des Profiles angesetzt werden Icann.
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Es wurde bereits versucht, einen Richtkopf zu verwenden, der auf einem
schweren, auf zwei im Boden eingelassenen Schienen verfahrbarem Sockel angebracht
war, so daß er an das Ende des zu entdrallenden Profiles herangeführt werden konnte.
Der das Verdrehen des Profiles vornehmende Mitnehmer war dabei mittels einer zentralen
Welle in dem schweren Sockel gelagert. Aus diesen Grunde konnte dz Mitnehmer bei
dieser versuchsweisen Ausführung nur gegen das stirnseitige Ende des zu richtenden
Profiles angelegt werden.
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Wenn diese versuchsweise Anordnung die der Erfindung zugrundeliegende
Aufgabe auch in einem gewissen Ausmaße löste, war sie dennoch mit verschiedenen
Nachteilen verbunden. So mußte der verfahrbare Sockel mit einem erheblichen Gewicht
ausgeführt werden, um beim Verdrehen des Profiles durch den Mitnehmer nicht vom
Boden abzuheben. Ferner war es nicht möglich, den Richtkopf zum Einführen der Profile
in die Presse aus der Bewegungsrichtung der Profile zu entfernen. Unter dem bei
den rauhen Arbeitsbedingungen vorkommenden Schmutzanfall verschmutzten die Schienen
für das Verfahren des Richtkopfes relativ rasch,
so daß dessen schwerer
Sockel meist nur durch den Eingriff von zwei Personen verfahren werden konnte. Nachteilig
waren ferner die flexibel über den Boden geführten Hydraulikleitungen für den Mitnchmerantrieb.
Die zentrale Mitnehmerwelle verbinderte ferner den Einsatz des Richtkopfes an einer
beliebigen Stelle entlang des zu richtenden Profiles. Ein solcher Einsatz kann jedoch
dann erforderlich werden, wenn das Ende einer Profil.
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länge gerade ist unci sich die Verdrehung nur auf einen bestimmten
Abschnitt in deren mittlerem Bereich beschränkt.
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Wesentliche Merkmale der vorlegenden Erfindung liegen daher in einer
speziellen Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wie sie in den Unteransprüchen
3 bis 10 beansprucht sind.
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Danach ist der Richtkopf vorzugsweise entlang einer Schiene verschiebbar,
die zu einer Seite der Einspanneinrichtung oberhalb des Bodens verläuft. In Verbindung
mit einer Schwenkbarkeit des Richtkopfes um eine vertikale Achse, wodurch der Richtkopf
aus dem Vorschubweg für die zu richtenden Profile entfernbar ist, ergeben sich durch
diese spezielle Ausführung erhebliche Vorteile. So werden die Schmutzanfäffigkeit
in den Boden eingelassener Schienen und die Beschdigunganfälligkeit auf dem Boden
verlegter Versorgungsleitungen vermieden. Auch braucht der Richtkopf nicht sehr
schwer ausgeführt zu werden, wenn die ihn tragende Schiene entsprechend verwindungssteif
ausgeführt ist.
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Zweckmäßigerweise ist die Schiene als ein stabiler Doppel-T-Träger
ausgebildet, auf dem der Richtkopf mittels eines Wagens verschiebbar ist, der sich
in beliebigen Stellungen auf der
Schiene ar@@tieren läßt, Bei Verwchdung
einer herkömmlichen Richt presse als Einspanneinrichtung ist der Träger zweckmäßigerweise
seitlich am Rahmen der Presse befestigt.
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Eine besondere Dedeutung der ERfindung wird auch der konstruktiven
Ausführt des Richtkopfes beigemessen. Dieser besteht bei einer bevorzugten Ausführungsform
im wesentlichen aus einem in einen vo@tikalen Ebuiiu angeordneten und drehbar in
einem umgebenden Rahmen gelagerten Ring, der einen größeren Innendurchmesser als
die Breite der zu nichtenden Profile aufweist und im Bereich seines lichten Querschnittes
mit diesem Mitnehmer zum Erfassen des Profiles verschen ist. Dabei besteht der Mitnehmer
zweckmäßigerweise aus zwei parallel ulld im Abstand zueinander angeordneten Querstegen,
zwischen die das zu richtende Profil einführar ist. Diese Ausführung hat den Vorteil,
daß der Richtkopf, wenn er einmal über das Ende des zu richtenden Profiles geführt
worden ist, beliebig an diesem entlangbewegt und die verdrchende Picbtkraft an jeder
Stelle des Profiles angesetzt werden kann. Der Mitnehmer in dem Ring kann zur Anwendung
auf unterschiedliche Profile austauschbar gestaltet sein.
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Wesentlich ist ferner die neue Art der Lagerung des Ringes in dem
ihn umgebenden Rahmen sowie die Art des Drehantriebes für den Ring innerhalb des
Rahmens. Zum Zwecke seiner drehbaren Lagerung ist der Ring bei einer bevorzugten
Ausführungsform der Vorrichtung an jeder seiner beiden Stirnflächen mit einer konzentrisch
umlaufenden Nut versehen, in die eine Mehrzahl im Rahmen fest verankerter Bolzen
eingreift, auf deren Enden zum Zwecke des Abrollens in der Nut Kugellager aufgepaßt
sind. Diese Bolzen sind zweckmäßigerweise in gleichen Abständen über den
Umfang
des Rahmens verteilt. Sie können mittels Gewinde in dem Rahmen eingeschmaubt und
durch Konstermuttern gesichert sein, so daß sich ihre Eingrifftiefe in die Nut des
Ringes genen einstellen läßt. Die Außenringe der auf die Bolzen aufgepaß@en Kugellager
sind so zu bemessen, daß sie im Außendurchmessen etwas kleiner als die Breite der
Nut sind. Um eine einvandfreies Abrollen des Ringes auf den Kugellagern zu ermöglichen,
greifer diese entweder nur all der Innenseite oder der Außenseite der Nut an.
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Zum Zwecke des Antriebes ist der Ring mit einer Außenverzahnung versehen,
in die ein Antriebsritze] eines umsteuerbaren hydraulischen Antriebes eingreift.
Dieser hydraulische Antrieb besteht zweckmäßigerweise aus einem umsteuerbaren Hydraulikmotor
mit nachgeschaltetem Untersetiungsgctriebe. Da zeine b()10 on Drehgeschwindigkeiten
des Ringes erforderlich und auch nicht zulässig sind, kann mit einer verhältnismäßig
großen Unter setzung vom Hydraulikmotor zum Zahnkranz gearbeitet werden.
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Dadurch werden trotz relativ kleiner Ausführung des Antriebes ausreichend
hohe Torsionskräfte erzeugt.
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Außer zum Entdrallen von bereits benutzten Stahlprofilen läßt sich
die erfindungsgemäße Vorrichtung ebensogut zum gezielten Verdrehen von bestimmten
neuen Bauteilen verwenden. Die spezielle, beanspruchte Ausführung der Lagerung und
des Antriebes des verdrehbaren Ringes im Rahmen des Richtkopfes ist vorteilhafterweise
auch für andere Vorrichtungen verwendbar, bei denen es auf die Erzeugung ähnlicher
Bewegungsabläufe ankommt.
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Im folgenden wird die erfindungsgemäße Vorrichtung anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispieles unter Hinweis auf die beigefügtenZeichnungen im einzelnen
näher beschrieben.
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Es zwigen : Fig. 1 die Kombination der erfindurgsgemäßen Vorrichtung
mit einer herbömslichen Richtpresse in perspektivischer Darstellung, Fig. 2 eine
teilweise geschnittene Seitenansicht des Richtkopfes der Vorrichtung nach Fig. 1,
bei dem die vordere Rabmenplatte weggelassen wurde ; und Fig. 3 einen Schnitt entlang
der Linie III-III in Fig. 2.
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Fig. 1 ze ; eine herkömmliche Richtpresse 1, die aus einem Tisch 2
und aus einem von Ständern 3 getragenen Ouerhaupt 4 besteht. Auf den Querhaupt ist
ein hydraulischer Preßzylinder 5 angeordnet, dessen Kolbenstange 6 sich durch das
Querhaupt 4 hindurch senkrecht nach unten erstreckt. Am unteren Ende der Kolbens-tallge
6 ist ein Preßstempel 7 angeordnet, dessen untere Kontur der Oberfläche des in der
Presse liegenden Stahlprofiles 8 angepaßt ist. Als Gegenstück zu dem Preßstempel
7 ist unterhalb des Profiles 8 eine Matrize 9 angeordnet, deren ebenfalls profilierte
Oberfläche jedoch in der Zeichnung durch das Profil 8 verdeckt ist.
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Seitlich am Preßtisch 2 ist eine als Doppel-T-Träger ausgeführte Schiene
10 angebracht. Auf dieser Schiene 10 ist mittels Rollen 11 ein Wagen 12 beweglich,
der den eigentlichen Richtkopf 13 trägt. Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ist der Richtkopf
13 um eine vertikale Welle 14 an dem Wagen 12 schwenkbar. Der Richtkopf 13 besteht
im wesentlichen aus einem Rahmen 15 und einem drehbar darin Gelagerte Ring 16. Dieser
Ring 16, der mittels eines Antriebes 17 im Rahmen 15 verdrehbar ist, ist innerhalb
seines
lichten Querschnittes mit einem Mitnchmer 18 für dus zu
richtende Profil versehen.
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Die Arbeitsweise der erfindangsgemäßen Vorrichtung ist folgendermaßen
: Zum Einführen eines zu richtenden Profiles in die Richtpresse kann der gesamte
Richtkopf 13 um die Achse 14 am Wagen 12 zur Seite geschwenkt werden so daß er das
Einführen des Profiles nicht stört. :oli das in der Pressu bcfindliehu Profil auch
eine EntdrallunL erfahren, so muß es so wei-t in die Presse hineingezogen werden,
daß sein auf die Fig. 1 bezogenes linkes Ende nicht über das Ende der Schiene 10
hinaussteht. Wird dann der Wagen 12 mit dein zur Seite geklappten Richtkopf 13 bis
an das Endc der Schiene 10 gefaiircn, so karjn der Richtkopf in den Vorschubweg
des Profils und mit seinen Mitnehmern 18 über das Profil 8 geklappt werden. In diesem
Zustand läßt sich der Wagen 12 mit dem Richtkopf 13 beliebig entlang dem Profil
8 verfahren. Auch ist es möglich, durch Lösen des Preßstempels 7 das Profil 8 seiner
Länge nach sowohl durch die Presse 1 als auch durch den Richtkopf 13 zu verschieben.
Soll ein bestimmter Abschnitt des Profils entdrallt werden, wird das Profil mit
einem Ende dieses Abschnittes in der Presse 1 eingeklemmt und der Richtkopf über
das andere Ende dieses Abschnittes gefahren. Sodann wird je nach Entdrallurigsrichtung
der Antrieb 17 des Richtkopfes 13 entsprechend betätigt und der Ring 16 mit den
Mitnehmern 18 innerhalb des Rahmens 15 so verdreht, daß dem Profil 8 ein Gegendrall
erteilt wird. Infolge der elastischen Rückstellkraft des Stahlprofiles muß diese
Verdrehung etwas weitergeführt werden, als es einer unter Spannung bereits ausgerichteten,
geraden Lage des Profiles entspricht. Das entsprechende Ausmaß muß durch Erfahrung
der
Bedienungsperson gewonnen werden. Hat eine zu starke Entdrallung
stattgefunden, kann eine entsprechende Rückverdrehung des Profiles erfolgen.
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Aus den Fig. 2 und 3 geht der konstruktive Aufbau einer bevorzugtn
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Richtkopfes im einzelnen hervor. Der auf dem
Doppel-T-Träger 10 verschiebbare Wagen 12 besteht aus einem Fahrgestell 19, in dem
auf Wellen 20 die Rollen 11 gelagert sind. Seitlich ist der Wagen 12 mit zwei Lageraugen
21 versehen, in denen die Achse 14 für die schwenkbare Befestigung des Rahmens 15
für den Richtkopf 13 ruht.
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Wie deutlich aus Fig. 3 hervorgeht, ist in jede Stirnseite des Ringes
16 eine Nut 22 eingearbeitet. In jede dieser Nuten 22 greift eine Vielzahl von Bolzen
23 ein, die in die Seitenwgnde des Rahmens 15 eingeschraubt und durch Kontermuttern
24 in ihrer Eindringtiefe in die Nuten 22 genau einstellbar sind. An ihren in die
Nuten 22 eingreifenden Enden sind die Bolzen 23 mit Kugellagern 25 versehen, die
fest auf dle Bolzenenden aufgepaßt sind.
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Die Außendurchmesser der äußeren Kugellagerringe sind dabei etwas
geringer als die Breite der Nut 22. Um ein einwandfreies Abrollen der Kugellager
in den Nuten 22 zu ermöglichen, liegen diese entweder nur an der inneren der der
äußeren Seitenwand der Nut an.
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Der Ring 16 ist mit einer Außenverzahnung 26 versehen. In diese Außenverzahnung
greift ein Ritzel 27 des Antriebes 17 ein. Der Antrieb selbst besteht des weiteren
aus einem Untersetzungsgetriebe 28 und einem umsteuerbaren ölmotor2?. Der Hydraulikinotor
29 ist über Hydraulikleitungen 30 mit einem Handsteuerschieber 31
für
die wahlweise Betätigung des Antriebes in beiden Drehrichtungen verbunden. Mit 31
und 32 sind die hydraulischen Zu- und Ableitungen für den Antrieb angedeutet. Sie
werden 2RteckmäBigerweise in Form von ausziehbaren oder dehnbaren Schläuchen an
der Schiene 10 entlanggeführt.
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Die Wände des Gehäuses 15 sind schließlich unter Zwischenfügung eines
Distanzringes 33 durch Schrauben 34 zusammengehalten.
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Durch die erfindungsgemäße Lagerung des Ringes 16 und das Vorsehen
eines stark untersetzten Hydraulikantriebes 17 ist die Übertragung hoher Torsionskräfte
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich.
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L e e r s e i t e